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OSTFRONT 1943 Teil 2: Der Süden im Jahr 1943: Nochmalige Stabilisierung nach Stalingrad & der Rückzug aus dem Kaukasus Der Winter 1942/43 markierte einen tiefen Einschnitt im Verlauf des deutsch-sowjetischen Krieges. Mit der Einkesselung der 6. Armee in Stalingrad hatte die Rote Armee erstmals eine Großformation der Deutschen vollständig eingeschlossen und schließlich vernichtet. Mit massiven Kräften setzte sie ihre Winteroffensiven fort, die nicht nur auf die Zerschlagung der 6. Armee abzielten, sondern weit darüber hinausgingen. Die Vorstellung, den Kaukasus mit seinen reichen Erdölvorkommen dauerhaft zu halten, war illusorisch geworden. Die Heeresgruppe A musste sich hastig aus den Gebirgsregionen zurückziehen, um einer drohenden Einkesselung zu entgehen. Die deutsche Südfront stand an der Schwelle einer Katastrophe. Und doch gelang es der Wehrmacht – allen Verlusten und Rückschlägen zum Trotz –, im Frühjahr 1943 die Lage zu stabilisieren. Januar bis Juni 1943 am Südabschnitt der Ostfront – das war eine Übergangszeit, in der sich der Charakter des gesamten Krieges wandelte. Was als deutsche Niederlage in Stalingrad begann, führte über Mansteins taktische Meisterleistungen zu einer trügerischen Stabilisierung, die letztlich nur den Auftakt für die sowjetische Großoffensive des Sommers bildete. Dieses Werk analysiert die militärischen Operationen bei den heftigen Kämpfen im Süden der Sowjetunion und dem Rückzug aus dem Kaukasus. Detaillierte Beschreibungen, umfangreiches zeitgenössisches Bild- und Kartenmaterial zeichnen ein eindringliches Bild der militärischen Realität an der südlichen Ostfront im Jahr 1943. Umfang: 159 Seiten
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Seitenzahl: 119
Veröffentlichungsjahr: 2025
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Ostfront 1943
Teil 2: Der Süden im Jahr 1943: Nochmalige Stabilisierung nach Stalingrad & der Rückzug aus dem Kaukasus
IMPRESSUM:
Dirk Hennings
c/o IP-Management #4887
Ludwig-Erhard-Str. 1820459 Hamburg
Coverbild: Bundesarchiv, Bild 146-1981-071-07A / CC-BY-SA 3.0, CC BY-SA 3.0 de, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=5419236
Der Winter 1942/43 markierte einen tiefen Einschnitt im Verlauf des deutsch-sowjetischen Krieges. Im Süden der Ostfront war die Wehrmacht nach mehr als anderthalb Jahren unaufhaltsam scheinender Offensive in eine strategische Krise geraten. Mit der Einkesselung der 6. Armee in Stalingrad hatte die Rote Armee erstmals eine Großformation der Deutschen vollständig eingeschlossen und schließlich vernichtet. Das Schicksal von Hunderttausenden Soldaten, die im Januar und Februar 1943 starben, verwundet oder in Gefangenschaft gerieten, erschütterte nicht nur die Front, sondern auch die deutsche Heimat. Der Nimbus der Unbesiegbarkeit, der die Wehrmacht bis dahin umgab, war unwiederbringlich zerstört.
Die sowjetische Führung unter Josef Stalin erkannte, dass nun der Moment gekommen war, die Initiative an sich zu reißen. Mit massiven Kräften setzte sie ihre Winteroffensiven fort, die nicht nur auf die Zerschlagung der 6. Armee abzielten, sondern weit darüber hinausgingen. Im Donbogen, in den Weiten des Donezbeckens und in der Ukraine drängten sowjetische Panzer- und Schützenarmeen die geschwächten deutschen und verbündeten Truppen zurück. Besonders die rumänischen, ungarischen und italienischen Verbände, die den deutschen Südflügel stützen sollten, waren den Angriffen nicht gewachsen und brachen teils in chaotischer Flucht auseinander.
Die Wehrmacht befand sich in einer dramatischen Rückzugsbewegung. Ganze Frontabschnitte mussten geräumt werden, Ortschaften und Industriezentren gingen verloren. Die Vorstellung, den Kaukasus mit seinen reichen Erdölvorkommen dauerhaft zu halten, war illusorisch geworden. Auch die Heeresgruppe A musste sich hastig aus den Gebirgsregionen zurückziehen, um einer drohenden Einkesselung zu entgehen. Die deutsche Südfront stand an der Schwelle einer Katastrophe.
Russische Panzer vom Typ T-34/85
Und doch gelang es der Wehrmacht – allen Verlusten und Rückschlägen zum Trotz –, im Frühjahr 1943 die Lage zu stabilisieren. Unter der Führung von Feldmarschall Erich von Manstein startete die Wehrmacht im Februar eine Reihe geschickter Gegenoperationen, die in die Geschichte als „Schlagen aus der Hinterhand“ eingingen. Die sowjetischen Verbände, die in der Euphorie des Erfolges ihre Linien überdehnt hatten, gerieten ihrerseits in Bedrängnis. Bei Charkow und im Donezgebiet konnten deutsche Panzerverbände, allen voran die SS-Panzerkorps, der Roten Armee schwere Verluste zufügen. Der Rückeroberung Charkows im März 1943 kam symbolische Bedeutung zu: Sie zeigte, dass die Wehrmacht trotz Stalingrad noch immer zu wirksamen Offensivschlägen fähig war.
Die Monate zwischen Januar und Juni 1943 waren daher von einem ständigen Wechsel zwischen Niederlagen und Erfolgen, Rückzug und Gegenangriff geprägt. Für beide Seiten war dies eine Phase der Neuorientierung. Während die Wehrmacht um das nackte Überleben ihrer Südfront rang und zugleich versuchte, die Initiative zurückzugewinnen, bereitete die sowjetische Führung bereits die nächste große Entscheidungsschlacht vor. Mit dem Blick auf den Frontbogen um Kursk konzentrierten sich riesige Kräfte, die im Sommer 1943 in einer der größten Panzerschlachten der Weltgeschichte aufeinandertreffen sollten.
Das Geschehen dieser Monate offenbart die Fragilität der deutschen Kriegsführung im Osten. Der Nachschub war überdehnt, die Verbündeten geschwächt, die Verluste kaum zu ersetzen. Gleichzeitig verschärfte sich die Abhängigkeit vom deutschen Rüstungspotential, das unter dem Druck alliierter Luftangriffe und des Mangels an Rohstoffen zunehmend ins Wanken geriet. Auf sowjetischer Seite zeichnete sich dagegen ab, dass die Jahre der Defensive vorbei waren. Der Wiederaufbau der Roten Armee nach den schweren Verlusten von 1941/42 war weit vorangeschritten, moderne Panzer wie der T-34 oder die schweren KW-Modelle standen in wachsender Zahl zur Verfügung, und die sowjetische Führung zeigte eine neue operative Reife.
Januar bis Juni 1943 am Südabschnitt der Ostfront – das war eine Übergangszeit, in der sich der Charakter des gesamten Krieges wandelte. Was als deutsche Niederlage in Stalingrad begann, führte über Mansteins taktische Meisterleistungen zu einer trügerischen Stabilisierung, die letztlich nur den Auftakt für die sowjetische Großoffensive des Sommers bildete. Dieses Buch nimmt diese kritische Phase in den Blick: die Kämpfe am Don, im Donezbecken, um Charkow und im Vorfeld von Kursk. Es zeigt die Hoffnungen, die Täuschungen und die blutigen Entscheidungen, die das Jahr 1943 prägten – ein Jahr, das den Weg zur endgültigen Niederlage des „Dritten Reiches“ im Osten Europas eröffnete.
Von Bundesarchiv, Bild 183-H01757 / CC-BY-SA 3.0, CC BY-SA 3.0 de, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=5363523
Erich von Manstein, geboren am 24. November 1887 in Berlin als Fritz Erich Georg Eduard von Lewinski, entstammte einer preußischen Offiziersfamilie. Da seine Eltern kinderlos blieben, wurde er von einer Tante und deren Ehemann, General Georg von Manstein, adoptiert – so erhielt er den Namen, unter dem er später berühmt wurde. Früh prägten ihn die Werte des preußischen Offizierskorps: Pflichtbewusstsein, Disziplin und eine enge Bindung an die Armee.
Nach dem Besuch von Kadettenanstalten trat Manstein 1906 in die Armee ein. Er diente zunächst im Infanterieregiment, besuchte die Kriegsakademie und schloss sich dem Generalstab an. Schon im Ersten Weltkrieg machte er sich als fähiger Stabsoffizier einen Namen. In der Zwischenkriegszeit blieb er in der Reichswehr, wo er unter den Restriktionen des Versailler Vertrages seine militärische Ausbildung vertiefte und sich als vielseitiger Stabsoffizier etablierte.
Zu Beginn des Zweiten Weltkrieges spielte Manstein eine bedeutende Rolle bei der Entwicklung der Operationspläne. Sein entscheidender Beitrag war der sogenannte „Sichelschnittplan“ für den Westfeldzug 1940. Dieser sah vor, den Schwerpunkt des deutschen Angriffs durch die Ardennen zu führen und so die französischen und britischen Truppen in Belgien einzukesseln. Obwohl dieser Plan zunächst auf Skepsis stieß, setzte er sich schließlich durch – und führte im Mai/Juni 1940 zum spektakulären deutschen Sieg über Frankreich. Mansteins Ruf als einer der fähigsten Strategen der Wehrmacht war damit begründet.
Im weiteren Verlauf des Krieges erhielt er immer wichtigere Kommandos. Während des Angriffs auf die Sowjetunion 1941 führte Manstein das LVI. Panzerkorps und bewährte sich in den schnellen Vormärschen. Später wurde er Oberbefehlshaber der 11. Armee, mit der er 1941/42 auf der Krim operierte. Sein größter Erfolg war die Eroberung der stark befestigten Festung Sewastopol im Sommer 1942 – ein Sieg, der ihm die Ernennung zum Generalfeldmarschall einbrachte.
Manstein mit Generalmajor Erich Brandenberger, Juni 1941
Von Bundesarchiv, Bild 101I-209-0086-12 / Koch / CC-BY-SA 3.0, CC BY-SA 3.0 de, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=5476463
Doch schon wenige Monate später sollte er mit einer der größten Herausforderungen seiner Laufbahn konfrontiert werden: Nach der Niederlage von Stalingrad wurde er im Februar 1943 Oberbefehlshaber der Heeresgruppe Süd. In einer kritischen Lage gelang es ihm mit geschickten Gegenangriffen, die Front vor dem völligen Zusammenbruch zu bewahren. Besonders seine Rückeroberung von Charkow im März 1943 gilt bis heute als Musterbeispiel für eine operative Meisterleistung. Dennoch war die strategische Gesamtlage für Deutschland nicht mehr zu retten.
Im Sommer 1943 kommandierte Manstein die deutschen Kräfte in der Schlacht im Kursker Frontbogen. Trotz massiver Vorbereitung scheiterte der deutsche Angriff, und die Wehrmacht verlor endgültig die Initiative im Osten. Manstein versuchte in der Folge, mit beweglicher Verteidigung und geschicktem Einsatz der Panzertruppen die immer weiter vorrückende Rote Armee aufzuhalten. Seine Forderungen nach größerer operativer Freiheit stießen jedoch zunehmend auf den Widerstand Hitlers, der starre Haltebefehle erließ und keine Rückzüge duldete.
Im März 1944 wurde Manstein schließlich abgelöst. Damit endete seine aktive Rolle im Krieg. Er zog sich ins Privatleben zurück, wurde nach Kriegsende von den Alliierten interniert und 1949 in Hamburg vor einem britischen Militärgericht wegen Kriegsverbrechen zu 18 Jahren Haft verurteilt. Ihm wurde unter anderem zur Last gelegt, Befehle zur harten Besatzungspolitik in der Sowjetunion mitgetragen zu haben. Manstein selbst verteidigte sich mit dem Argument, rein militärische Aufgaben verfolgt zu haben. Seine Strafe wurde später auf 12 Jahre reduziert, 1953 wurde er vorzeitig entlassen.
Nach seiner Freilassung betätigte sich Manstein als militärischer Berater der Bundesregierung beim Aufbau der Bundeswehr. 1955 erschien seine Memoiren „Verlorene Siege“, in denen er seine Rolle im Krieg darstellte und gleichzeitig eine Rechtfertigung seiner militärischen Entscheidungen versuchte. Das Werk trug entscheidend dazu bei, sein Bild als genialer Stratege zu verfestigen, blendete jedoch seine Verstrickung in die nationalsozialistische Kriegs- und Vernichtungspolitik weitgehend aus.
Manstein und andere Offiziere bei einer Besprechung mit Hitler im März 1943
Erich von Manstein starb am 9. Juni 1973 in Irschenhausen bei München. Sein Leben verkörpert die Ambivalenz vieler deutscher Offiziere: herausragende militärische Begabung, verbunden mit Loyalität zu einem verbrecherischen Regime. Sein Wirken bleibt bis heute umstritten – zwischen der Anerkennung seiner operativen Fähigkeiten und der Kritik an seiner moralischen Verantwortung.
Die Woronesch-Charkower Operation war eine Angriffsoperation der Roten Armee im Zweiten Weltkrieg gegen die seit dem Beginn des Deutsch-Sowjetischen Krieges (Juni 1941) im Land stehenden deutschen Truppen. Im Laufe der sowjetischen Offensive, die vom 13. Januar bis zum 3. März 1943 dauerte, wurden drei Unteroperationen durchgeführt, welche die Wiedereinnahme von Woronesch und Kursk und eine kurzfristige Befreiung von Charkow brachte.
Vorgeschichte
Im Winter 1942/43 startete die Rote Armee am südlichen Teil der Ostfront im Zuge der Kesselschlacht um Stalingrad, im Nordkaukasus und am Don-Abschnitt stärkere Offensiven. Die Front der deutschen Heeresgruppe Don unter Generalfeldmarschall von Manstein wurde im Januar 1943 mehrfach von Truppen der sowjetischen Südfront durchbrochen, gleichzeitig wurde die deutsche 6. Armee in Stalingrad von Truppen Rokossowskis immer enger umschlossen. Ende Dezember besiegten die Truppen der Südwestfront im Rahmen der Operation am mittleren Don die italienische 8. Armee und erreichten die Linie Nowaja Kalitwa – Markowka – Woloschino – Tschernikowskij.
Die Stawka plante im Zuge dieser Erfolge eine große strategische Operation, welche als Ziel die Abschneidung aller deutschen Kräfte im Kaukasus beinhaltete, dafür sollte die 3. Panzerarmee in Richtung auf Pawlograd und die 5. Panzerarmee der Südfront auf Rostow am Don zum Meer durchbrechen.
Sowjetische Panzer Winter 1942/43
Gleichzeitig wurde die Woronesch-Front (Generalleutnant Golikow) im Zusammenwirken mit dem linken Flügel der Brjansker Front mit einer starken Offensive in Richtung auf Woronesch und Kursk beauftragt, welche sich die Wiedereinnahme von Charkow als Ziel setzte.
Verlauf
Auf dem 260 km breiten Abschnitt der Woronesch-Front wurden von General Golikow drei Hauptstoßgruppen geschaffen – Am nördlichen Frontabschnitt wurde die 13. Armee der Brjansker Front am Angriff beteiligt. Am mittleren Don zwischen Woronesch und Pawlowsk wurde die 38., 60. und 40. Armee (Generalleutnant K. S. Moskalenko) angesetzt. In der Mitte hatte die 3. Panzerarmee (ab 19. Januar unter Generalleutnant Rybalko) unterstützt vom 18. separaten Schützenkorps (Generalmajor P. Sykow), von Teilen der 40. Armee und dem 7. Kavalleriekorps (General Sokolow) den Durchbruch zum Fluss Oskol zu erreichen und für eine Umfassungsoperation über Rossoch nach Norden einzudrehen. Im Süden begleitete die 6. Armee (Generalleutnant F. M. Charitonow) der Südwestfront den Angriff in Richtung auf Kantemirowka.
Beteiligte Truppenteile
Die von der Offensive betroffene deutsche Heeresgruppe B unter Generalfeldmarschall von Weichs umfasste Anfang Januar 1943 ohne die Armeeabteilung Fretter-Pico etwa 30 Divisionen:
- 2. Armee - General der Infanterie Hans von Salmuth
- Ungarische 2. Armee - Generaloberst Gusztáv Jány
- Italienische 8. Armee - Armeegeneral Italo Gariboldi
Ostrogoschsk-Rossoscher Operation (13. bis 27. Januar)
Ziel der Offensive war die Wiederholung und der Ausbau der Erfolge der Mittleren Don-Operation vom Dezember 1942, diesmal am oberen Don südlich von Woronesch. Georgi Schukow und Alexander Wassilewski waren auch hier wieder als Repräsentanten des Oberkommandos für die Planungen verantwortlich.
Die meisten Quellen nennen den 12. Januar 1943 als Start der Offensive, an diesem Tag wurden nach einem Artillerieschlag Angriffe durch sowjetische Vorauseinheiten ausgeführt. Die Offensive wurde von der 3. Panzerarmee unter Pawel Rybalko getragen, die erst kurz zuvor aus der Stawka-Reserve freigegeben worden war. Vom Süden her wurde der Angriff durch die rechte Flanke der sowjetischen 6. Armee (General F. M. Charitonow) unterstützt. Die Hauptmacht der sowjetischen 40. Armee (Generalleutnant Kirill Moskalenko) wurde erst am folgenden Tag eingesetzt. Ausgangspunkte der sowjetischen Offensive waren die beiden Don-Brückenköpfe bei Storoschewoje und Schtschutschje nahe Liski.
Deutscher Schützenpanzer (Sd.Kfz. 250/2, Funksprechwagen)
Von Bundesarchiv, Bild 101I-236-1036-31 / Falk / CC-BY-SA 3.0, CC BY-SA 3.0 de, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=5476619
Der Angriff der sowjetischen 40. Armee riss am 12. Januar die Front des ungarischen III. Korps auf. Den ersten Durchbruch bei Goldajewka erzielte die 107. Schützendivision (Oberst P. M. Beschko) und die 86. Panzerbrigade (Oberstleutnant W. G. Sasejew) im Sektor des Honved-Regiments 4 der ungarischen 7. leichten Division. Der Angriff der 25. Garde-Schützendivision (Generalmajor P. M. Schafarenko) war ebenfalls erfolgreich. Mit Unterstützung der Artillerie und der 116. Panzerbrigade (Oberstleutnant A. Ju. Nowak) konnten nach zweistündigem Kampf die Höhen bei Orechovaja gestürmt werden. Das 15. Panzerkorps (Generalmajor W. A. Koptzow) führte am südlichen Abschnitt die Spitze des Angriffes der 3. Panzerarmee. Die 180. Schützendivision (Generalmajor Isaak Maloschitzki) unterstützt von der 173. Panzerbrigade brach bei Pasekowo in die ungarische Verteidigung ein. Auf der linken Flanke kam die 48. Garde-Schützendivision (Oberst Nikolai Matwejewitsch Makowtschuk) zum Einsatz, die von der 97. Panzerbrigade des 12. Panzerkorps unterstützt wurde. Das vom ungarischen Oberbefehlshaber General Jány angeforderte sofortige Eingreifen des Korps z. b. V. Cramer wurde zunächst von der deutschen Heeresleitung untersagt, weil man eine vorzeitige Zersplitterung der Reserve befürchtete.
Der Morgen des 13. Januar brachte eine neuerliche Artillerievorbereitung – noch stärker an Wirkung als am Tag zuvor. Die sowjetische 40. Armee griff nach dem Vorbereitungsfeuer mit 3 Panzerbrigaden und 4 Schützendivisionen an. Die erste Angriffsstaffel der Armee umfasste die 141., 25. Garde-, 340. und 107. Schützendivision sowie die 116., 150. und 86. Panzerbrigade. Sie wurden auf einer etwa 10 Kilometer breiten Front gegen die deutsche Verteidigung an der Linie der Dörfer Storozhevoje – Boldyrowka – Devitsa angesetzt. Die zweite Staffel – die 305. Schützendivision und die 253. Schützen-Brigade – sollte erst am Morgen des folgenden Tages in die Schlacht eingreifen. Am 14. Januar trat auch das selbständig operierende sowjetische 18. Schützenkorps (Generalmajor P. M. Sykow) aus dem Brückenkopf Schtschutschje zum Angriff gegen die Front des ungarischen VII. Korps an. Anschließend wurde auch der noch haltende linke Flügel des ungarischen III. Korps aufgerollt.
Sowjetischer Vormarsch Dezember 1942 bis März 1943
Von Gdr aus der englischsprachigen Wikipedia, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=56295783
Nach dem sowjetischen Don-Übergang bei Nowaja Kalitwa wurde der Korpsgefechtsstand des deutschen XXIV. Panzerkorps (Generalleutnant Martin Wandel) am 14. Januar bei Schilin von sowjetischen Panzern überrollt. Am 15. Januar erreichten die sowjetischen Truppen die Linie Kolibella – Chrestiki – Koski, dann verhinderte der Widerstand von Teilen der ungarischen 19. Division und der Reste der 12. Division weitere Geländegewinne. Die ungarischen Truppen konnten die Front noch 24 Stunden halten, ehe sie zurückweichen mussten. Durch das Eingreifen der deutschen 387. Infanteriedivision (Generalleutnant Arno Jahr) schien der sowjetische Vormarsch eingedämmt zu sein, doch am 16. Januar änderte sich die Situation erneut.
