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Er ist ein Wolf.
Er ist ein Mensch.
Doch ihr Schicksal kennt kein „zu verschieden“.
John wusste vom ersten Moment an, dass Silas mehr war als ein flüchtiger Blick in einer regennassen Nacht. Er war sein Gefährte – der eine Mensch, der sein Herz berührte, wie es kein anderer je könnte. Doch wie sagt man einem Menschen, dass unter der Haut kein normales Herz schlägt, sondern ein Wolf lauert?
Silas hat von Magie nie etwas gehalten. Bis ein Blick aus goldenen Augen sein Leben verändert. Johns Nähe fühlt sich nach Zuhause an – nach Verlangen, Wärme, nach allem, was er nie zu hoffen gewagt hat. Doch mit der Liebe kommt auch die Gefahr. Denn nicht jeder in Johns Rudel sieht in einem Menschen mehr als eine Schwäche.
Und während Leidenschaft, Eifersucht und alte Regeln an ihnen zerren, müssen John und Silas sich fragen:
Wie viel Schmerz ist ein Gefährtenband wert?
Und wie viele Wunden darf die Liebe reißen, bevor sie heilt?
Ein packender, sinnlicher Gay Fantasy Romance Roman über Vertrauen, Instinkt – und eine Liebe, die nicht nur unter die Haut, sondern bis in die Seele geht.
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Veröffentlichungsjahr: 2025
Kapitel 1 – Der Duft im Regen
Kapitel 2 – Näher, als erlaubt
Kapitel 3 – Unter der Haut
Kapitel 4 – Neue Gesichter, fremde Schatten
Kapitel 5 – Lügen im Pelz
Kapitel 6 – Biss und Begierde
Kapitel 7 – Wenn du gehst
Kapitel 8 – Blut in der Dämmerung
Kapitel 9 – Der Ruf des Gefährten
Kapitel 10 – Heimkehr im Herzschlag
Epilog – Herzschlag für Herzschlag
Titelseite
Inhaltsverzeichnis
Buchanfang
Es begann mit einem Blick.
Nicht der erste, nicht der zweite – sondern einer dieser Blicke, die sich festsetzen wie der Abdruck einer heißen Hand auf nackter Haut, lange nachdem die Berührung selbst längst vergangen ist. John stand an diesem Abend unter dem schützenden Vordach eines alten Backsteingebäudes, die Arme verschränkt vor der Brust, während der Regen in dichten, schweren Strähnen vom Himmel fiel, und sein Blick ruhte auf dem einen Menschen, der all seine Sinne gleichzeitig beruhigte und auf unerträgliche Weise in Aufruhr versetzte.
Silas.
Der Name schmeckte auf seiner Zunge wie etwas Verbotenes und zugleich Unvermeidliches, etwas, das er noch nie ganz ausgesprochen hatte, nicht einmal, wenn er nachts allein durch den Wald streifte und der Wolf in ihm ungeduldig unter seiner Haut kratzte.
Silas stand dort drüben, die Kapuze seines grauen Pullovers halb über die dunklen Haare gezogen, während einzelne, nasse Strähnen ihm über die Stirn klebten, und John fragte sich erneut, wie ein einzelner Mensch so viel verlorene Traurigkeit in seinen Gesichtszügen tragen konnte, ohne daran zu zerbrechen.
Er beobachtete ihn schon seit Wochen. Heimlich, aus sicherer Entfernung, ohne sich jemals bemerkbar zu machen – mal von der Parkbank aus, auf der Silas sich mit einem zerfledderten Notizbuch und einem viel zu billigen Kugelschreiber niederließ, mal von der anderen Straßenseite, wenn Silas im kleinen Coffeeshop an der Ecke saß und mit abwesendem Blick in seinen Becher starrte, als könnte er darin Antworten auf Fragen finden, die ihn vielleicht schon viel zu lange quälten.
John wusste nicht viel über ihn. Noch nicht. Nur Bruchstücke. Dass er alleine lebte. Dass er oft spät nachts durch die Straßen lief, so als könnte ihn die Bewegung vor den eigenen Gedanken retten. Dass er nie lange mit jemandem sprach. Und dass sein Lächeln – wenn es denn überhaupt mal auftauchte – viel zu selten, viel zu flüchtig und viel zu echt war, um es einfach wieder vergessen zu können.
Sein Wolf wusste es als Erster.
Noch bevor Johns Kopf verstand, was da passierte, war es der Instinkt, der Besitzanspruch, der Hunger nach Nähe, der ihm sagte, dass dieser Mensch anders war. Dass zwischen ihnen ein Band existierte, das niemand kappen konnte, selbst wenn beide es gewollt hätten.
Und doch... wagte er nicht den ersten Schritt. Noch nicht.
Nicht, solange er nicht wusste, ob Silas bereit war.