Lass los, was Deinem Glück im Weg steht - Sigrid Engelbrecht - E-Book

Lass los, was Deinem Glück im Weg steht E-Book

Sigrid Engelbrecht

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Beschreibung

Weniger, Stress, weniger Sorgen - wer wünscht sich das nicht? Ein probates Gegenmittel heißt: Lass los, was Deinem Glück im Weg steht. Der kleine Coach ist ein wunderbarer Begleiter, der erkennen hilft, wann man an Dingen, Menschen, Verhaltensweisen festhält, die einem gar nicht (mehr) gut tun. In einem ausführlichen Selbsttest kommt man sich zunächst selbst die Schliche. Schritt für Schritt begleitet dann der Coach in Buchform durch die 4 Phasen des Loslassens: Bilanz ziehen, eine neue Vision entwickeln, aktiv loslassen und dann neue Wege einschlagen. Dabei stellt er viele nützliche Werkzeuge zur Verfügung: etwa Checklisten, Visualisierungen oder leichte Körperübungen. Alles in allem ist der kleine Coach ein praxisnaher Begleiter, der wirklich weiterhilft.

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EPUB

Seitenzahl: 139

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Loslassen, das sagt sich so leicht …

… wo es doch so einiges gibt, woran wir uns gerne festhalten: Ansprüche an uns selbst und an andere, Lebenserfahrungen, Vorurteile, Erwartungen, treue Gewohnheiten … und vieles, vieles mehr.

In diesem E-Book geht es darum, das loszulassen, was Ihnen nicht guttut und Ihre Weiterentwicklung behindert. Ist das überhaupt ein Problem? Wenn ich etwas loslassen will, schreite ich dann nicht sofort zur Tat nach dem Motto: Gefahr erkannt, Gefahr gebannt? Doch so einfach scheint es nicht zu sein, denn sonst hätte sich jeder von uns zügig von vielen Dingen befreit, die das Weiterkommen im Job, das Glück in der Partnerschaft oder ganz einfach die Lebensfreude blockieren.

Manchmal sind die Zusammenhänge zwischen Festhalten und Scheitern auch gar nicht klar. So wundern wir uns nur, uns erneut in einer vertrauten Sackgasse wiederzufinden, obwohl wir diesmal »wirklich alles ganz anders« machen wollten oder sich die Situation völlig unterschiedlich von den bisher gemachten Erfahrungen darzustellen schien.

Doch es gibt Wege aus einem solchen Verharren im Status Quo. Dieses E-Book zeigt Ihnen, wie Sie klassische Entwicklungsbremsen Schritt für Schritt entschärfen und alternative, bessere Wege einschlagen können.

Am Anfang steht das »Erkenne dich selbst«. Mit einem ausführlichen Selbsttest ermitteln Sie zunächst Ihr aktuelles »Blockade-Profil«.

Im darauf folgenden Kapitel erfahren Sie mehr über mögliche Ursachen. Was trägt dazu bei, dass wir häufig auf Nummer sicher gehen wollen? Warum sträuben wir uns in bestimmten Bereichen gegen Veränderungen, obgleich sie doch zum eigenen Besten wären? Ein Einblick in die entsprechenden Zusammenhänge schafft Aha-Erlebnisse, hilft dabei, sich selbst besser zu verstehen, stärkt das Selbstvertrauen und fördert die Motivation zur Veränderung.

Und dann geht es richtig los: Was können Sie tun, um Blockaden aus dem Weg zu räumen und beherzt neue Wege zu gehen? Zahlreiche Übungen und Tipps für den Alltag ermuntern zum Ausprobieren und dazu, das Richtige für Ihren individuellen Weg auszuwählen: das, was zu Ihnen und Ihrem »Blockade«-Profil passt und Sie am effektivsten in Richtung Loslassen führt. Manche der Übungen und Tipps sind speziell auf ein bestimmtes Profil zugeschnitten, andere wiederum unterstützen jeden Typ dabei, besser loslassen zu können. Entsprechende Hinweise dazu finden Sie dann jeweils im Text.

Im Schlusskapitel erfahren Sie, wie Sie bei Rückfallgefahr am besten mit Ihrem »inneren Schweinehund« umgehen und bei der Stange bleiben.

Jede tiefer gehende Veränderung braucht Zeit und Training, damit das Neue zur Gewohnheit werden kann. Dabei will der »kleine Coach« Ihnen als Begleiter zur Seite stehen – ich wünsche Ihnen viel Erfolg auf Ihrem Weg zu neuen Erfahrungen!

Sigrid Engelbrecht

Festhalten hat viele Facetten …und wie sieht es bei Ihnen aus?

NATÜRLICH KENNEN SIE IHRE BAUSTELLEN … ODER?

Sie wissen wahrscheinlich schon recht gut, welche Vorzüge Sie auszeichnen und was Ihre empfindlichen Bereiche sind. Jeder von uns hat – bei aller Selbsterkenntnis – jedoch immer auch »blinde Flecken«, also Denk- und Reaktionsmuster, die ganz unbewusst ablaufen, die aber deswegen nicht weniger intensiv das Verhalten prägen. Manche dieser Muster haben Sie vielleicht auch noch nie unter dem Gesichtspunkt »Festhalten oder Loslassen« betrachtet.

Im nachfolgenden Test lernen Sie das, woran Sie gewöhnlich festhalten, (noch) besser kennen. Hundertprozentige Typzuschreibungen sind dabei aber eher selten. Meist stehen nur zwei oder drei Aspekte im Vordergrund, während Sie mit anderen Dingen dann relativ wenig am Hut haben. Wichtig ist, die jeweiligen blockierenden Muster nicht mit Stumpf und Stiel ausrotten zu wollen, sondern sich zu vergegenwärtigen, dass darin auch Qualitäten beheimatet sind. Im Vordergrund steht, künftig neu entscheiden zu können, wo die »alten« Muster beibehalten werden sollten und in welchen anderen Situationen Sie diese zugunsten neuer Verhaltensweisen loslassen wollen.

Test: Erkennen Sie sich selbst

Wie sieht Ihr Profil aus? Die Auswertung

Je höher Ihre Punktzahl in den einzelnen Kategorien ist, desto ausgeprägter ist das jeweilige Profil. Wie das im einzelnen aussieht, erfahren Sie auf den folgenden Seiten. Und dies ist die Bedeutung der Buchstaben:

Miss Perfect

Erfolg haben heißt für Sie: Perfektion. Als »Miss Perfect« stellen Sie sehr hohe Ansprüche an sich selbst. Sie haben eine genaue Vorstellung davon, wie Sie selbst zu sein und wie Sie sich zu verhalten haben und auch davon, wie Aufgaben zu erledigen sind. Daran messen Sie sich eigentlich ständig, und da Sie die Messlatte sehr hoch gehängt haben, sind Sie selten wirklich zufrieden. Meist haben Sie die Kritiker-Brille auf und bemerken sofort das sprichwörtliche Haar in der Suppe. Infolge des hohen Anspruchs sind Sie häufig angespannt und ärgern sich leicht über sich und andere. Sie sind sehr aktiv und tun sich schwer damit, Arbeit zu delegieren. Dies würde Ihnen nämlich auch die Kontrolle darüber entziehen, dass die Dinge in Ihrem Sinne erledigt werden. Gelegentlich stehen Sie sich mit Ihrem Anspruch selbst im Weg und verlieren zugunsten von Details das große Ganze aus dem Auge. Sie sind nie wirklich »fertig«, denn es gibt aus Ihrer kritischen Sicht heraus immer noch etwas, was getan werden könnte. Andere sollen nichts an Ihnen und Ihrer Leistung auszusetzen haben, Sie wollen sich keine Blöße geben.

Ihr großes Plus: Sie sind gewissenhaft, geben sich nicht mit Halbheiten zufrieden und setzen sich aktiv für gute Ergebnisse ein.

Loslassen bedeutet für Sie:

Die generell hohe Messlatte überall dort niedriger hängen, wo nichts wirklich Wichtiges auf dem Spiel steht; sich selbst und andere wertschätzen lernen, auch mit den jeweiligen Schwächen. Humor entwickeln, öfter mal lockerlassen, persönliche Normen entrümpeln.

Everybody’s Darling

Erfolg haben heißt für Sie: Anerkennung. Beliebt zu sein, gemocht und geschätzt zu werden als Person und in dem, was Sie tun, bedeutet Ihnen sehr viel, und dafür sind Sie bereit, sich mächtig ins Zeug zu legen. Sie möchten einen guten Eindruck machen und scheuen davor zurück, Kritik auf sich zu ziehen und auch, Ihrerseits andere zu kritisieren. Andere sollen Sie nett finden und Sie mögen. Oft vergewissern Sie sich, ob Sie alles so gemacht haben, wie es gefordert wird oder wie es die anderen gerne hätten. Während Sie bei Lob und Anerkennung aufblühen, leiden Sie unter einer missgünstigen Arbeitsatmosphäre ganz besonders. Sie sind bereit, viel für andere zu tun, und freuen sich über deren Wertschätzung. Wenn Sie die Wahl hätten, eigene Vorstellungen durchzusetzen oder sympathisch zu wirken, würden Sie sich auf jeden Fall für die Sympathie entscheiden.

Ihr großes Plus: Sie sind aufmerksam gegenüber anderen Menschen und ihren Bedürfnissen und können sich gut in andere einfühlen.

Loslassen bedeutet für Sie:

Zu sich selbst finden, eigene Bedürfnisse erkennen, sie ernst nehmen und erfüllen. Sich unabhängiger machen von Vorstellungen anderer. Sich abgrenzen, eigene Prioritäten setzen.

Die treue Seele

Erfolg heißt für Sie, geordnet, übersichtlich und angstfrei zu leben. Am Bewährten hängen Sie in vielen Lebensbereichen. Das kann eine bestimmte Umgebung sein, eine Beziehung, Gewohnheiten oder auch Dinge. Sie sind gerne auf der sicheren Seite. Veränderungen verunsichern Sie, und Sie möchten möglichst rasch wissen, »woran Sie sind«. Sie schätzen die Verlässlichkeit gewohnter Beziehungen. Andere sollen Sie brauchen; für diesen Wunsch sind Sie bereit, vieles hinzunehmen. Manchmal harren Sie auch in Situationen aus, von denen Sie wissen, dass sie Ihnen nicht guttun, und vermeiden eine Trennung, denn Sie sind ungern allein.

Entscheidungen zu treffen erleben Sie als anstrengend und oft auch als Angst machend, denn dies bedeutet ja in der Regel, zugunsten des einen auf etwas anderes zu verzichten. Auch Besitztümer haben eine lange Verweildauer unter Ihrem Dach. Was einmal angeschafft wurde, bleibt erhalten, denn »man könnte es ja irgendwann wieder brauchen.« – Egal ob das Geschenkbänder, Kleider, Bücher, Möbel, CDs oder Werkzeuge sind.

Ihr großes Plus: Sie sind zuverlässig und sorgen gut für sich und die Menschen, die Ihnen wichtig sind.

Loslassen bedeutet für Sie:

Sich von Überlebtem trennen lernen. Es gilt, das Gefühl für Ihren Wert und für eigene Grenzen zu stärken, Mut zu entwickeln und sich Ziele zu setzen. Ihre zentrale Herausforderung heißt: sich den Ängsten vor Veränderung zu stellen und bewusst – auch schmerzhafte – Entscheidungen zu treffen.

Die heimliche Prinzessin

Erfolg heißt für Sie: Bestätigung, dass Sie etwas ganz Besonderes sind. Das steht Ihnen doch zu, oder? Sie möchten herausragen aus dem Mittelmaß und umgeben sich gerne mit Statussymbolen und Ungewöhnlichem. Bei anderen Menschen sind Sie sehr anspruchsvoll und fühlen sich heimlich den meisten überlegen. Sie stehen gerne im Mittelpunkt und genießen Bewunderung. Oft stellen Sie sich ein ideales Leben vor, in dem Sie in Ihrer Umgebung »wirklich wer sind«. Andere sollen Sie interessant finden. Irgendwann sollen Ihre Träume von Größe und Bedeutung Wirklichkeit werden – ohne dass Sie allzu viel dafür tun müssen. Sich in den Niederungen des Alltags abzumühen ist Ihre Sache nicht. Die Gegenwart sehen Sie stets nur als eine Vorstufe zu einer glorreichen Zukunft. Sie träumen gerne von all dem, was Ihnen eines Tages möglich sein wird. Manchmal wären Sie auch gerne jemand anders, und dann könnten Sie erst recht ganz andere Dinge tun … Doch allmählich reift die Einsicht, dass schon viel Zeit vergangen ist, ohne dass Sie Ihren Wünschen nähergekommen sind.

Ihr großes Plus: Sie sind von sich selbst überzeugt und haben ausgeprägte Vorlieben und Abneigungen; Sie können sich gut abgrenzen.

Loslassen bedeutet für Sie:

Ihren Anspruch absoluter Außergewöhnlichkeit zu mildern, zu erkennen, dass andere Menschen auf ihre Art genauso einzigartig sind wie Sie und dass die Welt Ihnen nichts schuldet.

»Ich kann freilich nicht sagen, ob es besser wird, wenn es anders wird; aber so viel kann ich sagen, es muss anders werden, wenn es gut werden soll.«

Georg Christoph Lichtenberg

Die chronische Vergangenheitsbewältigerin

Erfolg heißt für Sie: endlich Genugtuung erfahren. Sie können auf ein großes Reservoir an erlittenem Unrecht, an Zurückweisungen und Kränkungen zurückgreifen – Dinge, die Sie seit Jahren, zum Teil schon seit Jahrzehnten beschäftigen. Und immer wieder kommen neue hinzu. Sie wünschen sich, dass andere Anteil daran nehmen, was Ihnen widerfahren ist, und mit Ihnen fühlen. Bitterkeit und der Wunsch nach Vergeltung beherrschen oft, ohne dass Sie dies wirklich wollen, Ihre Gedanken. Sie träumen davon, dass all jene, die Ihnen geschadet haben, irgendwann die ausgleichende Gerechtigkeit ereilt. Doch leider geschieht dies nur selten und so müssen Sie oft mit ansehen, wie es genau den Menschen besonders gut zu gehen scheint, die es am wenigsten verdienen – was Ihre Stimmung natürlich nicht verbessert. Oft denken Sie darüber nach, wie anders Ihr Leben hätte verlaufen können, hätten Sie nur bessere Startbedingungen vorgefunden. Aber jetzt, so sind Sie überzeugt, sind die Weichen gestellt und es lässt sich kaum noch etwas ändern. Jede neue Kränkung ist Ihnen eine Bestätigung dafür.

Ihr großes Plus: Sie haben ein sensibles Gerechtigkeitsempfinden und scheuen nicht davor zurück, sich auch mit unangenehmen Themen und Gefühlen zu beschäftigen.

Loslassen bedeutet für Sie:

Die Vergangenheit akzeptieren und Lehren aus ihr ziehen zugunsten von mehr Lebensgenuss im Hier und Jetzt; denen, die Sie einmal verletzt haben, vergeben können.

Haben Sie sich wiedergefunden?

Vermutlich haben Sie Ihre typischen Verhaltensweisen in mehr als einem Profil erkannt, denn schließlich ist niemand zum Beispiel nur perfektionistisch oder rein vergangenheitsorientiert. Die Herausforderungen, die sich Ihnen in Sachen Loslassen stellen, sind nun recht klar. Doch warum fällt es so schwer, das Erkannte umzusetzen? Warum wir so gerne festhalten, erfahren Sie im folgenden Kapitel.

Festhalten und Loslassen –einige grundsätzliche Überlegungen …

FESTHALTEN IST AN SICH NICHTS SCHLECHTES, was Ihnen jeder Bergsteiger gerne bestätigen wird. Doch auch beim Bergsteigen gilt, genauso wie im Alltagsleben: Festhalten und Loslassen sind in gleicher Weise wichtig. Wenn Sie am Berg stur festkleben und nicht loslassen, um weiterzuklettern, werden Sie Stunden an der gleichen Felsnase verbringen. Wenn Sie sich hingegen vorschnell lösen, noch bevor Sie sicheren Tritt gefasst haben, dann verlieren Sie die Balance und stürzen unweigerlich ab.

Festhalten ist also tatsächlich nichts an sich Schlechtes und Loslassen ist nicht automatisch etwas Gutes. Es kommt auf den Zusammenhang und auf die konkreten Umstände an, auf Ihre persönliche Einschätzung und vor allem auch auf Ihre Gefühle. Loslassen ist kein Selbstzweck. Weshalb sollten Sie nicht an den Dingen »festhalten« wollen, die sich bewährt haben, die Ihnen hilfreich sind, die Ihnen Freude machen? Wie Sie im Selbsttest > gesehen haben, gibt es bei jedem typischen Verhaltensmuster genug Positives, das sich zu bewahren lohnt. Es geht also nur darum, sich langsam aber sicher von denjenigen Dingen und Umständen zu lösen, die Ihnen nicht guttun. Aber auch das ist kein Muss, sondern Ihre Entscheidung!

Was Loslassen bedeutet und was nicht

Beim Loslassen geht es also nicht darum, generell Verzicht üben zu müssen, sich jeglichen Genuss zu versagen, um künftig ein »edles«, karges, entbehrungsreiches Leben zu führen. Es geht auch nicht darum, einen Menschen, eine Sache oder ein Verhalten um jeden Preis aus dem eigenen Leben entfernen zu »sollen«, wenn Sie innerlich gar nicht bereit dazu sind. Eine Sache verbissen und mit der Einstellung »Ich muss das jetzt« aufgeben zu wollen, ist so wenig Erfolg versprechend, wie der Versuch, auf Kommando witzig zu sein. Sie müssen nichts loslassen. Sie dürfen alles festhalten. Sie dürfen sich Zeit nehmen, die Dinge reifen zu lassen. Sie selbst entscheiden, wo Sie auch künftig festhalten wollen und wo nicht mehr. Sie sind der Boss. Niemand hat Ihnen in Ihr Leben hineinzuregieren. Auch der »kleine Coach« will Ihnen hier nichts vorschreiben, sondern hat die Aufgabe, Ihnen als starker Rat- und Impulsgeber mit Ideen, Tipps und Angeboten zur Seite zu stehen.

Der Reigen der Abschiedsängste

Angst vor dem Prozess des Loslassens selbst, vor allem vor schmerzlichen Gefühlen, die damit verbunden sein könntenAngst, die falsche Entscheidung getroffen zu haben, und dies hinterher zu bereuenAngst, durch ungewohntes Verhalten angreifbar zu werdenAngst vor der Leere danachAngst vor dem Neuen, mit dem man sich nach dem Loslassen vielleicht auseinandersetzen mussAngst, sich Kritik und Missbilligung auszusetzenAngst, mit einer Entscheidung ganz allein dazustehenAngst davor, dass die Situation eher schlimmer als besser wirdAngst vor dem Scheitern, wenn der neu eingeschlagene Weg die Erwartungen nicht erfülltAngst zu versagenAngst, infolge einer Entscheidung nicht mehr geliebt, gemocht, akzeptiert zu werdenAngst vor KontrollverlustAngst davor, Schuldgefühle und ein schlechtes Gewissen zu bekommen oder sich zu schämenAngst vor der Erkenntnis, dass das Problem gar nicht da lag, wo man es vermutet hatteAngst davor, sich täppisch, dumm und unbeholfen anzustellen, wenn man Neuland betritt

Loslassen heißt aktiv werden

Um den Begriff des Loslassens ranken sich verschiedenste Vorstellungen, Interpretationen und auch Missverständnisse. Verglichen mit Qualitäten wie Erwerben, Kämpfen und Durchhalten haftet dem Loslassen oft etwas Defensives, fast schon Fatalistisches an. Viele Menschen, die eigentlich loslassen möchten, bringen damit Begriffe wie Abschied, Scheitern, Verzicht oder Verlust in Verbindung. Das häufigste Missverständnis ist, Loslassen mit Resignation gleichzusetzen, damit, sich ergeben in sein Schicksal zu fügen (oder dem, was man dafür hält), garniert mit dem Stoßseufzer: »Es ist halt so wie es ist, da kann man eh nichts machen.«

Doch so ist Loslassen nicht gemeint. Resignation lässt keine Offenheit, keine Kreativität, keine Neugier zu – und somit keine anderen Wege. Wer resigniert, kapituliert. Aufgeben birgt keine Entwicklungschancen, sondern verleitet dazu, sich als Opfer der Umstände zu sehen: Machtlos, wehrlos, chancenlos.

Sich auf Neues einlassen

Die Opferhaltung liegt dem Loslassen völlig fern. Es hat nichts mit Selbstmitleid, Selbstkasteiung oder Selbstverleugnung zu tun, ganz im Gegenteil: Man lässt etwas bewusst los, um Kopf und Hände frei zu haben für neue Wege und neue Erlebnisse. Dazu gehört die Offenheit, sich auf Unbekanntes einzulassen, die Neugier darauf, eine Erfahrung zu machen, die Kreativität, Ungewöhnliches für sich selbst in Betracht zu ziehen. Es ist ein spannender Weg, dem »Eigentlichen« immer näher zu kommen – analog der Michelangelo zugeschriebenen Metapher: »Die Statue ist bereits im Marmor verborgen – der Künstler bringt sie nur zum Vorschein« – nämlich, indem er alles herausmeißelt und abräumt, was nicht zur Form der Statue gehört.

Wer loslässt, hat Kopf und Hände frei

Sie befreien sich von Unnötigem und Überflüssigem, von Dingen, die nicht mehr wirklich zu Ihnen gehören und lassen gelebtes Leben hinter sich, um sich anderen Möglichkeiten zuzuwenden, die Ihnen ein Plus an innerem Frieden oder an Erfüllung und Zufriedenheit bringen. Loslassen heißt: sich bewusst lösen, sich öffnen und neugierig sein, was auf den kleinen oder großen Abschied folgt. Dies braucht natürlich auch Mut, denn Sie haben nur die Garantie, dass das, was dann kommt, eine andere Qualität hat, als das, wovon Sie sich verabschiedet haben – ein »Mehr« oder »Besser« kann Ihnen niemand versprechen.