Rätselhafte Rebecca 17 - Marisa Parker - E-Book

Rätselhafte Rebecca 17 E-Book

Marisa Parker

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Beschreibung

Rebecca - Eine außergewöhnliche junge Frau, die dem Rätselhaften immer auf der Spur ist. Die Licht in jedes Dunkel bringt. Und die auch in gefährlichen Situationen stets einen Ausweg weiß.
Auf ihren Reisen begegnet sie unheimlichen Abenteuern und dramatischen Schicksalen - und immer wieder der Liebe.
Doch das größte Mysterium bleibt ihre eigene Herkunft.


Merkwürdige Dinge gehen mit Jana vor. Seit dem plötzlichen Tod ihrer Mutter ist sie nicht mehr dieselbe. Rebecca kann es kaum glauben, als die junge Frau ihr eröffnet, dass sie in ein Kloster eintreten will. Noch viel weniger kann sie es glauben, als Jana eines Tages plötzlich wirr fantasiert und kreischt, wild um sich schlägt und schließlich vor der Mutter Oberin zusammenbricht. Im Kloster ist man sich einig: Jana ist vom Teufel besessen! Und als kurze Zeit später ganz in der Nähe eine übel zugerichtete Mädchenleiche gefunden wird, vermuten alle, dass Jana dahintersteckt - alle bis auf Rebecca ...

Kann sie ihre Freundin noch retten?

Begleite Rebecca auf ihren unheimlichen wie schicksalshaften Abenteuern an exotische Schauplätze und lüfte mit ihr das dunkle Geheimnis ihrer Vergangenheit.


Die digitale Neuausgabe der Romantic Thriller-Reihe von 2003 jetzt endlich und nur als eBooks erhältlich.

Jede Folge umfasst eine in sich abgeschlossene Geschichte und kann unabhängig von den restlichen Folgen der Serie gelesen werden.

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Seitenzahl: 115

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Inhalt

Cover

Über diese Serie

Über diese Folge

Über die Autorin

Titel

Impressum

Vom Teufel besessen

In der nächsten Folge

Rätselhafte Rebecca

In einer rabenschwarzen Winternacht finden eine panische junge Frau und ihr Baby Zuflucht in einer Villa. Am nächsten Morgen ist die Frau verschwunden – nicht aber ihr Baby. Bei dem namenlosen Bündel nur ein silbernes Amulett, darauf die Initialen R und G. Das war alles, was Rebecca über ihre Vergangenheit wusste.

Warum war ihre Mutter so in Panik? Wieso ließ sie sie bei einer Fremden zurück? Und was bedeuten die Initialen?

Tante Betty, wie Rebecca ihre Adoptivmutter und die Besitzerin der Villa zärtlich nennt, hatte ihr die Geschichte oft erzählt. Aber auf all die Fragen hatte sie leider keine Antwort.

Heute, fast achtundzwanzig Jahre später, ist Rebecca eine erfolgreiche Reiseschriftstellerin. Als solche ist sie viel unterwegs und überall auf der Welt hat sie Freunde. Und wäre da nicht ihre rätselhafte Vergangenheit, wäre sie fast eine gewöhnliche junge Frau.

Fast – denn irgendwie scheint sie Abenteuer und Mysterien magisch anzuziehen. Und dabei glaubt sie gar nicht an Magie!

Folge 01: Hexenzauber

Folge 02: Schatten der Vergangenheit

Folge 03: Stimmen aus dem Jenseits

Folge 04: Im Bann des Magiers

Folge 05: Das Geheimnis der weißen Lady

Folge 06: Satans Töchter

Folge 07: Ozean der bösen Träume

Folge 08: Fürstin der Finsternis

Folge 09: Das Geheimnis des schwarzen Mönchs

Folge 10: Kalter Hauch der Angst

Folge 11: Grüße aus dem Totenreich

Folge 12: Schreckensnächte in Kairo

Folge 13: Der Fluch der schwarzen Villa

Folge 14: Angriff der Todesvögel

Folge 15: Der Ruf der Todesfee

Folge 16: Schritte in der Dunkelheit

Folge 17: Vom Teufel besessen

Folge 18: Das Schloss, in dem das Unheil wohnt

Folge 19: Die Insel des Schreckens

Folge 20: Die Nacht der Wahrheit

Über diese Folge

Merkwürdige Dinge gehen mit Jana vor. Seit dem plötzlichen Tod ihrer Mutter ist sie nicht mehr dieselbe. Rebecca kann es kaum glauben, als die junge Frau ihr eröffnet, dass sie in ein Kloster eintreten will. Noch viel weniger kann sie es glauben, als Jana eines Tages plötzlich wirr fantasiert und kreischt, wild um sich schlägt und schließlich vor der Mutter Oberin zusammenbricht. Im Kloster ist man sich einig: Jana ist vom Teufel besessen! Und als kurze Zeit später ganz in der Nähe eine übel zugerichtete Mädchenleiche gefunden wird, vermuten alle, dass Jana dahintersteckt – alle bis auf Rebecca … Kann sie ihre Freundin noch retten?

Über die Autorin

Marisa Parker, 1947 in Washington D.C. geboren, zog schon früh mit ihren Eltern nach Heidelberg. An der Heidelberger Universität studierte sie Germanistik, Latinistik und Philosophie. Nach ihrem Studium war sie viele Jahre als Journalistin und freie Schriftstellerin tätig. Heute lebt sie zusammen mit ihrem Mann und ihren beiden gemeinsamen Kindern in der Nähe von Köln.

Marisa Parker

Vom Teufel besessen

BASTEI ENTERTAINMENT

Vollständige E-Book-Ausgabe der beim Bastei Verlag erschienenen Romanheftausgabe

Bastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG

© 2016 by Bastei Lübbe AG, Köln

Für die Originalausgabe:

Copyright © 2003 by Bastei Lübbe AG, Köln

Verlagsleiter Romanhefte: Dr. Florian Marzin

Verantwortlich für den Inhalt

Für diese Ausgabe:

Copyright © 2016 by Bastei Lübbe AG, Köln

Projektmanagement: Nils Neumeier/Stefan Dagge

Umschlaggestaltung: Manuela Städele-Monverde unter Verwendung einer Illustration von © shutterstock/Claire McAdams | AlexAnnaButs

E-Book-Erstellung: César Satz & Grafik GmbH, Köln

ISBN 978-3-7325-2454-9

www.bastei-entertainment.de

www.lesejury.de

www.bastei.de

Vom Teufel besessen

„Mutter? Wo steckst du denn?“ Jana Hobrecht warf die schwere alte Holztür des Landhauses laut ins Schloss. „Mutter? Tut mir Leid, dass es später geworden ist. Aber ich habe noch eingekauft …“

Die junge Frau mit den langen braunen Haaren stellte ihre Einkaufstüten auf dem Boden ab und sorgte dafür, dass der mächtige Kronleuchter in der holzgetäfelten Eingangshalle aufflammte.

„Wieso machst du nie Licht an!“, schimpfte sie dabei. „Du weißt doch, wie ich es hasse, in ein dunkles Haus zu kommen!“

Sie schleuderte ihre Schuhe von sich, schlüpfte aus der Jacke und verrückte geräuschvoll einen Stuhl, der neben dem großen Spiegel stand. Geräusche zu verursachen – darauf schien es der jungen Frau überhaupt anzukommen. Geräusche und Licht. Zierlich, wie sie war, gelang es Jana doch, bei jedem Schritt auf bloßen Füßen ein Knarren zu erzeugen – die Dielen waren so alt wie das gesamte einsame Haus auf dem Land. Von der Eingangshalle gingen fünf Türen ab, jede öffnete sie, griff rasch in jedem Raum nach dem Lichtschalter.

„Ich komme gleich hoch zu dir und erzähle dir von meinem Tag!“, rief sie so laut, dass es gewiss auch oben im ersten Stock zu hören war, wo sich die Schlafzimmer befanden. In einem davon vermutete Jana ihre Mutter, Hanne Hobrecht. Sie verließ den Raum dort oben kaum noch, denn sie war seit Jahren schwer krank. Und sie duldete keinen Menschen um sich, außer ihrer Tochter.

Diese hetzte jetzt in die Küche, um ihre Einkäufe in den Kühlschrank zu räumen.

„Du hast dir ja die Suppe heute Mittag gar nicht warm gemacht!“, schimpfte sie, als sie den unberührten Topf auf dem Herd sah. „Es ist nicht gut für dich, wenn du so lange nichts isst!“

Und für mich war es überflüssige Arbeit, ergänzte Jana im Stillen.

Nein, ihre Mutter machte es ihr wahrlich nicht immer leicht. Aber Jana liebte sie über alles, und daher stand es für sie außer Frage, ihre Mutter allein zu pflegen. Die Einkäufe erledigte sie einmal in der Woche zu, an allen anderen Tagen eilte sie unmittelbar von der Arbeit nach Hause. Jana arbeitete als Bibliothekarin in der kleinen, mit dem Auto gut fünfzehn Minuten entfernten Stadt. Und sie war überzeugt, in dieser Arbeit alles zu finden, was sie neben der Pflege ihrer Mutter vom Leben erwartete.

Andere sahen das übrigens nicht so. Jana war Mitte zwanzig, sehr hübsch, und mancher fragte sich, ob es die Angst vor dem Leben sei, welche die junge Frau ihre Tage so anspruchslos verbringen ließ. In ihrem Alter ging man doch nicht in der Pflege eines alten Menschen auf, verbrachte jeden Abend in dem einsamen Haus mitten im Wald!

„So, Mutter, unser Tee ist fertig!“, verkündete Jana und stellte Kanne, Tassen und einen Teller mit Gebäck auf ein Tablett.

Das Teetrinken mit der Mutter war ein tägliches Zeremoniell, wenn sie nach Hause kam. Hanne Hobrecht war begierig auf alles, was ihre Tochter zu erzählen hatte. Das war nicht sonderlich viel, denn allzu viele Menschen verirrten sich nicht in die Bibliothek der kleinen Stadt. Daher griff Jana auch des Öfteren auf Begebenheiten zurück, von denen sie nur gelesen hatte – in den großen Romanen kannte sie sich sowieso besser aus als in der Welt jenseits der Bibliothek, außerhalb des Landhauses, das schon seit Generationen im Besitz ihrer Familie war. Ein düsterer, allmählich verfallender Kasten, mit so vielen Räumen, das Jana die meisten nur betrat, um beim Einsetzen der Dämmerung dort Licht anzumachen und es vor dem Schlafengehen zu löschen.

Denn Jana hasste die Dunkelheit, auch die Stille, die hier immer herrschte, wenn sie das Haus betrat. Ihr schien, als wäre es eine andere Stille als zum Beispiel die im Lesesaal der Bibliothek, eine irgendwie dichtere Stille, verursacht von den dicken Teppichen, den schweren Samtvorhängen – und der fast völligen Lautlosigkeit, mit der ihre Mutter ihre schlimme Krankheit ertrug.

So trällerte sie vor sich hin, als sie nun mit dem Tablett die Treppe nach oben ging, und dort angelangt, sorgte sie geschickt mit ihrem Ellenbogen für Licht. Schwere Truhen und Anrichten säumten den langen Flur, von den Wänden blickten die in Öl auf Leinwand gebannten Vorfahren Janas herab. Die meisten gaben sich eher streng.

„So, Mutter, hier bin ich endlich!“

Jana strebte der einzigen Tür zu, die offen stand, etwas mehr als eine Handbreit. Nur mattes Licht glomm dahinter, denn im Unterschied zu Jana konnte ihre Mutter Helligkeit nicht mehr gut ertragen. Ein Augenleiden war schuld daran, und um in der Frage der Lichtverhältnisse einen Kompromiss zu finden, hatten die beiden Frauen vereinbart, dass Hanna eine Sonnenbrille trug.

Diese Sonnebrille stach Jana als Erstes in die Augen. Sie lag in dem handbreiten Türspalt, auf dem dunklen, an vielen Stellen schon recht zerschlissenen Teppich.

„So solltest du mit der Brille nicht umgehen“, stellte Jana kopfschüttelnd fest. „Sie hat ein Vermögen …“

Sie benützte noch einmal den Ellbogen, um die Tür aufzustoßen. Was sie erblickte, war so ungewöhnlich, dass sie mitten im Satz stockte.

Denn der Lesesessel, in dem Hanne den größten Teil ihrer Tage verbrachte, war leer. Säuberlich zusammengefaltet lag die Decke darauf, mit der sie ihre gichtigen Glieder vor der Kälte zu schützen pflegte. Auf dem verschnörkelten Tischchen neben dem Sessel befanden sich die Bücher, in denen Hanne derzeit las – genau so, wie sie da schon am Morgen gelegen hatten, Jana sah es sofort. Und diese Ordnung, dieser Anschein von Unberührtheit war mindestens so alarmierend wie die auf dem Boden liegende Brille.

Als Jana den Kopf ganz langsam zum Bett ihrer Mutter wandte, hatte sie das Gefühl, ein eisernes Band lege sich um ihren Hals. Und in ihrem Magen ballte sich ein bleischweres Gewicht zusammen. Außerdem fror sie – sie konnte nicht verhindern, dass ihre Zähne leise klapperten, ihren Körper ein Zittern durchlief.

„Mutter, du trägst ja dein Lieblingskleid!“

Janas Stimme war nicht mehr als ein Flüstern, und dennoch erschien ihr die eigene Stimme unerträglich laut.

Es war ein etwas altmodischen Kleid aus dunkelblauem Seidenmoiré. Hanne hatte es zuletzt wie üblich an ihrem Geburtstag getragen, dem siebzigsten. Der zweite Termin, an dem dieses Kleid aus dem Schrank genommen wurde, war Weihnachten. Aber bis dahin waren es doch noch einige Wochen …

Jana starrte nur auf das Kleid, auf die hell schimmernden Strümpfe. Sogar Schuhe trug ihre Mutter. Die schwere Tagesdecke aus dezent gemustertem Seidenbrokat hatte sie nicht vom Bett entfernt. Und die Schuhe waren die besten, die Hanne besaß. Sie mussten kaum einmal geputzt werden, denn Hanne verließ ja schon so lang das Haus nicht mehr.

„Mutter, warum die Schuhe? Wieso das Kleid?“

Janas Fragen waren heiser gestammelt. Das eiserne Band um ihren Hals zog sich enger zu, das Gewicht in ihrem Magen nahm ihr die Luft. In einem Winkel ihres Gehirns kannte sie die Antwort auf ihre Fragen längst. Aber es brauchte seine Zeit, bis sich dieses Wissen in ihr ausbreitete, bis sie es sich selbst eingestand, bis es sich in ihrem Körper materialisierte.

Als es so weit war, entfuhr ihr ein lauter Schrei. „Nein, Mutter, doch nicht jetzt!“

Das Tablett entglitt ihren Händen, der Tee versickerte im Teppich, eine Tasse rollte ein Stück über den Teppich und zerbrach erst, als sie klirrend an Sockel eines Schranks stieß.

„Nein! Nein!“, kam es aus Janas Kehle. Sie griff sich an den Hals, die Luft schien ihr knapp zu werden.

Da waren ihre Blicke schon höher gewandert, zu Hannes Gesicht. Aber wieder dauerte es eine Weile, bis Jana begriff, was sie da erblickte. Und wieso dieses Gesicht – bleich, wächsern, wie gemeißelt – mit einem Mal fast wieder jung aussah. Jung und seltsam verwundert, mit den großen, so weit geöffneten Augen, offen auch der Mund, wie zu einem erstaunten Ausruf.

„Du bist ja tot, Mutter.“

Es klang wie eine sachliche Feststellung, doch die Stimme, die sie aussprach, erschien Jana fremd.

„Tot also“, fuhr die fremde Stimme fort, und der Körper, in dem Jana sich selbst nicht mehr wahrnahm, ging langsam auf das Bett zu. „Tot, ja, damit hast du lang schon gerechnet. Und manchmal, wenn die Schmerzen zu schlimm waren, hast du es dir herbeigewünscht. Nun also ist es geschehen … Natürlich, Mutter, es konnte nicht anders sein. Ja, Mutter, ich erinnere mich gut, was du mir gesagt hast. Und ich werde alles genau so tun.“

Die Stimme, die aus Janas Mund kam, ging in einen seltsamen Singsang über, fast erinnerte es an ein Kinderlied.

„Ich weiß, Mutter, die Augen. Ich muss sie schließen. Auch wenn ich keine Angst mehr hab vor dem bösen Blick.“

Staunend sah Jana zu, wie eine Hand – es konnte nur ihre eigene sein – sich auf die Stirn der toten Frau legte, kühl und sehr sauber fühlte sich das an, auch, als diese Hand sich über die Augen legte und ihrem Starren mit einer leichten Bewegung ein Ende setzte.

„Du hast es mir oft gesagt, so muss es sein, Mutter. Nicht nur die Augen, auch der Mund muss geschlossen sein. Denn durch ihn entwicht die Seele. Und wenn der Mund offen bleibt, dann kommt sie vielleicht zurück. Sie darf aber nicht in den toten Körper zurück, sonst wird ein Wiedergänger daraus …“

Staunend sah Jana zu, wie ihre Hand alle nötigen Griffe verrichtete. Oft hatte sie gedacht, es sei nur eine belanglose Marotte, dass ihre Mutter sich in letzter Zeit so viel mit Bestattungsritualen befasst hatte. Nun schien ihr, das wäre genau auf diesen Moment ausgerichtet gewesen – und darauf, dass sie, Jana, jetzt das Richtige tat.

„Ich weiß, Mutter, das Fenster!“

Sie eilte hinüber, riss es weit auf. „Damit die Seele ins Freie steigen kann, nach oben.“

Draußen ging ein Wolkenbruch nieder. Jana war unempfindlich für die schweren Regentropfen, die ein stürmischer Wind ihr entgegenschleuderte. Ein Gefühl von Eile beherrschte sie, als gelte es, ganz schnell und doch auch penibel genau all das auszuführen, was hier zu Lande üblich war, wenn jemand starb.

„Die Uhr, natürlich!“

Sie rannte in die andere Ecke des Zimmers und stoppte die Zeiger. Was war sonst noch zu tun? Selbstverständlich, das Licht, das war viel zu grell. Sie löschte es, entzündete die Kerzen auf dem fünfarmigen Leuchter. Was noch? Das Kruzifix über dem Lehnsessel fiel ihr in die Augen. Sie nahm es von der Wand, legte es auf das Kissen, neben den Kopf mit den nicht mehr starrenden Augen, mit dem geschlossenen Mund.

„Sicher, Mutter, die Hände, ich falte sie dir ja schon. Und der Rosenkranz …“

Er war an seinem Platz, in der Schublade der Kommode. So war rasch auch das getan.

„Weihwasser, ich weiß, Mutter.“

Gleich neben der Tür hing das kleine Schälchen an der wand. Jana füllte den Inhalt in ein silbernes Gefäß um, das sich zu Füßen der Toten abstellen ließ.