Rätselhafte Rebecca 08 - Marisa Parker - E-Book

Rätselhafte Rebecca 08 E-Book

Marisa Parker

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Beschreibung

Rebecca - Eine außergewöhnliche junge Frau, die dem Rätselhaften immer auf der Spur ist. Die Licht in jedes Dunkel bringt. Und die auch in gefährlichen Situationen stets einen Ausweg weiß.
Auf ihren Reisen begegnet sie unheimlichen Abenteuern und dramatischen Schicksalen - und immer wieder der Liebe.
Doch das größte Mysterium bleibt ihre eigene Herkunft.


Was ist das für ein Geräusch, das aus den Tiefen des Museumskellers dringt? Neugierig bleibt Lili stehen und lauscht. Ein metallisches Klirren, ein Hämmern, ein Rasseln, schließlich das Gemurmel von menschlichen Stimmen ...

Lili ist sich sicher, dass in den Kellergewölben des Keltenmuseums ein dunkles Geheimnis verborgen liegt und stellt Nachforschungen an. Doch damit bringt sie sich in allerhöchste Gefahr. Kann Rebecca sie retten?

Begleite Rebecca auf ihren unheimlichen wie schicksalshaften Abenteuern an exotische Schauplätze und lüfte mit ihr das dunkle Geheimnis ihrer Vergangenheit.


Die digitale Neuausgabe der Romantic Thriller-Reihe von 2003 jetzt endlich und nur als eBooks erhältlich.

Jede Folge umfasst eine in sich abgeschlossene Geschichte und kann unabhängig von den restlichen Folgen der Serie gelesen werden.

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Seitenzahl: 111

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Inhalt

Cover

Über diese Serie

Über diese Folge

Über die Autorin

Titel

Impressum

Fürstin der Finsternis

In der nächsten Folge

Rätselhafte Rebecca

In einer rabenschwarzen Winternacht finden eine panische junge Frau und ihr Baby Zuflucht in einer Villa. Am nächsten Morgen ist die Frau verschwunden – nicht aber ihr Baby. Bei dem namenlosen Bündel nur ein silbernes Amulett, darauf die Initialen R und G. Das war alles, was Rebecca über ihre Vergangenheit wusste.

Warum war ihre Mutter so in Panik? Wieso ließ sie sie bei einer Fremden zurück? Und was bedeuten die Initialen?

Tante Betty, wie Rebecca ihre Adoptivmutter und die Besitzerin der Villa zärtlich nennt, hatte ihr die Geschichte oft erzählt. Aber auf all die Fragen hatte sie leider keine Antwort.

Heute, fast achtundzwanzig Jahre später, ist Rebecca eine erfolgreiche Reiseschriftstellerin. Als solche ist sie viel unterwegs und überall auf der Welt hat sie Freunde. Und wäre da nicht ihre rätselhafte Vergangenheit, wäre sie fast eine gewöhnliche junge Frau.

Fast – denn irgendwie scheint sie Abenteuer und Mysterien magisch anzuziehen. Und dabei glaubt sie gar nicht an Magie!

Folge 01: Hexenzauber

Folge 02: Schatten der Vergangenheit

Folge 03: Stimmen aus dem Jenseits

Folge 04: Im Bann des Magiers

Folge 05: Das Geheimnis der weißen Lady

Folge 06: Satans Töchter

Folge 07: Ozean der bösen Träume

Folge 08: Fürstin der Finsternis

Folge 09: Das Geheimnis des schwarzen Mönchs

Folge 10: Kalter Hauch der Angst

Folge 11: Grüße aus dem Totenreich

Folge 12: Schreckensnächte in Kairo

Folge 13: Der Fluch der schwarzen Villa

Folge 14: Angriff der Todesvögel

Folge 15: Der Ruf der Todesfee

Folge 16: Schritte in der Dunkelheit

Folge 17: Vom Teufel besessen

Folge 18: Das Schloss, in dem das Unheil wohnt

Folge 19: Die Insel des Schreckens

Folge 20: Die Nacht der Wahrheit

Über diese Folge

Was ist das für ein Geräusch, das aus den Tiefen des Museumskellers dringt? Neugierig bleibt Lili stehen und lauscht. Ein metallisches Klirren, ein Hämmern, ein Rasseln, schließlich das Gemurmel von menschlichen Stimmen … Lili ist sich sicher, dass in den Kellergewölben des Keltenmuseums ein dunkles Geheimnis verborgen liegt und stellt Nachforschungen an. Doch damit bringt sie sich in allerhöchste Gefahr. Kann Rebecca sie retten?

Über die Autorin

Marisa Parker, 1947 in Washington D.C. geboren, zog schon früh mit ihren Eltern nach Heidelberg. An der Heidelberger Universität studierte sie Germanistik, Latinistik und Philosophie. Nach ihrem Studium war sie viele Jahre als Journalistin und freie Schriftstellerin tätig. Heute lebt sie zusammen mit ihrem Mann und ihren beiden gemeinsamen Kindern in der Nähe von Köln.

Marisa Parker

Fürstin der Finsternis

BASTEI ENTERTAINMENT

Vollständige E-Book-Ausgabe der beim Bastei Verlag erschienenen Romanheftausgabe

Bastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG

© 2016 by Bastei Lübbe AG, Köln

Für die Originalausgabe:

Copyright © 2003 by Bastei Lübbe AG, Köln

Verlagsleiter Romanhefte: Dr. Florian Marzin

Verantwortlich für den Inhalt

Für diese Ausgabe:

Copyright © 2016 by Bastei Lübbe AG, Köln

Projektmanagement: Nils Neumeier/Stefan Dagge

Umschlaggestaltung: Manuela Städele-Monverde unter Verwendung einer Illustration von © shutterstock/Claire McAdams | coka | yyang

E-Book-Erstellung: César Satz & Grafik GmbH, Köln

ISBN 978-3-7325-2445-7

www.bastei-entertainment.de

www.lesejury.de

www.bastei.de

Fürstin der Finsternis

Ein fahler Mond schickte sein Licht durch jagende, tief hängende Wolken. Sie folgten einander so rasch und zahlreich, dass nur gelegentlich zu erraten war, wie wenig dem nächtlichen Gestirn noch bis zu seiner Vollendung fehlte.

Doch die Gestalten, die sich auf der Hochebene versammelt hatten, mussten den Mond nicht sehen können, um zu wissen, was die Stunde geschlagen hatte. Denn seit Jahrtausenden war der Zyklus des Erdtrabanten erforscht und berechnet, so genau, dass heutige Wissenschaftler noch immer staunten über Methoden und Kenntnisse ihrer Vorfahren, die, der Schrift unkundig, als Barbaren und Anhänger dubioser Kulte galten – und doch genau den Lauf von Sonne, Mond und Sternen zu berechnen wussten.

Und dieselben Wissenschaftler hätten bestimmt als Hokuspokus abgetan, was sich auf der Hochebene im Moment abspielte, innerhalb eines Kreises, den zahlreiche Menhire bildeten, von Wind und Wetter der Jahrhunderte verwittert – aber noch immer vorhanden, steinerne Zeugen einer Vergangenheit, die ihre Geheimnisse meist nur andeutungsweise preisgibt.

Doch vielleicht hätte solch ein Wissenschaftler vor Grausen auch einfach den Kopf abgewandt und rasch das Weite gesucht. Spätestens jetzt, wo markerschütterndes Gebrüll die nächtliche Stille zerriss.

War das ein Mensch, dem die letzte Stunde schlug? Gleich den Menhiren bildeten die in bodenlange weiße Kutten gewandeten Gestalten einen Kreis. So verhinderten sie, dass unerwünschte Blicke ins Zentrum des Geschehens fallen konnten. Dort schleuderte ein mächtiges Feuer seine züngelnden Flammen empor und rückte eine ebenfalls weiß gekleidete Gestalt in flackerndes Licht. Das lange pechschwarze Haar fiel ihr bis zu den Hüften und ließ vermuten, dass es sich um eine Frau handelte. Und ihre weit ausgebreiteten Arme, der nach oben gerichtete Blick, ihr leises Gemurmel verriet, dass sie eine Priesterin war.

An bestimmten Stellen erhoben auch die im Kreis Stehenden ihre Stimmen, mal war es kaum mehr als ein Flüstern, dann wieder Schreie, spitz und hell.

Auch diese Gestalten waren also Frauen, und eine Frau war es auch, die auf dem Dolmen lag, dem riesigen Tisch aus Stein, von duftenden Kräuterbüscheln umgeben. Sie lag reglos, in ein braunes Gewand aus grobem Sackleinen gekleidet, die Beine gespreizt, desgleichen die Arme, und ihre Handflächen waren nach oben geöffnet. Weit geöffnet auch ihre Augen, starr blickten sie zum Himmel empor. War sie tot? War ihr dieser Todesschrei entschlüpft?

Die Priesterin griff nun zu einigen Ruten, die frisch geschnitten bereitlagen, holte weit aus, erhob sie, ließ sie niedersausen –

Nicht auf die Frau auf dem Dolmen. Sie wäre so hoch oben der Priesterin gar nicht erreichbar gewesen. Aber das Tier, das in der Höhlung der mächtigen Felsblöcke angepflockt war, schrie erneut, als es vom Rutenbündel der Priesterin getroffen wurde. Ein Stier war es, von Schmerzen gepeinigt versuchte er sich aufzubäumen. Doch vielfache Fesseln hinderten ihn daran. Die Priesterin ließ ihn wieder und wieder die Ruten spüren, sie trugen Dornen, und die Zeremonienmeisterin wusste seine empfindlichsten Stellen zu treffen.

In eintönigem Singsang mischten sich die Stimmen der Frauen im Kreis in das Brüllen des Stiers. Dabei kamen sie langsam näher, zogen den Kreis um Feuer, Dolmen und Priesterin enger. Die Priesterin vollzog das Ritual mit abgewandtem Blick, er war in den Himmel gerichtet, dorthin, wo ab und zu die Mondscheibe zwischen den Wolken sichtbar wurde. Blind tat sie, was nach altem Brauch getan werden musste. Wo sie in diesem Moment zu stehen hatte, war genau so festgelegt wie der Ort, an dem sich das Opfertier brüllend wehrte, sie musste es nicht sehen, um mit jedem Schlag zu treffen.

Endlich ließ sie das Rutenbündel fallen. Sie zog etwas aus ihrem Gürtel, silbern blitzte es auf im Mondlicht, das genau jetzt zwischen zwei Wolken hindurchbrach. Der Singsang der Frauen wurde ohrenbetäubend, als die Priesterin ihren Dolch in den Stier versenkte, überlegt, kraftvoll traf sie das Herz. Mit dem Todesschrei des Stiers schwoll auch der Gesang der weißen Frauen an, schwer zu entscheiden, welche Stimme hier tierischen, welche menschlichen Ursprungs war.

Sobald der Stier mit einem Röcheln verschied, mit einem Zittern, das seinen mächtigen Körper in konvulsivischem Zucken durchlief, einem krampfhaften letzten Aufbäumen der Gliedmaßen, lösten sich einige Gestalten aus dem Rund. Sie trugen Werkzeuge, mit denen sie augenblicklich den Stier zu zerlegen begannen, mit kundigen Griffen, schnellen, geschickten Bewegungen. Dampf entstieg seinem massigen Körper, sein Blut wurde in einem Eimer aufgefangen. Auf einer großen, mit bequemen Tritten versehenen Leiter gelangte eine der Frauen auf den Dolmen hinauf, den Bluteimer hielt sie mit beiden Händen vor sich umklammert, gleich einer Opferschale erhoben, und mit dem dampfenden Inhalt begoß sie die reglose Frau dort oben.

Indessen kamen die Frauen unten mit dem Zerteilen gut voran. Um die Eingeweide war es ihnen hauptsächlich zu tun, Herz, Nieren, Milz und Gedärm lagen bald säuberlich aufgereiht in einer Reihe. Doch noch fehlte das Wichtigste, die Leber, das Organ, um das sich alles bei dieser Zeremonie drehte. Aber endlich war auch sie dem offenen Kadaver entnommen, wurde im Triumph zum Himmel empor gehalten, endlich in einer kleinen Prozession zur Priesterin gebracht.

Diese hockte mittlerweile dicht beim Feuer, eine große Schale neben ihr nahm die Leber auf. Die Frauen, die das Schlachten erledigt hatten, zogen sich wieder zu den andern im Kreis zurück. Von der Frau oben auf dem Dolmen lief noch immer das Stierblut herunter, überzog die uralten Steine des Dolmens mit nass glänzenden Spuren, um endlich im Boden zu versickern, links und rechts von den wüst zerfledderten Resten des Stiers.

Als die Priesterin die Leber zu untersuchen begann, behutsam, mit bloßen Händen, wurde es sehr still. Denn nichts durfte ihre Konzentration jetzt stören, es war nicht leicht, dem nachgiebigen Tierorgan seine Orakelbedeutung zu entlocken. Und viel hing heute davon ab, dass hierbei kein Fehler geschah, sehr viel – vor allem für die schreckensstarre Frau oben auf dem steinernen Altar.

***

„Der Rehbraten!“, kündigte Lene Auwald der Tischgesellschaft an und erntete sofort entzückte Ahs und Ohs.

Elisabeth von Mora, kurz Betty gerufen, hatte einige Freunde in die einsame Villa geladen. So abseits sie auch lebte, wurde ihr Haus doch oft zu einem gastlichen Zentrum. Über ihren Mann, einen vor Jahrzehnten verstorbenen, sehr angesehenen Juristen, war sie mit den so genannten besseren Kreise bekannt geworden. Ihrem Charme und ihrer Gastfreundschaft war es zu danken, dass niemand eine Einladung der Fünfundsechzigjährigen ausschlug.

Woran die Kochkünste ihrer Haushälterin Lene Auwald einen beträchtlichen Anteil hatten. Zum zart geschmorten Rehrücken in der tiefroten Burgundersauce servierte sie an diesem Abend ihr berühmtes Selleriepüree und duftige Klöße samt einem säuerlich herben Apfelkompott.

„Welchen Wein trinken wir dazu, Tante Betty?“ Rebecca, die achtundzwanzigjährige Adoptivtochter der Gastgeberin, war heute ebenfalls zugegen. In der Stadt hatte die Reiseschriftstellerin eine große, behagliche Wohnung, aber sie besuchte ihre Tante gern und oft. In Situationen wie heute half sie Lene etwas dabei, all die Leckereien aus der Küche auf die lange Tafel im großen Speisesaal zu bringen.

„Burgunder natürlich“, erwiderte Betty. Dem Anlass entsprechend war sie in einem taubengrauen Kostüm eher elegant gekleidet, und ihre längst ergrauten, mit einem Stich ins Violette getönten Haare zeugten von einem kürzlichen Frisörbesuch. „Er steht schon in der Karaffe drüben auf der Kredenz bereit.“

Rebecca, eine zierliche junge Frau mit großen grünen Augen und tiefschwarzem, sehr lockigen Haar, zu dem das safranfarbene kniekurze Strickkleid einen sehr aparten Kontrast abgab, ging um den Tisch und füllte die Gläser.

Etwa zwölf Personen saßen um die stilvoll gedeckte Tafel, Alt und Jung hatten sich eingefunden, und als sie nun erwartungsvoll an ihren Gläsern nippten, glich das einer feierlichen Zeremonie. Denn es war ein sehr alter Jahrgang, den Betty aus ihrem Keller geholt hatte.

„Es geht doch nichts über einen guten Burgunder!“, lobte ein älterer Herr anerkennend.

„Und nichts über Frauen, die damit ihre Gäste so großzügig bewirten“, ergänzte ein anderer, der zur Linken Bettys saß.

Johannes Wiedeke war Gutsbesitzer und konnte als unmittelbarer Nachbar Bettys gelten, auch wenn ein Fußweg von gut einer halben Stunde zwischen ihren Anwesen lag. Der rüstige alte Herr stand Betty nicht nur mit praktischer Hilfe beiseite, wenn Not am Mann war. Er verehrte sie auch zutiefst und ließ sich keine Gelegenheit entgehen, das zum Ausdruck zu bringen. Er erhob nun sein Glas und zwinkerte Betty zu. „Ich schlage vor, wir trinken auf dich!“

Alle erhoben ihre Gläser, und nach einem weiteren Schluck konzentrierten sich dann erst einmal alle auf die Köstlichkeiten auf ihrem Teller. Lili Kronheim war es, die das sprichwörtliche gefräßige Schweigen als Erste brach. „Burgunder – das werde ich demnächst täglich trinken können!“

Betty verstand die Andeutung der jungen Frau sofort. „Ach, dann hat es also geklappt? Du hast die Stelle?“

Lili, sehr hübsch mit dem halblangen blonden Haar, den wachen blauen Augen, nickte heftig. „Ja, es hat geklappt! Ich komme mir vor wie eine Lottogewinnerin. Denn ich weiß, wie viele sich auf die Stelle beworben haben. Jetzt kann ich endlich beweisen, was ich im Studium gelernt habe.“ Altertumswissenschaften, Archäologie, Museumskunde, mit diesen Disziplinen hatte sie sich jahrelang befasst und vor kurzem einen glänzenden Abschluss hingelegt.

„Dann müssen wir jetzt auf dich anstoßen!“ Diesmal erhob Gräfin Carina van Belleen ihr Glas. Sie war eine der engsten Freundinnen Bettys und saß neben Emilie von Hartenstein. Diese war bekannt für ihren ausgeprägten Hang zu allerlei Übersinnlichem.

„Hoffentlich hat dir das viele Studieren nicht eher geschadet“, bemerkte sie. „Denn worauf es wirklich ankommt, Intuition, ein Gespür für all die Geheimnisse, die uns umgeben …“

Schallendes Gelächter unterbrach sie.

„Geheimnisse, die zum Beispiel dort in Burgund so nach und nach dem Boden entrissen werden“, griff Lili das Stichwort dennoch gern dankbar auf. „Vieles aus der Hochblüte der keltischen Kultur ist noch erstaunlich gut erhalten. Und wenn etwas unter dem Zahn der Zeit leiden musste, dann restaurieren wir das – um es dann einer staunenden Öffentlichkeit im Museum zu zeigen.“

„Du redest, als müsstest du Werbung machen“, bemerkte der junge Mann neben ihr.

Andreas Waller, ein großer, dunkelhaariger Mann mit ebenso dunklen Augen, war vermutlich der Einzige, der sich nicht richtig freuen konnte mit Lili. Seit kurzem erst waren die beiden ein Paar, und Andreas graute schon jetzt davor, Lili nicht mehr regelmäßig sehen zu können. Er war Ende Zwanzig und verdiente sich erste Meriten als Architekt in einem angesehen Büro, das international Aufträge ausführte – nur eben leider derzeit nicht in Burgund, wohin es Lili so heftig zog.

„Du ärgerst dich ja nur, dass du dort als Architekt nicht gefragt bist“, versetzte Lili, lächelte ihn aber liebevoll an.