Keine Zukunft - Andreas Heßelmann - E-Book

Keine Zukunft E-Book

Andreas Heßelmann

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Beschreibung

Ein Zufall führt zur Verhaftung des letzten Verdächtigen aus dem Fall Más Mallorca: in einem Krankenhaus. Er ist an einer gefährlichen Mutation des Noro-Virus erkrankt. Und er ist nicht der Einzige, die Krankheitsfälle häufen sich. Inspector Sanchez Olivero soll der Herkunft des Virus nachgehen und lernt dabei eine attraktive Virologin kennen, die sein Leben, beruflich wie privat, gehörig durcheinanderbringt. Was weiß sie wirklich über diese Mutation? Währenddessen versucht Inés, seine Kollegin und bisherige Freundin, abzuklären, ob ihre neue Liebe funktionieren könnte. Band 4 der erfolgreichen Mallorca-Krimireihe. Mit viel Lokalkolorit und etwas Herzschmerz.

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Seitenzahl: 255

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Lo que decidas hacer,

asegurate que te haga feliz.

Was auch immer du tust,

stelle sicher, dass es dich glücklich macht.

Inhaltsverzeichnis

Prolog

1. September, 20 Uhr 00

2. September. 6 Uhr 05

2. September, 6 Uhr 15

2. September, 8 Uhr 10

2. September, 9 Uhr 40

2. September, 10 Uhr 35

2. September, 11 Uhr 55

2. September, 14 Uhr 15

2. September, 17 Uhr 10

2. September, 19 Uhr 45

2. September, 21 Uhr 20

2. September, 22 Uhr 50

3. September, 8 Uhr 10

3. September, 10 Uhr 25

3. September, 13 Uhr 45

3. September, 15 Uhr 05

3. September, 21 Uhr 15

4. September, 0 Uhr 30

4. September, 6 Uhr 45

4. September, 7 Uhr 20

4. September, 8 Uhr 40

4. September, 8 Uhr 55

4. September, 10 Uhr 45

4. September, 14 Uhr 50

4. September, 17 Uhr 35

4. September, 18 Uhr 50

4. September, 19 Uhr 20

4. September, 20 Uhr 40

4. September, 20 Uhr 45

4. September, 21 Uhr 05

4. September, 22 Uhr 35

4. September, kurz vor Mitternacht

5. September, 5 Uhr 25

5. September, 7 Uhr 30

5. September, 8 Uhr 40

5. September, 9 Uhr 10

5. September, 9 Uhr 20

5. September, 11 Uhr 15

5. September, 21 Uhr 45

6. September, 2 Uhr 25

6. September, 22 Uhr 05

6. September, 23 Uhr 35

7. September, 6 Uhr 55

7. September, 8 Uhr 15

7. September, 9 Uhr 30

7. September, 22 Uhr 10

8. September, 16 Uhr 20

9. September, 23 Uhr 45

10. September, 8 Uhr 35

Prolog

Im Son Llàtzer war man vorbereitet. Die Notaufnahme war in Habachtstellung. Die Gerätschaften, um den Magen auszupumpen, standen bereit. Denn aufgrund des vorher erfolgten Telefonats wusste man bereits, dass dieser Patient der neunte Fall sein würde, der innerhalb der letzten drei Tage diese Symptome aufwies. Übelkeit, Erbrechen, Bauchkrämpfe. Letztere mit ungeheuren Schmerzen verbunden. Morgens um halb vier. Das Universitätskrankenhaus Son Espases hatte ein Blatt mit Empfehlungen zusammengestellt und rübergefaxt. Doctor Eugenio Jiménez Vilanova kontrollierte die Liste und die bereitstehenden Medikamente. Keine Minute später schon schoben zwei Sanitäter auf einer Krankenwagenbahre einen sich windenden und vor Schmerzen schreienden Mann mittleren Alters in den Gang.

„Haben Sie ihm kein Beruhigungsmittel gegeben?“, fragte Jiménez etwas ungehalten und erhielt nur einen stummen Fingerzeig des ersten Sanitäters auf sein Namensschild: auxiliar técnico sanitario, medizinischtechnischer Assistent. Er durfte also nur fahren und nichts verabreichen. Der noch junge Arzt, erst vor einem halben Jahr war er an das Krankenhaus gekommen und hatte sich nun zunächst gehäuft mit den schlechteren Arbeitszeiten zu begnügen, griff hinter sich und zog eine Spritze auf.

„Und die Unterlagen mit seinen Daten? Ich werde gleich den Schlauch einführen.“

Er erhielt ein Blatt, das er sofort unter das Kopfkissen auf der Bahre schob und wandte sich an den Mann auf ihr. Dessen Gesicht war so weiß wie das Papier und schweißnass, die Augen weit aufgerissen, die Lippen bebten.

„Müssen wir etwas beachten? Vorerkrankungen? Nehmen Sie Medikamente? Sind Sie Diabetiker? Hatten Sie in letzter Zeit Operationen? Können Sie sich an Ihre Mahlzeiten erinnern?“

Sein Schwall an Fragen wurde jeweils nur mit einem verkrampften Kopfschütteln beantwortet. Es war unverkennbar, der Mann hatte wirklich große Schmerzen.

Jiménez Vilanova drehte sich um und gab einer Assistenzärztin Anweisungen und machte zwei Sanitätern ein Zeichen, die Bahre in Raum 4 zu schieben. In diesem wartete eine weitere, noch im Studium befindliche Ärztin. Mit Mundschutz, OP-Kasack, -Haube und -Brille regelrecht verkleidet, als drehe es sich gleich um eine Blut spritzende Operation. Oder auch, weil sie es satthatte, von Jiménez Vilanova ständig wie ein Weltwunder angeschaut zu werden. Was er dann auch prompt tat, als er sie sah.

„Wir operieren nicht am offenen Herzen“, meinte er süffisant: „Helfen Sie uns, ihn auf die Behandlungsliege zu wuchten!“

Im gleichen Moment standen die beiden Sanitäter neben der Krankenwagenbahre, griffen nach dem Tuch, auf dem der Mann lag, und hoben ihn zusammen mit Jiménez Vilanova und der jungen Ärztin auf die Liege. Er stöhnte beim Herablassen und rollte sich etwas auf dem Rücken liegend zusammen. Jiménez Vilanova drückte ihn sofort hinunter und zog den Wagen mit dem bereitgestellten Spülsystem heran.

„Wenn Sie sich noch mal übergeben, dann … oder auf die Toilette?“

Der Mann schüttelte heftig den Kopf. In ihm war nichts mehr, außer diesem widerlichen Schmerz, als wäre ein Tier in ihn hineingekrochen und hätte sich in seinem Darm festgebissen.

„Nun, dann wollen wir mal.“

Der Arzt schob den dicken Schlauch in den Mund des Patienten und streckte dabei dessen Hals, indem er die andere Ärztin seinen Kopf nach hinten drücken ließ. Kaum begann er den Schlauch einzuführen, würgte der Mann und begann zu husten.

„Müssen Sie sich doch erbrechen?“

Wieder ein Kopfschütteln.

„Dann müssen Sie das leider aushalten.“

Freundlich oder gar mitfühlend klang das wahrlich nicht. Jiménez Vilanova schob langsam den Schlauch weiter und erklärte der vermummten Ärztin wie ein Prof an der Uni, der einer dummen Neuen an der Puppe etwas erklären musste:

„Wird ja im Grunde genommen nur noch selten gemacht, aber wichtig ist in jedem Fall, dass Sie dabei verhindern, dass Magenflüssigkeit oder Spülflüssigkeit in die Atemwege gelangen und der Patient aspiriert.“

Nach einer Weile hatte der Schlauch wohl sein Ziel erreicht und die Maschine begann die lauwarme Kochsalzlösung in den Magen zu füllen, die sich dort für einen Moment ausbreitete, den noch vorhandenen Inhalt umspülte und sogleich wieder mit einem leise schlürfenden Geräusch absaugte. Wieder hustete und würgte der Mann. Sekunden später wurde der Schlauch herausgezogen. Dann ließ es nach, auch das Beruhigungsmittel schien zu wirken.

„Klar. Das ist nicht besonders angenehm“, dozierte Jiménez Vilanova und die junge Ärztin quittierte den Spruch mit rollenden Augen. Ihr war nicht entgangen, dass dies nun schon der neunte Fall war. Und das innerhalb von nur 72 Stunden. Natürlich gab es oft genug Touristen, die das ein oder andere Essen nicht vertrugen, Montezumas Rache war nichts Besonderes in diesen Zeiten, aber seit gestern, nachdem der sechste Patient am späten Vormittag ins Son Espases eingeliefert worden war, begann man zu ahnen, dass es sich nicht um schlechtes oder verdorbenes Essen drehte. Die aufgefangenen Flüssigkeiten ließen leider nur einen, einen völlig anderen Schluss zu. Nur war noch überhaupt nicht klar, wo die Quelle war. Zumal alle Patienten keine Touristen, sondern Einheimische waren.

„Wir verabreichen dann nachher wieder Tetracyclin nullkommafünf, viermal täglich.“

„Aber wir wissen doch inzwischen, dass es sich nicht um ein Magengeschwür handelt …“, insistierte die angehende Ärztin.

„Sie sollten es eigentlich wissen, denn der Effekt, der im Magen entstanden ist, ähnelt einer Geschwürerkrankung. – Deshalb. – Was bei der Laboruntersuchung herauskommt, sehen wir ja. Dann können wir immer noch reagieren.“

Dieser Typ würde keinen Ehrenplatz in ihrer Ausbildung erhalten, dachte sie, und hoffte im nächsten Jahr doch im Son Espases oder auf dem Festland eine weitere Praktikumsstelle zu bekommen. Sie schaute auf den Patienten, der wie alle anderen vor ihm nun mit fiebrigen Augen um sich schaute. Zwar hatten die Krämpfe nachgelassen, aber sein Blick flirrte und auch seine Finger und Hände begannen zu zittern. Wenn es stimmte, was im anderen Krankenhaus herausgefunden worden war, handelte es ich auch hierbei wieder um eine virale Erkrankung. Keiner konnte sich erklären, wie sie zustande kam. Allerdings hatte sie sich gestern den Laborbefund näher angesehen und anschließend darum gebeten, ein Auge auf die Ergebnisse des Blut- und Bestätigungstests und die Polymerase-Kettenreaktion werfen zu dürfen.

Jiménez Vilanova zog sich seine Handschuhe aus und warf sie nahezu achtlos auf die Maschine. Er klopfte dem Mann noch leicht auf die Schulter und war in der nächsten Sekunde schon verschwunden. Machen Sie ihn dann fertig?, war das Einzige, was die beiden médica noch hörten.

„Idiot!“, zischte die Assistenzärztin und sah ihre junge Kollegin an: „Seine Freundin tut mir echt leid.“

„Der hat eine Freundin?“, fragte die andere, nahm dabei die Brille ab, schob die Haube vom Kopf und gab auf diese Weise ihren langen braunen Haaren wieder den Platz, der ihnen zustand. Anschließend legte sie den OP-Kasack ab. Die Assistenzärztin schaute ihr bewundernd zu und nickte anerkennend.

„Kein Wunder, schöne Elena, dass er dich immer anglotzt wie das achte Weltwunder. Bei der Figur. Und dann noch die Haare. – Du siehst einfach umwerfend aus. – Dass du keinen Kerl hast, kapier ich nicht.“

Elena schmunzelte und zuckte mit der Schulter.

„Hast du einen?“

Währenddessen hatten sie den Mann gesäubert und übergaben ihn wieder an die beiden Sanitäter, die draußen auf dem Gang gewartet hatten und nun wieder hineinkamen, um ihn dann auf Station zu fahren.

„Nein. Im Moment auch nicht. – Wie lang geht deine Schicht noch?“, wollte die Assistenzärztin wissen.

„Bis acht, Teresa. Ich mach noch den Bericht hierfür fertig – und dann geh ich noch mal in die Bereitschaft. Ich hoffe, das war der letzte Fall für heute. Ist schon seltsam. Der neunte schon in so kurzer Zeit. – Wollen wir zusammen dann einen Kaffee trinken gehen? Ich hab’ seit gestern um zehn oder elf nichts mehr gegessen.“

„Sehr gern! Sagen wir um neun, vorne im Can Matias. Dann machen die auf.“

Sie nickten sich zu und Elena Muñoz schaute Teresa, ihrer Kollegin, und dem armen Kerl auf der Bahre hinterher. Dann nahm sie den Zettel mit den Daten und ging in das kleine Büro der Notaufnahme, um alles ins System einzugeben. Die wenigen Dinge der Anamnese, Dispositionen, behandelnder Arzt, die bescheuerte Medikation und so weiter. Anschließend den Namen des Patienten. Adrián Zacarias. Es dauerte nur eine Sekunde, doch dann stutzte sie schon und ihre grünen Augen wurden schmal. Der Name sagte ihr was. Sie lehnte sich zurück und überlegte. Flüsterte ihn nochmals leise vor sich her: Adrián Zacarias. Erkannt hatte sie ihn nicht. Und er sie nicht. Sie kannte ihn also nicht persönlich. Einen Künstlernamen konnte sie auch nicht damit verbinden. Hatte ihr jemand von ihm erzählt? In welchem Zusammenhang dann? Sie lehnte sich ein wenig zurück und ging die Namen ihrer Freundinnen durch. Aber als Name eines Freundes von ihnen konnte sie ihn auch nicht identifizieren. Wie war das noch mit Fabiola? Hatte die überhaupt einen? Fabiola. Eine leise Ahnung kam hoch. Gerade sie betreffend. Da war was vor über einem Jahr. Vor sich hin nickend schaute sie auf die Uhr. 4 Uhr 45. Um die Zeit würde sie noch niemanden erreichen. Sie gab die letzten Daten ein und beschloss, um acht Uhr in der Früh bei der Polizei anzurufen. Plötzlich war sie sich sicher, woher sie den Namen kannte. Und dass die CNP mit ihm auch was anfangen konnte.

Alle Dinge enden,

wenn ihre Anfänge nicht intakt gehalten werden.

Charlotte Wolff

1. September, 20 Uhr 00

„Wenn wir es ernst miteinander meinen, dann lass uns nichts überstürzen“, antwortete Ramon nach einer Pause: „Im Moment möchte ich dasselbe wie du. Ganz bestimmt. Aber ich möchte auch, dass wir danach keinen Kater verspüren und alles bereuen. Ich möchte dich nicht verletzen. Du hast genug hinter dir. Ich möchte dich auch nicht verlieren. – Was hältst du davon: Du ziehst dir etwas Warmes an und wir gehen zusammen essen. Ich kenne ein gutes Restaurant in der Nähe. Mein Dienst endet hier in zwei Wochen. Komm also wieder vorbei, wenn du dann noch magst, und wir gehen nicht in ein Hotel, sondern zu mir, was wahrscheinlich besser sein würde, damit du nicht ständig an dein Zuhause, die beiden Jungs und deine sonstigen Pflichten denkst.“

Der Klang seiner Stimme war ruhig, warm und ehrlich. Was er sagte, stimmte. Und was sie fühlte, war richtig. Heute. In diesem Moment. Jetzt, wusste sie, würde sie wiederkommen. Nicht gleich morgen, aber in zwei, drei Tagen. Sie hatte eine Woche Zeit. Pelleter hatte zwar lang überlegt, gab aber dann doch sein Einverständnis, als sie ihn anrief und um eine Woche Urlaub bat. Sie hatte den Eindruck, er wusste längst Bescheid und lächelte deswegen. Sie musste einfach einiges nachholen und das waren keine Dummheiten. Ramon war, auch das wusste sie, wie auch immer alles ausgehen würde, der Richtige für alles. Sie drängte ihren Unterleib an seinen, dann reckte sie sich hoch, zog seinen Kopf wieder herunter und küsste ihn. Dieses Mal richtig. So wie es sich gehörte. Wie in den Kitschromanen, die ihre Mutter ab und zu las. Nass und nahezu unanständig. Die Blicke der Leute, die an den hohen Tischen vor dem Eingang ihr Bierchen tranken, waren ihr egal.

„Ich komme ganz bestimmt“, antwortete sie ihm mit Tränen in den Augen, nachdem er ihren Kuss wie erhofft erwidert hatte, „egal, wie alles ausgehen wird. Ich danke dir für das, was du mir heute gegeben hast. Du kannst mir glauben, so etwas habe ich noch nie erlebt. Und alles, was ich sage, klingt vielleicht kitschig und komisch, dumm oder albern, nach kleinem Mädchen oder verrückter Tante. Aber ich habe heute etwas kapiert – dank dir – und beginne deshalb etwas nachzuholen – und ich glaube, das geht wiederum auch nur mit dir. – In fünf Minuten bin ich zurück.“

2. September. 6 Uhr 05

Eine Stunde hatte er geschlafen. Nun ja, geruht. Jetzt lauschte er. Nichts war zu hören. Sie hatten ihn in einem Einzelzimmer untergebracht. Wegen des Virus, das er vielleicht hatte. So ein Quatsch, woher sollte er das haben? Am Nachmittag wüssten sie Bescheid. Von wegen! Am Nachmittag wäre er nicht mehr hier. Er setzte sich in seinem Bett auf und dann auf die Kante. Als er aufstehen wollte, schwankte er ein wenig und schlug gegen die Wand. Er schob sich hoch, schüttelte darüber leise lachend den Kopf und wischte sich über die Stirn, sie war klatschnass. Egal, sich an der Wand abstützend schleppte er sich zum Schrank, darin hatte man seine paar Kleidungsstücke gelegt. Langsam bückte er sich und nahm sie aus dem untersten Regal. Wieder musste er ein paar Sekunden verharren und ausruhen. So ein Blödsinn! Dieser Mist im Magen hatte ihn tatsächlich aus der Bahn geworfen. Während er Luft holte, versuchte er sich daran zu erinnern, was er gestern Abend gegessen hatte. Konnte da etwas Verdorbenes bei gewesen sein? Gestern war der Erste gewesen. Erna war schon weggefahren. Hatte er danach überhaupt was gegessen? Die letzte Mahlzeit, an die er sich wirklich erinnern konnte, war die mit Zoppelli im Balear. Das Orangenmenü. Das war nicht verdorben oder so, sondern sicherlich gut. Ihm hatte es auf jeden Fall hervorragend geschmeckt. Er machte einen zweiten Versuch, richtete sich auf und schlurfte die eineinhalb Meter ins Bad. Er glaubte, dafür Stunden zu brauchen. Ein Fieberanfall ließ ihn zittern. Ihm wurde schlecht und er hängte sich vorsichtshalber über die Toilette. Aber es war nur ein knorriges Geräusch, das aus seinem Bauch nach oben stieg. Er hüstelte ein paar Mal, spuckte ins Waschbecken und räusperte sich dann. Der Geschmack in seinem Mund war unerträglich. Als wenn Magen und Darm den falschen Ausgang gewählt hätten. Er nahm ein paar Schluck aus dem Wasserhahn und spülte seinen Mund. Besser wurde es nicht unbedingt. Aber wenigstens das Durstgefühl war nun etwas weg. Wieder mühevoll wusch er sich die Hände und das Gesicht. Auch das brauchte viel zu lange Minuten. Dann trocknete er sich ab. Sein Gesicht hinterließ eine gelbliche Spur im Tuch. Angewidert schüttelte er den Kopf, sah in den Spiegel und sah gleichzeitig nichts und begann sich deshalb und wieder umständlich erst das Krankenhemd aus-, dann seine Sachen anzuziehen. In die Schuhe zu schlüpfen war scheinbar auch komplizierter als gedacht. Er setzte sich auf die Klobrille und benötigte links wie rechts mehrere Anläufe. Endlich war er angezogen und kontrollierte sein Aussehen im Spiegel. Er griff in die Hosentasche und zerrte sein Handy und die Geldbörse hervor. Ja, es war noch genug Geld drin. Über 500 Euro. Er grinste. Das sollte doch für ein Taxi reichen. Also tippte er die Nummer des 24-Stunden-Service: 697 … Sofort hatte er Anschluss. Zwanzig Minuten müsste er leider warten. Ist schon gut, meinte er und dachte: „Wenn ich überhaupt so schnell unten bin.“ Dann öffnete er die Tür und schaute vorsichtig in den Gang. Niemand war zu sehen. Mit einer Hand an der Wand hangelte er sich langsam in Richtung Aufzüge. Schon nach ein paar Schritten wusste er, die Zeit könnte knapp werden. Auch zwanzig Minuten waren manchmal nicht allzu lang. Mit jedem Schritt hatte er mehr Mühe, Luft zu bekommen. Und der Aufzug war sicher noch zehn Meter entfernt. So was konnte man auch unter sportlich verstehen, ging ihm durch den Kopf. Genau in dem Moment, als er auf den Knopf drückte, wurde ihm schwarz vor Augen.

„Was hatten Sie denn vor?“, hörte er über sich eine belustigt klingende Stimme. Zacarias versuchte sich aufzurichten, aber seine Glieder versagten ihm erneut den Dienst. Stattdessen bat er die Stimme um Hilfe:

„Können Sie mir helfen aufzustehen? Ich muss hingefallen sein. Entschuldigen Sie! So etwas Dummes. Ist mir noch nie passiert.“

Er versuchte es ein weiteres Mal und es klappte wieder nicht. Stattdessen suchte er den vielleicht helfenden Arm seines Gegenübers. Komisch, dass er die Person nicht richtig erkennen konnte.

„Aufzustehen?“, fragte die Frauenstimme über ihm. „Wohin wollen Sie denn? Verdammt noch mal. Hier gibt’s nichts zum Aufstehen. Sie bleiben jetzt hübsch im Bett. Wir können Sie auch anbinden.“

Erst jetzt merkte er, dass er wieder in einem Bett lag. Wieder im Krankenhausnachthemd. Wieder schweißnass.

2. September, 6 Uhr 15

Die Nacht war unruhig und ihr Bett nass geschwitzt. Unausgeschlafen und daher gerädert setzte sie sich auf und lehnte sich an das harte Kopfteil. Mögliche Träume waren durch ihr schlechtes Gewissen zerstört worden. Immer wieder war sie aufgewacht und ins Grübeln gekommen. Irgendwann schrieb sie eine Nachricht an ihre Mutter. Bitte lasst mich ein paar Tage in Ruhe! Bitte! Nichts weiter. Kein Ich liebe euch oder Ich komme bald wieder oder Ähnliches. Keinen Grund. Nicht, dass es wahrscheinlich noch eine Woche so ginge.

Jahrelang hatte sie versucht, sich zu orientieren, sich neben den Leben, das die anderen lebten, ein eigenes zu finden. Doch stattdessen hörte man an ihr vorbei, wenn sie glaubte, eine gute Richtung gefunden zu haben. So irrte sie durch die Tage, die Monate, die Jahre. Die Orientierung wurde durch Anforderungen dargestellt und umhüllten ihren Alltag wie ein Korsett, das sie schwer atmen ließ.

Sie versuchte sich daran zu erinnern, wie es war, als ihre Jungs noch kleine Kinder waren. An unbeschwerte Stunden. An einen Tag am Meer oder auf einem Spielplatz, auf dem sie rumgetobt und gelacht hatten. Aber sie erinnerte sich immer nur an das Geschrei von Juan, an seine Schläge. Dabei war sie sich sicher, dass dies alles nicht täglich geschehen war. Diego und Rafael waren normal geblieben. Die Schäden, die sie in ihrer Kindheit hätten bekommen können, hatte sie selbst abgefangen und vielleicht dadurch abgekriegt. Während Diego bereits seine ersten Erfahrungen mit einem Mädchen machte und Rafael in seiner Fußballmannschaft Stammspieler geworden war, suchte sie noch nach einem Halt, der ihr Wärme schenkte.

Dass sie damit nicht Miguel verband, wunderte sie. Aber noch mehr, dass er nun so schnell aus ihren Empfindungen verschwand. Dabei hatten sie erst vor etwas mehr als 24 Stunden miteinander geschlafen.

Kurz erfasste sie stattdessen das Gefühl, Ramons Haut und Wärme nun zu spüren. Sie verschränkte ihre Arme vor sich und rieb Arme und Schultern, gerade so, als würde er sie nun in den Arm nehmen, streicheln und wärmen. Wie nach dem Besuch im Restaurant, dessen Name sie gleich nach Betreten wieder vergessen hatte, denn ab diesem Moment hatte sie nur noch ihn im Kopf. Hörte ihm zu, lauschte dem Klang seiner Stimme, die die Gabe hatte, ihre Seele wie ein warmer Schal zu umhüllen und zu wärmen. Diese Wärme war es, die sie in sich aufsog und die sie trotz Miguel, trotz seiner Bemühungen, trotz dieser Nacht vermisste. Ramon hingegen sah sie an und sie wusste in der Sekunde darauf schon nicht mehr, was er erzählt hatte.

Albern, schoss ihr durch den Kopf. Sie benahm sich töricht und albern. Und undankbar. Und ungerecht. Sie war es doch gewesen, die Miguel mit aufs Zimmer genommen hatte. Sie hatte sogar ihre egoistische Lust durch ihn befriedigen können. Sie hatte seine Wärme ausgenutzt. Aber sie hatte diese auch nicht gespürt, ja, vielleicht auch nicht spüren wollen. Weil sie in der Sekunde danach schon wusste, dass es zu Ende war.

Wahrscheinlich würde sie deshalb schon bald zurückkommen, um zu erfahren, ob Ramon dieser Wärme fähig war. Dessen war sie sich sicher. Ja, im Moment konnte sie sich nicht einmal vorstellen, ihn überhaupt oder auch nur für einen Tag allein zu lassen. So gewaltig hatte er ihre Gefühle durcheinandergebracht und erobert. Und sie konnte schon nicht mehr den Moment benennen, in dem sie sich in ihn verknallt hatte.

Sie zog das ohnehin feuchte Socorrista-Shirt aus, um ihn besser zu spüren, und legte ihre Arme wieder um sich selbst. Kaum schloss sie aber die Augen und stellte sich ihn statt ihrer Hände vor, begann sie zu weinen. Sie war wieder eine Rabenmutter, Ehebrecherin und Lügnerin. Sie war wieder das, was sie Miguel an den Kopf geworfen hatte: egoistisch, uneinsichtig und selbstsüchtig. Sie war wohl verrückt geworden.

Sie griff nach links und zog ihr Handy von dem kleinen Brett neben ihrem Bett und schaute auf das Display. Aber sie hatte Ramon nicht ihre Nummer gegeben. Er konnte ihr also gar keine Nachrichten schicken. Als sie die Fülle der anderen Nachrichten sah, schob sie den ganzen Block, ohne zu zögern, in den Papierkorb. Nicht heute. Nicht morgen. Am besten gar nicht wollte sie nachsehen und nur Vorhaltungen und dumme Fragen lesen. Antworten hätte sie eh keine gehabt. Und ihre Bitten hatte ja keiner gehört und lesen wollen. Warum jetzt? Sie alle würden noch früh genug erfahren, was sie nun von ihnen für ihr Leben erwarten würde.

Dann stand sie auf, zog sich aus, um ihre Shorts und das andere Shirt anzuziehen. Ihr Smartphone zeigte 6 Uhr 35. Er wäre also nicht am Strand. Bis er anfing, wäre sie längst geduscht und säße unten beim Frühstück. Sie band die Schnürsenkel zu, schnappte sich den Zimmerschlüssel und das Handy und die kleinen Ohrhörer. Wenn die Sonne in einer halben Stunde aufging, wollte sie die passende Musik hören. Sie ging nach draußen und fünf Minuten später war sie schon am Burger King vorbeigelaufen. Vielleicht würde sie das Tempo bis zu diesem kleinen Park Lläut durchhalten, dort könnte sie sich auf eine Bank setzen und den Tag kommen lassen. Ein guter Start in ein neues Leben, wie sie fand.

Auf Höhe des Balneario 3 überholte sie eine Frau, die Inés anlächelte und ihr hinterherrief:

„Renn nicht so schnell! ¡Guapa! Denk dran: Laufen, nicht wegrennen. Genieß lieber dein Leben. Wenn du aus der Puste bist, hast du nichts davon und die anderen schnappen es dir weg.“

Inés lachte. Wie konnte man nur so viel sagen und dabei nicht aus der Puste kommen. Sie drehte sich um und rief der Frau zu:

„Ich habe gerade angefangen, es zu üben! Danke!“

2. September, 8 Uhr 10

Elena Muñoz hatte Schwierigkeiten, das, was sie zu berichten hatte, vernünftig zu erklären. Sie hoffte, allein der Name, den sie nun nennen würde, reiche aus:

„Ja, Adrián Zacarias heißt er.“

„Und – Entschuldigung – da sind Sie sich ganz sicher?“

„Mein Gott! Ich habe das Anmeldeformular vor mir liegen und war bei der Untersuchung und der Magenspülung dabei. Ich schreibe sogar den Bericht.“

„Bitte! – Bitte! Warten Sie! Nur einen kurzen Augenblick! Ich will sehen, ob der Inspector vielleicht schon da ist.“

Sie hörte ein Klacken. Wohl der Telefonhörer, wie er mit Schwung auf den Schreibtisch gelegt wurde. Sofort war im Hintergrund eine gewisse Aufregung zu vernehmen. Auch ein paar Flüche. Sie schaute auf die Uhr und schüttelte den Kopf. Wie schön, gleich wäre der Spuk vorbei und sie ginge mit ihrer Kollegin einen Kaffee trinken und vielleicht ein wenig das Büfett im Can Matias räubern.

„Hören Sie? – Ja? – Der Herr Inspector ist noch in einer Besprechung. Wie lange können wir Sie vor Ort erreichen? Sobald er in seinem Büro eingetroffen ist, kommen wir vorbei. Der Patient – also dieser Zacarias – ist ja dann sicher auch noch da, oder?“

Elena pustete und rollte mit den Augen. Der schon, aber ich bin dann definitiv nicht mehr da. Ich hatte Nachtschicht, falls du weißt, was das ist, und gehe dann nach Hause und vorher einen Kaffee trinken. Das bekommt ihr ja wohl alleine hin.

„Es tut mir leid. Aber in einer halben Stunde bin ich weg. Señor Zacarias liegt auf 207. Und médico Jiménez Vilanova ist ohnehin der behandelnde Arzt.“

Und damit legte sie auf.

2. September, 9 Uhr 40

Sanchez Olivero schüttelte es, als er den langen Gang zu den Zimmern betrat. Die Mischung der typischen Gerüche eines Krankenhauses war ihm schon immer zuwider. Ihm hatte es schon früher als Jugendlicher gereicht, wenn er in Madrid seine Mutter im Hospital Universitario Ramón y Cajal in der Chirurgie besuchte. Sie hatte dann immer gelacht und gemeint: Das riechst du dann nicht mehr. Doch jetzt war diese Mixtur aus Desinfektionsmitteln, Blut, lauwarmen Getränken, die angeblich Tee oder Kaffee sein sollten, abgestandenem Essen und diversen Ausscheidungen besonders schlimm. Er suchte die Nummern an den Türen ab und blieb vor 207 stehen. Dann drehte er sich zu den zwei Polizisten um und bedeutete ihnen, hier zu warten. Mit einem Schnaufen setzte er sich die Schutzmaske auf, schüttelte den Kopf und betrat den Raum, ohne anzuklopfen.

„Das ging jetzt schneller als gedacht“, meinte er drinnen und sah auf den bleichen Zacarias hinunter, der ihm sein Gesicht nur etwas zuwandte. Sanchez Olivero wartete ein paar Sekunden ab, bevor er ergänzte:

„Heute Nachmittag werden Sie in die Krankenstation des Centro Penitenciario, der Haftanstalt, überführt, da werden Sie wohl ein paar Tage bleiben müssen. Und dann werden wir sehen.“

Langsam faltete er ein Blatt Papier auseinander und hielt es Zacarias vor die Nase. Haftbefehl abliefern und gleich wieder gehen, dachte er. Aber außer einem angewiderten Stöhnen erhielt er keine Antwort. Wahrscheinlich wirkte das Bild, das er mir seiner Atemmaske und dem Papier bot, nicht besonders intelligent, denn er glaubte ein spöttisches Lächeln in Zacarias’ Gesicht zu erkennen. Wieder kam keine Reaktion.

Im gleichen Moment öffnete sich die Tür und eine Frau im weißen Kittel kam rein. Wohl eine Ärztin. Um ihren Hals ein Stethoskop und in ihrer Hand irgendwelche Papiere, die sie ihm mit einem sanften Lächeln reichte. Oder amüsierte sie sich über sein Aussehen?

„¡Buenos días! Carmen Varela, ich bin die Stationsärztin. Das hier sind die Unterlagen von heute Nacht, meine Kollegin Señora Muñoz hat sie mir heute Morgen gegeben. Vielleicht schaut sie aber nachher noch selbst vorbei. Sie hatte ja auch angerufen, sie meinte, sie hätte vielleicht noch was.“ Sie zuckte mit den Schultern und wollte gerade gehen, als sie noch fragte: „Was hat er angestellt?“

Sanchez Olivero schüttelte entschuldigend den Kopf und meinte:

„Danke! Ich darf nur die Papiere übergeben …“ Dann zu Zacarias gewandt: „Das hier ist eine Kopie. Auf der steht, warum aus den Tagen vielleicht ein paar Jahre werden könnten. Mit Ruiz Castedo haben wir auch schon telefoniert. Er stünde zur Verfügung, wenn Sie ihn brauchen.“

Aus dem maliziösen Lächeln wurde plötzlich ein verächtlicher Blick und Zacarias versuchte sich etwas aufzusetzen. Doch nach den weiteren Durchfallattacken in den letzten Stunden war seine Kraft gänzlich verschwunden.

„Wenn ich ihn brauche. Das ist ja wohl der größte Blödsinn, den er verzapfen kann“, wiederholte er kraftlos: „Was hat er Ihnen denn erzählt?“

„Alles, was wir bezüglich unseres Falls wissen müssen. Weitere Angaben darf ich auch Ihnen nicht machen“, antwortete Sanchez Olivero etwas lustlos. Was er über Zacarias erfahren hatte, war genug gewesen, um ihm die Laune zu verderben. Er wollte jetzt nur noch schnell dieses Zimmer verlassen. Das Krankenhaus. Sowie diesen eigentümlichen Geruch, von dem er glaubte, ihn noch in Tagen in der Nase zu haben, und der hier eine besondere Note hatte. Was sollte er mit diesem Adrián Zacarias noch diskutieren. Der würde sich nur herausreden wollen. So fuhr er im selben Ton fort:

„Weswegen Sie verhaftet sind, lesen Sie auf diesem Blatt. Alles andere werden Sie mit Ihrem Anwalt besprechen. Hiermit sind Sie jedenfalls nach Artikel 492 Nummer 2 festgenommen. Ruiz Castedo kann Ihnen den Rest erklären. – Wenn Sie wollen. Den Rest macht der Staatsanwalt.“

„Ich würde zu gern wissen, was dieser Idiot meinte über mich zum Besten geben zu können? – Der steckt doch – egal, was auf diesem Wisch steht – ganz fett mit drin.“

Der Inspector zögerte und strich sich über den Kopf. Das wusste er auch. Dieser Anwalt war vielleicht sogar eine der Triebfedern. Aber das durfte gern im Prozess geklärt werden. Ihm reichte, dass Zacarias und der am Vortag verhaftete Martínez nun keine Mädchen mehr abschleppen konnten.

„Ich sage ja, das können Sie gerne mit ihm klären. Ich übergebe Sie jetzt meinen Kollegen. Wundert mich, dass Sie nicht nach – Erna fragen.“

Zacarias hob nur seine Augenbrauen und schielte zum Fenster hinaus.

„Erna“, echote er wieder tonlos nach ein paar Sekunden, „was wissen Sie schon über Erna?!“

„Dass wir sie auf Menorca auch haben festnehmen lassen“, erwiderte Sanchez Olivero und drehte sich zur Tür: „Vielleicht können Sie sich denken, warum. Ach, was soll’s – auf Wiedersehen.“

„Aber …“, hörte er noch hinter sich, war aber dann schon wieder auf den Gang hinausgetreten und hatte die Tür geschlossen. Er lehnte sich gegen sie und nahm die Maske runter. Dann atmete er tief durch, obwohl die Luft hier nicht viel besser war. Sogleich verzog er deshalb das Gesicht und deutete mit verzogenem Gesicht nach hinten.

„Der gehört jetzt euch. Danke auch.“

Es sollte ohnehin alles klar sein. Gerade als er sich zum Ausgang wenden wollte, um endlich rauszukommen, kam mit schnellen, klackernden Schritten eine junge Frau auf ihn zu. Schwarzer Minirock, weiße Bluse, offene lange dunkle Haare und schwarze High Heels. Ganz schön schick, wie er fand und ziemlich hübsch. Lächelnd bedeutete sie ihm, zu warten.

„Señor Sanchez Olivero?“

Ihr unerwarteter Anblick ließ ihn lediglich nur eine Augenbraue hochziehen und nicken.

„Ich bin Elena Muñoz. Ich hatte angerufen.“

„Sie sind die Ärztin?“ Er klang nicht davon überzeugt. Wo war ihr Kittel? Der Dutt?