Die Infanterie der K und K Monarchie - Ralf Hagedorn - E-Book

Die Infanterie der K und K Monarchie E-Book

Ralf Hagedorn

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Beschreibung

Tauchen Sie ein in die faszinierende und komplexe Welt der Infanterie der österreichisch-ungarischen Armee, des größten und ethnisch vielfältigsten Heeres, das Europa zu Beginn des 20. Jahrhunderts kannte. Dieses Buch wirft einen detaillierten Blick auf jene Männer, die von den Ebenen Galiziens bis zu den eisigen Gipfeln der Alpen für einen zerfallenden Vielvölkerstaat kämpften und starben. Dieses Werk porträtiert die schier unendliche Vielfalt der k.u.k. Infanterie. Erfahren Sie, wie sich Soldaten aus über einem Dutzend verschiedener Nationalitäten –

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Seitenzahl: 79

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Die Infanterie der K und K Monarchie

IMPRESSUM:

Ralf Hagedorn

c/o IP-Management #4887

Ludwig-Erhard-Str. 18

20459 Hamburg

Der Oberbefehlshaber: Kaiser Franz Joseph I.

Heeresgeschichtliches Museum - Vienna, Austria, 2013

Von Thomas Quine - 1890 infantryman uniform, CC BY 2.

Der landläufig k.u.k. Infanterie genannte Teil der Gemeinsamen Armee der österreichisch-ungarischen Monarchie bestand mit dieser Bezeichnung erst ab 1889 und gliederte sich jedoch bereits seit der Heeresreform von 1867 in zwei Teile:

die sogenannten „deutschen“ Regimenter, die sich aus den im Reichsrat vertretenen Königreichen und Ländern (Cisleithanien) und

die sogenannten „ungarischen“ Regimenter, die sich aus den Ländern der Ungarischen Krone (Transleithanien) rekrutierten.

Dieser Artikel behandelt den Aufbau und die persönliche Ausstattung im Friedensstand.

Tracht der Nationalgarde (zeitgenössisches, farbiges Bild)

Alarm

Zusammensetzung

In ihrer Gesamtheit bestand die k.u.k. Infanterie aus:

62 „Deutschen“ Infanterie-Regimentern

40 „Ungarischen“ Infanterie-Regimentern

4 Regimentern Bosnisch-Herzegowinische Infanterie

28 Feldjäger-Bataillone

1 Bosnisch-Herzegowinisches Feldjäger-Bataillon

4 Regimentern Tiroler Jäger

Nach den organischen Bestimmungen für die k.u.k. Infanterie vom Jahre 1895 gliederte sich jedes der 102 Infanterie Regimenter im Frieden in:

Den Regimentsstab

Vier Feldbataillone

Sechzehn Feldkompanien

Den Ersatzbataillonskader

Truppenfahne der „Gemeinsamen Armee“

Von Felipe Fidelis Tobias - Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=147175604

Vormalige Kaserne des I. Batalion 28. Infantrie Regiement in Schlanders

Bild aus der "Militärischen Enzyklopädie", herausgegeben vom Buchverlagsverband von Iwan Dmitrijewitsch Sytin. St. Petersburg); 1911-1915. Foto für den Artikel "Österreich-Ungarn". Uniformen der österreichisch-ungarischen Artillerie.

Seitenwaffe

Bei der k.u.k. Infanterie wurde von den folgenden Soldaten ein Säbel als Seitenwaffe geführt:

Offiziere trugen den Infanterieoffizierssäbel, der 82 cm lang und dessen Klinge mit beidseitigem Hohlschliff ausgestattet war. An der Spitze war die Klinge zweischneidig ausgeführt. Die Scheide war aus Blech gefertigt und mit einem Schleifeisen versehen. Zum Einhängen in die Säbelkuppel waren auf der Scheide zwei, aus Eisen gefertigte Tragbänder befestigt. Der Säbel wurde stets untergeschnallt getragen. Das zum Säbel gehörende Portepee war aus Goldgespinst gefertigt und bestand aus Quaste und Band. Die Quaste bestand aus herabhängenden Bouillons, die außen in Gold und innen schwarz waren. Dieser Säbel gehörte auch zur Ausstattung von Fähnrichen und dienstführenden Feldwebeln.

Säbel mit Portepee

CeCILL, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=204001

Rechnungsführer, Stabsführer sowie die Angehörigen der Regimentsmusik trugen als Blankwaffe den Infanteriesäbel M.1861. Dieser war 65,8 cm lang und befand sich in einer ledernen Scheide. Unteroffiziere führten zu diesem Säbel das Unteroffiziersportepee, das aus kaisergelber und schwarzer Wolle bestand. Die Quaste war unten geschlossen.

Fähnrich Deutsche Infanterie (Egalisierung: Amarantrot)

Hauptmann Ungarische Infanterie (Egalisierung: Apfelgrün)

Die Bataillons- und Kompanietamboure, Bataillonshornisten, Blessiertenträger, Bandagenträger und Fahrsoldaten trugen den Pioniersäbel M.1862

Fähnrich Deutsche Infanterie (Egalisierung: Amarantrot)

Fähnrich

De utsche Infanterie (Egalisierung: Amarantrot)

Hauptmann Ungarische Infanterie (Egalisierung: Apfelgrün)

Hauptmann

Ungarische Infanterie (Egalisierung: Apfelgrün)

Adjustierung

Die Adjustierung der Mannschaften im Frieden en Parade:

Soldat und Unteroffiziere mit Paradekopfbedeckung und Waffenrock. Im Sommer wurde der Mantel nur auf Befehl mitgeführt. Je nach Wetterlage en bandouilère (gerollt über die Schulter) oder angezogen. Im Winter stets angezogen. Brotsack und Feldgeräte wurden nicht mitgenommen.

Im Feld wurde die sog. Marschadjustierung getragen, d. h. statt der Paradekopfbedeckung die Feldkappe und statt des Waffenrocks die Feldbluse. Im Sommer trug man den Mantel en bandouilère, bei Regen und im Winter wurde er allerdings angezogen. Anderweitige Adjustierungen (Gebirgsadjustierung) nach Befehl oder den besonderen Umständen.

Beschriftete Postkarte, von Frl. Nördingen an ihren Verlobten Johann Ostermeier und Retour. Dieser diente im 1. Armeekorps, 1. Division, II. Inf. Regiment.

Im Wirtshaus in Stein an der Donau, signiert Hans Götzinger 1917, Aquarell auf Papier, 27,5 x 23,5 cm

Offiziere en Parade:

Paradekopfbedeckung, Waffenrock, Feldbinde, alle Dekorationen – ohne die Bänder der Großkreuze. Bei Ausrückungen en Parade mit der Truppe, in deren befohlenen Ausführung, jedoch nur mit Mänteln wenn diese von der Mannschaft angezogen waren. Berittene ohne Packtornister und Revolver. Sollte die Mannschaft mit dem Mantel en bandouilère angetreten sein, so musste er auf dem Sattel aufgeschnallt werden. Zur Gala wie zur Parade, je nach Befehl mit oder ohne die Bänder der Großkreuze und Feldbinde. Im Feld war die Uniform analog der Mannschaft (Berittene jedoch mit Stiefelhose) zu tragen.

Regimentsfahne des 59. Inf Rgt aus der Zeit von Kaiser Franz II.

Heeresgeschichtliches Museum - Vienna, Austria, 2013

Von Thomas Quine - 1895 Austro-Hungarian military uniforms, CC BY 2.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=51816779

Uniform

Der Mannschaftstschako bestand aus einer schwarzen Filzröhre mit einem schwarzlackierten Lederdeckel und einem ebensolchen Sonnenschirm. Ein Sturmriemen aus schwarzlackiertem Kalbsleder lag auf dem Tschakoschirm auf. Vorne befand sich ein Doppeladleremblem aus goldfarbenem Messingblech, darüber die Tschakorose (National), die aus geripptem Messingblech geformt war. Der Offizierstschako war ähnlich gefertigt, jedoch an der Außenseite des Schirms mit einem 1,3 cm breiten Goldstreifen bestickt. Der Adler und die Schnalle des Sturmriemens bestanden aus vergoldetem Metall. Die Tschakorose war aus glänzenden Goldbouillons die ein rundes, schwarzsamtenes Feld umgaben, darin war der „Allerhöchste Namenszug“ FJI eingestickt.

Der Tschako wurde auch zur Anbringung von Dienstgradabzeichen verwendet.

Für die Mannschaften bestand die Feldkappe aus hechtgrauem Tuch mit herabziehbarem Nackenteil. Der Schirm war aus Leder. Das Röschen aus Messingblech geprägt und mit den Buchstaben FJI durchbrochen. Die Feldkappe der Offizier war aus feinem, schwarzem Tuch gefertigt und hatte in etwa die Form des Tschakos. Der Schirm bestand aus schwarz lackiertem Leder. Am unteren Rand befand sich eine goldene, schwarz durchflochtene, vierkantige Schnur von 8 mm Breite. Das Röschen war ähnlich dem des Tschakos.

Uniformen der österreichisch-ungarischen Armee

Fahnenträger k.u.k. Infanterie

Békessy_Béla

8. General, aus einer Serie von Uniformdarstellungen der k. u. k. Armee (eines von 71 zusammen angebotenen Gemälden), Mischtechnik auf Papier, 13,5 x 8,5 cm

13. General, aus einer Serie von Uniformdarstellungen der k. u. k. Armee (eines von 71 zusammen angebotenen Gemälden), Mischtechnik auf Papier, 13,5 x 8,5 cm

22. General (Chef des Generalstabes), aus einer Serie von Uniformdarstellungen der k. u. k. Armee (eines von 71 zusammen angebotenen Gemälden), Mischtechnik auf Papier, 13,5 x 8,5 cm

191. Feldwebel Bosn.-herceg. Infanterie, aus einer Serie von Uniformdarstellungen der k. u. k. Armee (eines von 71 zusammen angebotenen Gemälden), Mischtechnik auf Papier, 13,5 x 8,5 cm

Otto zu Windisch-Graetz

Der Waffenrock der Mannschaften bestand aus dunkelblauem Tuch mit Kragen und Ärmelaufschlägen in der Egalisierungsfarbe. Er wies eine Reihe von 6 gelben oder weißen Knöpfen auf. Um das Riemenzeug fixieren zu können, hatte jede Achsel eine sog. Achselspange (Schulterklappe) aus Tuch in der Regimentsfarbe. Ebenfalls in der Regimentsfarbe waren die Achselwülste gefertigt, die das herabrutschen des Gewehrriemens verhindern sollten. Unterschiedlich waren die Ärmelaufschläge geformt. Während die deutschen Regimenter sog. „schwedische“ Aufschläge trugen (umlaufend von gleicher Breite) waren die ungarischen Truppenteile mit geschweiften Aufschlägen ausgestattet. Diese trugen noch zusätzlich auf den Aufschlägen eine weiße Patte in Bouillonform (sog. Bärentatze).

Offizierswaffenröcke waren aus feinerem Tuch gefertigt, ohne Achselspangen und Achselwülste. Die Kanten des Rocks waren mit Passepoils in der Egalisierungsfarbe versehen. Die Rückseite des Schoßes war mit zwei geschweiften Patten mit je drei Knöpfen versehen.

Die Feldbluse war im Schnitt für Mannschaften und Offiziere gleich. Sie bestand aus hechtgrauem Stoff und hatte vorn eine verdeckte Knopfleiste mit sechs schwarzbeinernen Knöpfen. Zwei Brusttaschen und zwei Schoßtaschen waren mit geschweiften Patten versehen, der Stehkragen mit Parolis in der Regimentsfarbe. Auf beiden Achseln befand sich je ein großer Metallknopf und auf der rechten Schulter eine Achselrolle um dem Gewehrriemen Halt zu geben.

Der Mantel für die Mannschaften bestand aus hechtrauem Tuch mit zwei Reihen von je fünf Knöpfen. Er hatte zwei schräge Schoßtaschen mit Patten. Auf beiden Seiten befanden sich Achselspangen.

Der Offiziersmantel war geschnitten wie der der Mannschaften, jedoch mit sechs Knöpfen und samtenen Kragen. Die Achselspangen kamen hier in Fortfall, dafür befand sich auf jeder Seite des Kragens ein Paroli in der Regimentsfarbe. Unterhalb der linken Taschenpatte befand sich ein Einschnitt, durch welchen der Säbel gesteckt wurde. Die Kanten des Mantels war passepoiliert.

Die Beinkleider waren zwischen den deutsch und ungarischen Regimentern unterschiedlich. Die deutschen Regimenter trugen „Pantalons“ (auch Fähnriche der ungarischen Infanterie) aus lichtblauem Tuch mit zwei schrägen Oberschenkeltaschen. Die ungarische Infanterie hatte „Tuchhosen“ aus dem gleichen Material und Farbe wie die Pantalons jedoch von gänzlich anderem Schnitt. Sie wies vorn auf beiden Oberschenkeln eine Verzierung aus Rundschnüren auf, die sog. Vitéz Kötés, ebenso waren die Oberschenkelnähte mit Schnüren versehen. Die Hose hatte einen nach unten zu enger werdenden Schnitt und wurde, mit einem Steg versehen, in die Schuhe gesteckt getragen. Alle (auch die ungarischen) Offiziere trugen lichtblaue Pantalons aus feinem Tuch. Im Feld, bei Märschen und militärischen Übungen hatten die berittene Offiziere Stiefelhosen mit Stiefeln wie für Dragoneroffiziere zu tragen.

Zur Marschadjustierung wurden allgemein hechtgraue Hosen getragen.

Mannrüstung

Die persönlich Ausrüstung für die Mannschaft (Mannrüstung genannt) bestand gemäß dem Muster 1881 aus:

Dem Leibriemen aus braunem Oberleder, der auf der Außenseite geschwärzt war. Als Verschluss diente ein Koppelschloss aus mattgebranntem Messing mit einem Doppeladler als Emblem.

Dem Kalbfelltornister, bestehend aus schachtelartigem Sack mit Deckel und Tragegerüst. Sack und Deckel waren aus rauem Kalbfell hergestellt und mit Leinwand gefüttert. An der Rückwand waren oben drei Lederhülsen angenäht. Mit Hilfe einer sog. Nadel die durch diese Schlaufen gezogen wurden, konnte man den Tornister mit dem Tragegestell verbinden. An den Seitenwänden des Tornisters waren zwei „Lederbrezen“ (Ringe) angenäht an denen der zusammengerollte Mantel befestigt wurde. Das dazugehörende Traggerüst war aus braunem Leder gefertigt.

Infanterie en Parade

Zwei Patronentaschen aus braunem Oberleder wurden am Leibriemen mittels Tragschlupfen, die am Boden der Taschen eingeköpft werden konnte, befestigt.

Das Bajonett in einer schwarzledernen Bajonetttasche und der Brotsack waren ebenfalls am Leibriemen angebracht. Der Brotsack bestand aus braunem Segeltuch und hatte im Inneren eine kleine Tasche zur Aufnahme der Feldflasche.

Infantrie in Parrade

Zusätzlich konnte noch zur Mitnahme befohlen werden:

der Patrontornister für zusätzliche Gewehrmunition

das Kochgeschirr (für je zwei Mann)

der Spaten (nicht für alle)

Sonstiges

Schützenabzeichen