Die Antarktis-Diät - Dudo Erny - E-Book

Die Antarktis-Diät E-Book

Dudo Erny

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Beschreibung

Das Klima auf dem antarktischen Hochplateau mit seiner Kälte, Trockenheit und dem niedrigen Luftdruck stellt eine große Herausforderung für den menschlichen Körper dar. Die Erfahrungen aus verschiedenen Antarktisexpeditionen zeigen, wie sich die extremen klimatischen Bedingungen und die physischen Anstrengungen auf das Körpergewicht der Teilnehmenden auswirken. Anders als in den meisten Diätbüchern, die sich auf die Themen Ernährung und Sport konzentrieren, wird in dem Buch „Die Antarktis-Diät“ der Faktor Kälte und dessen Effekt auf das Gewicht in den Mittelpunkt gerückt. Der Ratgeber unterstützt dabei, schrittweise den gefassten Vorsatz, Gewicht zu reduzieren, in die Tat umzusetzen und gibt hilfreiche Tipps für den Alltag.

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Inhalt

Vorwort

Die Antarktis

James Cook

Roald Amundsen

Robert Scott

Reinhold Messner, Arved Fuchs

Evelyne Binsack

Die Grönlandexpedition

James Cracknell, Ben Fogle

Cecilie Skog

Parker Liautaud

Das antarktische Hochplateau

Die Körpertemperatur

Die Ernährung

Das Übergewicht

Die Gewichtsreduktion durch Kälte und Höhe

Die Gewichtsreduktion durch Ernährungsumstellung

Der Wille

Schlusswort

Vorwort

Als ich 26 Jahre alt war, musste ich in den Militärdienst einrücken – da hat die Waage 65 kg angezeigt und das bei einer Körpergröße von 187 cm. Die Körperlänge ist geblieben, aber im Laufe der Jahre kamen etliche Kilos dazu. Als ich nach zwei Knieoperationen meine Tennisschläger verschenkt und somit weniger Sport getrieben habe, nahm mein Gewicht auf für mich ungewohnte 91 kg zu. Da es so nicht weitergehen konnte, habe ich den Vorsatz gefasst, abzunehmen und so begann ich Diätbücher zu lesen und die haben mich nur verwirrt. In einem Buch wurde die heil-same Wirkung des Fastens gelobt und im anderen wurde vor dem Fasten gewarnt. Mal war das Fett der Übeltäter, dann wieder die Kohlenhydrate. In einem Buch wurden diverse Lebensmittel verboten und im anderen wurde davor gewarnt, auf Lieblingsspeisen zu verzichten. Zudem sind viele Ratgeber zum Abnehmen eigentlich nur Kochbücher und ich bin kein Koch und habe weder Freude am Kochen und noch weniger am Abwaschen. Da mich keines der Diätbücher überzeugt hat, habe ich beschlossen, meinen eigenen Ratgeber zu schreiben und den halten Sie jetzt in den Händen.

Im ersten Teil des Buches schreibe ich über die Antarktis und einige Expeditionen, die dort stattgefunden haben. Im zweiten Teil können Sie etwas über die Ernährung und die Gewichtsreduktion lesen.

Im Buch werden diverse Methoden zur Gewichtsreduktion besprochen. Es liegt in Ihrem Ermessen, diese für den Eigengebrauch anzuwenden. Eine Haftung des Autors für Personen-, Sach- und Vermögensschäden ist ausgeschlossen.

Die Antarktis

Die Erde rotiert um ihre Achse. Die Durchstoßpunkte dieser Rotationsachse sind der Nord- und der Südpol. Die Region um den Nordpol nennt man Arktis, diejenige um den Südpol Antarktis. (Fachleute nennen die ganze Region im Süden Antarktis und den eigentlichen Kontinent Antarktika, aber für den Laien ist das alles zu kompliziert, darum verwende ich im Buch immer den Begriff Antarktis.) Viele Menschen haben Mühe, die Arktis von der Antarktis zu unterscheiden. Die Arktis ist gefrorenes Meerwasser, das von Kontinenten umgeben ist. Das Meer ist in der Gegend des Nordpols etwa 4 km tief. Das bekannteste Tier der Arktis ist der Eisbär. Die Antarktis liegt am anderen Ende der Erdachse im Süden und ist ein etwa 13 Millionen km2großer Kontinent, der von Packeis und Meer umgeben ist. Das Packeis umfasst im Sommerhalbjahr etwa 2,5 Millionen km2, im Südwinter wächst es auf 22 Millionen km2. Die Antarktis ist von verschiedenen Eisschelfen umgeben, das größte ist das Ross-Eisschelf mit etwa 530.000 km2. Die Antarktis ist der kälteste, trockenste, stürmischste, unzugänglichste und lebensfeindlichste aller Kontinente. Das Innere der Antarktis ist weit von den Ozeanen entfernt und deshalb sehr trocken. Es enthält weniger als 100 mm Jahresniederschlag. In der Polarnacht werden Temperaturen um –50 °C gemessen.

Das bekannteste Tier der Antarktis ist der Pinguin. Der Kaiserpinguin sucht Brutplätze auf dem antarktischen Kontinent oder Eis, die ziemlich weit weg von der Küste sind. Die Packeisgrenze verschiebt sich mit den Jahreszeiten und so müssen die Pinguine manchmal 80 km watscheln, bis sie das Meer erreichen. Nach der Eiablage übernehmen die Männchen das Ausbrüten des Eis. Die Temperaturen fallen bis auf –50 °C und häufig herrschen stürmische Winde. Das ist die Zeit, wo sich die Tiere zu einer engen Herde formieren, um möglichst wenig Wärme zu verlieren. Die Männchen verbrauchen pro Tag 160 g Fett. In dieser Zeit wandern die Weibchen zum Meer, fressen sich den Bauch voll, füllen die Körperfettreserven auf und nehmen Nahrung für den Nachwuchs im Magen mit. Ende August kehren sie zurück und übernehmen die frisch geschlüpften Jungen. Jetzt sind es die abgemagerten Männchen, die sich an die Packeisgrenze begeben, um nach Nahrung zu suchen. Nach vier Wochen kehren sie zurück, um die Jungen zu füttern. Diese verlieren im Dezember ihr Daunenkleid und begeben sich ebenfalls ins Meer, wo die Futterplätze liegen. Wir sehen am Beispiel des Kaiserpinguins, dass ihre Art, Nachwuchs aufzuziehen, ohne Körperfett gar nicht funktionieren würde. Diese ständige Gewichtszunahme im Meer und Hungerkur auf dem Eis gehört bei Pinguinen zum Leben. Beim Menschen nennt man das den Jo-Jo-Effekt. Das ständige Gewichtverlieren und Zunehmen ist beim Menschen nicht empfohlen, beim Kaiserpinguin ermöglicht es das Überleben der Art, denn nur so können sie für Nachwuchs sorgen.

Die Weddellrobbe ist ein Warmblüter wie der Mensch und lebt trotzdem vorwiegend auf dem Eis und im kalten Ozean in der Küstenregion der Antarktis. Sie kann nur dank der dicken Unterhautfettschicht in dieser ständigen Kälte überleben, denn Fett ist ein guter Wärmedämmer. Das Fett ist zudem ein wichtiger Energielieferant der weiblichen Weddellrobbe für die Milchproduktion. Die Milch, mit der die Jungen aufgezogen werden, ist dick wie Mayonnaise und hat einen Fettgehalt von 35%. Ich sehe schon Ernährungsberater auf dem Weg in die Antarktis, die den Weddellrobben die böse fettreiche Milch ausreden und ihnen stattdessen die Magermilch aufzwingen wollen.

James Cook

Seit der Antike dachte man, dass es auf der südlichen Halbkugel einen riesigen Kontinent (Terra Australis Incognita) geben müsse – als Gegengewicht zu den Landmassen des Nordens. England hatte Interesse daran, neue Territorien zu erschließen und so wurde James Cook beauftragt, diesen unbekannten Kontinent zu finden. Auf seiner zweiten großen Reise (13. Juli 1772 bis 30. Juni 1775) hat Cook den sagenumwobenen Kontinent im Süden gesucht und am 30. Januar 1774 sogar den 71. Breitengrad erreicht. Eisberge und Packeis zwangen ihn zur Umkehr und so hat er die Antarktis nie zu Gesicht bekommen. Man kann verstehen, dass die Antarktis im Gegensatz zu den nördlichen Regionen keine einheimische Bevölkerung hat.

Die größte Gefahr für Seefahrer war neben dem Schiffsuntergang der Skorbut, eine Krankheit, die durch das Fehlen von Vitamin C verursacht wird. Da sich die Matrosen auf hoher See von haltbaren Nahrungsmitteln wie Zwieback ernährten, kam es zum Vitaminmangel. Nach einigen Monaten auf See ohne frische Nahrungsmittel zeigten sich Symptome wie Zahnfleischbluten und schlechte Wundheilung. Die Krankheit endete oft tödlich. James Cook hat Sauerkraut und Fässer mit eingekochter Bierwürze gegen Skorbut auf seine Expeditionsreisen mitgenommen. Wenn die Schiffe während mehrjährigen Reisen wieder Land erreichten, wurden Früchte und Gemüse gebunkert und Cook ließ Zitronensaft verabreichen.

Wenn heute in einer Zeitschrift wieder eine neue Zauberdiät vorgestellt wird, bei der man sich vorwiegend von einem einzigen Nahrungsmittel ernähren sollte, dann könnte das nach einigen Monaten nicht nur zu Gewichtsverlust, sondern auch zu Mangelerscheinungen führen. Eine ausgewogene Ernährung kann überlebenswichtig sein.

Roald Amundsen

Roald Amundsen war ein norwegischer Entdecker und Expeditionsleiter. Berühmt wurde er durch das Durchfahren der Nordwestpassage von Grönland nach Alaska. Bei den kanadischen Inuit hat er den Gebrauch von Schlittenhunden gelernt. Von der einheimischen Bevölkerung des Nordens hat er die Art der Kleidung für die Polarreisen übernommen – Rentier- und Seehundfelle isolieren am besten gegen Kälte.

Amundsen wollte eigentlich zum Nordpol fahren, aber zwei amerikanische Forscher gaben an, bereits dort gewesen zu sein. Darum änderte er sein Ziel und statt zum Nord- ging die Reise zum Südpol. Auf dem Schiff Fram nahm er mehr als 100 grönländische Schlittenhunde mit. Die Expedition umfasste insgesamt 18 Teilnehmer. Am 9. August 1910 verließ die Fram die norwegische Hafenstadt Kristiansand. Alle glaubten, dass es zum Nordpol geht. Erst auf Madeira wurde die Mannschaft über das neue Ziel informiert.

Am 14. Januar 1911 ging die Fram am Rand der Antarktis in der Bucht der Wale vor Anker. Die Bucht befindet sich im Ross-Eisschelf, das vom Ozean aus wie eine etwa 60 m hohe Barriere aussieht. Diese im Meer schwimmende Eisplatte ist größer als Frankreich und wird von Gletschern des Inlandeises gebildet, die vom antarktischen Hochplateau gegen das Meer fließen. Die Bucht der Wale entsteht in dieser Eisplatte, weil eine Insel das Fließen der Eismassen verzögert und darum ist hier die Barriere so niedrig, dass Schiffe anlegen können.

Die Bucht der Wale ist der nächstgelegene Punkt zum Südpol. Hier wurde von den Norwegern in den ersten Wochen das Basislager Framheim errichtet. Auf dem 80., 81. und 82. Breitengrad wurden in mehrwöchigen Reisen Vorratsdepots für die Expedition im nächsten Sommer angelegt und gut markiert. Diese Depots waren nötig, da die Menschen und Hunde eine große Menge Nahrung brauchten. Man musste ja nicht nur zum Südpol kommen, man brauchte auch auf dem Rückweg Esswaren und Brennstoff, um Schnee zu schmelzen. Ohne die Depots wären die Schlitten so schwer gewesen, dass man sie gar nicht hätte ziehen können.

Nach dem Anlegen der Depots kam der Polarwinter mit der Polarnacht, die auf der geografischen Breite von Framheim vier Monate dauerte. Diese Zeit in der Finsternis wurde mit der Planung und Organisation der Reise und der Verbesserung der Ausrüstung verbracht. Die Männer und die Hunde ernährten sich unter anderem von Seehunden und Pinguinen. Das Frischfleisch bewahrte sie vor Skorbut. Am 20. Oktober 1911 brach Amundsen mit vier Begleitern, vier Schlitten und mehr als 50 Hunden zum Südpol auf. Während der Schlittenfahrt ernährten sich die Männer von Pemmikan, Biskuit, Milchpulver und Schokolade. Pemmikan ist eine Nahrung, die schon die Indianer Nordamerikas kannten. In seiner Grundform besteht es aus Trockenfleisch und Fett. Es kann mit Dörrfrüchten und anderen energiehaltigen Lebensmitteln angereichert werden. Pemmikan hat sehr viele Kalorien pro Gewichtseinheit, was für eine Expedition im Eis sehr wichtig ist. Unterwegs zum Südpol gibt es keine Wiesen und Wälder, sondern nur Eis und Schnee. Flüsse und Seen gibt es auch nicht, alles ist gefroren und so musste man Brennstoff mitnehmen, um Schnee zu schmelzen, damit man kochen kann und Trinkwasser hat.

Nach 28 Tagen und einem 700 km langen Marsch auf dem Eisschelf, das sich auf Meeresniveau befindet, erreichten die Norweger den Gletscher, der auf das antarktische Hochplateau führt. Da noch nie ein Mensch diesen Gletscher gesehen hat, war er natürlich noch namenlos. Amundsen gab ihm den Namen seines Gönners, Axel Heiberg. Über den nun namentragenden Axel-Heiberg-Gletscher ging es an gefährlichen Gletscherspalten vorbei aufs Hochplateau, das sie nach vier Tagen erreichten. Die Norweger maßen die Höhe über Meer mit 3.180 m. Hier oben herrscht ein kälteres Klima als auf Meeresniveau und die Luft ist viel dünner. Da man die Höhe überwunden hatte, wurden nicht mehr so viele Hunde benötigt und so wurden 24 von ihnen erschossen. Ein Teil des Fleisches wurde an die überlebenden Hunde verfüttert, den anderen aßen die Männer. Heute würde man schwer Sponsoren für eine Expedition finden, die ihre Hunde erschießt, um das Ziel zu erreichen. Am 14. Dezember 1911 haben Roald Amundsen, Olav Bjaaland, Helmer Hanssen, Sverre Hassel und Oscar Wisting den Südpol erreicht. Über das genaue Datum herrscht etwas Unklarheit, da am Südpol alle Zeitzonen zusammenfallen. Sie können hier an einem Tag 24 Mal Neujahr feiern. Mit einem Schritt sind Sie wieder in einer anderen Zeitzone und können das Champagnerglas erheben. Amundsen blieb vier Tage am Südpol und schickte seine Männer in verschiedene Richtungen, um astronomische Vermessungen zur genauen Positionsbestimmung vorzunehmen.

Amundsen hat am Südpol ein kleines Zelt, das für den Notfall gedacht war, zurückgelassen. Darin hinterließ er zwei Briefe – einen an den Mitbewerber Robert Scott und den anderen an König von Norwegen, Haakon VII. Das Zelt von Amundsen dürfte sich in einer Tiefe von 10 bis 30 m befinden (die Autoren verschiedener Bücher sind sich da nicht einig) und wandert mit dem Gletscher in Richtung Ozean. Nach einer Reise von 99 Tagen und etwa 2.600 km kehrte Amundsen am 26. Januar 1912 zur Basisstation mit seinen Männern und einem kleinen Teil der Hunde zurück. Am 30. Januar verließen die Norweger ihre Station Framheim und am 7. März erreichte die Fram Tasmanien, eine Insel vor Australien. Amundsen sandte ein Telegramm an seinen Bruder, an den norwegischen Forscher Nansen und an König Haakon VII. Das Expeditionsschiff kann man heute im Fram-Museum in Oslo, der Hauptstadt Norwegens, besichtigen.

Robert Scott