Nur eine kleine Katze? - Axel Schade - E-Book

Nur eine kleine Katze? E-Book

Axel Schade

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  • Herausgeber: epubli
  • Kategorie: Lebensstil
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2024
Beschreibung

Im Mittelpunkt stehen die blitzgescheite Katze Männi und ihr Bruder Specki. Letzterer hält sich für den König des Stadtteils. Außerdem ist er ein begabter Tenor, Bergsteiger und Wellnessexperte. Er muss sein Gartenreich gegen den Mafiakater "Halsband Jonny" verteidigen. Männi lässt das Machogehabe ihres Bruders kalt. Lieber beaufsichtigt sie den Rasenmäherroboter, widmet sich der Krankenpflege und den tierischen Gartenbesuchern. Das sind Hasan, der Fasan, der in einer Totholzhecke überwintert, eine Schar Majas & Willis im Baum, ein Dohlenpaar im Schornstein und eine Schneckenplage auf der Wiese. Nebenbei erfahren die LeserInnen, dass es sich lohnt, einen Vorrat an Stöcken anzulegen, warum ein Grammophon auf vier Pfoten nervt, welche Konfession Katzen haben, ob es einen Vogelgott gibt und dass man eine Ritterrüstung braucht, um Specki zum Tierarzt zu bringen.

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Vorwort.

Nur eine kleine Katze?

„Prr“!

Was liegt unterm Weihnachtsbaum?

Loopo hat mehr Punkte als der EffZeh.

Stöcke.

Majas & Willis.

Hasan, der Fasan.

Kraulen mit Musik.

Schüsse in Tidofeld.

Trichtergate!

Velociraptor - Schmupi.

Trichter des Grauens!

Der Fell - Tenor.

Flucht aus der Quarantäne!

Im Nachbargarten.

Eine fremde Katze.

Oberschwester Männi.

Therapie im Alltag.

„Zum komischen Kauz“!

Och nö!

Schneckenalarm!

Ein schwarzer Kater.

Schlacht um die Macht!

- ein episches Drama in vier Akten.

Weidenlaube, selbst gepflanzt.

Sehen wir uns wieder?

Nur eine kleine Katze?

Buchbeschreibung: Im Mittelpunkt der humorvollen Geschichten stehen die blitzgescheite Katze Männi und ihr Bruder Specki. Der hält sich für den König des Stadtteils und muss sein Gartenreich gegen den Mafiakater „Halsband Jonny“ verteidigen. Männi lässt das Machogehabe kalt. Sie beaufsichtigt lieber den Rasenmäherroboter, der mehr Punkte hat, als der 1. FC Köln, oder sie widmet sich der Krankenpflege.

Weitere tierische Gartenbesucher sind: Hasan, der Fasan, der in einer Totholzhecke überwintert und eine wimmelnde Schar Majas & Willis, die einen Baum entern. Ein Dohlenpaar im Schornstein und eine Schneckeninvasion sorgen für Verdruss und man erfährt, weshalb es sinnvoll ist, sich einen Vorrat an Stöcken anzulegen.

Über den Autor: Ich bin Hobbyautor und erwarte keine Auszeichnung für schriftstellerische Leistung. Bringe ich Sie mit meinen Geschichten zum Schmunzeln, ist das Lohn genug.

Nur eine kleine Katze?

Von Axel Schade

1. Auflage, 2024

© Alle Rechte vorbehalten.

Vorwort.

Obwohl die Geschichten in diesem Buch mit der Beerdigung der Katze „Männi“ traurig beginnen, möchte ich Sie zum Schmunzeln bringen. Es wäre nicht im Sinne von Männi, wenn Sie betrübt wären. Sie war lebensfroh und meine beste tierische Freundin. Deshalb soll Sie der traurige Anfang nicht vom Weiterlesen abhalten. Männi und ich laden Sie ein, herzlich über uns und ihren Bruder Specki zu lachen.

Männi und ihre fünf Geschwister wurden am 08.08.2007 von ihrer Mama Rabi in einer Ecke unseres Schlafzimmers geboren. Vier Katzen und zwei Kater kamen zur Welt: Naseweis, Gilbert, Adele, Männi, Rasputin und Specki.

Ihr Vater hieß Zorro. Der Schlawiner zeigte wenig Interesse an seinem Nachwuchs. Nach der ersten Begegnung mit der Sechsertruppe machte er sich aus dem Staub. Trotz intensiver Suche haben wir ihn nie wieder gesehen.

Diese und andere Geschichten kann man in meinem ersten Buch mit Tiergeschichten nachlesen. Es trägt den Titel: Katzen, Kater und das Huhn R2D2. Nun führe ich die Geschichten fort und erzähle von Besonderheiten, Eigenarten und Erlebnissen mit unseren Katzen.

Unsere Katze Männi starb am 03. April 2022 um 22 Uhr in unserem Hausflur. Ihr Kopf lag dabei in meiner Hand. Bis zu ihrem letzten Atemzug waren Männi und ich ein Team. Die meiste Zeit ihres Lebens habe ich mit ihr verbracht. Um daran zu erinnern, erzähle ich von unserer Freundschaft, von anderen Tieren und Ereignissen in unserem Garten, den Männi geliebt hat. Auf diese Weise möchte ich dieser besonderen Katze für eine außergewöhnlich schöne Zeit danken.

Haben Sie selbst eine Katze, einen Kater oder ein anderes Haustier mit außergewöhnlichen Fähigkeiten? Dann finden Sie in meinen Erzählungen womöglich Parallelen zu ihren eigenen Erfahrungen mit diesen putzigen Geschöpfen.

Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Lesen.

Axel Schade, im Februar 2024.

Nur eine kleine Katze?

Montag, der 04. April 2022, ist kein schöner Tag. Am Morgen regnet es in Norden - Tidofeld. Es ist eiskalt und windig. Um 10 Uhr stellt meine Frau Bärbel im Garten einen Schuhkarton auf die Wiese. Den hat sie aus dem Keller geholt. Bis eben waren ihre Winterstiefel darin. Der Karton wird die letzte Ruhestätte für Männi. Regentropfen prasseln auf den Pappdeckel. Es klingt entfernt wie Trommeln.

Abb. 1 Hallo, ich heiße Männi.

Ich hole einen Spaten aus dem Geräteschuppen und steche damit in das Gras um den Karton herum, um die Fläche für das Grab zu markieren. Knirschend schneidet sich das scharfe Metall durch die Grasnarbe. Die Erde ist weich. Kein Wunder, nach dem vielen Regen der letzten Tage. Das Graben geht leicht. Glück im Unglück, denke ich. Eine Stunde später tun mir trotzdem die Bandscheiben weh.

Meine Frau und ich reden wenig, und wenn, dann nur leise. Beim Graben schwirren mir Gedanken über den Tod durch den Kopf. In der Ukraine sterben Menschen durch russische Angriffe. Im Radio berichtet man von Massakern an der Zivilbevölkerung und ich frage mich, ob es angesichts dieser schrecklichen Umstände angemessen ist, dass ich in Ostfriesland um eine tote Katze trauere? Im Juli werde ich 63 Jahre alt, trauert ein Mann in diesem Alter noch um ein totes Haustier?

Ich gebe mir selbst die Antworten. Sie lauten: Wenn man ein mitfühlendes Herz hat, ja. Wenn man das verstorbene Tier geliebt hat, ja. Das eigene Alter spielt dabei keine Rolle! Es ist schon seltsam, welche Gedanken einem durch den Kopf gehen, wenn man trauert.

Die Stelle, an der wir das Grab ausheben, ist mit Bedacht gewählt. Hier hielt sich Männi gerne auf. Sie würde sich freuen, wüsste sie, dass wir sie an diesem Ort zur Ruhe betten und miauend zustimmen.

Seit einigen Jahren lassen wir diesen Teil des Gartens verwildern, um Tieren Unterschlupf zu bieten. Wir beobachten seitdem eine Zunahme der Population von Schmetterlingen. Unter den Kirsch- und Birnbäumen wachsen Schilf und hohes Gras. Im Sommer ist es ein beliebter schattiger Ort zum Dösen für unsere Katzen.

Abb. 2 Männi auf dem Hochsitz.

Männi saß gerne auf einem Brett, das zwischen einem Baum und einer Wurzel befestigt ist. Sie beobachtete Libellen und Schmetterlinge, die sie umschwirrten und Frösche auf dem Weg zum Gewässer, das am Grundstück entlang fließt.

Sie verfolgte die Bemühungen ihres Bruders Specki, wenn der sich anschickte, seine Fettpölsterchen auf den Ast eines Baumes zu hieven. Er hält sich für den König von Tidofeld und will immer hoch hinaus. Männi ließ ihn in dem Glauben und lobte ihn miauend, wenn er von oben auf sie herunterblickte.

Das war einer der Momente, in denen ich spürte, dass Männis zweiter Vorname „Liebe“ ist. Sie war viel mehr als nur eine kleine Katze!

„Prr“!

Während ich das Grab aushebe, überkommen mich Erinnerungen. Wie im Film sehe ich Männi vor mir. Ich denke daran, wie bemerkenswert verständlich sie sich ausdrücken konnte. Kein anderes Tier, das mich auf meinem Lebensweg begleitet hat, besaß diese Gabe.

Bei aller Traurigkeit muss ich lächeln, weil mir der Laut „Prr“ in den Sinn kommt. Männi gab ihn von sich, wenn ihr etwas nicht gefiel.

Der Laut ist schwer zu beschreiben. Sie presste Luft durch ihre rosa Lippen, die dabei kaum merklich flatterten und den markanten Ton erzeugten. Das war Männis Art, „Nein“ zu sagen, und wenn ich zurückdenke, fällt mir eine Gelegenheit ein, bei der sie „Prr“ gesagt hat:

Ich sitze bei schönstem Sommerwetter am Computer. Männi kommt ins Haus, setzt sich neben den Schreibtischstuhl und ruft laut „Miau“.

Ich antworte: „Hallo Männi. Was willst du?“

Sie steht auf, dreht sich um, hebt ihren Schwanz und streckt mir ihr Hinterteil entgegen. Damit signalisiert sie mir, dass ich ihr folgen soll. Durch Miauen verstärkt sie ihre Aufforderung und dreht den Kopf, um zu sehen, wie ich reagiere.

Ich sage: „Ich komme gleich, ich will nur noch etwas zu Ende schreiben.“

Sie schaut mich an und macht „Prr“!

Das ist unmissverständlich. In diesem Fall heißt es nicht „Nein“, sondern: „Ach, das sagst du jedes Mal, und dann sitzt du noch eine Stunde vor dem Bildschirm, anstatt an die frische Luft zu gehen!“

All das hörte ich aus ihrem „Prr“-otest heraus und ich gebe zu, Männi hatte recht! Immer öfter befolgte ich ihren Rat, schaltete den PC aus und ging mit ihr in den Garten.

Im Nachhinein wünschte ich, ich hätte es gefilmt. Wie gedankenlos von mir, oder? Die Idee, ihr „Prr“-Gesicht und ihr Verhalten zu filmen, kam mir erst jetzt. Man fotografiert und filmt jeden Mist. Das ist doch heutzutage normal, mit dem Smartphone. Ich habe das blöde Ding immer dabei und öfter in der Hand als nötig. Trotzdem habe ich es versäumt, das Unwiederbringliche festzuhalten. Nehmen Sie mich als schlechtes Beispiel und machen Sie es besser! Halten Sie solche Erinnerungen in Bild und Ton fest. Filmen Sie, was Ihnen am Herzen liegt! Hätte ich das getan, könnte ich mit bewegten Bildern dokumentieren, was mir beim nächsten Spatenstich in den Sinn kommt.

Was liegt unterm Weihnachtsbaum?

Seit Juni 1983 sind meine Frau Bärbel und ich ein glückliches Paar, doch in den vielen Ehejahren herzlicher Verbundenheit gehen uns irgendwann die Geschenkideen aus und wir fragen uns immer öfter: „Womit kann ich ihm/ihr eine Freude machen?“

Ein SOS-Geschenk am Heiligen Abend für den Papa, bestehend aus Socken, Hemd und Krawatte und für die Mama eine 1-Liter-Flasche Klosterfrau Melissengeist und ein Zentner Cognacbohnen?

Nein! Das wollen wir uns nicht antun und beschließen, etwas Praktisches zu kaufen, von dem wir beide profitieren.

Gesagt, getan. 2019 entscheiden wir uns für einen Rasenmäherroboter und am Heiligen Abend liegt „Loopo“ unter dem Weihnachtsbaum.

Die Wintermonate verbringe ich mit Männi am Fenster stehend. Wir sehnen den Frühling herbei, um Loopo endlich in die freie Natur zu entlassen. Kaum schmelzen die ersten Sonnenstrahlen das Eis von der Wiese, ist es soweit: Ich erkläre den Winter für beendet!

Männi ist von Anfang an dabei. Sie findet es spannend, als ich den Karton auspacke. Interessiert beschnuppert sie den Begrenzungsdraht und die Plastikpflöcke, mit dem er befestigt wird, die Ladestation und den Rasenmäher.

Es folgt ein kurzes Probesitzen im Karton, dann begleitet Männi Bärbel und mich beim Verlegen des Begrenzungsdrahtes, der dem Mähroboter zeigt, in welchem Bereich er mähen soll. In bester Stimmung krabbeln wir auf allen vieren durch das feuchte Biotop und hämmern die Kunststoffpflöcke zur Befestigung in die Erde hinein.

Mit wohlwollenden Schnurren kommentiert Männi unsere Arbeitsschritte. Ihr Bruder Specki beobachtet das Treiben aus der Ferne.

Ich verbinde Arbeit oft mit Musik und summe „In The Year 2525“ vor mich hin.

Sie haben das Lied des Folk-Rock-Duos Zager & Evans sicher schon einmal gehört und wollen nun wissen, warum mir ausgerechnet dieser Hit von 1969 in den Sinn kommt?

Ganz einfach. Im Text heißt es, dass in Zukunft Maschinen die Arbeit für uns Menschen erledigen werden. Es ist ein apokalyptisches Lied über das Verhältnis des Menschen zur Technik und zur Erde. Zager & Evans sahen voraus, dass genau das in unserem Garten in Ostfriesland passieren würde! Wer hätte das gedacht? Faszinierend, so viel Weitblick. Nur bei der Jahreszahl haben sich die Musiker geirrt. Unser Roboter kommt nicht erst im Jahr 2525!

Wir sind auf die Installation des Rasenmäherroboters vorbereitet! In weiser Voraussicht haben wir an langen Winterabenden YouTube-Videos angeschaut, in denen fleißige Handwerker erklären, wie es funktioniert. Jetzt folgen wir den Anweisungen, Tipps und Tricks und halten uns genau an die Bedienungsanleitung.

Den Standort für die Ladestation, an der Loopo zum Stromtanken andocken soll, wählen wir sinnvollerweise in Reichweite der nächsten Steckdose im Schuppen. Damit niemand über das Stromkabel stolpert, verlegen wir es unterirdisch. Dazu heben wir Gehwegplatten an, unter denen wir das Kabel verbergen. Keine große Sache. Bärbel und ich sind handwerklich begabt.

Um diese Jahreszeit ist es noch kühl, wie man an den Eiszapfen an unseren laufenden Nasen sieht. Zum Glück geht die Arbeit zügig voran. Nach einer Stunde ist der Begrenzungsdraht verlegt, die Ladestation im Boden verankert und an das Stromnetz angeschlossen. Ein letzter Kontrollgang, dann kann es losgehen. Loopo ist bereit für die Jungfernfahrt.

Abb. 3 Loopo in der Ladestation.

Fix im Handbuch nachgeschlagen, wie man den Mäher in Betrieb nimmt und die entsprechenden Knöpfe gedrückt. Es piept mehrmals. Zwei Lämpchen blinken rot. Loopo fährt nicht.

„Was hat er denn?“, fragt Barbe.

Ich zucke mit den Schultern und blättere ratsuchend im Handbuch. Eine Liste Fehlermeldungen beschreibt, wie sie zu beheben sind. Wir arbeiten sie von oben nach unten ab. Ohne Erfolg.