Lass los, was dich klein macht - Sigrid Engelbrecht - E-Book
SONDERANGEBOT

Lass los, was dich klein macht E-Book

Sigrid Engelbrecht

0,0
10,99 €
Niedrigster Preis in 30 Tagen: 9,99 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Was bin ich mir selbst wert? Eine einfache Frage, von deren Antwort viel abhängt. Ein gutes Selbstwertgefühl gehört grundlegend zu einem erfüllten und glücklichen Leben. Die Autorin Sigrid Engelbrecht begleitet den Leser auf seinem Weg dorthin. Kompetent und umfassend erläutert sie, was es braucht, um ein gutes Selbstwertgefühl auszubilden - und was dem Selbstwertgefühl auf lange Sicht schadet. Der Praxisteil enthält konkrete Strategien und Übungen. Sieben klar definierte Schlüssel ermöglichen es dem Leser, die eigenen Bedürfnisse und Ziele kennenzulernen, Sorge und Verantwortung für sich selbst zu tragen, negative Denkmuster zu entmachten, seine kommunikativen Fähigkeiten zu schulen und sein neuerworbenes Selbstverständnis zu festigen.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 138

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Unsere eBooks werden auf kindle paperwhite, iBooks (iPad) und tolino vision 3 HD optimiert. Auf anderen Lesegeräten bzw. in anderen Lese-Softwares und -Apps kann es zu Verschiebungen in der Darstellung von Textelementen und Tabellen kommen, die leider nicht zu vermeiden sind. Wir bitten um Ihr Verständnis.

So wie ich bin, bin ich in Ordnung!

Manche Menschen üben einen fast unwiderstehlichen Reiz auf uns aus. Sie wirken lebendig, souverän und gelassen zugleich in der Art, wie sie auftreten, wie sie argumentieren und sich einbringen. Was machen sie anders; was ist ihr Geheimnis?

Diese Menschen besitzen ein gutes Selbstwertgefühl. Sie vertrauen auf die eigenen Fähigkeiten und Fertigkeiten, gestehen sich selbst aber auch Schwächen zu. Außerdem sind sie davon überzeugt, ihren Platz im Leben zu haben und im Miteinander mit anderen etwas bewirken zu können. Ihr Selbstwertgefühl setzt sich also zusammen aus Selbstakzeptanz, Selbstvertrauen und kommunikativer Kompetenz.

Ob Ihr Selbstwertgefühl gut ausgeprägt oder eher gering ist, ob es relativ stabil oder sehr instabil ist, hat großen Einfluss auf Ihr psychisches Wohlbefinden. Es zeigt sich darin, wie mutig und motiviert Sie an neue Aufgaben herangehen, wie leistungsfähig Sie sind und wie zufrieden mit sich selbst. Ein gutes Selbstwertgefühl hilft dabei, Stress zu verarbeiten und mit anderen Menschen gut zurechtzukommen.

Von gelegentlichen Selbstzweifeln bleibt wohl niemand verschont. Nehmen sie allerdings überhand, können sie erheblich blockieren. Starke Zweifel am eigenen Wert führen immer wieder zu Konflikten mit sich selbst und anderen. Wer darunter leidet, fühlt sich häufig unzulänglich, hilflos und überfordert.

Aber es ist möglich, den Weg aus Zaghaftigkeit, Grübeleien und lähmenden Selbstzweifeln zu finden. Der »Kleine Coach« will Sie dabei unterstützen, Ja zu sich selbst zu sagen.

Finden Sie zu Beginn mit einem Test heraus, wie stark Ihr Selbstwertgefühl ausgeprägt ist und in welchen Bereichen Sie noch Unterstützung brauchen können. Im darauf folgenden Grundlagen-Kapitel bekommen Sie einen Überblick über die Faktoren, die zu einem guten Selbstwertgefühl beitragen – und über solche, die ein schlechtes Selbstwertgefühl in einem ständigen Teufelskreis immer wieder neu bestätigen. Wenn Sie diese Zusammenhänge erkennen, ist der erste Schritt schon fast getan.

Danach geht es zur Sache: Ich stelle Ihnen sieben Schlüssel vor, die Ihnen ein positives Selbstwertgefühl erschließen. Praktische Übungen und Anleitungen verhelfen Ihnen Schritt für Schritt zu einem neuen Selbstbild. Das geht nicht über Nacht, sondern bedarf der Geduld und einer gewissen Beharrlichkeit. Das weiß ich aus eigener Erfahrung. Aber je mehr Sie Ihre eigenen Qualitäten entdecken und sich mit Unzulänglichkeiten und Schwächen aussöhnen, desto mehr werden Sie sich auch zutrauen. Damit Sie bei der Stange bleiben, zeige ich Ihnen im letzten Kapitel Strategien, mit denen Sie das Gelernte und Geübte festigen können. Denn es macht Spaß, den eigenen Radius auszuweiten und neue Möglichkeiten für sich selbst zu entdecken. Probieren Sie es aus!

Ihre Sigrid Engelbrecht

.

Es heißt, unser größter Kritiker sitze in uns selbst … trifft das auch auf Sie zu?

MENSCHEN UNTERSCHEIDEN SICH SEHR DARIN, was sie von sich selbst halten und wie sie ihre Erfolge und Misserfolge bewerten. Natürlich ist jeder ab und zu unzufrieden mit sich, traut sich bestimmte Dinge nicht zu oder wünscht sich im Nachhinein, in einer bestimmten Situation souveräner reagiert zu haben.

Das ist ganz normal – schließlich wollen wir ja nicht selbstgefällig nur auf unsere Sonnenseiten starren. Würden wir das, was uns an uns selbst nicht gefällt, einfach ausblenden, dann würden wir uns schließlich vieler Lern- und Entwicklungsmöglichkeiten berauben. Doch wenn der Blick nur noch auf die Fehler und Schwächen gerichtet ist, bremsen wir uns selbst. Mit einer so negativen Grundhaltung können wir uns nicht so weiterentwickeln, wie es unseren Fähigkeiten und Talenten entspricht.

Ein stabiles Selbstwertgefühl ist eine wichtige Basis für Erfolg und Lebenszufriedenheit. Menschen, die sich mit sich selbst wohlfühlen, haben einfach mehr vom Leben. Mit dem nachfolgenden Test werfen Sie einen genauen Blick auf die verschiedenen Facetten Ihres Selbstwertgefühls und erfahren, wie es darum bestellt ist. Dann können Sie künftig selbst entscheiden, in welchen Bereichen Sie gerne dazulernen und neue Erfahrungen machen möchten.

.

Wie sieht Ihr Profil aus? Die Auswertung

Lesen Sie in den folgenden Abschnitten nach, wie es insgesamt um Ihr Selbstbewusstsein bestellt ist.

0 bis 69 Punkte

Ihr Selbstwertgefühl ist sehr stabil. Sie haben eine gute Meinung von sich und gehen mit Selbstvertrauen an Ihre Aufgaben heran. Anderen Menschen gegenüber sind Sie selbstbewusst und können sich gut einbringen. In diesem Buch finden Sie darüber hinaus Tipps, wie Sie Ihr Selbstwertgefühl noch weiter stärken können.

70 bis 119 Punkte

Um Ihr Selbstwertgefühl ist es in vielen Bereichen schon recht gut bestellt. Trotzdem finden Sie sich gelegentlich in Situationen wieder, in denen es Ihnen nicht oder nur schwer gelingt, sich wichtig und wertvoll zu fühlen und Ihren Bedürfnissen und Wünschen gemäß zu handeln. Dieser Kleine Coach unterstützt Sie dabei, herauszufinden, was Sie hemmt und wie Sie solche inneren Stoppschilder aus dem Weg räumen. Mit den entsprechenden Übungen unterstützen Sie Ihr Selbstwertgefühl nachhaltig.

120 bis 179 Punkte

Sie schöpfen bisher in etlichen Bereichen Ihre Möglichkeiten nicht aus. Für Sie ist es wichtig, sich Ihres Wertes ganz grundsätzlich bewusst zu werden, sich mehr zuzutrauen und sich zu behaupten. Je höher Ihre Motivation zur Veränderung ist, desto besser wird es Ihnen auch gelingen, Ihr noch ungenutztes Potenzial zu erkennen und Ihre Fähigkeiten gezielt weiterzuentwickeln. Und vielleicht entdecken Sie dabei außerdem das eine oder andere neue Talent in sich. Dabei kann Sie dieser Kleine Coach unterstützen. Aber seien Sie geduldig mit sich selbst. Da Sie vermutlich eine ganze Reihe negativer Überzeugungen mit sich herumtragen, wird nachhaltige Veränderung Zeit brauchen.

über 180 Punkte

Wahrscheinlich haben Sie viele negative Erfahrungen gemacht. Deshalb denken Sie schlecht über sich und trauen sich nur wenig zu. Das muss aber nicht so bleiben: Mit diesem Kleinen Coach können Sie viel dafür tun, Ihr Selbstwertgefühl zu stärken und dabei mehr Lebensfreude zu entwickeln.

Vielleicht nehmen Sie auf Ihrem Weg außerdem professionelle Unterstützung in Anspruch. Das hilft Ihnen dabei, Schritt für Schritt vorwärtszukommen.

Doch wie Ihre Ausgangsbedingungen auch aussehen mögen: Sie sind jetzt bereit, sich Veränderungen zuzutrauen. Herzlichen Glückwunsch – das ist ein großes Plus! Gehen Sie kleine Schritte, bleiben Sie konsequent am Ball und freuen Sie sich über jeden Erfolg.

Die Buchstaben

Bitte werfen Sie nun auch einen Blick darauf, bei welchem der drei Buchstaben A, V und K im Test Sie besonders hohe Punktzahlen eingetragen haben. Hier ist Ihr Selbstwertgefühl eher schwach ausgeprägt, und daher versteckt sich in diesem Bereich besonders viel Potenzial für Ihre Entwicklung. Konzentrieren Sie sich besonders auf diejenigen Strategien im Buch, die sich auf diese speziellen Entwicklungsgebiete beziehen.

Es kann beispielsweise sein, dass Sie sich selbst gut akzeptieren können (niedrige A-Werte), sich aber wenig zutrauen (hohe V-Werte) und negative Reaktionen anderer fürchten (hohe K-Werte).

Oder Sie wissen, dass Sie etwas können (niedrige V-Werte), und mit Reaktionen anderer haben Sie keine Probleme (mittlere K-Werte). Trotzdem können Sie sich selbst nicht wirklich annehmen, weil Sie meinen, irgendwie anders sein zu müssen (hohe A-Werte).

A für Selbstakzeptanz

Haben Sie hier eine besonders hohe Punktzahl, dann fällt es Ihnen schwer, sich selbst so, wie Sie sind, mit allen Ecken und Kanten, zu mögen und zu schätzen. Konzentrieren Sie sich bei den Übungen und Tipps im Praxisteil dieses Buches besonders auf den 1. Schlüssel: Sich selbst akzeptieren (ab ›), den 2. Schlüssel: Achtsamkeit üben (ab ›) und den 4. Schlüssel: Inneren Reichtum vermehren (ab ›).

V für Selbstvertrauen

Ihre Punktzahl ist im Bereich V besonders hoch? Dann trauen Sie sich höchstwahrscheinlich selbst wenig zu und gehen lieber auf Nummer Sicher, auch wenn Sie dadurch öfter Chancen ungenutzt vorüberziehen lassen. Wahrscheinlich sind Sie selbst Ihr schärfster Kritiker. Das verhindert, dass Sie Aufgaben unbefangen angehen und sich Fehler verzeihen. Übungen und Tipps, mit deren Hilfe Sie Ihr Selbstvertrauen stärken können, finden Sie im Praxisteil beim 3. Schlüssel: Denkmuster ändern (ab ›) und beim 5. Schlüssel: Wissen, was Sie wollen (ab ›).

K für kommunikative Kompetenz

Viele Punkte für K-Aussagen bedeuten, dass es für Sie nicht leicht ist, sich mit Ihrer Persönlichkeit zu zeigen und sich einzubringen. Im Kontakt mit anderen fühlen Sie sich daher häufig unsicher. Was Ihnen dabei hilft, im Umgang mit anderen souveräner zu werden und selbstbewusst eine eigene Meinung zu vertreten, erfahren Sie im Praxisteil unter dem 6. Schlüssel: Persönlichkeit zeigen (ab ›) und unter dem 7. Schlüssel: Kommunikative Kompetenz üben (ab ›).

.

Und welches innere Bild haben Sie von sich selbst?

WARUM DENKEN DIE EINEN WOHLWOLLEND über sich selbst, während die anderen sich ständig selbst kritisieren, immerzu herabsetzen und im Grunde nie wirklich mit sich zufrieden sind? Warum können manche Menschen sich gut in eine Gruppe einbringen, während andere Probleme damit haben, wahrgenommen zu werden und sich Gehör zu verschaffen? Warum sagt der eine angesichts einer Herausforderung: »Okay, das probiere ich mal aus«, während der andere verzagt murmelt: »Das versuche ich gar nicht erst, ich kriege es eh nicht hin«? Warum verschmerzen manche Menschen Rückschläge und Niederlagen besser als andere und erholen sich schneller davon?

Diese unterschiedlichen Denk- und Verhaltensweisen beruhen auf dem individuellen Selbstwertgefühl. Es setzt sich aus drei wichtigen Komponenten zusammen: der Selbstakzeptanz, dem Selbstvertrauen und der kommunikativen Kompetenz.

Wie Sie sich erleben und verhalten, hängt also zum einen von dem inneren Bild ab, das Sie von sich haben; zum anderen von dem, was Sie sich zutrauen; und außerdem von der Resonanz, die Ihr Verhalten und Sie selbst als Person bei anderen hervorrufen. In diesem Kapitel erfahren Sie, wie es dazu kommt und welche Faktoren das Selbstwertgefühl beeinflussen.

Die drei Säulen des Selbstwertgefühls

Aus gutem Grund heißt es nicht »Selbstwertwissen«, sondern »Selbstwertgefühl«. Es geht also nicht um vermeintlich objektive Gründe, warum wir okay sind. Vielmehr ist der Selbstwert etwas Gefühltes, eine subjektive Einschätzung unseres Wertes, unserer Bedeutung und unseres Status.

Wenn das Selbstbild (wie wir uns also selbst empfinden) mit dem Fremdbild (wie andere uns sehen) übereinstimmt und beides von Wertschätzung geprägt ist, tut das dem Selbstwertgefühl gut. Wir fühlen uns sicher und akzeptiert.

Dissonanzen zwischen dem Selbstbild und dem Fremdbild rufen dagegen stets Unsicherheit hervor:

Besitzen wir ein positives Bild von uns selbst, stoßen aber in unserem Umfeld auf Geringschätzung oder Ablehnung, fühlen wir uns missachtet und verkannt.

Haben wir von uns selbst den Eindruck, unzulänglich zu sein, erhalten aber von anderen viel Anerkennung, können wir diese positive Resonanz nicht richtig annehmen. Schlimmstenfalls fühlen wir uns wie Hochstapler und denken insgeheim: »Wenn die anderen sehen würden, wie ich wirklich bin, dann hätten sie keine so gute Meinung von mir.«

Selbst + Wert + Gefühl

Selbst: Die unverwechselbare Persönlichkeit. So nehmen wir unsere Identität wahr; daran erkennen uns andere.

Wert: Der Maßstab, mit dem wir unsere eigene Bedeutung einstufen.

Gefühl: Die Art und Weise, wie wir unsere Umwelt und uns selbst empfinden. Es bestimmt, wie wir auf Reize und Impulse reagieren.

Wurzeln im Gestern

Wichtig ist also zum einen, um den eigenen Wert zu wissen und ihn sich vor allem zu glauben. Zum anderen aber kommt es darauf an, sich in einem Umfeld zu bewegen, das diesen gefühlten Wert auch zu würdigen weiß.

Im Idealfall entspricht das unseren allerfrühesten Erfahrungen. Es ist ein menschliches Grundbedürfnis, in Resonanz mit anderen zu sein: zu sehen und gesehen zu werden, zu hören und gehört zu werden, auf andere zu reagieren und zu spüren, dass sie wiederum auf uns reagieren. Wir kommen damit schon auf die Welt. Viel oder wenig Selbstwertgefühl dagegen besitzen wir nicht einfach von Geburt an. Das Bewusstsein für sich selbst und die eigene Bedeutung entwickelt sich erst durch viele einfache und komplexe Erfahrungen im sozialen Umfeld. Psychologisch betrachtet, sind bei der Entwicklung des Selbstwertgefühls die ersten Lebensmonate sehr bedeutsam. Die Urquellen dieser frühesten Erfahrungen liegen im Kontakt zwischen Eltern und Kind. Über die liebevolle Zuwendung und den Körperkontakt, über das Lächeln und die Freude in den Augen der Eltern erlebt ein Baby sich selbst. Unsere allererste Selbstwerterfahrung wurzelt also in der Resonanz mit anderen Menschen. Wenngleich sich unser Selbstbild und damit auch unser Selbstwertgefühl das ganze Leben lang verändert, wird der Grundstein dazu doch in der frühen Kindheit gelegt.

Selbstakzeptanz: Ich bin gut so, wie ich bin

Babys orientieren sich emotional stark daran, von der Mutter und von anderen Bezugspersonen liebevoll angenommen und versorgt zu werden. Das Bedürfnis, beachtet und bejaht zu werden, ist auch das Bedürfnis nach Selbstvergewisserung: So, wie ich bin, werde ich wahrgenommen, geliebt und geschätzt. Diese Erfahrung wird in unserem »atmosphärischen Gedächtnis« verankert, das für nonverbale Mitteilungen zuständig ist. Dort bleiben sie gespeichert und werden unbewusst immer wieder abgerufen. So mündet die frühe Erfahrung des Angenommen-Seins in grundsätzlicher Selbstakzeptanz: dem Gefühl, dass wir in Ordnung und willkommen sind – unabhängig davon, welche Vorzüge oder Schwächen wir mitbringen.

Je mehr Beachtung und Bestätigung ein kleines Kind von seinen Eltern und Angehörigen erfährt, desto stabiler wird sich auch sein Selbstwertgefühl entwickeln. Wenn wir schon als Kind den eigenen Wert positiv gespiegelt bekommen, fällt uns später im Leben einiges leichter, und der Selbstzweifel ist weniger häufig zu Gast.

Ablehnung führt zu Selbstabwertung

Ein Kind, das sich dagegen früh von seiner Familie abgelehnt oder nicht für voll genommen fühlt, das vernachlässigt oder häufig bestraft wird, kann dieses positive Gefühl für den eigenen Wert kaum entwickeln. Wer mit Botschaften aufgewachsen ist wie: »Weil es dich gibt, muss ich mich einschränken«, oder: »Du hättest eigentlich ein Junge/ein Mädchen werden sollen«, oder auch: »So, wie du bist, kann ich dich einfach nicht lieben«, dem ist reines Gift für seine Selbstakzeptanz eingeflößt worden. Menschen, die in der Kindheit zu wenig Beachtung und Zuwendung erhalten haben und denen früh signalisiert wurde, dass sie eine Last für die Eltern sind, tun sich nicht nur schwer mit der Selbstakzeptanz, sondern fühlen sich später häufig auch von anderen abgewertet. Das Gegenteil von Beachtung, die Missachtung, hindert uns daran, Wertschätzung für uns selbst zu entwickeln. Für Kinder, die ungewollt und unerwünscht zur Welt kamen, ist es besonders schwer, ihren Platz im Leben zu finden.

Selbstakzeptanz entsteht also zunächst über die Bestätigung des Selbst durch andere. Das Kind will gesehen, beachtet und bejaht werden. Immer wieder aufs Neue vergewissert es sich: Seht ihr mich? Freut ihr euch, dass ich da bin? Mögt ihr mich?

Beachtung gibt ein Gefühl für den eigenen Wert; bejahende Zuwendung ein Gefühl dafür, ganz grundsätzlich »in Ordnung« zu sein: So wie ich bin, bin ich liebenswert.

Mangelt es an Beachtung und bejahender Zuwendung, dann kann es sein, dass sich das Kind in sich zurückzieht und sich selbst abwertet: Ich bin es nicht wert, dass sich jemand um mich kümmert. Niemand mag mich. Schlimmstenfalls setzt sich die Überzeugung fest: Besser, es gäbe mich nicht.

Betroffene beschließen manchmal, sich hinter einer Fassade zu verstecken und ihre echten Gefühle nicht mehr zu zeigen. Oder sie rächen sich für die Missachtung mit Trotz und Aggression: Ich schreie so lange, bis du auf mich reagierst!

Daran zeigt sich, was für ein elementares Bedürfnis das Gesehen- und Bestätigtwerden ist. Machen die Eltern ihre Zuwendung von Bedingungen, wie zum Beispiel dem Wohlverhalten abhängig, dann verinnerlicht das Kind auch diese Erfahrung. Es wird lernen, dass es geliebt wird, wenn es tut, was man ihm sagt; dass es die Liebe aber verliert, sobald es einen eigenen Willen zeigt. Es wird den eigenen Wert als etwas empfinden, das vom eigenen Wohlverhalten und dem Wohlwollen anderer abhängt.

»Es erfordert ein starkes Selbstwertgefühl, sich eigene Minderwertigkeitsgefühle eingestehen zu können.«

Virginia Satir

Selbstvertrauen: Ich trau mir was zu

Selbstakzeptanz ist der Boden, auf dem Selbstvertrauen wachsen kann. Denn wer sich selbst akzeptiert, macht den Selbstwert nicht von ein paar sorgfältig ausgewählten Stärken abhängig, sondern schätzt sich als ganze Person mit Fehlern und Schwächen. Mit einer solchen Haltung fällt es uns leicht, Dinge auszuprobieren und Erfahrungen damit zu machen. Denken Sie daran, wie oft Sie hingefallen sind, als Sie Laufen gelernt haben: Vielleicht haben Sie ein paar Tränen vergossen, dann aber sind Sie aufgestanden und haben sich erneut in Bewegung gesetzt.

Lob stärkt das Selbstvertrauen

Etwa ab dem dritten Lebensjahr entdecken Kinder die Worte »ich« und »mein«. Sie erkennen sich als eigenständige Wesen und weiten ihren Aktionsradius laufend aus. Um Erfahrungen mit sich selbst machen und das eigene Potenzial ausschöpfen zu können, müssen Kinder sich ausprobieren. Auch dazu brauchen sie Resonanz, besonders von nahen Bezugspersonen. Wichtig für die Entwicklung von Selbstvertrauen sind ermutigende Kommentare. Übertrieben sollten sie nicht sein: Wird alles und jedes, was das Kind tut, pauschal über den grünen Klee gelobt, verunsichert das eher, als dass es das Selbstvertrauen stärken würde. Genau wie übermäßige Kritik führt auch unberechtigtes und überzogenes Lob dazu, dass das Kind unsicher bleibt. Ist ihm nämlich nicht klar, warum es gelobt wird, kann es seine Stärken und Schwächen nicht realistisch einschätzen. Das Selbstvertrauen leidet.