Mords-Schuss - Günther Dümler - E-Book

Mords-Schuss E-Book

Günther Dümler

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Beschreibung

Es ist Herbst, die beste Zeit für eingefleischte Jäger und Sammler. Keine Waldbeere, kein Pilz und kein Reh sind mehr sicher vor den Nachstellungen der Röthenbacher Bürger. Aufmerksam lauscht der Jäger auf jedes Rascheln im Unterholz. Unerwartet, wie ein Geschenk des Schicksals, taucht der Hirsch, der ihm noch kurz zuvor zum wiederholten Male entwischte, erneut aus dem Dickicht auf. Ein blitzschnell abgefeuerter Schuss zerreißt die andächtige Stille des Waldes. Blattschuss! Doch der vermeintliche Hirsch entpuppt sich als unglücklicher Pilzsammler, noch dazu ein guter Freund des Unglücksschützen. Sein Körbchen ist voller Pilze, sein Blick jedoch leer und ausdruckslos. Er ist tot, das Opfer eines tragischen Irrtums. Die eiligst herbeigerufene Polizei untersucht den Fall mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln und kommt letztendlich zu dem einzigen möglichen Schluss: Tragischer Jagdunfall im Röthenbacher Forst. Der frisch gebackene Pilzberater, Peter Kleinlein, ist ganz in der Nähe als der tödliche Schuss fällt. Als er über eine Leiche stolpert statt über einen der begehrten Steinpilze, ist er sofort hellwach. Er hegt erste Zweifel, als er den Inhalt des Pilzkorbes untersucht und beschließt wieder einmal auf eigene Faust zu ermitteln, mit dem unvermeidlichen Ende: Die beiden zuständigen Kriminalbeamten sehen erneut ziemlich schlecht aus.

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Seitenzahl: 222

Veröffentlichungsjahr: 2016

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Mords-Schuss

Es ist Herbst, die beste Zeit für eingefleischte Jäger und Sammler. Keine Waldbeere, kein Pilz und kein Reh sind mehr sicher vor den Nachstellungen der Röthenbacher Bürger.

Aufmerksam lauscht der Jäger auf jedes Rascheln im Unterholz. Unerwartet, wie ein Geschenk des Schicksals, taucht der Hirsch, der ihm noch kurz zuvor zum wiederholten Male entwischte, erneut aus dem Dickicht auf. Ein blitzschnell abgefeuerter Schuss zerreißt die andächtige Stille des Waldes. Blattschuss! Doch der vermeintliche Hirsch entpuppt sich als unglücklicher Pilzesammler, noch dazu ein guter Freund des Unglücksschützen. Sein Körbchen ist voller Pilze, sein Blick jedoch leer und ausdruckslos. Er ist tot, das Opfer eines tragischen Irrtums.

Die eiligst herbeigerufene Polizei untersucht den Fall mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln und kommt letztendlich zu dem einzigen möglichen Schluss: Tragischer Jagdunfall im Röthenbacher Forst.

Der frisch gebackene Pilzberater, Peter Kleinlein, ist ganz in der Nähe als der tödliche Schuss fällt. Als er über eine Leiche stolpert statt über einen der begehrten Steinpilze, ist er sofort hellwach. Er hegt erste Zweifel, als er den Inhalt des Pilzkorbes untersucht und beschließt wieder einmal auf eigene Faust zu ermitteln, mit dem unvermeidlichen Ende: Die beiden zuständigen Kriminalbeamten sehen erneut ziemlich schlecht aus.

Inhaltsverzeichnis

Mords-Schuss

Weitere Bücher aus der Rödnbach-Reihe:

Vorwort

Handelnde Personen:

Prolog

Wochenendpläne

Dicke Luft

Vor zwanzg Jahr

Über allen Wipfeln ist Ruh

Der Experte naht

Blattschuss

Aufruhr im Wald

Unter Detektiven

When I’m Sixty-Four

Der Tag danach

Sandra bekommt Besuch

Von Amts wegen

Hochzeitsvorbereitungen

Das Leben im Dorf geht weiter

Golf ist nicht nur ein Sport

Eine gute Ausrede ist drei Batzen wert

Ein Unglück kommt selten allein

Ein Metzgersgang

Mutter und Tochter

Ein Ausflug in die Oberpfalz

Allzeithoch an der Gerüchtebörse

Peter ist verwirrt

Goldener Adler

Ein Gespräch am Weiher

Grüße vom Bodensee

Ein Sonntag in der Oberpfalz

Ein Montag in der Oberpfalz

Überlegungen

Sandra denkt nach

Alle Gewehre aufs Rathaus

Epilog

Glossar:

Weitere Bücher aus der Rödnbach-Reihe:

Mords-Kerwa (Juli 2012)

Mords-Wut (Dezember 2012)

Mords-Urlaub(Mai 2013

Erstfassung August 2013

Alle Rechte vorbehalten

Vorwort

Die folgende Geschichte ist durchaus nicht frei erfunden, jedenfalls nicht vollständig. Das kann sie auch nicht. Es gibt immer Erfahrungen, die ein Autor in seinem Leben gemacht hat, die auf die eine oder andere Weise in einen Roman einfließen. In die Sprech- und Handlungsweisen seiner handelnden Personen etwa. Einige der zahlreichen, unfreiwillig komischen Begebenheiten im Umfeld der fiktiven Mordgeschichte haben daher einen durchaus handfesten Hintergrund. Es handelt sich um Szenen, wie sie tagtäglich im fränkischen Alltag vorkommen. Wer kennt ihn nicht, den rundlichen, gemütlichen Typ, der oft nur so lange ausgeglichen erscheint, wie er in seiner eigenen kleinen Gedankenwelt leben darf, der aber auch heftig poltern kann, wenn er gestört wird oder den siebengescheiten Besserwisser, der alle, die zurückhaltend agieren für dumm und einfältig hält. Einige dieser realen Erfahrungen mit diesen kantigen Typen dienten dem Autor als Inspiration für die zugegebenermaßen hoffnungslos übertrieben komödiantische Ausmalung der einen oder anderen Sequenz, die sich Leser zu Recht im wahren Leben so nicht erwarten würde.

Die kriminellen Aspekte des Geschehens sind jedoch 100% reine Fiktion und haben niemals stattgefunden. Irgendwelche Ähnlichkeiten jeglicher Art mit wahren Begebenheiten und real lebenden Personen sind rein zufällig und keinesfalls beabsichtigt.

Als Quelle für die Namensgebung dienten alle einigermaßen fränkisch klingenden Namen, die dem Schreiberling während der Entstehung der Geschichte begegneten. Tatsächlich sind sie vornehmlich von Grabsteininschriften, Namensschildern von Busfahrern, Kaufhausmitarbeitern oder von Todesanzeigen in der örtlichen Tageszeitung entnommen, kurzum sie stammen allesamt direkt aus dem fränkischen Alltag.

Noch ein Wort zum fränkischen Dialekt. Er ist so vielfältig wie die Landschaft selbst. In jedem Ort wird er anders gesprochen, noch dazu wird die Aussprache oftmals von den äußeren Umständen nachhaltig beeinflusst. So drückt sich auch ein passionierter Dialektsprecher gelegentlich verständlicher aus, wenn er es mit vermeintlich gebildeten Menschen oder Personen zu tun hat, bei denen er nur geringe Kenntnisse seines eigenen Idioms voraussetzt. Bei Peter Kleinlein kann man das gut beobachten, wenn er mit „Norddeutschen“ oder mit Bürgern ausländischer Herkunft spricht. Bei Simon Bräunlein hängt die Tiefe seiner Dialektsprache oftmals vom Grad seiner Erregung ab, je ärgerlicher er ist, umso fränkischer wird er und umso weniger legt er Wert auf Verständlichkeit.

Wie man sehr schnell erkennen kann ist das Fränkische eine sehr weiche Sprache. Damit entspricht sie ganz der Seele der Einheimischen, die sich oft durch einen schier undurchdringlichen Mantel auszeichnet, der aber nur dazu dient, einen unendlich gutmütigen, samtweichen Kern zu schützen. Ein K kommt als G daher, man unterscheidet zwischen einem harten und einem weichen B, wobei das harte eigentlich ein P wäre. Ebenso hält er es mit den Buchstaben T und D. Den Namen Theodor schreibt man also mit einem harddn D.

Den „ou“-Laut im Wort Bou darf man sich übrigens sehr ähnlich dem englischen „ow“ in „I know“ vorstellen. Für viele Laute gibt es gar keine tauglichen Buchstaben. Als Beispiel mögen die berühmten „3 im Weckla“ dienen. Ein echter Franke würde es wohl am ehesten als „3 im Weggler oder Weggläh“ aussprechen. Daher gibt es auch in diesem Buch keine einheitliche Schreibweise für manche Begriffe. Vieles hängt eben auch von dem jeweiligen Sprecher ab.

Mehr zur Aussprache muss man eigentlich nicht wissen, denn die Rödnbacher gehören allesamt zu der überwiegenden Gruppe der Franken, die beim Balanceakt zwischen dem urwüchsigen Dialekt und dem Hochdeutschen einen Mittelweg bevorzugen. Sie sprechen also mehr oder weniger ein fernsehtaugliches Fränkisch, vergleichbar mit dem Ohnsorg-Platt, dem Millowitsch-Köllsch und dem Komödienstadl-Bayrisch. Es bleibt ihnen schon gar nichts anderes übrig, wenn sie von Außenstehenden verstanden werden wollen.

Handelnde Personen:

Peter Kleinlein

Rödnbacher, Pilzberater und unfreiwilliger Gelegenheitsdetektiv

Marga Kleinlein

seine Ehefrau, die nicht will, dass er Detektiv spielt

Simon Bräunlein

Metzgermeister aus Rödnbach, Hersteller der 1A preisgekrönten Bratwurst

Gisela Bräunlein

Seine Ehefrau, das Gehirn des Familienbetriebes

Patrick Bräunlein

Sohn der beiden, Geselle

Lothar Schwarm

Friseurmeister aus Rödnbach, sehr sensibel, äußerst gepflegte Erscheinung

Maria Leimer

Kosmetikerin aus der Oberpfalz und Lebensgefährtin von Lothar Schwarm

Leonhard Wolf

Landwirt und leidenschaftlicher Jäger

Hedwig Wolf

Seine Ehefrau

Martina Wolf

Tochter der beiden und angehende Braut

Walter Grillenberger

Ein toter Pilzesammler und Jugendfreund von Leonhard Wolf

Sandra Grillenberger

Dessen trauernde Witwe

Margit Döhler, geb. Grillenberger

Walters jüngere Schwester

Ralf Häußler

Außenverteidiger, Margits Jugendfreund

Christa und Herbert Wimmer

Besitzer eines Ponyhofes und Eltern des zukünftigen Ehemanns von Martina Wolf

Joachim Wimmer

Hoffnungsvoller Spross der Familie Wimmer und angehender Bräutigam

Sabrina Wimmer

Joachims kleine Schwester

Margarethe Beck

Die „Beggn Gredl“, Ratschkartl, eines der Hundsweiber und Unglücksbotin

Willibald Stiegler

Dorfpfarrer

Erwin Schindler

Kriminalhauptkommissar

Heinz Havranek

Kriminalobermeister

Wilfried Kammermeier

Bernhard Wiederer

Kollege Walter Grillenbergers im Bauamt

Kfz-Mechaniker aus Engelbertsricht

Prolog

Auf den Lokalseiten der für den kleinen Ort Röthenbach zuständigen Ausgabe der Nordbayerischen Zeitung fand sich dieser Tage eine äußerst interessante Notiz:

„Wer sich nicht gut genug mit den wohlschmeckenden Produkten des Waldes auskennt oder wer einfach nur ganz sicher gehen will, dass ihm sein Fund nicht den Magen verdirbt, der hat seit diesem Jahr endlich die Möglichkeit, seine Ausbeute von einem erfahrenen Pilzsammlerehepaar begutachten zu lassen.“ So stand es da, schwarz auf weiß. „Marga und Peter Kleinlein haben sich bereit erklärt, das verantwortungsvolle Ehrenamt des örtlichen Pilzberaters zu übernehmen.“

Ihre Eltern hatten Marga schon als kleines Mädchen mit in den Wald genommen. Während Vater und Mutter den Waldboden nach eßbaren Pilzen absuchten durfte sie mit ihrem jüngeren Bruder am Bach spielen, kleine Rindenboote oder auch nur herabgefallene Blätter um die Wette schwimmen lassen. Wenn die Beiden genug herum getobt hatten, dann füllten sie die alte verbeulte Milchkanne voll mit frisch gepflückten Schwarzbeeren, aus denen ihnen die Mutter zuhause einen köstlichen Kuchen zaubern würde, welchen sie alle zusammen am nächsten Tag mit großem Genuss zum Frühstück verspeisten. Auch die Kinder wollten ihren Beitrag leisten. Süßigkeiten gab es damals nur an Ostern und Weihnachten oder zum Geburtstag, denn der Krieg war gerade mal ein paar Jahre vorbei und Schmalhans noch oft genug Küchenmeister. Die Eltern hatten, während die Kinder sich spielend betätigen durften, nicht nur Pilze gesucht, sondern auch Zietzen oder Zietzermoggerla gesammelt, die zuhause in der noch warmen Backröhre getrocknet wurden, damit sie schön aufgehen und zum Einheizen während der kalten Wintermonate dienen konnten. Sobald die ehemaligen Kohlensäcke mit diesen nützlichen Föhrenzapfen vollgestopft waren, wurden sie mittels eigens dafür mitgebrachter Schnüre oben zugebunden, auf die Gepäckträger der Fahrräder geladen und zusammen mit der essbaren Ausbeute des Nachmittags nach Hause gebracht.

Die gesammelten Pilze wurden auf einem Küchenhandtuch zum Trocknen und Säubern ausgebreitet und genau begutachtet. Der Vater erklärte den Kindern den Unterschied zwischen den verschiedenen Pilzsorten, brachte ihnen bei, woran sie die guten von den ungenießbaren oder sogar giftigen unterscheiden konnten. Allerdings nur theroretisch, denn es wurden nur genießbare Pilze mit nach Hause genommen. Die gefährlichen Sorten blieben unangetastet im Wald stehen. Die Kinder durften diese auch im Wald nicht einfach ausreißen oder wie Margas kleiner Bruder es liebend gerne getan hätte, sie als Fußballersatz zwischen zwei Bäumen hindurch in ein imaginäres gegnerisches Tor schießen. Deutschland war gerade erst zur Überraschung aller Experten Fußballweltmeister geworden und alle kleinen Jungen wollten ihren großen Idolen nacheifern, die fränkischen vor Allem dem Nürnberger Max Morlock und das entscheidende Siegtor für die Nationalmannschaft erzielen. Aber schließlich sind auch ungenießbare Sorten für das Gedeihen des Waldes wichtig und dienen den Lebewesen die gegen deren Gifte resistent sind als Nahrung. Aufgrund dieses häuslichen Hintergrundes war Marga bereits als Zehnjährige eine ausgemachte Pilzkennerin.

Bei ihrem Ehemann verhielt sich die Sache ähnlich. Auch Peter wurde schon während der Kindheit mit den Früchten des Waldes vertraut gemacht. Selbst damals hatte er schon große Freude daran, Augen und Nase wie ein guter Jagdhund auf Fährtensucheimmerauf den Boden gerichtet durch den Wald zu streifen, stets auf der Suche nach dem schönsten Steinpilz. Der kleine Peter war eben schon von Kind an ein Naturtalent als Sucher. Man hätte es damals schon erkennen können. Wie sich später zeigen sollte, zeichnet ihn diese Hartnäckigkeit auch heute noch aus. So bei der Lösung einiger rätselhafter Todesfälle, die sich in Röthenbach, zuletzt aber auch während eines gemeinsam mit den alten Freunden verbrachten Ägyptenurlaubs im fernen Orient zugetragen hatten.

Im Moment war es sehr ruhig in Rödnbach. Die Idylle, die den kleinen Ort über viele Jahre, bis zu diesem ersten Mord vor drei Jahren, ausgezeichnet hatte, schien mittlerweile wieder zurückgekehrt zu sein. Jeder ging seinen täglichen Aufgaben nach. Man beklagte sich über das Wetter, mangels anderer aufregender Themen. Der zweite Teil des Sommers, ausgerechnet die Ferienzeit, war bisher weitgehend von Regen und viel zu kühlen Temperaturen geprägt. Sensible Wesen hatten wahrhaftig berechtigten Grund eine niederdrückende Depression zu befürchten, denn nur ganz selten ließen sich ein paar wärmende Sonnenstrahlen und dann auch nur für ein paar kostbare Stunden blicken, um Ort und Gemüt gleichermaßen ein wenig aufzuhellen.

Wochenendpläne

Wieder schrillte das altmodische Telefon des Kollegen unüberhörbar und widerlich penetrant. Der Beamte erhob sich genervt und leise fluchend von seinem Schreibtisch, um sich schlurfenden Schrittes auf die andere Seite, an den Arbeitsplatz seines Gegenübers zu begeben. Hörbar ungehalten nahm er den Hörer ab.

„Städtisches Bauamt Nürnberg, sie sprechen mit Herrn Kammermeier!“ brüllte er ungehalten in die nostalgisch geformte Sprechmuschel.

Doch bereits mit dieser Annahme irrte er. In Wahrheit sprach niemand mit Herrn Kammermeier. Am anderen Ende hörte man nur ein dezentes Knacken, dann war das Gespräch auch schon wieder zu Ende, noch ehe es wirklich begonnen hatte.

„Blöder Hund, blöder!“ schimpfte der Mann und trottete wieder auf seinen angestammten Platz zurück, wo er seine sichtlich ermüdeten einhundertvier Kilogramm auf seinen unschuldigen Schreibtischsessel plumpsen ließ, so als wollte er diesen für die lästige Störung verantwortlich machen. Das darauf folgende erbarmungswürdige Quietschen der Federung war noch nicht richtig verhallt, da klingelte es schon wieder.

„Mid mir nedd, mein Freund, mid mir nedd!“ entfuhr es ihm und er war bereits drauf und dran, dies dem Störenfried auch persönlich und mit entsprechend laut erhobener Stimme mitzuteilen, als gleichzeitig die Bürotür aufging und Walter Grillenberger, der eigentliche Adressat des Anrufs auf seinen Arbeitsplatz zueilte, wo er sofort und mit einem entschuldigenden Blick zum Kollegen Kammermeier den Hörer aufnahm.

„Moment amal bidde“, hörte der ihn keuchend schnaufen, „ich bin grad zu der Dür rei kommer, ich muss mich erschd amal richdi ausschnaufn.“

Das Gespräch schien offenbar nicht amtlicher Natur zu sein und so hörte der Kollege Kammermeier erst gar nicht lange zu, sondern widmete sich wieder dem riesigen Stapel Unterlagen, der sich immer noch bedrohlich auf seinem Tisch auftürmte. Er hörte nur nebenbei einzelne Wortfetzen wie, „ich versteh sie nedd ganz“, „woss soll denn dess bidde“ oder „naja, vo mir aus, wenns gar nedd anderschd gehd“ und schließlich „middn im Wald?“

Es ging ihn eigentlich nichts an. Als das Gespräch aber beendet war, packte ihn doch die Neugierde und er bemerkte zu seinem Kollegen.

„Ja, etz soll ja endlich wieder amal die Sonne rauskommen. Dess ist dess ideale Wedder zum Bilze sammln, wochenlanger Regn und dann die Wärm. Besser geht’s eigndlich nedd. Da schießn die Bilz wie Rakedn ausn Bodn. Die wardn doch schon die ganze Zeid bloß drauf, dass endlich amal warm werd. Also ich freu mich fei scho. Gleich nach Diensdschluss gehds los“, beendete er seine Ankündigung, um sofort auf das Telefongespräch des Kollegen umzuschwenken. „Und sie, sie wolln aa in Wald, hab ich beiläufig mitghörd?“

„Na, wie kommersn dou drauf, ich doch nedd“, antwortete der Angesprochene in bestem Fränkisch, „ich hobb ja gar ka Ahnung von Bilze und zu woss sollerdn ich die sammeln, ich mogs ja gar nedd amal. Horngs, wenner mi vergifdn will, dann drink ich hald einfach a boar Bier mehr als wäi ich verdrach, dess is endschiedn einfacher.“

Dabei konnte der Verwaltungsoberinspektor Grillenberger trotz seines locker dahingesagten Spruches und trotz seines künstlichen Lachens eine gewisse Verkrampfung und Nervosität nicht ganz verbergen. Naja, kein Wunder, das Sauwetter, das einem jeden seit Wochen die Freunde am Leben gründlich vermiest hatte, ging wohl auch ihm an die Nieren. Aber es soll ja jetzt besser werden.

Dicke Luft

Es regnet immer noch wie aus Kübeln. Mitten im August. Im Hof haben sich bereits eine ganze Reihe schmutziger Wasserpfützen unterschiedlicher Größe gebildet. Selbst die Tiere wollen nicht mehr so richtig fressen, die Sintflut der letzten Wochen ist anscheinend auch ihnen auf den Magen geschlagen. Der Schäferhund liegt völlig apathisch in seiner Hütte und knurrt schlecht gelaunt vor sich hin. Die Hühner, mit Ausnahme des prächtigen Hahns, haben sich allesamt in den überdachten Teil ihres Verschlages zurückgezogen. Der Gockel würde das sicher ebenfalls gerne tun, aber leider ist er hier der Mann und da Hähne grundsätzlich Chauvinisten sind, ist er zwangsläufig dazu verurteilt in jeder Lebenslage eine überlegene Stärke zu demonstrieren, also selbst einem derart nervigen Dauerregen stoisch zu trotzen. Sogar die Kühe stehen heute lieber im Trockenen, als sich auf der matschigen Wiese ihr Futter zu suchen.

Aber nicht nur die Tiere, auch die Besitzer des Bauerhofes sind angesichts des seit Wochen herrschenden Sauwetters offensichtlich äußerst angefressen. Doch das Wetter ist nicht allein verantwortlich für die dicke Luft, die im Hause Wolf herrscht.Hedwig Wolf, die Bäuerin ist in ihrem karierten Kopftuch, den ehemals dunkelgrünen, fast kniehohen, jetzt bis oben hin dreckverschmierten Gummistiefeln und der ausgebeulten Latzhose unschwer als solche zu erkennen. Sie ist gerade dabei, gewaltig Dampf abzulassen. Das Opfer, ihr Ehemann Leonhard, den alle von Kindesbeinen an nur Loni nennen, ist jedoch nicht aus jenem Holz geschnitzt, das sich von ein paar einzelnen, von Hedwig erzeugten Dampfschwaden beeindrucken lassen würde und kämen sie noch so heiß herübergewabert.

„Jedesmal machsd du so a Gschieß und schäibsd woss anders vor, wennsd amal mitgeh sollsd. Ich wass gar nedd woss du willsd! Die Sandra und der Walder sinn doch unsre äldesdn Freind. Warum soll mer nou nedd mit dene heid abnd in Adler gäih? Die Sandra hodd mi doch eigladn und du sollsd a mitgäih, dess is doch äs normalsde von der Weld, odder, dass mer midernander ford gäihd?“

Doch Hedwigs Tirade fiel leider auf völlig unfruchtbaren Boden.

„Ich hobb ders doch scho hunderd Mal gsachd, heid gäih ich aff mein Hirsch und dessmal derwisch in aa, des schwöra der und wenni bis in der Fräih auf mein Jächerstand droom hoggn mou. Heid isser fällich! Dou hobbi schließli ka Zeid nedd für a Werdshaus und eier albernes Weibergschmarri!“ gab ihr Ehemann schnaubend zurück. „Warum der Walder dess alles miedmachd iss mer sowieso a Rädsl!“

Er war offenbar fest entschlossen, wieder einmal sein Hobby, die Jägerei, vor alles andere zu stellen. Auch, wie seine Frau ihm immer wieder zu Recht vorwarf, vor den Erfolg des eigenen Betriebs, der mittlerweile bedenklich in Schieflage geraten war. Ein Bauernhof verträgt es einfach nicht, wenn der Besitzer selbst in der Erntezeit seinem persönlichen Vergnügen nachgeht, während sich die Arbeit zuhause bis unter das marode Scheunendach türmt.

„Geh hald ohne mich hie, du bisd doch dordn nedd allaans, die Sandra bringd beschdimmd ihrn Walder mid. Dess Weichei konn der dann glei widder vorjammern, wie schlimm dass dess is, wenn im Amt die Akdnberge so bedrohlich wäi die Eigernordwand auf ihn runder schauer odder wenn gar, wäi äs letzde Mal, der Nummernvergabeaudomaad ausgfalln is und er bersönlich sein Arsch ausn Stuhl hebn hodd müssn, damit er den nächsdn Biddschdeller reinlassn hodd könner. Du glaubsd gar nedd, wie mir des läbbische Gschmarri aufn Senkl gäihd.“

Trotz seiner mittlerweile beinahe körperlich spürbaren Wut fuhr er unbeirrt fort, seine wetterfesten Stiefel anzuziehen, die er im aufgeweichten Waldboden und dem hochgewachsenen, durchnässten Gras dringend brauchen würde.

„Ach, dann geh du doch in dein bläidn Wald, ich konn mi aa ohne dich mit der Sandra und in Walder dreffn. Dich brauchd ka Mensch! Von mir aus machsd doch wossd willsd!“, steigerte sich die Bäuerin immer mehr in einen unbändigen Zorn hinein.

Das dies, vor allem der letzte Satz nicht tatsächlich so gemeint, sondern eher ihrer berechtigten Wut geschuldet war, konnte man ihren weiteren Vorhanltungen unschwer entnehmen. Und da sie einmal in Fahrt war, wurden gleich alle anderen offenen Baustellen mit abgearbeitet.

„Schlimmer is dou scho, dassd letzde Wochn nedd amal auf die Versammlung vom Bauernverband ganger bisd, obwohl ich dich mindesdns dreimal erinnerd hobb. Derbei braucherd mer im Momend an jedn einzlner Cent und an jedn goudn Rat. Abber dir iss ja alles wurschd! Und drotzdem wär ja dess alles erschd gar nedd so weid kommer, wenn du damals nedd a nu den Haufn Geld so blödsinnich verschbilld häddsd odder wennsd wenigsdns etzerdla a bissler mehr Einsatz zeichersd. Dann wärn mir nie in dee Bredouille kommer in der mer etz sinn.“

Wenn Wolf glaubte, die Predigt seiner Frau wäre jetzt am Ende, dann irrte er gewaltig. Sie hatte nur eine kurze, dringend benötigte Verschnaufpause eingelegt, um jetzt umso heftiger fortzufahren.

„Abber dess war ja bei dir früher scho aso. Einsatz! Dess war doch scho immer a Fremdword für dich. Vor zwanzg Jahr, dou hosd nu an Einsatz zeichd, abber der hodd aa scho blouß dem blödsinnichen Fußball goldn und nu mehrer der Sauferei dernoch. Dou hodd dich so leichd kanner überdroffn. Und heid kennsd nix anders wäi dei idiodische Jächerei. A Hersch is der dreimal so vill wert wäi die eigene Frau und die aanzche Dochder. Ich glaub, du hasd nu nedd amal begriffn, dass die Martina in zwaa Wochn heirerd und zu ihrn Moh und seine Eldern aufn Ponyhof ziechd. Wie soll mer na dann mit der ganzn Ärberd ferdi wern, wennsd du blouß an dei eigns Vergnügn denksd? Wenigsdns um a neie Arbeidskrafd häddsd di amal kümmern könner, du …. , du ..“

Ihr fehlten letztendlich die Worte, um ihre Enttäuschung und ihre berechtigte Wut adäquat auszudrücken.

Inzwischen war der Loni endlich fertig angezogen. Ungerührt, als ob die gesamte Schimpfkanonade seiner Frau niemals stattgefunden hätte, griff er mürrisch nach dem Gewehr, packte die Munition und die anderen Ausrüstungsgegenstände ein, unter anderem einen handlichen Flachmann, pfiff nach seinem treuen Kuno, der ebenso wie sein Herr während Hedwigs Lamento unbeeindruckt vor sich hin stierte und stapfte schweren Schrittes aus dem Haus. Sie hätte ebenso irgendein x-beliebiges der ausgebleichten, in die Jahre gekommenen Möbelstücke sein können, an denen er achtlos vorüberging.

Seine Frau, obwohl hartgesotten und von der jahrelangen Praxis abgehärtet, wischte sich eine hervorquellende Träne aus dem Augenwinkel und machte sich auf nach oben, um sich für einen weiteren einsamen Abend umzuziehen.

Vor zwanzg Jahr

Die einhundertzwölf Zuschauer, die den Rand des Spielfeldes säumten, zitterten angespannt mit ihren Helden mit. Heute musste unbedingt gewonnen werden, sollte das Saisonziel, der Aufstieg in die nächsthöhere Spielklasse geschafft werden. Man schrieb bereits die fünfundachtzigste Minute und es stand immer noch 1:1. Das würde nicht reichen.

Jeder Ball war heiß umkämpft. Bereits im Mittelfeld wurde der Gegner mit allen zur Verfügung stehenden erlaubten, manchmal auch darüber hinaus gehenden Mitteln attackiert. Der gegnerische Zehner, ein hoffnungsvolles Talent, das nach Meinung vieler Experten auch in höheren Klassen seinen Weg machen würde, legte sich den Ball einen kleinen Tick zu weit vor. Ein winziger Fehler, der aber den Ausschlag geben sollte. Die Röthenbacher kamen dadurch überraschend in Ballbesitz, augenblicklich folgte ein genialer Pass in die Spitze, genau in den Lauf des Mittelstürmers der Eintracht, des damals zweiundzwanzigjährigen Loni Wolf. Der umkurvte gekonnt den letzten Mann der Gäste und der Ball schlug Sekunden danach unhaltbar im gegnerischen Tor ein. 2:1 für Röthenbach. Ein Mordsschuss! Die Menge tobte, einige rannten unerlaubterweise auf den Platz. Es gab kein Halten mehr. Der Schiedsrichter hatte alle Hände voll zu tun, die restliche Spielzeit einigermaßen geordnet über die Bühne zu bringen. Es war schließlich noch nicht aller Tage Abend. Das Spiel ist erst aus wenn der Schiedsrichter pfeift. Die Anhänger beider Mannschaften gerieten nun immer öfter aneinander, jedes, auch das kleinste Rempeln auf dem Platz wurde zum Gegenstand wütender Auseinandersetzungen unter den rivalisierenden Zuschauern. Endlich! Der Schlusspfiff! Eintracht Röthenbach würde in der kommenden Saison in der Kreisklasse A spielen. Der Torschütze zum entscheidenden 2:1, Leonhard Wolf, der Wolfnbauer Loni, wurde auf den Schultern seiner erschöpften, aber glücklichen Mitspieler in die Vereinskantine getragen, wo es noch vor dem Duschen eine erste Maß Siegerbier gab.

Unter der mittlerweile nur noch lauwarmen Dusche hockten der Loni und sein Freund und Passgeber zum Siegtor, der ein Jahr ältere Grillenberger Walter mit einem wie in Stein gemeißelt wirkenden Dauergrinsen im Gesicht auf dem gefliesten Boden, das Weizenglas in der Hand. Sie ließen abwechselnd das kühle Bier und den mäßig warmen Regen der Dusche über ihre ausgelaugten Körper rinnen. Sie konnten und wollten sich gar nicht aufraffen, sich umzuziehen. Jede Sekunde dieses einmaligen Erfolges musste sofort und bis zur Neige ausgekostet werden. Selbst in einer Stunde würde die Genugtuung nicht mehr die gleiche sein. Endlich, nach einer weiteren Viertelstunde kamen beide, ihre Sporttaschen in den Händen, durch die Tür des Sportheimes in das Nebenzimmer, wo sie bereits von einer fröhlich feiernden Schar lautstark empfangen wurden.

„Oh, wie ist das schön, oh wie ist das schön, so was hat man lange nicht gesehn“ und „we are the Champions, mei Frä-händ“, hallten durch den brechend vollen Raum.

Das traditionelle Liedgut der Siegertypen wurde immer wieder zum Besten gegeben. Die beiden Helden waren sofort umringt von ihren Freunden und Anhängern und die Feier nahm enorm an Fahrt auf.

Die älteren Vereinsmitglieder trugen fleißig mit Freibier, mehreren Schnapsrunden und abenteuerlich übertriebenen Geschichten von früheren Großtaten zum Gelingen der improvisierten Meisterfeier bei. Jeder zweite Satz begann mit: „Wassd ers nu?“ Der Wirt strahlte übers ganze Gesicht, ob des warmen Regens, den dieser heutige Erfolg in seine Kassen spülen würde. Eilig stopfte er die Musikbox mit Markstücken, drückte die notwendigen Tasten und bald wurde ausgelassen auf Stühlen und Tischen getanzt.

Auch Margit, die erst siebzehnjährige Schwester von Walter war in ihrem Element, das heißt, sie tanzte was das Zeug hielt und ließ sich bereitwillig den einen oder anderen Schnaps spendieren. Das Komasaufen war noch lange nicht erfunden und Mädchen ihres Alters hatten damals noch relativ wenig Erfahrung im Umgang mit harten Getränken. Deshalb war sie bald in einem Stadium angelangt, wo sie nur noch partiell Herrin ihrer Sinne war. Sie war ausnehmend hübsch und sie wusste es. Und sie wusste instinktiv, wie sie mit ihren unübersehbaren Reizen unter den anwesenden Männern Verwirrung stiften konnte. Bald begann sie mit dem einen oder anderen Spieler zu flirten, obwohl sie seit Monaten mit Ralf, dem neunzehnjährigen Verteidiger der Röthenbacher ging. So nannte man das damals, mit einander gehen, das Wort „Beziehung“ wurde erst viel später modern. Ralf selbst wurde nicht müde immer wieder die Schlüsselszenen des Spiels aufzuzählen, obwohl sie jeder andere selber miterlebt hatte. Noch war das eben zu Ende gegangene Spiel das einzige Thema, das ihn interessierte. Er war noch viel zu sehr im Freudentaumel gefangen, als dass er auf seine Freundin geachtet hätte, die schäkernd, mit ihren wohlgeformten Beinen baumelnd und umringt von einigen ebenfalls stark alkoholisierten Spielern auf einem der Tische saß.

Abrupt stoppte das Geräusch aus der Musikbox.

„Leute, horchd mer hald amal zou! Hallo! Alle amal herhören!“

„Seid hald amal ruich, der Werd will a Reed haldn!“ rief einer der Vernünftigeren.

Der Vereinswirt stand tatsächlich auf einem der Stühle und versuchte sich über den Lärm im Nebenraum hinweg Gehör zu verschaffen, was nach einigen vergeblichen Anläufen auch gelang.

„Ich schlag vor, wir machen etz erschd amal Schluss.“

Buhrufe und Pfiffe waren die Folge. Doch der Wirt ließ sich nicht beirren.

„Ihr gehd hamm und ruhd euch a bissler aus, hulld eiere Madla ab, während ich für heid ohmd a würdiche Meisderschafdsfeier vorbereid. Ich hobb scho wohlweißlich an Alleinunderhalder bsorchd, der kummd heid ohmd und dann könnd er danzn und feiern, su lang wie er wolld! Abber etzerdla brauchi den Raum, damit mer alles herrichdn könner!“

Es dauerte, bis sich die Vernunft durchsetzte, denn nie ist ein Sieg so schön, wie in den ersten Stunden und es gibt keine Garantie, dass später die Stimmung wieder so prächtig wird. Das weiß man als Sportler. Aber es half nichts. Man sah ein, dass der Wirt seine Vorbereitungszeit brauchte.

Walter suchte den Raum nach seiner Sporttasche ab, die anscheinend mittlerweile ein Witzbold anderweitig versteckt hatte. Sein Blick glitt noch immer suchend umher, als er seine jüngere Schwester aufs Heftigste beäugt von den lüsternen Blicken seiner Vereinskameraden auf dem Tisch sitzen sah. Er hatte zwar schon erheblich getrunken, doch der Beschützerinstinkt für die inzwischen gar nicht mehr so kleine Margit war jederzeit latent vorhanden. Er ging leicht schwankend auf die Gruppe zu und baute sich vor den Kameraden zu voller Größe auf.

„Dass mer dou fei nix vuurkummd! Des is mei glanne Schwesder, dee is für eich Saubärn dabuh. Iss des glar?“ und als nicht alle sofort auf ihn hören wollten, fügte er mit bedrohlich erhobener Stimme hinzu „Ob des glar is, hobbi gfraachd!“

Allgemeines Nicken. Und zu Margit gewandt fügte er hinzu: