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Zehn Jahre ist es her, dass die Zukunft verstummte. Zehn Jahre, seitdem keine Kinder mehr geboren wurden und die Welt zu einem verlassenen Spielplatz für Gesetzlose wurde. Gewalt und Verzweiflung herrschen, doch selbst in dieser trostlosen Realität gibt es sie noch: die flüchtigen Augenblicke der Menschlichkeit, die einen Funken Hoffnung entzünden können. Kann in einer Welt ohne Morgen ein einziger magischer Moment einen Menschen verändern?
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Seitenzahl: 34
Veröffentlichungsjahr: 2025
Sabine und Thomas Benda
On a F*cking Hot Day
Eine tiefgründige und humorvolle Survival-Kurzgeschichte mit ganz viel Augenzwinkern.
Dieses ebook wurde erstellt bei
Inhaltsverzeichnis
Titel
On a F*cking Hot Day
1. Es beginnt
2. Zehn Jahre später
3. Vielleicht beim nächsten Mal
4. Zwischenstopp mit Schlange
5. Die Pinkelpause
6. Lagerfeuer-Talk
7. Auf einem Level
Über die Autoren:
Impressum neobooks
Science-Fiction-Dystopie
Sabine & Thomas Benda
IMPRESSUM
© 2025 Sabine Benda, Thomas Benda
Korrektorat und Lektorat: Sabine Benda
Coverdesign: Sabine Benda
Sabine und Thomas Benda
Josef-Schemmerl-Gasse 16
A-2353 Guntramsdorf
E-Mail: [email protected]
Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt.
Hinweis der Autoren: Unsere Bücher sind nur für Erwachsene geeignet!
15.06.2025
Dr. Ernest Hallinger war ein Gynäkologe aus Leidenschaft. Der bebrillte Anfangssechziger kannte den Körper einer Frau in- und auswendig. Doris de Winter, eine hochschwangere Blondine, war seit fünf Jahren Patientin in seiner schicken Praxis im Süden von Beverly Hills. Der Arzt spitzte seine wulstigen Lippen und begutachtete die Sonde, mit der er Doris‘ Schwangerschaftsbauch untersucht hatte.
Konnte es sein, dass die Sonde defekt war?
Verwirrt starrte der Mann auf den LCD-Bildschirm.
Doris sah die Verwunderung, die sich im Gesicht ihres Gynäkologen sehr deutlich widerspiegelte.
»Dr. Hallinger, was haben Sie? Geht es meinem Baby gut?«
»Mein Gerät muss einen Defekt haben«, erwiderte der Gynäkologe und betätigte einige Knöpfe am Schaltpult des Ultraschallgerätes. Wieder strich er mit der Sonde über das Gel, das auf dem prallen Bauch der Frau verteilt war. »Seltsam«, meinte er grübelnd.
»Was ist seltsam? Sprechen Sie! Ist was mit meinem Kind?«
»Nun … ich kann es nicht finden«, erklärte er, was ziemlich absurd klang.
Doris de Winter lachte kurz. »Der war gut! Ich bin im achten Monat schwanger und fühle mich zum Platzen prall! Also, was ist mit meinem Sohn?«
Der Gynäkologe schwieg. Sein Schweigen beunruhigte die Schwangere. In ihr erwuchs die Befürchtung, dass der Frauenarzt nicht scherzte.
»Ich lasse ein Zweitgerät von einer Helferin bringen. Es wird sich sicherlich alles aufklären. Seien Sie unbesorgt.«
Eine Viertelstunde später und mithilfe eines neuen Gerätes aus einem anderen Behandlungszimmer seiner Praxis kam Dr. Hallinger zu dem rätselhaften Ergebnis, dass der Schwangerschaftsbauch die dreifache Menge an Fruchtwasser innehatte. Vom Baby fehlte jede Spur.
Tom Wilbur, ein Rettungssanitäter aus Berufung, starrte auf die blutverschmierte Frau auf der Krankenbahre, während sein Kollege Warren mit Blaulicht und Sirene durch die nächtlichen Straßen von Los Angeles brauste. Tom wusste, dass alle medizinischen Maßnahmen für die Schwerverletzte zu spät kamen. Sie war längst ihren schweren Verletzungen und den massiven Blutungen erlegen.
Eine Tote mehr an diesem verfickten Wochenende, dachte er bitter.
»Wie konnte der eigene Ehemann so etwas Entsetzliches tun?«
Greta und Marga, zwei tratschende Witwen, die gerne bei einem Kräuterlikör zusammensaßen, hatten von der schlimmen Sache im dritten Stock des Wohnhauses erfahren.
Greta nippte an ihrem Gläschen, ehe sie erzählte. »Angeblich ist dieser Kerl verrückt geworden und hat seiner Frau den Bauch mit einem Fleischermesser aufgeschnitten.«
Marga schüttelte den Kopf. »Nein … ich habe gehört, dass Doris de Winter sich selbst aufgeschnitten haben soll.«
»Grundgütiger! Die war doch hochschwanger! Ich sag ja, die jungen Dinger und ihre Hormone. Die Frauen von heute sind einfach nicht mehr belastbar. Jeder hat irgendeine Schraube locker. Ich denke, dass die Medien Schuld daran haben. Zu viel Gewalt, überall und dauerhaft. Das ist der Grund! Früher war alles besser, nicht wahr? Wir brauchen eine ordentliche Zensur. Amerika verwahrlost zusehends.«
Darauf stießen sie mit Kräuterlikör an.
Police Officer Joshua Benkins genoss das Abendessen seiner mexikanisch abstammenden Ehefrau Frieda. »Wow, echt lecker, Süße! Das kann ich heute gut vertragen – der Tag war übel genug.«
»So schlimm?«, fragte die Frau und schenkte ihm Mineralwasser ein. Joshua war seit zwei Jahren ein trockener Alkoholiker – und das sollte so bleiben.
»Schlimm? Babe, würde ich noch Whiskey trinken, wäre heute eine Pulle fällig.«
»Erzähl schon. Wieder ein Mord?«
»Eher eine schlimme Selbstverstümmelung. Eine Schwangere hat sich selbst aufgeschnitten und ist dabei in ihrer Küche verblutet. Der Ehemann, das arme Schwein, hat sie gefunden.« Joshua nahm eine Gabel voll Auflauf. Dann sprach er mit vollem Mund weiter. »Es sah aus wie in einem Schlachthaus.«