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Wally und Jana sind Cousinen und wohnen gemeinsam in einem edlen Anwesen am Ammersee. Obwohl sie sich sehr nahe stehen, sind sie unterschiedlich wie Tag und Nacht: Wally ist die reiche Erbin einer erfolgreichen Firma und wusste bis zum Tod ihrer Eltern nichts von den harten Seiten des Lebens. Jana verdient ihren Lebensunterhalt mit Handarbeit und setzt sich in ihrer Freizeit nicht nur legal für den Tierschutz ein. Doch die beiden haben eine Sache gemeinsam: Sie haben keinen Mann an ihrer Seite. Durch unvorhergesehene Ereignisse wird das Leben der Frauen jedoch auf den Kopf gestellt, aber die anfangs erschreckenden Veränderungen haben überraschend angenehme Folgen
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Veröffentlichungsjahr: 2018
LESEPROBE zu
Vollständige E-Book-Ausgabe der im Rosenheimer Verlagshaus erschienenen Originalausgabe 2018
© 2018 Rosenheimer Verlagshaus GmbH & Co. KG, Rosenheim
www.rosenheimer.com
Titelfoto: © Kurt Rabe – Fotolia.com (oben) und
STphotography – Fotolia.com (unten)
Lektorat: Beate Decker, München
Satz: SATZstudio Josef Pieper, Bedburg-Hau
Worum geht es im Buch?
Gabriele Raspel
Mondschein über Seewinkel
Wally und Jana sind Cousinen und wohnen gemeinsam in einem edlen Anwesen am Ammersee. Obwohl sie sich sehr nahe stehen, sind sie unterschiedlich wie Tag und Nacht: Wally ist die reiche Erbin einer erfolgreichen Firma und wusste bis zum Tod ihrer Eltern nichts von den harten Seiten des Lebens. Jana verdient ihren Lebensunterhalt mit Handarbeit und setzt sich in ihrer Freizeit nicht nur legal für den Tierschutz ein. Doch die beiden haben eine Sache gemeinsam: Sie haben keinen Mann an ihrer Seite. Durch unvorhergesehene Ereignisse wird das Leben der Frauen jedoch auf den Kopf gestellt, aber die anfangs erschreckenden Veränderungen haben überraschend angenehme Folgen.
1
November – ein Indianersommer wie dem Hochglanzprospekt des Tourismusbüros entnommen. Der Ammersee glitzerte silbern, die rotgelbe Farbenflut der Bäume lud zum Fotografieren ein, und die Vögel hatten allen Grund, noch einmal aus voller Kehle zu zwitschern. Jeder, der Zeit und Muße gehabt hatte, die Bänke zum Rasten aufzusuchen, beobachtete seufzend die untergehende Sonne zwischen dem bunten Herbstlaub.
Nur in Wally hielt sich die Freude über die schönen Herbsttage bedeckt.
Für sie war es ein Montag wie jeder beliebige Montag im letzten Jahr: Nach dem Einkauf diverser Lebensmittel hatte sie diese ihrer Tante Hermine in der von ihr bewirtschafteten Fischerhütte am Ostufer des Ammersees abgeliefert. Dann war sie zum Lagerhaus am Ortsausgang von Seewinkel gefahren, weit entfernt von den Fähranlegern und der Seepromenade, wo sich jetzt im Herbst die letzten Gäste tummelten. Die dort eingerichtete »Seewinkler Tafel« ermöglichte es dank Spenden von Hotels, Firmen und Supermärkten und vor allem kraft des Einsatzes freiwilliger Helfer, überschüssige, aber qualitativ einwandfreie Lebensmittel an Bedürftige weiterzugeben. Auch Wallys Fabrik für Holzfertighäuser in Herrsching gehörte zu den Spendern. Hier wurden gleichfalls die Lebensmittel der Tante abgeliefert, die noch genießbar waren, die Hermine jedoch nicht mehr in der Hütten-Küche verwenden wollte, denn Wallys Tante akzeptierte nur taufrische Ware. Und dann hatte sie sich für den Rest des Tages der Lebensmittel- und Essensausgabe gewidmet.
Sechs Uhr, endlich Feierabend. Die Helfer der Tafel waren bereits fast alle nach Hause verschwunden.
Obwohl erst einunddreißig Jahre alt, spürte sie vom vielen Laufen und langen Stehen ihre Füße. Nach acht Stunden war ihre Arbeit in der Tafel für heute beendet, und ausnahmsweise fehlte ihr die Lust, noch groß zu kochen.
»Komm, mach endlich Schluss«, sagte schließlich Wally zu Petra. Diese, eine alterslose Frau mit schulterlangem blondem Haar, die von hinten wie zwanzig, von vorne wie vierzig aussah und in Wahrheit Anfang fünfzig war, beendete mit Wally als Letzte den anstrengenden Tag. Nun schickte sie sich an, ihren vierstündigen Job am Empfang im örtlichen Sportstudio anzutreten. Von ihren vier Mädchen hatte eines bereits das Haus verlassen, und die anderen waren in der Lage, an den drei Abenden, an denen sie dort Spätschicht hatte, allein zurechtzukommen.
»Kommst du nicht noch vorbei?«, erkundigte sich Petra und zog den Gürtel des dünnen Trenchcoats fest, der ihre zierliche Taille betonte. »In den letzten Wochen hab ich dich im Studio vermisst.«
»Du hast recht, ich war faul. Ich komm demnächst wieder regelmäßig. Aber heut bin ich zu müd. Ich bewundere dich sowieso, dass du jetzt noch weiterarbeitest, und das auch noch im Stehen, wenn du nicht gerade rennst«, sagte Wally kopfschüttelnd. »Abends schmerzen meine Füße ganz schön, wenn ich von der Tafel nach Hause komme. Und du hast jetzt noch bis zehn zu tun.«
»Oder länger«, schickte Petra seufzend hinterher. »Bis die Letzten raus sind und alles aufgeräumt ist, kann es meist halb elf sein oder später.«
»Du Ärmste«, sagte Wally und nahm sich vor, ab jetzt mehr darauf zu achten, dass sie pünktlich Schluss machten, denn auch ihr war es schon so ergangen, dass sie beim gemütlichen Zusammensitzen die Zeit vergessen hatte.
»Geht schon. Ist ja nicht jeden Tag so.«
»Nein, die anderen Tage fängst du schon morgens um neun an.« Und hast für alle ein offenes Ohr und ein freundliches Lächeln, dachte sie im Stillen. Petra, die ihre vier Töchter nach fünf Jahren Ehe allein aufgezogen hatte, mit zunächst zögerlicher, dann völlig versiegender finanzieller Unterstützung des Vaters, besaß ihre Hochachtung.
»Was soll man machen? Den meisten Zahnärzten bin ich als Zahnarzthelferin zu alt. Die jungen sind halt billiger. Nein, alles gut, ich bin so ganz zufrieden«, sagte Petra mit einem Lächeln, und Wally bewunderte sie wieder einmal. Wenn sie daran dachte, wie Petra trotz ihres Herzleidens körperlich schuftete, tat es ihr in der Seele weh.
»Hast du denn heute außer deinem Frühstücksjoghurt um elf schon etwas gegessen?«
»Ja, Mama«, antwortete Petra grinsend.
»Was?«, erkundigte Wally sich kurz.
»Einen Bananenquark.«
»Meine Güte, Petra, so geht das nicht«, schimpfte Wally und betrachtete Petra, deren Taille sie spätestens im Alter von sieben überrundet hatte, »du brichst mir noch zusammen.«
»Wenn ich nach Haus komme, wartet das Essen schon auf mich.«
»Ja, aus der Mikrowelle.«
»Falsch, frisch gekocht von meiner Jüngsten. Die kann das nämlich sehr gut«, entgegnete Petra mit sichtlichem Stolz.
»Trotzdem, ich würde zusammenklappen, wenn ich so wenig essen würde wie du.«
»Du übertreibst. Mein Arzt hat mir gesagt, ich dürfe nicht zunehmen.«
»Gib mir seinen Namen, damit ich ihm die Meinung geige«, zischte Wally ärgerlich. »Noch ein Kilo weniger, und du gehst als magersüchtig durch.« Sie legte den Arm um die sympathische Frau, die sie schon seit über zehn Jahren kannte und die fast eine Freundin war. »Und pass mal ein bisschen auf dich auf«, bat sie.
»Mach ich. Nächstes Wochenende hat Stefan mich zu einem Wellness-Wochenende eingeladen.« Stefan war Petras Freund, den sie per Zufall dreimal im Urlaub getroffen hatte. Beim ersten Mal waren sie beide noch gebunden, wenn auch unglücklich, beim zweiten Mal dann damit beschäftigt gewesen, das Ende ihrer Ehen zu verarbeiten, und beim dritten Treffen hatten sie sich endlich zueinander bekennen können.
»Wunderbar«, freute Wally sich mit ihr.
»Obwohl ich es erst nicht annehmen wollte, ich kann mir so was nicht mal eben so leisten.«
Wally hob erstaunt die Augenbrauen. »Ich denke, er hat dich eingeladen?«
»Ja, aber ich finde, ich sollte es selbst zahlen, ich meine, so lange kennen wir uns ja noch nicht.«
Stefan ging es finanziell bedeutend besser, doch Wally wusste um den Stolz der alleinerziehenden Mutter. »Wenn du das machst, beleidigst du ihn. Also nimm an und genieße«, forderte sie im Befehlston.
»Jawohl, verstanden.«
Auf dem Parkplatz verabschiedeten sie sich. »Mach’s gut, und schmeiß uns das nächste Mal pünktlich raus«, sagte Wally abschließend, »und wenn du dazu einen Wasserwerfer benötigst.«
»Mach ich«, erwiderte Petra lachend, doch Wally wusste genau, dass sie das in ihrer grenzenlosen Gutmütigkeit nicht übers Herz bringen würde, schon gar nicht mit einem Wasserwerfer.
Vor der großen Halle trennten sie sich und gingen zu ihren Autos. Wally kaufte am Hafen eine der köstlichen Fischsemmeln mit geräuchertem Wels und Meerrettichsoße, die sie so liebte. Zu Hause in Seewinkel unweit von Herrsching angekommen, setzte sie sich auf die mit Schiebefenstern geschützte Terrasse. Mit einer Flasche alkoholfreiem Bier genoss sie ihr kleines Mahl im gemütlichen Korbsessel mit den dicken bunten Kissen, vor sich den runden Tisch aus Korbgeflecht, mit einer Glasplatte darauf. Sie las die Tageszeitung, akustisch begleitet von den verhaltenen aus dem Vereinshaus im Yachthafen herüberschallenden Geräuschen, und von einem gelegentlichen Ruf der zahlreichen Seevögel. Nach sonnenhellen Tagen, welche die gelben Spitzen der Bäume und die farbenprächtigen Astern und Heidebüsche erglühen ließen, hatte bereits am Morgen ein feiner Nieselregen den Tag kaum erhellen können. Es war so frisch, dass sie nicht nur auf der Terrasse den kleinen Heizstrahler anmachte, sondern sogar die Heizung in der Küche und im Bad einschaltete, was normalerweise in diesem alten Haus mit seinen dicken Mauern erst im Winter nötig war.
Das kleine Fenster, das sich auf der Schmalseite der Küche befand, wies zum Garten, ebenso das im Bad, während die größeren Fenster von Wohn- und Schlafzimmer sich zur Terrasse oberhalb des Sees öffneten. Hier hatte sie auch die Sammlung ihrer grauen, braunen und schwarzen Steine vom Kiesufer des Ammersees aufgereiht. Während der Eiszeit schauten nur die Spitzen der Alpen aus dem Eis der Gletscher hervor. In Strömen flossen diese aus den Bergen heraus, hobelten und verwitterten dabei den Fels und nahmen Geröll und Steine mit ins Alpenvorland. Interessant wurde es für Wally, als sie erfuhr, dass die mit vielen Millionen Jahren ältesten Steine aus dem Engadin stammten, die überwiegende Eisfracht allerdings kam aus dem Werdenfelser Land und dem Ammergebirge.
Sie überdachte wie immer den Tag, der ihr vor Augen geführt hatte, wie privilegiert sie lebte. Natürlich hätte sie jetzt sagen können, dass sie die ehrenamtliche Arbeit verrichtete, weil sie Gutes tun wollte. Tatsächlich war diese Tätigkeit jedoch in erster Linie entstanden, um der Langeweile zu entfliehen. Aus Mangel an Ideen und weil sie gern kochte, machte sie nach dem Abitur, das sie dank ihrer sprachlichen und musischen Fähigkeiten gerade noch bestanden hatte, eine Ausbildung zur Hauswirtschafterin. Dass sie diesen Beruf dann nie ausübte, lag unter anderem an ihren gutmütigen und überforderten Eltern, die Wally immer mit Geldgaben verwöhnt hatten, was eine normale berufliche Tätigkeit in den Augen ihrer phlegmatischen Tochter unnötig erscheinen ließ. Ihr Lebenszweck hatte maßgeblich darin bestanden, sich zu vergnügen und die Tage kurzweilig vorübergleiten zu lassen. Dies reichte eine Zeit lang für satte Zufriedenheit, wenn auch nicht gerade für überschwängliche Glücksgefühle aus. Doch nach dem Tod der Eltern vor einem Jahr gereift, wurde ihr zum ersten Mal die Leere und Sinnlosigkeit bewusst, die dieses Leben mit sich brachte.
Jana, ihre Cousine, hatte sie animieren wollen, ihr bei der Herstellung ihrer Teppiche zu helfen. Nichts für Wally, den Ungeduldsgeist, die viel zu ungenau und schludrig für die diffizile Arbeit des Teppichknüpfens war.
Janas Mutter Hermine hatte sie dann auf die Idee gebracht, ihr nicht nur ein wenig in der ehemaligen Fischerhütte zur Hand zu gehen, sondern sie auch auf die Arbeit bei der »Tafel« hingewiesen. Wally hatte, anfangs etwas lustlos, dann immer ernsthafter, dieser Arbeit einen Teil ihrer Freizeit geopfert – wobei es natürlich keineswegs ein Opfer war, denn über Zeit verfügte sie immer noch im Überfluss. Zudem gab es momentan genügend fleißige Freiwillige, sodass es ausreichte, wenn sie zwei Tage in der Woche mithalf. Nach und nach jedoch war etwas geschehen, das ihr anfangs nicht sonderlich stark ausgeprägtes soziales Empfinden hervorkitzelte, etwas, das ihr Phlegma aufweichte. Mit Verwunderung erkannte sie, wie der Dank der anderen Freiwilligen und vor allem der Mittellosen ihr Herz erreichte, ein Gefühl, völlig neu in ihrem privilegierten Leben. Nicht zu vergessen, dass ihr die veränderte Sicht auf die Probleme anderer half, leichter mit dem Tod ihrer Eltern fertigzuwerden, so selten sie die beiden auch zu Gesicht bekommen hatte.
Ein weiteres Mittel, ihrer inneren Leere zu entfliehen, schien der Modeljob, dem sie für einige Wochen nachgegangen war. Nicht als Hungerhaken, sondern als Model für Übergrößen, in das man sie bei ihrer Konfektionsgröße 42 – okay, manchmal auch 44 – eingeteilt hatte, was sie zwar erstaunt, jedoch nicht weiter gestört hatte. Ihre Figur war in Ordnung. Alles saß am rechten Fleck. Dass sie dennoch ins Fitnessstudio ging, lag allein an ihrer Cousine Jana, die sie dazu überredet hatte. Und natürlich auch an dieser Langeweile, die sie in Abständen überfiel. Dass sie dort mit Frauen konfrontiert wurde, die ständig ihr eigenes Aussehen kritisierten, machte sie betroffen. Leider akzeptierten die Frauen Wallys Einwände nicht.
»Ich finde euch so attraktiv! Ihr macht euch zurecht und kleidet euch modern, ihr seht schick aus, eure Selbstkritik habt ihr doch gar nicht nötig. Ihr tut was für euch, zeigt Disziplin nicht nur beim Essen, sondern trainiert auch regelmäßig euren Körper – also, ich kann euch alle nur bewundern«, sagte sie und meinte es genauso.
»Das sagt ausgerechnet eine Frau, die für einen Modekatalog fotografiert wurde«, äußerte Vroni, eine hübsche Mittvierzigerin, die viel schlanker als Wally war.
»Man hat mich aus Model für große Größen gebucht«, betonte Wally. »Und das auch nur einmal«, schickte sie der Ordnung halber hinterher.
Diesen Job für den Katalog hatte sie nur einmalig gemacht, nachdem sie feststellte, dass sich ihre Langeweile hier nur noch vergrößerte. Stundenlang geschminkt zu werden, ohne mit der Wimper zu zucken, zu warten, dass sie endlich an die Reihe kam, dass das Licht passte – und dann dazustehen mit irgendwelchen Verrenkungen, die sich Posen nannten, nein, auch das war für sie keine berufliche Perspektive. Was sie sich natürlich schon vorher hätte denken können, angesichts ihres ungeduldigen Wesens und ihrer Vorliebe für ungekünstelte Natürlichkeit. Doch Neugierde – und zugegebenermaßen auch ein Hauch von Eitelkeit – hatte dann gesiegt. Aber sie war ehrlich genug, sich einzugestehen, dass sie für diese Arbeit keine geeigneten Voraussetzungen mitbrachte.
»Wally, du sollst zwar Natürlichkeit rüberbringen, aber deine Lustlosigkeit darf sich nicht in wirklich jedem deiner Fotos spiegeln. Ich hätte dich nie vorgeschlagen, wenn ich gewusst hätte, dass du zum Modeln so geeignet bist wie ein Ammersee-Felchen«, sagte Andy, ein Freund, genervt, nachdem er beinahe einen Kopfstand hingelegt hatte, um ihr ein natürlicheres Lächeln abzuringen.
Nein, das war wahrlich nicht ihre Welt. Als ihr Vertrag auslief, überredete niemand sie zum Weitermachen, was sie nicht erstaunte.
Das, was ihr am meisten Vergnügen bereitete, war das Fun-Cycling, das wilde Fahren in der Gruppe auf modernen Schwung-Rädern zu schneller Musik. Doch auch da ging sie es oft moderater an, als es Kai, der Trainer, verlangte. Wenn ihr Ruhepuls wieder einmal den Rahmen zu sprengen drohte und sie die ersten Schweißperlen auf der Stirn spürte, plumpste sie vorsorglich zurück auf den Sattel, bevor sie vom Rad fiel. Im Gegensatz zu Jana, die Bewegung bis an die Schmerzgrenze liebte. Und ebenfalls im Gegensatz zu den drei gut gelaunten Siebzigjährigen, deren Ruhepuls so niedrig war, dass sie laut Sportmedizinern weit über einhundertzehn Jahre alt werden könnten. Wally wurde regelmäßig neidisch, wie scheinbar mühelos die humorvollen Frauen ihr Pensum abspulten – und daneben noch fidele Bemerkungen zum Trainer von sich gaben, ohne gezwungen zu sein, das Tempo beim Reden zu drosseln.
Wollte man Wallys Charakter beschreiben, so fiel einem als hervorstechende Eigenschaft auf: Sie liebte es bunt. Alles, was sie trug, alles, was sie umgab, musste bunt sein. Nicht kunterbunt, nein, sie stimmte die Töne fein aufeinander ab, darauf legte sie Wert. Extrem grelle Farben kamen als Kontrapunkte vor, ebenso sparsam war sie mit einem Zuviel an Pastell. Braun, Grau oder gar Schwarz suchte man in ihrer Umgebung vergeblich. Stellten bei anderen wenige Farbtupfer in einem Meer aus Weiß das Höchste der Gefühle dar, so war es bei ihr genau umgekehrt. Sparsam eingesetztes Weiß verlieh ihren Farben erst die rechte Wirkung. Die Wände hatte sie allesamt nach dem Tod der Eltern farbig gestrichen und das edle Weiß verbannt. Viele Freunde und Bekannte bewunderten sie für ihren guten Geschmack, sei es bei ihrer Kleidung oder bei der Raumgestaltung.
Nur in einem fehlte es an Farbe, und das betraf ihr Leben. Trotz der Arbeit bei der »Tafel« schien ihr dieses Leben eintönig, konturenlos wie der See, wenn Nebelfetzen die Ufer der gegenüberliegenden Seite auflösten.
Bei dem Autounfall der Eltern war sie gerade dreißig gewesen. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte sie ihr Leben genossen, ohne nach dem Sinn zu fragen, und die jährliche ihr zustehende Gewinnausschüttung freudig entgegengenommen. Sie war Single, doch ein Mann war nicht das, was sie am meisten vermisste. Sie vermisste ihre Eltern. Und das, obwohl sie sie früher so selten zu Gesicht bekommen hatte. Oder aber genau deshalb. Heute bestand ihre Familie allein aus Hermine, der Schwester ihrer Mutter, und Jana, ihrer Cousine. Und väterlicherseits aus ihrem Großvater Fritz und der Großmutter Lea.
Man hätte zu bedenken geben können, dass es für eine junge Frau Faderes als ein finanziell sorgloses Leben gab, mit einer Fabrik im Rücken, die Holzhäuser in allen Größen herstellte, und das sehr erfolgreich. Zudem waren die Mitglieder dieser kleinen Familie einander sehr zugetan.
Dennoch schaffte sie es nicht, ihr Leben in der Art zu gestalten, die ihre Umgebung oder Kleidung ausdrückte. Gut, sie arbeitete, das hieß, sie wusste zumindest zwei volle Tage mit Arbeitsstunden zu füllen, und mit dem gelegentlichen Aushelfen bei Hermine. Aber es war, als tupfe sie ziellos ein paar bunte Kleckse auf braune Pappe. Sie erfüllten sie nicht in dem Maße mit Befriedigung, dass sie die soziale Arbeit auszuweiten wünschte. Es leuchtete nichts, noch fühlte sie echte, innere Begeisterung, einen drängenden Antrieb bei dem, was sie tat. Die soziale Tätigkeit, für die sie von allen Seiten Lob einheimste, diente ehrlicherweise vor allem ihr selbst, riss sie sie doch für zwei Tage aus ihrer Lethargie. Mehr nicht. Und sie hatte keine Ahnung, wie sie das ändern konnte.
Vor einem Vierteljahr drohte sie ein Erlebnis, das sie auch jetzt noch nicht verwunden hatte, völlig aus der Bahn zu werfen. Doch dann hatte sie für eine gewisse Zeit ein Ventil für ihre Rage gefunden, indem sie alle Energie darauf verwendete, die riesige Villa in zwei Wohnhälften zu teilen. Wozu benötigten drei Personen – Tante Hermine, Cousine Jana und sie – ein Riesenhaus? Die Hälfte der drei Stockwerke und das große ausgebaute Dachzimmer, das Jana bewohnte, reichten ihnen völlig. Wobei das Erdgeschoss ihrer Hälfte Besuchern oder guten Geschäftsfreunden zur Verfügung stand, wenn diese zu Besprechungen angereist kamen. Wally selbst bewohnte den ersten Stock, Hermine die obere Etage, von der eine Treppe hinauf ins Dachgeschoss führte, wo sich Janas Wohn-Schlafzimmer, ein Bad und ein Abstellraum befanden. Eine Küche hatte Jana sich nicht gewünscht. Sie aß gewöhnlich in der von Hermine, einer Meisterin dieses Fachs. Ihr selbst reichten ein Zwei-Platten-Herd, ein Minikühlschrank und eine Minispüle.
Die Arbeiten waren fast abgeschlossen, lediglich eine Tür auf dem Dachboden, einst so geschickt in die Kassetten der Arvenholz-Verkleidung eingebaut, dass sie als solche fast unsichtbar war, sollte noch verbarrikadiert werden. Dazu allerdings musste Wally einen neuen Handwerker suchen, nachdem Hans Mayer, ein Witwer in Rente, ihre Bitte ausgeschlagen hatte, auch noch diese restliche Arbeit zu übernehmen. Seine Freundin, eine agile Fünfundsechzigjährige, die er im letzten Sommer auf Mallorca kennengelernt hatte, verstand es, ihm Druck zu machen. Sie hatte ihm deutlich zu verstehen gegeben, dass sie nicht geneigt war, auch nur noch eine Woche länger zu warten, ihrer beider Renten Arm in Arm im Sonnenschein am Meer durchzubringen, denn sie wären schließlich auch nicht mehr die Jüngsten.
»Wissen Sie, die Leni hat echt Feuer unterm Hintern, da muss ich mich schon ein bisserl anstrengen, damit ich bei ihr mithalten kann. Und sie ist halt eine Ungeduldige.«
»Aber es handelt sich doch lediglich um eine Kleinigkeit, die machen Sie doch mit Links an einem Tag«, hatte Wally ihr Glück versucht.
Aber Hans Mayer hatte den Kopf geschüttelt. »Ich hab schon überzogen, tut mir leid. Die Flüge nach Mallorca sind gebucht. Und wie Sie sich ja denken können, machen diese Kassetten eine Menge Arbeit. Das kann man nicht hinwurschteln und mal eben alles festtackern, das sieht ja nun schon gar nicht gut aus, bei dem edlen Arvenholz. Warum wollen Sie nicht alles so lassen? Auf den ersten Blick sieht niemand, dass da eine Tür drin ist.«
»Nein, aber ich finde, … nun, sie müsste geschlossen werden«, hatte Wally vage geantwortet. Eigentlich wollte sie das nur wegen Jana, die diese Tür als Notausgang und Fluchtweg vor der Polizei nutzen könnte. Und so sehr sie die Mitbewohnerin liebte – diese bei ihren illegalen Tierschutz-Aktionen auch noch zu unterstützen, kam nicht infrage.
»Und außerdem hab ich ja nicht nur Sie«, fuhr Hans Mayer fort. »Bis zum Abflug in einer Woche muss ich mich eh sputen, damit ich die Sache in Überlingen fertigkrieg«, hatte er abgewinkt. »Als die Leni gemerkt hat, dass ich die Arbeiten nur übernommen hab, weil es mir halt Spaß macht, noch ein bisserl herumzuwerkeln, da glauben Sie nicht, wie die Frau ausgerastet ist. Das hab ich einmal dummerweise verraten, als wir so gemütlich bei einem Glasl Wein beisammensaßen. War ein Fehler. Glauben Sie mir, die Leni kann wirklich zur Furie werden«, fügte er hinzu. »Beinah hätte sie sich von mir getrennt.«
Wär vielleicht nicht das Schlechteste gewesen, dachte Wally, doch das sagte sie dem vitalen Achtundsechzigjährigen nicht, dem sie eine sanftere Lebensgefährtin gewünscht hätte.
Die Gästewohnung hatte Wally ebenfalls renovieren und für Jana das Souterrain in ein Atelier verwandeln lassen. Ihre Arbeit war somit beinahe beendet.
Auch ihre Wohnung war komplett überarbeitet worden – eine ultramoderne Küchenzeile und wohnliche Badmöbel, alles natürlich in wunderbaren Farben, erfreuten sie nun Tag für Tag. Die Wände hatte sie in einer besonderen Technik, die nur wenige Maler beherrschten, mit sündhaft teuren Farben von ungewöhnlicher Intensität streichen lassen, die sie aus Marokko bezogen hatte, womit man dort die Lehmwände verschönerte. Das Wohnzimmer bestach mit einer gelungenen Mischung aus Alt und Neu. Der zierliche Sekretär ihrer Mutter und die Kommode aus Kirschholz ihrer Großmutter gehörten dazu, ebenso der luxuriöse Kristallleuchter, dessen Glasprismen das Zimmer anheimelnd schillernd illuminierten.
Alles fertig, alles schön – doch je weiter die Ausgestaltung der Räume vorangekommen war, desto mehr war ihr Inneres wieder von dieser ihr eigenen Leere beschlichen worden.
Sie stand auf, zog den Stecker des Heizstrahlers aus der Steckdose und verließ mit der Zeitung unterm Arm die Terrasse. In der Küche bereitete sie sich einen Lattemacchiato. Die stylishe Espressomaschine war ihre neueste Errungenschaft. Dazu reichlich Zucker – wunderbar! Anschließend schlenderte sie zurück ins Wohnzimmer und setzte sich in den modernen knallroten Sessel am Fenster zum Ammersee. Sie zog die Beine an, strich eine Strähne ihres lockigen schwarzen Haares hinters Ohr – ein Erbe ihres Vaters – und nahm ihr Smartphone zur Hand. Der Großvater hatte am Sonntag Geburtstag, und obwohl er jedes Anerbieten ihrerseits bereits abgewiegelt hatte, wollte sie noch einmal anfragen, ob sie nicht doch früher kommen sollte. Er wurde schließlich achtzig, und es gab genügend Helfer, aber sie hatte das Gefühl, sie müsste ihm bei den Vorbereitungen für ein so großes Fest zur Seite stehen.
Sie wählte die Nummer des Hauses in Mittenwald und stellte erfreut fest, dass sich der Großvater sofort meldete. »Hallo, Opa. Ich bin’s, die Wally.«
»Grüß dich, Madl. Brauchst dich nicht jedes Mal vorzustellen, wenns’d bei mir anrufst«, kam die etwas barsche Begrüßung. »Ich kenn doch deine Stimme.«
»Das ist schön«, erwiderte Wally lächelnd. Ihr Großvater, ein Mann mit Kanten und Ecken, dessen weiches Gemüt man lange suchen musste, da er es hinter seiner etwas brüsken Art zu verstecken gelernt hatte… »Ich wollt nur fragen, ob ich nicht doch morgen schon vorbeischauen soll, um dir und Oma ein wenig zu helfen.«
»Schmarrn. Du würdest nur im Weg stehen«, wiegelte er ab. »Bleib, wo du bist. Wenn ihr Sonntag zum Essen kommt, reicht das völlig.«
»Schade. Ich hab nur gedacht, du würdest dich freuen, mich schon vorher zu sehen«, erwiderte sie, kein bisschen beleidigt. Sie kannte ja ihren Opa.
»Ich würd mich auch freuen, aber nicht zu den Vorbereitungen. Eine Woche nach meinem Geburtstag kannst du jederzeit hier aufkreuzen. Obwohl …«, er hielt inne, »so schnell wirst du dann wahrscheinlich gar keine Zeit finden, dich bei mir herumzudrücken«, fügte er hinzu.
Seine Worte versetzten Wally in Erstaunen, aber sie hatte es längst aufgegeben, jede Bemerkung ihres Großvaters zu analysieren.
»Außerdem, ich kenn dich doch. Wenn du hier bist, wirst du alle herumkommandieren und alles anders haben wollen als wie die Leut, die mir helfen. Nein, nein, bleib, wo du bist.«
Wally seufzte. Also konnte sie sich die Abwechslung, die die Tage bei ihren Großeltern bedeutet hätten, abschminken. »Dann sehen wir uns also Sonntag. Ich freu mich. Geht’s dir auch gut?«, fiel es ihr gerade noch rechtzeitig ein, ihn zu fragen.
»Ja, freilich. Ich roste still vor mich hin, es scheppert an allen Ecken und Enden nach der neuen Hüfte und Schulter, aber es geht. Den Weg zur Hütt’n schaff ich noch alleweil’, erwiderte er. »Und das ohne die depperten Walking-Stöck.«
Wally schmunzelte. Ihr Großvater war passionierter Bergsteiger und hatte Seil, Haken und Karabiner stets nur benutzt, wenn es notwendig war. Walking-Stöcke waren für ihn Spielzeug für Stadtmenschen. »Dabei würden sich seine Kniegelenke bedanken, könnte er seine Abneigung gegen diese Hilfsmittel ablegen«, moserte Lea, seine Frau. Ob sie ihm welche zum Geburtstag schenken sollte, überlegte Wally spontan, doch dann sah sie davon ab. Sollte der alte Herr sich doch weiter wie ein Fünfzigjähriger fühlen, und sei es nur im Kopf.
»Und solang ich mich am Mittag dran erinner, was ich zum Frühstück gegessen hab, bin ich zufrieden.«
»Dann sehen wir uns also am Sonntag. Ich freu mich, Opa.«
»Mach’s gut, Kleine. Und ich hab eine super Überraschung für dich, wirst schon seh’n. Wär gut, wenn ihr diesmal pünktlicher seid als sonst.«
»Na, da bin ich aber gespannt«, sagte Wally mit einem Lächeln. Der Großvater hatte recht, sie verspäteten sich manchmal, aber war sie schuld, wenn der Verkehr so stark war, dass sie von einem Stau in den nächsten gelangten?
Um welche Überraschung mochte es sich wohl handeln? So, wie Großpapa drauf war, konnte es wer weiß was sein. Hoffentlich nicht die Trennung von Lea. Egal. Zumindest war ihre Laune jetzt besser. Das Gespräch mit Fritz Serafin, dem Opa väterlicherseits, hatte die Vorfreude auf das Fest noch vergrößert.
Wally überlegte, ob sie hinauf zu Jana gehen sollte, doch dann fiel ihr ein, dass die sich wieder einmal auf dem Kriegspfad befand. Sie schüttelte den Kopf. Dass die Sache irgendwann schiefgehen würde, davon war sie felsenfest überzeugt, doch Jana hörte ja nicht auf sie.
Sollte sie noch ins Studio zu den Sportfreunden fahren? Aber heute war wieder Kai der Trainer für das Fun-Cycling. Er verlangte viel von seinen Sportfreunden – zu viel für Wally an diesem Tag. Also statt sportlicher Ertüchtigung ein heißes Wannenbad. Auch da kam man ins Schwitzen.
Im Spiegel betrachtete sie danach beiläufig ihre Figur. Sie war groß und schlank, und ihr Gesicht war hübsch, wie sogar sie selbst an ausgeschlafenen Tagen befand. Das Einzige, was sie ändern würde, wäre die blasse Haut, die statt braun zu werden nur anfällig für sofortigen Sonnenbrand war, wenn sie sich ungeschützt länger als zehn Minuten der Sonne aussetzte. Mit den blauen Augen war sie zufrieden, bildeten sie doch einen hübschen Kontrast zu ihrer schwarzen Naturhaarfarbe. Man sagte ihr öfter, dass sie gut aussah, doch war sie deshalb glücklicher als andere? Und ja, sie kannte keine finanziellen Sorgen, aber schenkte ihr das innere Zufriedenheit, nach der sie suchte? Oder gar einen Lebensgefährten, nach dem auch sie sich manchmal sehnte? Na also! Zu ihren alten Freunden, mit denen Wally oft die Nacht zum Tage gemacht hatte, war sie nach und nach auf Distanz gegangen. Ohne besonderen Grund, sie sah nur keinen Sinn mehr darin, auf deren Art und Weise die Zeit zu verplempern. Das tat sie nun allein.
Klingt irgendwie verkorkst, gestand sie sich, doch dann schob sie die negativen Gedanken beiseite, was ihr auch gelang, denn den Kopf in den Sand zu stecken, darin war sie Meisterin.
Wohlig angewärmt stieg sie ins Bett, wo sie sich das zweite Kissen unter den Kopf stopfte. Sie griff nach der Fernsehzeitung, studierte sie und wurde fündig. Der Fernseher, der die halbe gegenüberliegende Wand einnahm, war ihr Freund. Die Strahlung im Schlafzimmer mochte ungesund sein, es mochte seltsam sein, wenn eine Einunddreißigjährige um acht ins Bett stieg, eingewickelt in ein überdimensioniertes Handtuch, von oben bis unten mit einer glitschigen, jedoch angenehm duftenden Creme behaftet, mit nichts anderem als einem weichen Kissen im Arm, aber sie fand es saugemütlich und genoss es. War ja keiner da, der nörgelte, sie sei zu jung dazu.
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