Liebesgedichte E-Book

Galsan Tschinag

• Herausgeber: Unionsverlag
• Kategorie: Poesie und Drama
• Sprache: Deutsch
• Veröffentlichungsjahr: 2016

Seitenzahl: 57

Beschreibung

"Ein Gedicht lebt, wie jedes Kunstwerk auch, von einem inneren Bild", schreibt Galsan Tschinag im Nachwort seiner Liebesgedichte. Mit eigenwilligen, starken, poetischen Wendungen spricht er sein Gegenüber im Herzen an. Er wandert Bergketten entlang, legt sich unter Grasdecken und wispert nachts an dunklen Flüssen ins Ohr der Geliebten. Die meisten der Gedichte in dieser Sammlung haben keinen Titel – Tschinag fordert uns auf, selbst den passenden zu suchen.

Leseprobe

Über dieses Buch

»Ein Gedicht lebt, wie jedes Kunstwerk auch, von einem inneren Bild«, schreibt Galsan Tschinag im Nachwort seiner Liebesgedichte. Mit seinen starken, poetischen Wendungen spricht er sein Gegenüber im Herzen an. Die meisten dieser Gedichte haben keinen Titel - Tschinag überlässt es uns selbst, den passenden zu wählen.

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Galsan Tschinag, geboren 1943 in der Westmongolei, ist Stammesoberhaupt der turksprachigen Tuwa. Er studierte Germanistik in Leipzig und schreibt viele seiner Werke auf Deutsch. Er lebt in Ulaanbaatar und verbringt die restlichen Monate abwechselnd als Nomade in seiner Sippe und auf Lesereisen.

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Galsan Tschinag

Liebesgedichte

Gedichte

E-Book-Ausgabe

Unionsverlag

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Impressum

Die Erstausgabe erschien unter dem Titel Liebesgedichte im Insel Verlag, Frankfurt am Main und Leipzig, 2007.

© by Galsan Tschinag, 2016

© by Unionsverlag, Zürich 2022

Alle Rechte vorbehalten

Umschlag: LMDB/photocase.com

Umschlaggestaltung: Heike Ossenkop

ISBN 978-3-293-30945-6

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Version vom 13.06.2022, 20:40h

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Inhaltsverzeichnis

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LIEBESGEDICHTE

Wie gut, dass es zu der SonneViele Sommer, viele Winter langÜber Fernen hinTittrige KrakelDeine AugenÜber dem flaumigen RandMilde fließen herüberDie Sonne, die in meinem Traum schienHolde HügelMeine Gedanken an dichDein KörperDich zum LandungsteichMan sieht mich von dir wohlDich umglimmeIch lebe, in dich eingepferchtVor einer Woche zur späten StundeDer zunehmende MondDu sanfte StromflutWo die Steppe endetWas wäre die SteppeO Steppe, liebe MutterStill ist es in der SteppeErwachend morgensDie grasbespickteGras mag verdorrenEigentlich wollte ich dir, MädchenDu hast mir sehr gefehltDu, meine blaubunte BergsteppeSpät im JahrSchwer sinkt die Sonne heuteDie von Wind und WasserBesprüht von RegenWie viele SternennächteIch danke dir, mehr zu sagenDein junges, lichterlohes GesichtIn der Stunde, in der ich dich sahAn dem Morgen warIn den vielen Jahren meinte ichWirst du michDruck von ArmenViele Nächte lieg ich neben dirDie Ehe ist ein SchlundDie feuergelbe WolkeNachts fließen die Flüsse gemächlicherZwischen dir und mirUnzählige Male eine selige Weile langDu und ich, zwei KörnerNebelIn dem Sommer mit der tiefen RilleSeine Hand und ihre HandErkennst du nun die JahreSteinern müssenHör auf, am Grashalm zu kauenDieselben TränenSäureDer Saum des östlichen HimmelsVon deiner Seite herDrei MonateAuf dem Wege zum BergWer bist duHeute bin ichDich in mirDu gingstFreiwildSchatten erloschner TageNicht ich werdeEin weiterer SommerDu magst michSüße HoffnungGrau und geballtBlickWieder ein milderIch bin ein tötbarer MenschDu bist der neue SternMit GekribbelNah am ErstickenIn allen meinen PorenDu bist der rote FadenSiebenmal sieben ScherenDie WollustDein AtemwindEine Weile jagten wirHabeHerzogstraße 51Heute Nacht hatIch habe mit dir Wüsten durchwatetEndlos bist duWieder einmal versank die SonneDer Dank ist meinIn lichtnebliger Tiefe des LebensNachwort

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Wie der Vogel fliegt

Und wie der Fisch schwimmt

Und du bist mir das

Was dem Gras die Erde

Dem Vogel die Luft

Und dem Fisch das Wasser

Mit dir bin ich

Der Mittelpunkt des Lebens

Und der Stolperstein des Todes auch

Viele Sommer, viele Winter lang

Bin ich nach dir gepilgert

Nun komme ich an und erkenne

Hier bin ich doch gewesen

Vor vielen Wintern und Sommern