Geschichten aus dem Paradies - Norbert Wickbold - E-Book

Geschichten aus dem Paradies E-Book

Norbert Wickbold

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Beschreibung

Geschichten aus dem Paradies Gerade in diesen uralten Geschichten, die uns Heutigen so fern, so unrealistisch, so unwirklich, ja sogar viel zu naiv bis primitiv erscheinen, verbirgt sich noch mancher, bis heute nicht geborgener Schatz. Nun können wir gedanklich und gefühlsmäßig in diese alten Geschichten eintauchen und uns überraschen lassen, mit welchen Erkenntnissen wir daraus wieder auftauchen. So darf es nicht verwundern, dass selbst der Titel dieses Buches diese zweideutige Offenheit und Unbestimmtheit birgt. Denn selbstverständlich sind wir alle dabei gewesen: bei der Schöpfung, im Paradies und bei der Sintflut. Und wer hat nicht schon für eine Weile im dunklen Leib eines riesigen Fisches gesessen? Diese Geschichten, mögen sie auch noch so alt sein, können und müssen immer wieder neu erzählt und gehört werden. Also lade ich Sie ein, einfach mal zuzuhören! Die Beschäftigung mit diesem Stoff kann durchaus zu einer humorvollen Betrachtung anregen. Das sollte auch für den Gläubigen kein Widerspruch sein. Denn was man davon glauben will, kann ja jeder für sich selbst entscheiden. Und wenn es Ihnen das eine oder andere Schmunzeln entlocken konnte, war es doch lesenswert. Norbert Wickbold

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Seitenzahl: 107

Veröffentlichungsjahr: 2020

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Geschichten aus dem Paradies

Für alle, die damals nicht dabei waren

Norbert Wickbold

Geschichten aus dem Paradies

Für alle, die damals nicht dabei waren

1. Auflage

Copyright © 2020 by Norbert Wickbold

Layout, Umschlaggestaltung und Illustration: Norbert Wickbold

Titelfoto: Aufgenommen im Sonnentempel im Giardini La Mortella, Ischia

Korrektorin: Irene Wickbold

Verlag & Druck: tredition GmbH, Halenreie 40-44, 22359 Hamburg

ISBN: 978-3-7469-8244-1 (Paperback)

ISBN: 978-3-7469-8245-8 (Hardcover)

ISBN: 978-3-7469-8246-5 (e-Book)

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

Inhalt

Geschehen noch Zeichen und Wundert? oder darf man sich über gar nichts mehr wundern?

Sind wir von allen guten Geistern verlassen? oder haben wir sie verlassen?

Der Urknall und seine Folgen – Gedanken zur Wissenschaft und überhaupt zu allem

Der Urknall – Neue Folge!

Klapperstorch trifft Klapperschlange Kann das gut gehen?

Das Henne-Ei-Paradoxon – Ein Wissen schaffendes Gedankenexperiment.

Kann der gesunde Menschenverstand niemals krank werden?

Nach uns die Sintflut! Und was ist, wenn uns die Sintflut doch zuvorkommtt?

Ich leiste was, also bin ich?

Ich liebe, also bin ich?

Die alte Geschichte von Jonas neu erzählt

Wo ist der liebe Gott geblieben?

Die Bücher von Norbert Wickbold

Vorwort

Vielleicht ruft der Titel in Ihnen die Frage wach: Wie kam es zu diesem Buch? Die hier zusammen gestellten Texte sind eine Auswahl aus den 50 bisher veröffentlichten Denkzetteln. Immerhin nehmen zehn von ihnen mehr oder weniger Bezug auf die biblische Schöpfungsgeschichte (Genesis). Die Sammlung wird ergänzt durch einen Auszug aus meinem Roman: Die Wiederkehr der Morgenlandfahrer, worin ein Weiser seinen Freunden die Geschichte von Jonas erzählt. Ein kleines Gedicht bildet den Abschluss.

In den ersten Schuljahren hatten wir das Fach: biblische Geschichte. Für mich war das ein interessantes Fach, denn es war wirklich ein Geschichtenerzählen. Ich lernte nicht nur die Geschichten aus dem Alten Testament, sondern auch das Geschichtenerzählen selbst kennen. Denn das konnte unser Lehrer wirklich sehr gut. Er trug sie so lebendig vor, dass sie in mir einen tiefen Eindruck hinterließen. Ich erlebte alle diese Episoden als das, was sie eigentlich auch sind: Erinnerungen aus dem kollektiven Gedächtnis der Menschheit. Geschichten, die aus der Zeitlosigkeit, wie Träume zu uns in unsere Zeit herüber geschwebt sind. Geschichten, die so klar und doch so widersprüchlich sind. Es ist nicht einmal klar, ob das, was einst von unbekannter Hand niedergeschrieben wurde, unbedingt als der wichtigste Teil der Geschichte aufgefasst werden sollte.

Vielleicht liegt deren größte Aussagekraft eher in der Art und Weise, wie die Geschichte vorgetragen wurde, und möglicherweise gerade in dem, was nicht erzählt wurde. Je weiter die Ereignisse zurückliegen, desto weiter liegen auch die eigentlichen Botschaften in dem uns Verborgenen, in dem, was uns verschwiegen wurde.

Was auch geschah, was auch geschieht,

was immer auch geschehen wird -

was immer kam

und was dich mied,

was kommen, was dich meiden wird:

nimm auch das Nichtgeschehene

als das Erfüllte an,

denn erst das Ungeschehene

macht das Geschehen dann…

Jean Gebser

Gerade in diesen uralten Geschichten, die uns Heutigen so fern, unrealistisch, unwirklich, geradezu naiv bis primitiv erscheinen, verbirgt sich noch mancher, bis heute ungeborgener Schatz. Die offiziellen Deutungen der Kirche haben uns den Zugang dazu nur unzureichend verschafft, vielmehr haben sie ihn uns oftmals eher versperrt oder gar verschüttet. Heute kann in dieser Angelegenheit jeder selbst auf Spurensuche gehen, um die alten Geschichten und damit einen Teil von sich selbst besser oder ganz neu zu verstehen. Nun können wir gedanklich und gefühlsmäßig in diese alten Geschichten eintauchen und uns überraschen lassen, mit welchen Erkenntnissen wir daraus wieder auftauchen. So darf es nicht verwundern, dass selbst der Titel des Buches diese zweideutige Offenheit und Unbestimmtheit birgt. Denn selbstverständlich sind wir alle dabei gewesen: bei der Schöpfung, im Paradies und bei der Sintflut. Und wer hat nicht schon für eine Weile im dunklen Leib eines riesigen Fisches gesessen? Diese Geschichten, mögen sie auch noch so alt sein, können und müssen immer wieder neu erzählt und gehört werden. Also lade ich Sie ein, einfach mal zuzuhören!

Die Beschäftigung mit diesem Stoff kann durchaus zu einer humorvollen Betrachtung anregen. Das sollte auch für den Gläubigen kein Widerspruch sein. Denn was man davon glauben will, kann ja jeder für sich selbst entscheiden. Zumal die Schöpfungsgeschichte stets anders erzählt wird, kann keiner den Anspruch erheben, die Wahrheit zu wissen. Denn wahr sind sie allesamt. Und wenn es Ihnen das eine oder andere Schmunzeln entlocken konnte, war es doch lesenswert. So wünsche ich Ihnen liebe Leserin, lieber Leser, viel Spaß beim Lesen dieser, des Glaubens würdigen Geschichten,

Ihr Norbert Wickbold

 

Geschichten aus dem Paradies

Denkzettel Nr. 28 aus Denkzettel – Die dritte Staffel, Erste Auflage 2017

Geschehen noch Zeichen und Wunder? Oder dürfen wir uns über gar nichts mehr wundern?

Als wir Kinder waren, freuten wir uns immer, wenn wir mal zwanzig Pfennig geschenkt bekamen. Das gab eine Überraschung, denn davon kauften wir uns eine Wundertüte. Jeder steckte seine Nase rein, denn wir waren alle gespannt, was darin zu finden war. Heute gibt es kaum noch Wundertüten, dafür kann man überall Postkarten mit dem Spruch kaufen: Das Leben ist wie eine Wundertüte, man weiß nie, was drin ist. Natürlich, wenn man nicht reinschaut, weiß man das auch nicht. In dieser Hinsicht kann man die Forscher bewundern. Die wollen immer genau wissen, was drin ist. Das mit den Wundern ist schon wieder ein Paradoxon. Geht man davon aus, dass es wirklich Wunder gibt, dann gibt es auch Wunder. Geht man davon aus, dass es keine Wunder gibt, dann gibt es auch keine.

So manche Wissenschaftler gehen davon aus, dass die Welt völlig wunderfrei sei. Das ganze Universum haben sie zur wunderfreien Zone erklärt, die obendrein noch gottlos sei. Nach den Erklärungen dieser Wissenschaftler hat es noch nie irgendein Wunder gegeben und es wird auch niemals Wunder geben. Diese Welt sei ganz ohne Wunder und ohne Zutun Gottes irgendwann einfach da gewesen, obwohl sie vorher

noch gar nicht existierte. Die Welt hat sich jedoch nicht etwa klammheimlich in diese Welt begeben, sondern ist mit einem riesigen Knall entstanden. Das Nichts hat zufällig einen Knall gemacht und dann war die Welt einfach da. Und mit ihr waren all die Gesetze geboren, an die sich das ganze Universum fortan ausnahmslos gehalten hat. Deshalb konnte diese wunderbare Entstehungs-»Theorie von allem« auch völlig ohne Wunder auskommen.

Und wir anderen, die nicht Wissenschaftler sind, müssen auch ohne Wunder auskommen. Oder geschehen heute doch noch Zeichen und Wunder? Manchmal machen auch die schlauen Wissenschaftler Urlaub. Sind sie wieder da, ist das Wunder geschehen! Wenn das kein Zeichen ist. Da staunt der Laie und der Fachmann wundert sich – eben nicht! Jene wundern sich über gar nichts mehr.

Als kleiner Junge habe ich mich noch gewundert. Eines Abends spielte ich vorm Einschlafen im Bett mit einer Erbse. Plötzlich war sie in einem meiner Nasenlöcher verschwunden. Als ich am nächsten Morgen aufwachte, kam die Erbse aus meinem Ohr wieder heraus. Das war für mich ein Wunder. Damals wussten wir, wenn abends die Glocken läuteten, dann war es 18.00 Uhr und wir mussten zum Abendessen nach

Hause kommen. Das war das Zeichen. Als Kinder hatten wir gelernt, darauf zu achten. Später habe ich es verlernt, auf dieses Zeichen zu achten. Und auch auf all die anderen Zeichen, die es in meinem Leben gab, achtete ich nicht. Da war es kein Wunder, dass bei mir keine Wunder passierten. Vieles hätte einfacher sein können, wenn ich auf die Zeichen geachtet hätte. Stattdessen erlebte ich oft genug mein blaues Wunder. Und wenn ich manchmal doch auf ein Zeichen achtete, dann geschah tatsächlich etwas, was für mich wie ein Wunder war.

„Nähmen wir immer als Hinweis, was weise sich so zurechtrückt, dass unser Blick es gewahre.Wie vieler Leben wäre dann ganz – und nicht Reise.

Jean Gebser

Aber meist überhörte oder übersah ich das Zeichen einfach. Manchmal spürte ich es ganz deutlich: Das war jetzt ein Zeichen. Aber ich schlug es in den Wind. Weil ich keinen Umweg machen wollte. Ich wollte selbst bestimmen, wie es weiter gehen sollte, obwohl ich oft gar nicht wusste, wie es weitergehen könnte. Und dann wurde mein Leben richtig umständlich und anstrengend. Das Ausschlagen des Zeichens war der Anfang von all dem Chaos in meinem Leben. Wenn ich schließlich gar nicht mehr weiter wusste und

glaubte, bald im Chaos zu versinken, sagte ich mir: Jetzt kann mir nur noch ein Wunder helfen!

Es gab einmal eine Zeit, in der die Menschen wirklich noch an Wunder glaubten und das Wünschen auch noch geholfen hatte. In biblischen Zeiten geschahen Wunder über Wunder. Gott wirkte Wunder, zum Beispiel durch die Teilung des Roten Meeres, wodurch die Israeliten trockenen Fusses das rettende Ufer erreichen konnten. Moses konnte mit göttlicher Hilfe wahre Wunder vollbringen, wie Wasser aus einem Felsen entspringen oder Manna vom Himmel regnen lassen. Mich hatte es sehr verwundert, als ich las, dass Abrahams Frau Sarah mit 90 Jahren das erste Mal schwanger geworden sein sollte. Und wie viele Wunder vollbrachte Jesus! Die Wunderheilungen zum Beispiel. Sogar Tote wurden unter seinen Händen wieder lebendig. Und die wahrhaft Wundergläubigen konnten von schweren Krankheiten befreit werden. Dein Glaube, hat dich geheilt, sagte Jesus. Es ist der Glaube daran, wirklich geheilt zu werden, der das Wunder ermöglicht. Damals und heute.

»Das Wunder ist des Glaubens liebstes Kind.«

Goethe

Wie viele Male bin als Kind hingefallen und hab' mir dabei die Knie blutig geschlagen, Wie schnell

war davon nichts mehr zu sehen? Wundert sich niemand darüber, dass eine Wunde scheinbar von selbst heilt? Gesetz ist nun mal Gesetz, sagt der Experte, und das gilt erst recht für die Naturgesetze. Da könne nicht einfach ein Gott daherkommen und die Gesetze einfach aussetzen, um ab und zu mal eben ein Wunder geschehen zu lassen. Selbst wenn die kosmische, wie auch die menschliche Evolution ganz ohne Wunder ausgekommen sein soll, so ist die Sprache voll von Wundern. Weshalb gibt es so viele Wörter für etwas, was es nicht gibt? Es wäre gerade so, als gäbe es etwa in der Wüste eine Fülle von Wörtern für verschiedenste Baumarten. Manchmal sieht man eben den Wald vor Bäumen nicht. Die Wissenschaftler, die uns so wunderbare Geschichten von den Wundern der Schöpfung erzählen – und dafür natürlich bewundert werden wollen – merken nicht einmal, wie viele Wunder sie uns beschreiben. Das ist wahrhaft wundersam. Dabei ist es gerade die Fähigkeit, sich zu wundern, die die Menschen seit jeher inspiriert und angetrieben hat, sich auf wunderbare Weise weiter und weiter und vor allem höher zu entwickeln? Nur wer sich wundert, ist bestrebt, die Dinge zu hinterfragen. Schon Adam und Eva wollten nicht nur Gottes Wundertaten bestaunen, sondern sie wollten erkennen. Zunächst sich selbst. Sofort wurde ihnen klar, wie wenig sie über sich wussten. Sie erkannten, wie wunderschön sie waren.

Vielleicht ist die Schlange, die sich windet und so zur Erkenntnis führt, eine neue Windung im Wunderwerk des menschlichen Gehirns? Ich habe mich immer gewundert, dass die ersten Menschen auf andere Menschen stoßen konnten, von denen sich Kain dann eine wunderschöne Frau ausgesucht hatte. Erst durch ihr Bestreben, sich zu wundern, wurden Adam und Eva wirklich zu Menschen. Sie waren vielleicht nicht die ersten Menschen auf Erden, aber die ersten Menschenkinder, die das Bewusstsein vom wunderbaren göttlichen Funken in sich trugen. Kein Wunder, dass es sie in die Welt hinaus trieb, um selbst Wundertaten vollbringen zu können.

Wie oft haben wir aufgehört, uns zu wundern. Mir geht es jedenfalls so. Immer wenn ich nicht mehr Herr der Lage war, wünschte ich mir, dass ein Wunder geschehe. Wenn ich jahrelang nicht auf die Zeichen geachtet habe, die mir mein Körper gegeben hat und schließlich krank geworden bin, hoffe ich auf einen Wunderdoktor, der mir ein Wundermittel gibt, dass mich retten soll. Ich träume mich in ein Wunderland. Manchmal wünsche ich mir eine Wunderlampe, an der ich nur zu reiben brauche, damit ein gefälliger Geist allein für mich die größten Wunder geschehen lässt. Klingt wie im Märchen. Im Märchen gilt es in einem Zauberwald eine Wunderblume zu finden. Weil die

Märchen scheinbar voller Wunder sind, träume ich mich gerne in diese Welt, in der scheinbar alle Wünsche und Wunder wahr werden. Doch auch im Märchen fliegen die Schätze den Helden nicht einfach zu. Sie müssen Prüfungen bestehen und sind diejenigen, die die Zeichen richtig deuten. Nur deshalb sind sie, zwar mit Mühen, aber als Einzige erfolgreich. Weil ich weder auf Zeichen achtete, noch bereit war, weitere Mühen auf mich zu nehmen, glaubte ich lange, dass in meinem Leben weder Märchen noch Wunder Platz hätten. Damit war ich nicht allein. Und dennoch sang Zara Leander: