Rätselhafte Rebecca 05 - Marisa Parker - E-Book

Rätselhafte Rebecca 05 E-Book

Marisa Parker

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Beschreibung

Rebecca - Eine außergewöhnliche junge Frau, die dem Rätselhaften immer auf der Spur ist. Die Licht in jedes Dunkel bringt. Und die auch in gefährlichen Situationen stets einen Ausweg weiß.
Auf ihren Reisen begegnet sie unheimlichen Abenteuern und dramatischen Schicksalen - und immer wieder der Liebe.
Doch das größte Mysterium bleibt ihre eigene Herkunft.


Rebeccas Freund Tom stößt bei Ermittlungen zufällig auf das Foto einer Irin, die schon vor mehr als 300 Jahren gestorben ist - und genauso aussah wie Rebecca. Rebecca ist völlig von den Socken. Die einmalige Chance, endlich etwas über meine Vergangenheit herauszufinden, denkt sie. Doch schon auf der Anreise scheinen sie gleich mehrere der Einheimischen zu erkennen und alle sind sich einig: Besser sie kehrt um!

Begleite Rebecca auf ihren unheimlichen wie schicksalshaften Abenteuern an exotische Schauplätze und lüfte mit ihr das dunkle Geheimnis ihrer Vergangenheit.


Die digitale Neuausgabe der Romantic Thriller-Reihe von 2003 jetzt endlich und nur als eBooks erhältlich.

Jede Folge umfasst eine in sich abgeschlossene Geschichte und kann unabhängig von den restlichen Folgen der Serie gelesen werden.

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Seitenzahl: 120

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Inhalt

Cover

Über diese Serie

Über diese Folge

Über die Autorin

Titel

Impressum

Das Geheimnis der weißen Lady

In der nächsten Folge

Rätselhafte Rebecca

In einer rabenschwarzen Winternacht finden eine panische junge Frau und ihr Baby Zuflucht in einer Villa. Am nächsten Morgen ist die Frau verschwunden – nicht aber ihr Baby. Bei dem namenlosen Bündel nur ein silbernes Amulett, darauf die Initialen R und G. Das war alles, was Rebecca über ihre Vergangenheit wusste.

Warum war ihre Mutter so in Panik? Wieso ließ sie sie bei einer Fremden zurück? Und was bedeuten die Initialen?

Tante Betty, wie Rebecca ihre Adoptivmutter und die Besitzerin der Villa zärtlich nennt, hatte ihr die Geschichte oft erzählt. Aber auf all die Fragen hatte sie leider keine Antwort.

Heute, fast achtundzwanzig Jahre später, ist Rebecca eine erfolgreiche Reiseschriftstellerin. Als solche ist sie viel unterwegs und überall auf der Welt hat sie Freunde. Und wäre da nicht ihre rätselhafte Vergangenheit, wäre sie fast eine gewöhnliche junge Frau.

Fast – denn irgendwie scheint sie Abenteuer und Mysterien magisch anzuziehen. Und dabei glaubt sie gar nicht an Magie!

Folge 01: Hexenzauber

Folge 02: Schatten der Vergangenheit

Folge 03: Stimmen aus dem Jenseits

Folge 04: Im Bann des Magiers

Folge 05: Das Geheimnis der weißen Lady

Folge 06: Satans Töchter

Folge 07: Ozean der bösen Träume

Folge 08: Fürstin der Finsternis

Folge 09: Das Geheimnis des schwarzen Mönchs

Folge 10: Kalter Hauch der Angst

Folge 11: Grüße aus dem Totenreich

Folge 12: Schreckensnächte in Kairo

Folge 13: Der Fluch der schwarzen Villa

Folge 14: Angriff der Todesvögel

Folge 15: Der Ruf der Todesfee

Folge 16: Schritte in der Dunkelheit

Folge 17: Vom Teufel besessen

Folge 18: Das Schloss, in dem das Unheil wohnt

Folge 19: Die Insel des Schreckens

Folge 20: Die Nacht der Wahrheit

Über diese Folge

Rebeccas Freund Tom stößt bei Ermittlungen zufällig auf das Foto einer Irin, die schon vor mehr als 300 Jahren gestorben ist – und genauso aussah wie Rebecca. Rebecca ist völlig von den Socken. Die einmalige Chance, endlich etwas über meine Vergangenheit herauszufinden, denkt sie. Doch schon auf der Anreise scheinen sie gleich mehrere der Einheimischen zu erkennen und alle sind sich einig: Besser sie kehrt um!

Über die Autorin

Marisa Parker, 1947 in Washington D.C. geboren, zog schon früh mit ihren Eltern nach Heidelberg. An der Heidelberger Universität studierte sie Germanistik, Latinistik und Philosophie. Nach ihrem Studium war sie viele Jahre als Journalistin und freie Schriftstellerin tätig. Heute lebt sie zusammen mit ihrem Mann und ihren beiden gemeinsamen Kindern in der Nähe von Köln.

Marisa Parker

Das Geheimnis der weißen Lady

BASTEI ENTERTAINMENT

Vollständige E-Book-Ausgabe der beim Bastei Verlag erschienenen Romanheftausgabe

Bastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG

© 2016 by Bastei Lübbe AG, Köln

Für die Originalausgabe:

Copyright © 2003 by Bastei Lübbe AG, Köln

Verlagsleiter Romanhefte: Dr. Florian Marzin

Verantwortlich für den Inhalt

Für diese Ausgabe:

Copyright © 2016 by Bastei Lübbe AG, Köln

Projektmanagement: Nils Neumeier/Stefan Dagge

Umschlaggestaltung: Manuela Städele-Monverde unter Verwendung einer Illustration von © shutterstock/Claire McAdams | Dmitry Laudin

E-Book-Erstellung: César Satz & Grafik GmbH, Köln

ISBN 978-3-7325-2442-6

www.bastei-entertainment.de

www.lesejury.de

www.bastei.de

Das Geheimnis der weißen Lady

Ein spitzer Schrei gellte durch den Zug. Der Junge, der ihn ausstieß, hatte rote Haare und konnte nicht viel älter als sieben Jahre sein. Er klammerte sich mit beiden Händen am Griff neben der Waggontür fest. Die Tür stand sperrangelweit offen, während der Zug durch Nacht und Nebel brauste. Der Sog drohte ihn nach draußen zu ziehen. Immer wieder verloren seine Füße den Halt …

Rebecca von Mora drehte sich im Schlaf stöhnend um und fuhr mit den Armen durch die Luft, als sie im Traum nach dem Jungen griff.

„Komm zurück, sonst stirbst du mit ihm!“, bellte eine Männerstimme. Höhnisches Lachen klang auf und vermischte sich mit dem Lachen der Schulkinder im Park vor Rebeccas Schlafzimmerfenster …

Rebeccas Bewusstsein klopfte an, sie bäumte sich auf, doch noch war ihr Schlafbedürfnis stärker und der Traum kehrte mit aller Macht zurück.

Sie konnte den Boden nur als schwarzes Nichts ahnen, über das sie mit hoher Geschwindigkeit hinwegglitten. Sie warf sich in ihrem Bett hin und her, während ihr Traum-Ich verzweifelt nach dem Jungen griff. Ihre Bettdecke hatte sich längst wie eine Schlange um ihre Beine geschlungen. Sie spürte seine Fingerspitzen an ihren. Nur noch wenige Zentimeter …

Doch da glitt seine Hand vom Türgriff ab …

Er stürzte aus dem Zug und verschwand in der Schwärze der Nacht. Sein Schrei gellte noch in ihren Ohren.

Das Traumbild wechselte.

Diesmal war sie selbst noch ein Kind.

Ein Mädchen mit dunklen Zöpfen stand naserümpfend vor ihr in einem Klassenzimmer, flankiert von zwei Kameradinnen. „Ist es wahr, dass dich deine Mutter bei einer wildfremden Frau zurückgelassen hat, als du noch ein Baby warst? Und dass sie unter rätselhaften Umständen verschwunden ist?“

Rebecca stöhnte im Schlaf. Sie spürte die schmerzliche Ohnmacht gegenüber den Geschichten, die ihre Mitschülerinnen über sie erzählten. Es war ihr unmöglich, sie zu entkräften, denn sie wusste nichts über ihre Herkunft. Und so wünschte sie sich nichts brennender als herauszufinden, woher sie kam und warum ihre Mutter sie in jener stürmischen Winternacht vor fast achtundzwanzig Jahren zurückgelassen hatte.

„Tante Betty ist keine fremde Frau, sie ist meine Pflegemutter!“

„Wer weiß, was deine richtige Mutter zu verbergen hatte“, schnappte das Zopfmädchen. Da stürmte ein schlaksiger Junge heran und baute sich vor ihr auf.

„Rebeccas Mutter muss eine tapfere Frau gewesen sein. Sie hat nur an das Wohl ihres Kindes gedacht, als sie es zurückließ“, bellte er.

Die Mädchen standen wie vom Donner gerührt. Ausgerechnet Tom, der Internatsschwarm, stellte sich vor Rebecca?

Eine hübsche junge Frau in einem weißen Kleid erschien neben Tom. Ihre Konturen waren merkwürdig verschwommen. Sie lächelte und legte ihm eine Hand auf die Schulter. Etwas an ihr war Rebecca vertraut. Die Frau hatte dieselben grünen Augen wie sie selbst, dieselben dunklen Haare … Das Lächeln der Frau verschwand, und ihre Miene wurde traurig. Plötzlich krümmte sie sich, presste eine Hand auf ihren Bauch – Blut quoll zwischen ihren Fingern hervor …

„Neeeein!“ Rebecca erwachte von ihrem eigenen Schrei. Schwer atmend fuhr sie in die Höhe und sah sich um. Ihr Herz klopfte wie ein Presslufthammer.

Vor dem Fenster zwitscherten Vögel in den Zweigen der Kastanienbäume. Rebecca sah ihr großes Schlafzimmer, das genauso hell und freundlich eingerichtet war wie die beiden anderen Räume ihres Stadtappartements. Die vertraute Umgebung ließ sie in die Wirklichkeit zurück finden.

Geträumt! Nur geträumt! Rebecca stieß einen tiefen, erleichterten Seufzer aus.

Langsam beruhigte sich ihr Herzschlag, doch ein beklemmendes Gefühl blieb. Die Träume von ihrer Mutter begleiteten sie, seit sie ein kleines Mädchen war. Doch der rothaarige Junge – sie war sicher, ihn noch nie zuvor gesehen zu haben. Zwei Menschen, die ihre Hilfe brauchten, und denen sie nicht helfen konnte. Das war fast zu viel. Das belastete sie. Warum kehrten diese Träume immer wieder? Welche Bedeutung hatten sie? Wie Blitze schossen die Fragen durch ihren Kopf.

In diesem Moment klingelte es an ihrer Tür Sturm.

Sie schwang ihre schlanken Beine aus dem Bett, warf sich einen Morgenmantel über und ging öffnen. Das Geräusch ihrer bloßen Füße auf dem Parkett wurde übertönt, als es erneut schellte. Lange. Drängend.

Als Rebecca die Wohnungstür öffnete, stürzte ein Riese von einem Mann auf sie zu. Er war drauf und dran, sie einfach umzurennen.

Sie wich erschrocken zurück.

Der Mann war gut gebaut und attraktiv, mit mittelbraunen Haaren und wachen blauen Augen, die sie gut kannte. Es war ihr Freund aus Internatszeiten, von dem sie gerade noch geträumt hatte: Thomas Herwig.

„Tom?! Wolltest du etwa meine Tür einrennen?“

„Ja“, gab der junge Kriminologe zu und atmete hörbar aus. „Ich habe deinen Schrei gehört und dachte, du wärst in Schwierigkeiten. Und als niemand öffnete …“ Er musterte sie genauer. „Sag bloß, ich habe dich geweckt?“

„Beinahe. Ich habe gestern bis in die Nacht gearbeitet“, erwiderte sie entschuldigend und trat zur Seite, um ihn einzulassen. Rebecca war Reiseschriftstellerin, und wenn sie an einer spannenden Geschichte saß, vergaß sie Zeit und Raum.

„Ich wünschte, ich sähe auch so attraktiv aus wie du, wenn ich gerade aus dem Bett komme.“ Er zwinkerte ihr im Vorbeigehen zu und fuhr sich durch die dichten Haare, die immer ein wenig zerzaust wirkten.

Neben einer Bodenvase, einem Mitbringsel von ihrer Mexiko-Reise, blieb er stehen und sah sie prüfend an. „Alles in Ordnung?“

„Mir geht’s gut. Ich habe nur schlecht geträumt. Das ist alles.“

„Gut. Während du unter die Dusche springst, mache ich uns Frühstück, und dann habe ich dir etwas Wichtiges zu erzählen.“ Er sah ihren ungeduldigen Blick und lachte. „Hab noch ein wenig Geduld. Magst du dein Frühstück lieber herzhaft oder süß?“

„Herzhaft, aber du musst wirklich nicht …“

„Ich weiß, ich muss nicht, aber für dich mache ich es gern“, unterbrach er sie. „Außerdem habe ich auch noch nicht gefrühstückt.“ Ohne große Umstände zu machen ging er in Rebeccas Küche. Er kannte sich in ihrer Wohnung bestens aus. Auch wenn sie kein Paar waren, waren sie doch innig befreundet.

Rebecca hörte, wie er mit dem Geschirr klapperte, und beeilte sich mit dem Duschen. Das Wasser kühlte ihre verschwitzte Haut und spülte die schlimmen Träume fort. Nachdem sie geduscht hatte und in eine frische, pfirsichfarbene Bluse und eine elegante helle Leinenhose geschlüpft war, fühlte sie sich wie neugeboren. Sie bürstete ihre dunklen Haare, bis sie weich und seidig über ihre Schultern fielen, und band sie im Nacken mit einem Band zusammen. Ein Hauch Lipgloss und etwas Wimperntusche, und sie war fertig. Zufrieden sah sie die hübsche junge Frau mit den geheimnisvollen grünen Augen im Spiegel an, ehe sie das Bad verließ.

Sie war gespannt, was ihr Freund aufgespürt hatte. Durch seinen Beruf als Kriminologe kam er so manchem mysteriösen Fall auf die Spur. Bei Tom wusste man nie!

***

Aus der Küche drang das Aroma frischen Kaffees und gebratener Eier.

„Mhm, das duftet köstlich“, schwärmte Rebecca und ließ sich Thomas gegenüber am Küchentisch nieder. „Und es schmeckt fantastisch“, stellte sie begeistert fest, nachdem sie von den Eiern mit dem knusprig gebratenen Schinken probiert hatte.

„Freut mich, wenn es dir schmeckt“, sagte er zufrieden.

„Was führt dich her?“, fragte sie gespannt. „Noch dazu vor deinem Dienst!“

„Ich wollte dich eigentlich anrufen, um mich mit dir zu verabreden, aber du hast wohl ein Dauergespräch geführt.“

Schuldbewusst schielte Rebecca zu ihrem Telefon. Der Hörer lag neben der Gabel. Sie hatte ihn beim Arbeiten abgenommen und dann vergessen.

Der junge Kriminologe folgte ihrem Blick und grinste. „Beim Schreiben bist du wirklich für die Welt verloren.“

Rebecca lachte und sah ihn neugierig an. „Was hast du ausgegraben? Etwa wieder einen geheimnisvollen Fall?“

„So ähnlich.“ Er biss in seinen Toast. „Ehrlich gesagt, habe ich überlegt, ob ich deine Tante dazubitten sollte. Es geht sie auch etwas an.“

„Du machst es wirklich spannend.“ Rebecca leerte ihre Kaffeetasse und lehnte sich gespannt nach vorn.

Der Kriminologe packte ein Buch aus, dessen blauer Einband halb zerfallen war. Er tippte darauf, als zögerte er, es zu öffnen. „Gestern bin ich zufällig auf ein Buch über eine irische Familie gestoßen, das dich interessieren dürfte. Es geht um die O’Briens.“ Er sah sie erwartungsvoll an.

Rebecca schüttelte verständnislos den Kopf. „Tut mir Leid, aber der Name sagt mir nichts.“

„Du wirst es gleich verstehen. Ich habe ein Bild in dem Buch entdeckt, das mich fast umgeworfen hat.“

„Dann zeigt es eine hübsche junge Frau?“, vermutete Rebecca neckend.

Zu ihrem Erstaunen nickte er bedeutungsvoll. Er klappte das Buch auf und hielt es ihr hin.

Rebecca keuchte auf. „Aber … das bin ja ich!“

Er schüttelte den Kopf. „Das ist Olivia O’Brien, die vor mehr als dreihundert Jahren gelebt hat. Aber die Ähnlichkeit ist wirklich umwerfend, nicht wahr?“ Er sah von dem Buch auf zu Rebecca und zurück, als könnte er nicht glauben, was er sah.

Tatsächlich zeigte das Bild eine hübsche junge Frau, die ihr auffallend ähnelte. Sie hatte dieselben geheimnisvollen grünen Augen und das apart geschnittene Gesicht, umrahmt von dunklen Locken. Sie hätten Schwestern sein können!

Wie gebannt hing Rebeccas Blick an dem Frauenportrait. Konnte – musste das nicht eine Verwandte von ihr sein? Die Ähnlichkeit war frappierend! Hatte sie endlich eine Spur gefunden, die sie zu ihrer Familie führte? Zu ihren Wurzeln? Sie wusste nicht einmal, ob ihre Eltern noch lebten. Vielleicht wussten es die Nachkommen dieser jungen Frau!

„Wo lebt die Familie heute?“, fragte sie mit einer rauen Stimme, die nicht ihre eigene zu sein schien.

„Ich habe mich schon ein wenig für dich umgehört. Die Nachfahren von Olivia O’Brien leben in alle Winde verstreut, aber einige von ihnen leben noch am angestammten Platz. Sie bewohnen Clew-House, einen alten Landsitz in der Clew-Bay.“ Er drückte Rebeccas eiskalte Hand. „Die Clew-Bay liegt im Nordwesten Irlands, in der Nähe von Westport.“

„Ich muss dorthin“, sagte sie kurzentschlossen. „Vielleicht kann ich dort Licht in das Rätsel um meine Herkunft bringen und herausfinden, ob ich mit der Familie verwandt bin. Nicht, dass ich nicht die beste Familie der Welt hätte …“ Ein Lächeln umspielte ihre Lippen, als sie an ihre Pflegemutter dachte. Elisabeth von Mora hatte sie liebevoll groß gezogen und war ihr Mutter und Freundin zugleich.

Tom gab ein undefinierbares Grollen von sich. Betroffen sah sie ihn an. Seine Kieferknochen mahlten, so fest biss er die Zähne zusammen. Sie wusste, jetzt konnte er an nichts Gutes denken.

„Alte Familien mit etwas Besitz sind nicht immer freundlich zu vermeintlichen Verwandten“, kamen da auch schon seine Bedenken ans Licht. „Ehrlich gesagt, behagt mir der Gedanke nicht, dass du allein nach Irland reist – zu einer Familie, von der du nicht das Geringste weißt.“

„Ach, komm schon, Tom, du weißt, dass ich beruflich dauernd durch die Welt reise, und ich habe mich schon in etlichen gefährlichen Situationen zurechtgefunden. Warum sollte es diesmal anders sein?“

„Weil du diesmal persönlich involviert bist. Du recherchierst nicht nur – du steckst womöglich mitten drin! Und das gefällt mir nicht.“

„Aber das ist eine einmalige Chance, endlich meine Familie zu finden. Diese Ähnlichkeit kann doch nicht nur Zufall sein – oder?“

„Mag sein, aber möglicherweise ist es deiner Tante nicht recht, wenn sie erfährt, dass du deine Familie suchst.“

Rebecca dachte einen Moment nach, dann erklärte sie überzeugt: „Tante Betty wird mich unterstützen. Sie möchte das Rätsel um meine Herkunft selbst gern lösen.“

„Ich wünschte trotzdem, ich könnte dich begleiten. Leider habe ich im Moment mehr Arbeit als Zeit.“

„Das ist auch wirklich nicht nötig. Vielleicht kann ich meine Reise sogar mit einer Reisereportage verbinden“, plante sie. „Die grüne Insel ist ein Traum. Ich besitze unzählige Bildbände über Irland. Einsame Buchten, üppige, schier endlose Wiesen …“ Ihre Worte versickerten in einem versonnen Lächeln.