Nürburghölle - Kurt Lehmkuhl - E-Book

Nürburghölle E-Book

Kurt Lehmkuhl

4,0

Beschreibung

Der Nürburgring in der Eifel. Beim berühmten 24-Stunden-Rennen werden zwei Fahrer, der Dürener Journalist Helmut Bahn und der Aachener KfZ-Mechaniker Berthold Theberath, in einen schweren Unfall verwickelt. Theberath stirbt. Bahn überlebt, vermutet jedoch einen Anschlag auf sich, da er wenige Tage zuvor einen Drohbrief erhalten hatte. Vor dem Crash sollen zudem zwei Schüsse gefallen sein. Die Polizei sieht keine Anhaltspunkte für ein Attentat und geht von einem Rennunfall aus. Auch der pensionierte Kommissar Rudolf-Günther Böhnke, den Bahn zum Rennen eingeladen hatte, zweifelt an der Anschlagstheorie. Doch dann erhält der Journalist ein Paket mit grausigem Inhalt und Böhnke nimmt die Ermittlungen auf. In der neuen „Erlebnis-Welt Nürburgring“ stößt er auf eine heiße Spur ...

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Titel

Kurt Lehmkuhl

Nürburghölle

Kriminalroman

Impressum

Personen und Handlung sind frei erfunden.

Ähnlichkeiten mit lebenden oder toten Personen

sind rein zufällig und nicht beabsichtigt.

Besuchen Sie uns im Internet:

www.gmeiner-verlag.de

© 2009 – Gmeiner-Verlag GmbH

Im Ehnried 5, 88605 Meßkirch

Telefon 0 75 75/20 95-0

[email protected]

Alle Rechte vorbehalten

1. Auflage 2009

Lektorat: Claudia Senghaas, Kirchardt

Herstellung: Katja Ernst

Umschlaggestaltung: U.O.R.G. Lutz Eberle, Stuttgart

unter Verwendung eines Fotos von © Ahmad Faizal Yahya / Fotolia.com

ISBN 978-3-8392-3400-6

1.

Böhnke hätte nicht behaupten können, dass die unerwartete Einladung bei ihm große Freude oder gar Begeisterung ausgelöst hätte. Im Gegenteil, er war eher verwundert, ähnlich einem CDU-Mitglied, das eine Einladung zu einer SPD-Versammlung erhält, oder einem Genossen, der bei der Union als Hauptredner im Wahlkampf auftreten sollte. Was sollte ausgerechnet er beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring?

Und sicherlich hätte er die Einladung sofort, wie es üblicherweise heißt, mit dem größten Ausdruck des Bedauerns abgelehnt, wenn er nur ansatzweise geahnt hätte, dass durch seine Zusage die ruhige Zeit in seinem verschlafenen Domizil in Huppenbroich für einige Wochen massiv gestört wurde und er wieder mehr in eine kriminalistische Ermittlertätigkeit hineinrutschte, als ihm lieb war.

Aber so …

Der Nürburgring und die Eifel, sie gehören zusammen wie Adam und Eva, Ebbe und Flut oder Sommer und Sonne, eine scheinbar unauflösliche Zweckbeziehung, die nicht immer harmonisch ablief. Böhnke machte sich deswegen keine Gedanken. Obwohl er nun schon seit fast sechs Jahrzehnten am Nordhang der Eifel lebte, hatte er den Nürburgring noch nie besucht. Wahrscheinlich würde ihm diese Abstinenz als Arroganz oder Ignoranz ausgelegt, aber das kümmerte ihn nicht. Der Nürburgring interessierte ihn nicht, weil er sich generell nicht für Autorennen und damit für Autorennstrecken interessierte. Er sah keinen tieferen Sinn darin, im Höchsttempo über eine Piste zu rasen – wenn er einmal davon absah, welche wirtschaftlichen Interessen mit dieser Raserei verbunden waren.

Autorennen waren nicht sein Ding, und so konnte ihm der Nürburgring gestohlen bleiben. Was sollte er also dort?

Böhnke hatte seine Zweifel, ob es sich bei einem Autorennen überhaupt um Sport handelte. Und damit hatte er einen zweiten Grund, weswegen er die Einladung ablehnen würde. Er hatte sich noch nie sonderlich für Sport interessiert, kam nur zwangsläufig mit ihm in Kontakt, wenn es seine frühere berufliche Tätigkeit als Leiter der Abteilung für Tötungsdelikte bei der Kriminalpolizei in Aachen mit sich brachte. Während die Fans der Alemannia scharenweise zu einem Fußballspiel auf den ehemaligen Tivoli geströmt waren, hatte er sich in dem maroden Stadion nur einmal blicken lassen, als er einen Mord im Umfeld des Traditionsvereins aufklären musste. Auch das Weltfest des Pferdesports, der CHIO, in der imposanten Reitsportanlage in der Aachener Soers fast unmittelbar neben seinem Arbeitsplatz im Polizeipräsidium, hatte ihn nur ein einziges Mal gereizt. Das war vor rund zwei Jahren gewesen, als er den letzten Fall in seiner beruflichen Karriere löste, bevor er aus gesundheitlichen Gründen in den vorzeitigen Ruhestand versetzt worden war.

Sein geringes Interesse für den Sport hatte sich deutlich gezeigt, als er es ablehnte, als Ehrengast wegen seiner Verdienste für die Alemannia bei der Eröffnung des neuen Tivoli direkt neben dem Reitstadion teilzunehmen. Böhnke war lieber zu Hause geblieben in Huppenbroich, statt nach Aachen zu fahren. Hier, in dem knapp 400-Seelen-Dorf, lebte er nach dem Umzug aus der Kaiserstadt in seiner Wohnung, die eigentlich die Ferienwohnung seiner langjährigen Lebensgefährtin war. Hier, in diesem umgebauten Hühnerstall fühlte er sich wohl, hier hatte er seine Ruhe, hier konnte er in der Idylle der harmonischen Eifellandschaft sein Leben genießen oder, wie er unverblümt und ohne Bedauern sagte, die letzten Tage seines irdischen Daseins, bevor er das Zeitliche segnen musste. Seine Lebensperspektive und Erwartung für das Alter waren nicht die Besten. Jeder Tag konnte sein letzter sein auf Erden. Von jetzt auf gleich, ohne jegliche Vorwarnung konnte die tückische Erkrankung zuschlagen, unter der er litt und für die die Ärzte keinerlei Erklärung liefern konnte. Heilungschancen sahen die Mediziner nicht, bei regelmäßigen Blutuntersuchungen konnten die Internisten allenfalls feststellen, dass es in seinem Blutbild keine gravierenden Verschlechterungen gegeben hatte, aber sie konnten nicht feststellen oder gar bewirken, dass sein Blutbild bessere Werte aufweisen würde. Sein Blut verlor mehr und mehr die Fähigkeit, Sauerstoff zu transportieren. Warum? Was war dagegen zu tun? Wie war der Verlust zu stoppen? Wie konnte geholfen werden? Fragen über Fragen, aber keine einzige Antwort. Mit dieser Erkenntnis musste Böhnke leben, und er hatte sich vorgenommen, wegen dieser Erkenntnis den unbestimmten Rest seines Lebens zu genießen, ihn so zu gestalten, wie er es sich vorstellte.

Dazu gehörten die tagtäglichen Spaziergänge durch Huppenbroich, durch den tagsüber nahezu menschenleeren Ort mit den vielen frei stehenden Häusern unterschiedlicher Architektur, Bauweisen und Zeiten, den vielen Buchenhecken und dem traumhaften Buchenwald, durch den er so gerne wanderte, wenn er bei guter Laune und in vermeintlich guter körperlicher Verfassung den Weg nach Eicherscheid unter die Füße nahm. Er war richtig stolz auf sich, wenn er die fünf Kilometer lange Strecke spazieren konnte, um mit dem letzten Linienbus von Eicherscheid nach Simmerath abends in sein Buchendorf zurückzukehren. Auch den Weg durch das Tiefenbachtal und zurück schaffte er an guten Tagen. Insofern hatte sich sein gesundheitlicher Zustand stabilisiert, schlug das ruhige, sorglose Leben an, bekam er die Restzeit geschenkt, die er im stressigen Beruf garantiert nicht gehabt hätte. »Da wärst du schon lange tot«, hatte ihm seine Liebste Lieselotte Kleinerreich, die als Apothekerin in Aachen ihren Lebensunterhalt verdiente, sachlich und doch liebevoll gesagt. Sie freue sich über jeden einzelnen Tag, den sie mit ihrem Commissario verbringen könne.

Und so versuchte er, sein Leben zu genießen, nein, Böhnke genoss es so, wie er es genießen konnte. Dazu gehörten auch, wie er sich insgeheim zufrieden eingestand, die nicht alltäglichen Unterbrechungen krimineller Art. Immerhin hatte er im vergangenen Jahr in den ersten Monaten seiner Ruhezeit zwei Verbrechen aufklären können, die ohne ihn wahrscheinlich nicht in der, aus seiner Sicht, richtigen Form aufgeklärt worden wären. Insofern genoss er das wenige Leben, das er noch hatte, aber dazu gehörte es sicherlich nicht, eine Einladung zum 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring anzunehmen. Da spazierte er doch lieber durch Huppenbroich oder speiste mit seiner Liebsten am Sonntag beim Brunch in der umgebauten und modernisierten Dorfgaststätte ›Zur alten Post‹.

Nein, würde er seinem Gastgeber sagen, er könne die Einladung zum 24-Stunden-Rennen aus gesundheitlichen Gründen nicht annehmen.

Selbstverständlich und gerne nehme er die Einladung auf den Nürburgring an, heuchelte er am Telefon, als er seinen Gastgeber von seiner Zusage informierte. Er wisse gar nicht, wie er zu dieser Ehre komme.

Selbst schuld, schimpfte er mit sich, während er auf eine Antwort seines Gesprächspartners wartete. Warum bloß hatte er die Einladung nicht sofort zerrissen und über das Angebot geschwiegen, statt es seiner Liebsten zu zeigen, als sie am Wochenende aus Aachen nach Huppenbroich gekommen war?

»Ist doch wohl klar, dass wir dahin fahren«, hatte sie entschieden und Böhnke dabei herzallerliebst angelächelt. Da konnte er nicht mehr widersprechen. Er hätte gar nicht gewusst, dass sie ein Faible für den Autorennsport habe, staunte er über diese Seite ihres Wesens, die ihm bislang verborgen geblieben war. Was ihn wiederum wunderte, glaubte er doch, sie gut zu kennen.

»Habe ich auch nicht«, hatte sie kess wie eine junge, abenteuerlustige Frau gesagt, »aber ich habe etwas anderes im Sinn.« Es sei wegen der Schönheit, weshalb sie mit ihm zu seiner Tour zum Nürburgring mitfahre. Sie lachte erneut auf, als sie Böhnkes verständnislosen Blick wahrnahm.

»Commissario, du hast die Einladung nicht einmal richtig gelesen«, tadelte sie ihn milde. »Wir«, und damit hatte sie sich kurz entschlossen mit eingeladen, »wir sind für die Nacht im Dorinthotel am Nürburgring untergebracht. Sogar mit Blick auf die Rennstrecke. Aber das ist mir gar nicht so wichtig. Hier«, sie wedelte mit der Einladung, »hier steht geschrieben, dass zum Angebot des Hotels auch eine Wellness-Oase gehört mit Saunen, Massagen und allem möglichen Schnickschnack, der dazugehört.« So ein Angebot dürfe man sich einfach nicht entgehen lassen, zumal es umsonst sei. »Wir können beide etwas für die Gesundheit und die Schönheit tun, Rudolf-Günther. Schließlich sind wir beide nicht mehr die Jüngsten.«

Was sie bloß auf einer Schönheitsfarm wollte, brummte er, wissend, dass er sich bereits in einem Rückzugsgefecht befand. Sie hatte sich längt entschieden, die Einladung zu dem Autorennen anzunehmen. »Du bist schön und attraktiv.« Er musterte seine langjährige Lebensgefährtin, der wohl niemand die 55 Lebensjahre ansehen würde trotz der kurz geschnittenen, grauen Haare. Sie war schlank und stets elegant gekleidet, wobei er sie am liebsten in weißer Bluse und Jeans sah. Sie wusste es und trug in Huppenbroich stets seine an ihr geschätzte Lieblingskleidung. Im Gegenzug zwängte er sich in Schlips und Anzug, wenn sie ihn in Aachen ausführte und er dort nicht bei einem Theaterbesuch wie ein Junge vom Land aussehen sollte. Die formelle Kleidung hatte er mit dem Berufsende an den Haken gehängt. Jetzt mochte er es lieber leger, wobei er mit seiner Farbkombination von Hemd, Jeans und Pullover nicht immer das ästhetische Empfinden seiner Partnerin erfüllte.

»Für die Schönheit kann man gar nicht genug tun, mein Lieber. Die Lackschäden kommen plötzlich und quasi über Nacht. Da kann es wirklich nicht von Schaden sein, die Hohlraumversiegelung und die Lackauffrischung rechtzeitig zu beginnen.«

»Du redest wie von einem Auto«, knurrte er.

»Passt doch«, lachte sie. »Wir fahren doch zu einem Autorennen, wenn ich mich nicht irre.«

Es gab noch einen zweiten Grund, der Böhnke dazu bewog, die Einladung trotz seiner Unlust anzunehmen, nachdem dies im Prinzip schon beschlossen war. Sein Gastgeber hatte offensichtlich weder Kosten noch Mühen gescheut, um ihm dieses Wochenende auf dem Nürburgring anzubieten. Er müsste eine horrende Summe für die Hotelbuchung bezahlt haben, wenn der Betrag stimmte, den ihm seine Partnerin nach ihrer Internetrecherche genannt hatte. Da wäre es geradezu eine Beleidigung gewesen, diese Einladung kurzerhand auszuschlagen.

»Wie komme ich zu der Ehre?« Seine wiederholte Frage hatte er mehr aus Gründen der Höflichkeit gestellt, denn aus Interesse. Obwohl … Er konnte in etwa erahnen, warum er die, bei Fans von Autorennen wahrscheinlich sehr begehrte, Einladung erhalten hatte.

»Es war mir ein großes Anliegen, mich bei Ihnen zu bedanken, und dabei kam mir die Idee, das Angenehme mit dem Nützlichen zu verbinden.« Der Journalist Helmut Bahn kam ohne Umschweife direkt auf den Punkt: »Ihnen habe ich es zu verdanken, dass ich einen neuen Job bekommen habe. Und da ich selbst am 24-Stunden-Rennen teilnehme, habe ich mir gedacht, es sei eine gute Gelegenheit, Sie dort zu treffen und Ihnen eine Freude zu machen. Sie interessieren sich doch bestimmt für Autorennen. Oder irre ich mich etwa?«

Er habe bislang keine Möglichkeit gehabt, an einem Autorennen als Zuschauer, geschweige denn als Rennfahrer teilzunehmen, antwortete Böhnke ausweichend. Jetzt freue er sich, einmal dafür Zeit zu haben und dabei zu sein und bei dieser Gelegenheit auch noch Bahn wiederzusehen.

Die Freude sei ganz auf seiner Seite, versicherte der Journalist aus Düren. »Wenn Sie mir nicht im letzten Herbst die Exklusivgeschichte mit den Frauenmördern aus dem Dreiländereck gegeben hätten, wäre ich jetzt wahrscheinlich Stammkunde beim Arbeitsamt.« So habe er eine Anstellung bei einem Nachrichtenmagazin erhalten. »Die brauchten einen Journalisten, der für sie das Rheinland betreut, und sind durch die Geschichte auf mich aufmerksam geworden.«

Das, was Bahn so sachlich als Geschichte bezeichnete, war ein gewaltiger Skandal gewesen, an dem etliche Mitglieder der sogenannten besseren Gesellschaft oder der oberen Zehntausend beteiligt gewesen waren. Bahn hatte die von Böhnke gelieferten Informationen geschickt über mehrere Artikel in einer Serie verteilt, die er an fast alle Zeitungen und Zeitschriften in Deutschland, Belgien, den Niederlanden und Luxemburg sowie sogar auf die Kanarischen Inseln verkauft hatte. Durch den finanziellen Erlös konnte er leicht die Entlassung verkraften, die er nach der Auflösung des Dürener Tageblatts zum Jahreswechsel erhalten hatte. Ihm war zwar fristlos gekündigt worden, weil er über die Köpfe seiner Chefredakteure in Köln hinweg die Geschichte an die anderen Medien verkauft hatte, statt sie exklusiv seiner Zeitung zur Verfügung zu stellen, wozu er vertraglich verpflichtet gewesen wäre, aber ihm wäre ohnehin gekündigt worden, weshalb ihn dies nicht sonderlich kümmerte. Er hatte auf Anraten eines befreundeten Anwalts dagegen geklagt, im Zuge einer Abfindung hatte er die Klage aber zurückgenommen. Der Verlag wollte sich diesen arbeitsgerichtlichen Prozess nicht auch noch ans Bein binden. Er hatte noch genug mit der Kündigung der anderen, freigestellten Mitarbeiter in der aufgelösten Dürener Redaktion zu tun.

»Sie werden ein Spektakel der Sonderklasse erleben«, behauptete Bahn in seiner forschen Art. »Das 24-Stunden-Rennen ist das größte motorsportliche Ereignis in Deutschland und viel wichtiger als das Formel-1-Rennen im Sommer.«

Böhnke konnte dazu nichts sagen. Das war einfach nicht seine Welt.

»Da kommen so an die 100.000 Menschen in die Eifel, mehr als 150 Rennwagen gehen an den Start. Mit diesem Frühjahrsrennen beginnt quasi die Saison auf dem Nürburgring. Das ist Motorsport pur und Remmidemmi ohne Ende«, begeisterte sich Bahn. »Das ist ein tolles Gefühl, wenn sie über die Strecke rasen, und am Rand stehen die Massen und jubeln ihnen zu. Und Sie sind mittendrin mit den besten Plätzen im Hotel, im Fahrerlager und in der Boxengasse. Na ja. Ich wollte Sie ja nicht wie die echten Fans auf einem Campingplatz mit Zelt und Grill unterbringen. Für Sie sollte es schon etwas gehobener sein. Sie und Ihre Begleitung, ich nehme an Ihre Partnerin, gehören zum kleinen, erlauchten Kreis der VIPs. Auf eine solche Gelegenheit warten andere schon seit ewigen Zeiten oder bis zum Tode.«

»Wie komme ich zu dieser Ehre?« Eine andere Frage fiel Böhnke gar nicht mehr ein.

Er habe dank seiner guten Beziehungen zum Kassenwart des veranstaltenden Automobilklubs das Arrangement quasi zu einem Freundschaftspreis bekommen, gab Bahn unumwunden zu. »Und da habe ich sofort an Sie gedacht. Sie haben mir geholfen, mich gewissermaßen vor Arbeitslosigkeit und Armut gerettet. Da ist diese Einladung nur ein bescheidenes Dankeschön.« Er möge rechtzeitig kommen, riet ihm der Journalist abschließend. Das Rennen beginne um 14 Uhr, vorher gebe es aber bei der Startaufstellung noch vieles zu sehen. »Außerdem wird auf den Straßen rund um den Nürburgring massig Verkehr herrschen. Da müssen Sie schon am frühen Morgen von Ihrem geliebten Huppenbroich aufbrechen«, gab er Böhnke als Ratschlag mit auf den Weg.

2.

Ungeduld war keine Eigenschaft, die sich Böhnke nachsagen ließ. Doch strapazierte seine Lebensgefährtin momentan seine Geduld sehr. Obwohl sie Bahns Ratschlag eher beherzigen wollte als Böhnke, war sie es, die den Zeitplan am Samstag gehörig über den Haufen warf.

Frühmorgens führte ihre Fahrt nicht wie geplant nach Süden in die Eifel, sondern nordwärts in die Stadt Karls des Großen. Sie müsse unbedingt noch einmal in der Apotheke nachschauen, hatte sie beim Frühstück im Hühnerstall gemeint. Sie habe wahrscheinlich gestern vergessen, ein bestimmtes Medikament zu bestellen, und traue ihren Angestellten nicht zu, ihren Fehler zu erkennen und zu beheben. Es ginge schnell, versicherte sie, aber am Telefon wollte sie die Sache nicht klären, weil sie nicht bis zur Öffnung des Geschäfts warten wollen.

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