Mein Zuhause bist du - Jae - E-Book

Mein Zuhause bist du E-Book

Jae

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Beschreibung

Gemeinsam haben Nora und Luke sämtliche Gefahren der beschwerlichen Reise nach Oregon gemeistert. Dabei wurde aus einer reinen Zweckehe zwischen einer ehemaligen Prostituierten und einer Frau, die als Mann lebt, allmählich Liebe. Doch nun, da sie endlich in Oregon angekommen sind, beginnt das Abenteuer erst richtig. Der Winter steht vor der Tür und sie müssen ein Stück Land für ihre Ranch finden und eine Blockhütte bauen, während sie gleichzeitig auch in ihre neuen Rollen als Eltern und Lebenspartner hineinwachsen müssen. Wird es ihnen gelingen, ein Zuhause zu finden und sich als Paar zu bewähren? "Mein Zuhause bist du" ist eine historische lesbische Kurzgeschichte und eine Fortsetzung von Jaes beliebter Oregon-Reihe, die mit Westwärts ins Glück begonnen hat.

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Seitenzahl: 69

Veröffentlichungsjahr: 2021

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Inhaltsverzeichnis

Von Jae außerdem lieferbar

Oregon City, Oregon, 14. Oktober 1851

In der Nähe von Willow Island, Oregon, 14. Oktober 1851

Hamilton Pferderanch, Baker Prairie, Oregon, 16. Oktober 1851

Hamilton Pferderanch, Baker Prairie, Oregon, 18. Oktober 1851

Hamilton Pferderanch, Baker Prairie, Oregon, 25. Oktober 1851

Hamilton Pferderanch, Baker Prairie, Oregon, 30. Oktober 1851

Ebenfalls im Ylva Verlag erschienen

Über Jae

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Von Jae außerdem lieferbar

Falsche Nummer, richtige Frau

Eine Mitbewohnerin zum Verlieben

Tintenträume

Ein Happy End kommt selten allein

Alles nur gespielt

Aus dem Gleichgewicht

Hängematte für zwei

Herzklopfen und Granatäpfel

Vorsicht, Sternschnuppe

Cabernet & Liebe

Die Gestaltwandler-Serie:

Vollmond über Manhattan

Die Hollywood-Serie:

Liebe à la Hollywood

Im Scheinwerferlicht

Affäre bis Drehschluss

Die Portland-Serie:

Auf schmalem Grat

Rosen für die Staatsanwältin

Die Serie mit Biss:

Zum Anbeißen

Coitus Interruptus Dentalis

Fair-Oaks-Serie:

Perfect Rhythm – Herzen im Einklang

Beziehung ausgeschlossen

Oregon-Serie:

Westwärts ins Glück (Bd. 1 & 2)

Angekommen im Glück

Verborgene Wahrheiten (Bd. 1 & 2)

Oregon City, Oregon, 14. Oktober 1851

Die Sonne ging über der steilen Klippe auf, die Oregon City im Osten begrenzte. Ihre ersten Strahlen glitten über die Masten eines Schoners, der auf dem Willamette River im Westen vor Anker lag.

Nora fröstelte im Frühnebel am Fluss, als sie dafür sorgte, dass alle Vorräte und Werkzeuge im Wagen festgebunden waren, während Luke ihre vier verbliebenen Ochsen einspannte.

Nach fünfeinhalb Monaten gemeinsamer Reise mussten sie kaum noch miteinander reden, um ihren Wagen startklar zu machen. Sie arbeiteten zusammen wie die Räder eines Uhrwerks. Jede wusste genau, was sie zu tun hatte. Selbst Amy erledigte ihre Aufgabe, ohne dass man es ihr sagen musste. Eifrig fütterte sie das einzige Huhn, das die lange Reise überlebt hatte, sowie den Hahn und die beiden Hennen, die sie gestern gekauft hatten.

Ihre Routine wirkte genauso beruhigend wie das Klirren der Ketten und das Stampfen der schweren Hufe – nicht nur auf Nora, sondern offenbar auch auf das Baby. Die kleine Nattie schlief im Tragetuch an Noras Brust, ohne auch nur einmal aufzuwachen.

Nora konnte kaum fassen, dass sie das alles morgen nicht noch einmal machen mussten. Wenn alles gut ging, würden sie auf ihrem eigenen Land aufwachen, wo auch immer das sein mochte. In ihre Vorfreude mischte sich ein Anflug von Sorge.

Es waren nicht die Gefahren in diesem neuen Land, die ihr Angst machten, und auch nicht die harte Arbeit, die nötig war, um es zu bewirtschaften. An beides hatte sie sich auf der zweitausend Meilen langen Reise von Missouri nach Oregon gewöhnt. Aber im Wagenzug waren stets Mitreisende da gewesen, um ihnen aus der Klemme zu helfen, wenn es Schwierigkeiten gab. Doch nun würden sie auf sich allein gestellt sein.

»Bist du so weit?« Luke streckte ihr die Hand entgegen und half ihr vom Wagen. Sie hielt Noras Hand noch ein wenig länger fest, als würde sie ihre Sorgen spüren. Schließlich drückte sie sanft Noras Finger, ließ dann los und bückte sich, um einen Blick in das Tragetuch zu werfen. Mit einer Fingerkuppe fuhr sie so zärtlich über den dunklen Flaum auf Natties Kopf, dass Nora innerlich dahinschmolz.

Nora straffte die Schultern und hob ihr Kinn an. Es würde schon alles gut gehen, denn sie hatten immer noch einander. »Ich bin so weit.«

Gemeinsam machten sie sich auf den Weg zu den Garfields, die auf dem hölzernen Bürgersteig warteten, um dem Schlamm auf der Hauptstraße zu entgehen.

»Seid ihr sicher, dass ihr nicht hierbleiben wollt?« Bernice warf ihnen einen hoffnungsvollen Blick zu.

Luke schaute Nora an und überließ es ihr zu antworten – und vielleicht auch, eine Entscheidung zu treffen.

Nora brauchte nicht lange darüber nachzudenken. Sie wusste, wie Luke sich ihr Leben vorstellte, und sie teilte diesen Traum. Entschieden schüttelte sie den Kopf. »Wie ich schon sagte, das Stadtleben ist nichts für uns.«

»Nicht für immer. Nur bis zum Frühling«, sagte Bernice. »So machen es die meisten von uns. Wir könnten alle mit den Buchanans und Emmy nach Süden reisen und unsere Claims in der Nähe voneinander abstecken.«

Das hörte sich wunderbar an, denn es würde bedeuten, dass Amy ihre beste Freundin, Hannah Garfield, nicht aufgeben musste.

Die beiden Mädchen standen etwas abseits und waren ins Gespräch vertieft. Amy zeigte ihrer Freundin gerade irgendetwas – vermutlich das hölzerne Fohlen, das Luke gestern Abend im Hotel für sie geschnitzt hatte.

Ein schmatzendes Geräusch entstand im Schlamm, als Luke ihr Gewicht von einem Fuß auf den anderen verlagerte. »Es kommen fast jeden Tag mehr Auswanderer in Oregon an. Wenn wir bis zum Frühling warten, wird das beste Land schon vergeben sein.«

Natürlich wusste Nora, dass das nur ein Teil des Grundes war. Während die Garfields bei Freunden überwintern würden, die vor zwei Jahren nach Oregon gekommen waren, kannten Luke und Nora niemanden in dieser Gegend. Wenn sie den Winter über hierbleiben wollten, müssten sie sich einem der Zeltlager am Rande der Stadt anschließen. Dort würde es keinerlei Privatsphäre geben und das stellte mehr als eine Unannehmlichkeit für Luke dar.

Außerdem war ein kaltes, feuchtes Zelt im Winter nicht der richtige Ort für ein neugeborenes Baby, und nachdem Nora fast ein halbes Jahr lang in einem beengten Wagen gelebt hatte, wünschte auch sie sich ein eigenes Zuhause.

Sie trat auf den hölzernen Bürgersteig, um ihre Freundin zum Abschied zu umarmen.

Aber Bernice war offenbar noch nicht bereit, aufzugeben. »Hast du darüber nachgedacht, mit den Mädchen hierzubleiben, während Luke loszieht, um einen Claim abzustecken?«

Luke hatte ihr dieses Angebot ebenfalls gemacht, aber Noras Antwort war die gleiche gewesen, die sie jetzt auch Bernice gab. »Nein.«

»Nein, du hast nicht darüber nachgedacht oder …?«

»Lass sie in Ruhe, Frau.« Jakob stupste den Arm seiner Gattin an. »Eine Frau hat ihrem Ehemann zu folgen. Weißt du nicht mehr, was in der Heiligen Schrift steht? ›Dränge mich nicht, dich zu verlassen und umzukehren. Wohin du gehst, dahin gehe auch ich, und wo du bleibst, da bleibe auch ich.‹«

Nora hatte Mühe, ernst zu bleiben und ihre Mundwinkel nicht zu einem Grinsen zu verziehen. Offenbar ahnte Jacob nicht, worauf sich diese Bibelstelle wirklich bezog. »In der Tat«, sagte sie mit einem ernsten Nicken. »Luke ist mein Zuhause. Ich werde ihm folgen, wo immer er auch hingehen möchte.«

Luke warf ihr einen fragenden Blick zu. Offenbar hatte sie Noras ausdruckslose Miene durchschaut.

»Ich erkläre es dir später«, flüsterte Nora.

Bernice biss sich auf die Unterlippe, sagte aber nichts. Stattdessen seufzte sie und umarmte Nora herzlich, wobei sie darauf achtete, das schlafende Baby zwischen ihnen nicht zu wecken. »Pass gut auf dich und die beiden Kleinen auf.«

»Das werde ich«, sagte Nora. Im Flüsterton fügte sie hinzu: »Luke wird ebenfalls gut auf uns aufpassen, das weißt du, oder?«

Bernice seufzte erneut. »Ich weiß.«

Luke schüttelte Jacobs Hand und nahm höflich den Hut ab, als sie Bernice zunickte. »Dann heißt es jetzt wohl Abschied nehmen.«

»Nein!« Amy begann zu weinen. Sie klammerte sich mit einem Arm an Hannah und mit dem anderen an Bernice fest.

Luke erstarrte. Sie hatte weniger beunruhigt ausgesehen, als sie sich einer Klapperschlange oder einem reißenden Fluss gegenübergesehen hatte. Doch mit den Tränen der Mädchen konnte sie nicht umgehen. »Äh, es ist ja nicht für immer, richtig?« Sie warf erst Nora, dann Jacob und Bernice einen flehenden Blick zu.

»Nein, ist es nicht.« Bernice streichelte Amys zierlichen Rücken. »Wir werden euch besuchen, wenn wir im Frühling losziehen.«

»Wir werden euch sagen, wo sich unser neues Zuhause befindet, wenn wir in die Stadt zurückkommen, um den Standort unseres Claims beim Grundbuchamt anzumelden«, sagte Luke. »Dann müsst ihr nicht das ganze Tal nach uns absuchen.«

Amy war offenbar immer noch nicht überzeugt, dass sie einander wiedersehen würden. Sie klammerte sich weiterhin an Bernice und Hannah fest.

»Na, siehst du? Vielleicht bringen wir dir sogar ein paar Süßigkeiten mit, wenn du versprichst, ein artiges Mädchen zu sein«, fügte Bernice hinzu.

Schließlich hob Amy ihr Gesicht, das sie in Bernice’ Schürze vergraben hatte. »Zitronenbon’s?«, murmelte sie.

Bernice kicherte. »Ja, Zitronenbonbons.«

Amy wischte sich über die Wangen. Schließlich ließ sie Bernice und Hannah los und schob ihre kleine Hand stattdessen in Lukes. Nach einem letzten Blick zurück ließ sie sich von Luke zu Masern führen, die am Wagen angebunden war.

Als Nora ihnen folgte, konnte sie nicht umhin, ebenfalls einen Blick zurückzuwerfen.