Die UFO-AKTEN 62 - Oliver Miller - E-Book

Die UFO-AKTEN 62 E-Book

Oliver Miller

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Beschreibung

Cliff und Judy erreicht ein verzweifelter Anruf des ihnen bereits bekannten Multimillionärs Ivan Munoz, der berichtet, dass seine Tochter entführt wurde. Schnell wird klar, dass es sich bei den Entführern nicht um gewöhnliche Kriminelle handelt, die finanzielle Interessen oder immaterielle Ziele verfolgen. Stattdessen wollen sie die Kommunikationswürfel haben, die sich in seinem Besitz befinden.
Als ein Austausch scheitert, geraten die Bundesmarshals selbst in die Gewalt der Kidnapper und begreifen, dass deren Pläne weitaus umfangreicher sind, als sie bisher angenommen hatten. Von nicht geringer Bedeutung ist dabei die Forschungsstation Pandoras Box, in der ein Kontakt zu Wesen in einer anderen Dimension hergestellt werden soll, mit denen offenbar schon die alten Ägypter kommuniziert haben ...


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Inhalt

Cover

Die Rückkehr der Götter

Werkstattbericht

Vorschau

Impressum

Oliver Miller

Die Rückkehrder Götter

Am Hof des Pharaos Psammetich III.

Memphis, Altägyptisches Reich, 24. August 526 v. Chr., nach Einbruch der Dunkelheit

Die Fackeln an den Wänden warfen ein flackerndes Licht in den Thronsaal des Pharaos. Der Raum war quadratisch zugeschnitten, wobei eine Seite des Sandsteingemäuers durch Arkaden durchbrochen war, die zu einer Art Terrasse führten.

Ein sanfter Wind brachte die Flammen nur noch mehr zum Tanzen und sorgte neben einer leichten Abkühlung auch für kleine Rußwolken. Ansonsten war die Luft von Weihrauch und Myrrhe erfüllt, was von zwei neben dem Thron platzierten Feuerschalen herrührte. Für einen Saal, in dem der Herrscher eines solch mächtigen Reiches residierte, war der Raum schmucklos eingerichtet. Lediglich der eigentliche Thron am Ende des Raumes strahlte eine gewisse herrschaftliche Macht aus ...

Es ist nicht die Zeit für Prunk, lautete das Leitmotiv des gegenwärtigen Herrschers Psammetich. Das war auch nur allzu gut nachzuvollziehen, denn die Gesamtsituation gestaltete sich turbulent, und das Reich durchlebte schwere Krisen.

So hatte unter anderem die Amtsübernahme durch immer neue Pharaonen in den letzten Jahren rapide zugenommen, woraufhin die sonst so wichtige Kontinuität in der Herrschaft praktisch nicht mehr gegeben war.

Hinzu kamen schwere Missernten, die das einfache Volk hungern ließen, da die Nilschwämme zuletzt nicht mehr zuverlässig genug gewesen war. Zusätzlich brachen Seuchen aus, die die geschwächten Körper der Hungernden dahinrafften.

Und als ob das nicht schon genug wäre, tobte auch noch Krieg: Die persischen Horden waren in das Reich eingefallen, und Psammetich war sich unsicher, ob er sie diesmal abwehren konnte.

Dabei war wichtig zu betonen, dass er nie die Absicht gehabt hatte, Pharao zu werden, denn er wusste einfach, dass er nicht mit den notwendigen Eigenschaften eines Herrschers gesegnet war.

Doch die Erblinie war gnadenlos: Als sein Vater Amasis plötzlich verstarb, war weder seine Ausbildung abgeschlossen gewesen noch fühlte er sich bereit, das Amt zu übernehmen. Zwar hatte er zuvor den Titel des Oberkommandierenden der Flotte innegehabt, jedoch hatte sein Vater ihm diese Position bereits im Alter von fünf Jahren verliehen, und das zu rein repräsentativen Zwecken.

Vielleicht tat auch seine Aura ihr Übriges. Er war von kleiner, fast zierlicher Statur. Und seine pechschwarzen Haare umrahmten ein bis vor wenigen Monaten knabenhaftes Gesicht. Doch nun hatten tiefe Falten der Sorge und Schlaflosigkeit darauf ihre Spuren hinterlassen. Und das, obwohl er gerade einmal knapp zwanzig Jahre alt war. Infolgedessen sah er nun wie ein früh gealterter Mann aus.

Mit emotionsloser Miene saß er in diesem Augenblick in einer einfachen, schmucklosen Kleidung aus Leinen auf seinem Thron und empfing gerade den Bericht seines Oberbefehlshabers. Der Heerführer war persönlich an seinen Hof geeilt, was allein schon die dramatische Lage an der Front erahnen ließ.

Um dem Pharao dabei die notwendige Ehrerbietung zu erweisen, kniete sich der Soldat währenddessen mit gesenktem Haupt vor dem Thron nieder. Das änderte aber nichts daran, dass er den Herrscher überragte. Er war nun einmal wahrlich ein Hüne mit breiten Schultern und Armen wie Baumstämmen. Doch vor Verletzungen war auch er nicht gefeit. So trug er eine Bandage, durch die ein Blutfleck hindurchschimmerte.

Während des Berichts kehrten Psammetichs Gedanken immer wieder zu seiner Frau und den beiden Kindern zurück. Bereits im Kindesalter waren er und Anakun verheiratet worden, und in den letzten vier Jahren hatte sie ihm einen Sohn und eine Tochter geschenkt. Bisher hatte er keinerlei Zweifel daran, dass der Sohn, benannt nach seinem Großvater Amasis, eines Tages das Reich von ihm erben würde ... jedenfalls bis jetzt.

Notfalls bringe ich wenigstens sie in Sicherheit, kam es ihm in den Sinn.

»Dann steht es also wirklich schlecht ...«, sagte Psammetich und bemühte sich, seine von Natur aus dünne Stimme zu verstellen, damit man die darin mitschwingende Furcht nicht hören konnte.

»Ja, oh Herr, ich muss gestehen, ich kann nicht garantieren, dass wir den Feind noch lange aufhalten können ... Die Truppen von König Kambyses sind mächtig.«

Der Pharao erhob sich bei diesen Worten, was dazu führte, dass der Soldat automatisch noch tiefer kniete.

Welch sinnlose Geste der Unterwerfung angesichts der Lage, in der wir uns befinden, dachte er bei sich. Wobei ihm bewusst wurde, dass er seinem Untergebenen fast gestattet hätte, aufzustehen. Doch das wäre sicherlich als Zeichen der Schwäche gedeutet worden und war daher seiner Meinung nach unpassend.

»Wird meine Stadt auch fallen?«

»Wir sind auf eine Belagerung vorbereitet, oh Herr! Doch ich kann nicht garantieren, dass wir lange durchhalten werden!«

»Welche Möglichkeiten haben wir noch?«, sagte er daraufhin mehr zu sich selbst als zu seinem Untergebenen, der weiterhin zu Boden starrte, während Psammetich sich von der Stelle bewegte.

»Meine Empfehlung wäre, die Bevölkerung auf das Schlimmste vorzubereiten!«

Der Herrscher hielt inne. »Das wäre das Eingeständnis meines Versagens, und sie würden sich gegen mich wenden, denn ein Gott verliert keine Kriege ...«

Der Knieende hob im nächsten Augenblick kurz den Kopf und schenkte ihm ein schiefes, wissendes Grinsen.

»Also keine Evakuierungen ...«, erwiderte er daraufhin. Es war allerdings mehr eine Feststellung als eine Frage.

»Wenn wir diesen Krieg verlieren sollten, wird dieses Reich untergehen und die Bevölkerung mit ihm! Wohin soll ich das Volk auch bringen? In die Wüste?«

»Oh Herr! Dein Wort ist mein Befehl!«

Psammetich straffte sich. »Erhebe dich und höre mir zu: Mobilisiere alle möglichen Reserven. Hole die Bauern vom Feld, setze im Notfall sogar Sklaven ein. Es ist mir allerlei. Halte den Feind auf, egal was es kostet. Ich werde alle Getreidereserven für das Militär freigeben.«

»Ich danke dir, oh Herr!«, entgegnete der Soldat und ging mit gebeugtem Oberkörper zurück zum Ausgang des Raumes.

»Warte!«, hielt der Pharao ihn auf und stieg von dem kleinen Thronpodest herab. Dann näherte er sich dem Soldaten, dessen Blick an ihm vorbeiging.

Einem Gott sieht man nicht in die Augen, schoss es Psammetich derweil durch den Kopf.

»Noch ein letztes!«

»Ich erwarte deine Befehle, Herr!«

»Wenn mein Volk untergeht, gehe ich mit ihm unter. Dies muss aber nicht für die königliche Familie gelten ...«, raunte er ihm nun zu.

Der Soldat schluckte und antwortete bloß: »Ich werde alles vorbereiten, Herr!«

Mehr kann ich nicht tun, meine Macht ist durch diese Befehle schon genug ins Wanken geraten. Das Einzige, was mir noch bleibt, ist zu den Göttern zu beten und deren Hilfe zu erbitten, kam Psammetich kurz darauf ein fixer Einfall, nachdem der Untergebene sich bereits entfernt hatte.

Dann klatschte er zweimal in die Hände, und aus dem hinteren Bereich eilte ein Sklave herbei.

»Hole mir die Hohepriesterin!«, forderte er.

Der Mann machte noch in der Bewegung kehrt und lief zum Ausgang des Raumes.

Es wird Zeit, dass ich mit den Göttern direkt spreche ..., konstatierte Psammetich erwartungsvoll.

Wenig später folgte er der Frau die gewundene Treppe hinab. Die Hohepriesterin war schon von seinem Vorgänger eingesetzt worden. Sie galt als die Gottesgemahlin des Osiris und war groß. Zudem hatte sie dunkle Haare, und ihr Gesicht war mit unterschiedlichen Farben geschminkt. Vor allem ihre Augen stachen auf eine mystische Art und Weise aus Letzterem hervor.

Auch wenn ihr Alter schwer einzuschätzen war, ging er davon aus, dass sie mindestens zehn Jahre älter als er war.

»Das ist dein erster direkter Besuch bei den Göttern, oh Herr!«, sagte sie mit einer tiefen, sinnlichen Stimme.

»So ist es, Anchnesne. Bislang reichte dein Kontakt, aber die Zeiten haben sich verschlechtert. Ich möchte daher selbst um das Wohlergehen meines Volkes bitten.«

Sie nickte stumm und verzieh ihm die Nennung ihres Namens, obzwar es ein Privileg war, das er selbst in seiner Funktion als Pharao nur selten veräußerte.

Hinzu kam, dass der Gottesgemahlin des Osiris eine Sonderstellung zugedacht wurde: Dies hing unter anderem auch damit zusammen, dass sich Anchnesne dem Totengott verschrieben hatte. Ihre Macht lag nun quasi im Verborgenen, und das einfache Volk wusste nichts von ihrer Existenz. So kam es nicht von ungefähr, dass sie auf keinem öffentlichen Fest jemals gesehen worden war. Ferner gab es keine Stele oder gar einen Gedenkstein, der ihren Namen oder den ihrer Vorgänger trug.

Im Zuge dessen sollte man jedoch nicht verschweigen, dass sie trotz allem eine nützliche Macht innehatte: den Zugang zu den Göttern.

In ihrer Rechten hielt sie eine Fackel, die das dunkle Gewölbe zumindest ein wenig erhellte. Mittlerweile waren sie auf dem unteren Absatz angelangt, und er folgte ihr durch einen breiten Flur.

Überrascht stellte Psammetich dabei fest, dass er Menschenstimmen hörte. Bald darauf trat ihm ein bewaffneter Mann entgegen. Offensichtlich handelte es sich um einen Wachposten. Hinter ihm in der Mauer des Flures war eine Gefängniszelle eingelassen, in der etwa ein halbes Dutzend vom Leben gezeichnete Menschen saßen.

»Wer sind die?«, gab er entgeistert von sich.

»Sklaven, Herr, die Nahrung der Götter!«, wandte sie sich zunächst an ihn und raunte dem Wächter dann zu: »Bereite alles vor!«

Was entgeht mir hier in meinem Palast alles? Wovon habe ich noch keine Kenntnis?, dachte er nun.

»Es war bislang nicht nötig, dass du alles weißt, was hier geschieht«, fügte sie hinzu, und in ihren Augen lag ein Glitzern.

Hat mein Gesicht mich etwa verraten, oder errät sie meine Gedanken?, reflektierte er beiläufig das Gespräch.

»Diese Katakomben habe ich zuletzt deinem Großvater gezeigt – selbst dein Vater war hier nie«, erklärte sie beiläufig.

Dann muss sie über sechzig Jahre alt sein, überschlug Psammetich im Kopf und merkte die Panik in sich aufsteigen.

Bald darauf erreichten sie einen hallenartigen Saal, und der Pharao wich instinktiv zurück, denn in der Mitte des Raumes waberte eine Fläche. Sie war lilafarben und mit keinem stabilen Rand versehen.

Die Priesterin erkannte den Schrecken im Gesicht ihres Herrschers und erklärte: »Das ist das Tor zu den Göttern.«

»Woher stammt es?«, fragte er. Seine Stimme war derweil zu einem Flüstern geworden.

Wenn man sich etwas genauer umsah, stellte man schnell fest, dass es unter dem Tor eine Öffnung im Boden gab, bei der die Steinplatten bewusst ausgelassen worden waren.

Aus dieser Aussparung stieg eine Art blauer Strahl empor, der das Portal zu nähren schien.

»Es war immer da, vom Anbeginn der Zeit. Wahrscheinlich haben es die Götter selbst hier platziert.«

»Bezieht es seine Energie aus der Erde?«, wollte er nun wissen und deutete auf das strahlende Loch.

»So ist es ...«

Der ganze Palast wurde nur um dieses Ding errichtet, konstatierte er.

Dann traten sie in einen von mehreren Leuchtstehlen erhellten Raum, während der Wächter hinter ihnen die verängstigten Menschen in einen Verschlag pferchte.

Psammetich sah die quälende Panik in ihren Augen und er war sich sicher: Sie wissen, was ihnen bevorsteht!

Im nächsten Augenblick verließ der Wächter den Raum und schloss die beiden großen hölzernen Torflügel, woraufhin die Priesterin sich vor das Portal stellte.

Sie riss nun mit einem schrillen Schrei die Hände nach oben, sodass selbst der Pharao erschrocken zurückwich. Doch dabei blieb es nicht. Die Dunkelhaarige sprach mit einem Kreischen, das er ihr nie zugetraut hätte, eine Art Gebet, während sie die wabernde Fläche konzentriert anstarrte.

Zudem hörte er im Hintergrund die Sklaven hysterisch schreien, sodass der Raum von einer Kakophonie des Grauens erfüllt wurde.

Die ganze Atmosphäre war im Grunde genommen jedoch abstoßend und anziehend zugleich. So konnte er gar nicht anders, als mit weit aufgerissenen Augen zu beobachten, wie sich die Farbe des Tores änderte und in Bewegung geriet, um plötzlich zu erstarren. Die Folge davon war, dass sich ein Spalt auftat, durch den eine riesige Gestalt das Portal verließ.

Es handelte sich um niemand Geringeren als den Totengott Osiris. Seine Hautfarbe war grünlich und er trug eine weiße Atef-Krone auf dem Haupt. Noch bevor er auf die Priesterin oder gar Psammetich reagierte, widmete er seine Aufmerksamkeit der kreischenden Sklavenmenge im Käfig. Dabei entsponnen sich zarte blausilberne Fäden zwischen den Sklaven und dem Gott.

Er trinkt ihre Angst, erkannte Psammetich voller Grauen.

Kurz darauf beendete der Gott sein »Mahl« und wandte sich an die beiden Personen vor ihm.

»Hohepriesterin und Pharao!«, raunte er. Seine Stimme glich dabei einem Donnerschlag.

»Oh, Osiris! Nimm die Ehrfurcht deiner Untergebenen! Der gottgleiche Pharao wünscht dich zu sprechen!«

Bei der Erwähnung der Gottgleichheit schien Osiris kurz zu lachen, bevor er sich an den schmächtigen Psammetich nicht ohne Ironie wandte: »Du Gottgleicher, was wünscht du zu erfahren?«

»Oh, Osiris! Mein Volk wird von Feinden bedrängt und droht unterzugehen ...«, gab Psammetich mit einer brüchigen Stimme zurück, die von Angst gefärbt war.

»Du wünscht, dass wir Götter in diesen Krieg eingreifen?«

»Es ist auch dein Volk!«, entfuhr es ihm.

Wieder erklang ein schreckliches Lachen: »Du kennst mein wirkliches Volk nicht, du Gottgleicher. Deine Zeit und die Zeit deines Volkes geht zu Ende! Mein Volk jedoch wird diesen Krieg überleben.«

»Nein!«, rief Psammetich. »Mein Reich ist Jahrtausende alt – es kann nicht enden!«

»Was sind schon Jahrtausende! Wir Götter sind seit Anbeginn der Zeit hier, haben Völker kommen und gehen sehen. Doch die Menschen ändern sich langsam. Die alte Ehrfurcht vor uns schwindet!«

»Endet mein Reich, endet auch Eure Herrschaft!«, hielt Psammetich verzweifelt dagegen.

»Weise Worte, Gottgleicher! Doch wie in allen Zeiten werden wir uns zu helfen wissen, wenn Euer Reich wie so viele vor ihm vom Antlitz dieser Erde verschwindet!«, ertönte es nun. Trotz allem hatte die Stimme von Osiris plötzlich an Bedrohlichkeit verloren, fast wirkte sie nachdenklich.

»Dann helft uns! Helft uns beim Kampf gegen den gemeinsamen Feind!«

»Eure Niederlage ist unaufhaltsam. Die Zeiten schreiten voran, selbst wenn wir Euch helfen würden, zerfiele Eure Herrschaft. Die äußeren Feinde beenden dabei nur das, was im Inneren längst begonnen hat: Der Keim der Fäulnis ist seit Langem gelegt.«

Langsam drehte sich der Gott wieder in Richtung Portal um. Dabei schien er trotz der seltsamen »Mahlzeit« plötzlich erschöpft zu sein.

»Welche Fäulnis?«, rief Psammetich ihm hinterher und erreichte, dass das Wesen oder der Gott kurz innehielt, bevor er sagte: »Der Glaube an uns und die Angst vor uns weicht langsam. Die Anbetung wird zum bloßen Ritual ohne Inhalt. Wir haben den Schrecken verloren ...«, dann deutete er auf den Käfig mit den Sklaven, »... bloß dumme Sklavenkinder haben Ehrfurcht. Der Rest deines Volkes folgt nur noch einer leeren Tradition ...«

»Das ist es? Ihr helft uns nicht, weil wir vor euch keine Angst mehr haben?«, erwiderte der Pharao, wobei seine Stimme nur noch ein Flüstern war, während er dem Wesen entgeistert nachsah.

Sie lassen uns sterben ... ihr eigenes Volk, kam es ihm enttäuscht in den Sinn.

Sitz der Munoz Holding, in der Nähe des Parc Güell

Barcelona, 17. Januar 2024, 15:12 Uhr

Mit zunehmendem Ärger verfolgte Ivan Munoz die Präsentation, die die junge Frau ihnen seit etwa knapp einer Stunde vorführte. Aus diesem Anlass saßen sie im großen Besprechungsraum des Hauptsitzes seiner Firmenkette. Das Munoz-Center, so der inoffizielle Name, war ein Neubau in der Nähe des Parc Güell, jenem von Antoni Gaudí entworfenen Touristenmagnet.

Wehmütig erinnerte sich Munoz an seine Zeit als Lehrling im Betrieb seines Vaters, als er seine Mittagspause noch in dem beliebten Park verbringen konnte, ohne dafür ein horrendes Eintrittsgeld bezahlen zu müssen.

Der Besprechungsraum war lichtdurchflutet durch eine Reihe von Fenstern an der Längsseite. In der Mitte stand ein langer, tafelartiger Tisch mit eingelassenen Anschlüssen für die mitgebrachte Technik und bot Platz für rund zwanzig Personen.

Auf einem kleinen Podest davor befand sich der eigentliche Präsentationsbereich mit einem Stehpult und einem fast überdimensionierten Smartboard. Auf der gegenüberliegenden Seite war ein Büffet mit Getränken, Obst und gesunden Snacks aufgebaut.