Seewölfe - Piraten der Weltmeere 729 - Fred McMason - E-Book

Seewölfe - Piraten der Weltmeere 729 E-Book

Fred McMason

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Beschreibung

Die Echse wirbelte herum, stieß mit ihren stämmigen Beinen Sand in die Luft und schnappte sofort zu. Hassard, völlig überrascht, sprang blitzschnell zur Seite. Fauchend griff das Monster erneut an. Es war gereizt, böse, überrascht und außerdem wohl auch hungrig. Die mächtigen Kiefer mit den gewaltigen Zähnen schnappten zu, wieder ins Leere. Sand flog Hassard wie eine Wolke ins Gesicht. Keuchend zog er den Degen, hielt ihn in der Rechten und zielte damit nach der Echse, die aber so schnell reagierte, daß der Stoß sie verfehlte. Das Exemplar aus grauer Vorzeit brüllte laut auf und stürzte sich wahllos zwischen die Männer, die nach allen Seiten auseinanderstoben. Der Seewolf wich aus. Wieder flog Sand explosionsartig hoch, und er hielt sich die andere Hand vors Gesicht. Dann stach er mit dem Degen zu...

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Impressum© 1976/2021 Pabel-Moewig Verlag KG,Pabel ebook, Rastatt.eISBN: 978-3-96688-151-7Internet: www.vpm.de und E-Mail: [email protected]

Fred McMason

Komodo – Insel des Grauens

Nur einer überlebt – und der wird wahnsinnig

Die Insel war der Vorhof zur Hölle. So konnte man sie jedenfalls ohne weiteres bezeichnen. Warane lebten hier, urweltliche Echsen von mehr als drei Yards Länge, die alles angriffen, was sich bewegte. Luke Morgan hatte diese schmerzliche Erfahrung bereits hinter sich und lag jetzt mit Bißwunden an beiden Oberschenkeln und dem rechten Unterarm an Bord der Schebecke.

Aus dem Inselinneren waren Todesschreie gedrungen, und die Arwenacks hatten auch ein paar menschliche Knochen gefunden. Irgendwo auf der Insel mußten Schiffbrüchige stecken, das bewies schon das ausgebrannte Wrack am Strand.

Zu allem Überfluß aber gab es auch noch malaiische Piraten, die frech herangesegelt waren und angegriffen hatten …

Die Hauptpersonen des Romans:

Jan tom Broek – weiß, daß sie als Schiffbrüchige nur eine Chance haben, zu überleben, wenn sie zusammenhalten.

Ari van Valdern – pendelt zwischen Wahn und Wirklichkeit und weiß letztlich nicht mehr, was er tut.

Edwin Carberry – nimmt ein kleines „Waranchen“ zur Brust und spielt den Drachen-Dompteur.

Die Killigrew-Söhne und Batuti – werden jäh von zwei kleinen, amoklaufenden Malaien überfallen und müssen hart kämpfen.

Philip Hasard Killigrew – baut eine Falle auf, um mit den tückischen Piraten endgültig abzurechnen.

Inhalt

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

1.

Als der obere Rand der Sonnenscheibe wie ein Feuerball aus dem Meer stieg, waren ausnahmslos alle Arwenacks längst wach.

Hasards erste Sorge galt dem kleinen und jähzornigen Luke Morgan, den es gestern so schlimm erwischt hatte.

Sie hatten Luke ins Krankenrevier verfrachtet, und da lag er jetzt in seiner Koje und grinste, als Hasard eintrat.

„Du siehst aber fein aus“, kommentierte Hasard. „Wie fühlst du dich denn, Luke?“

Luke hatte die Beine verbunden. An den Bißstellen schimmerte es rötlich, und auch der Verband um seinen Arm war ein wenig rot gefärbt.

„Prächtig“, erwiderte Luke. „Sagen wir mal, ich wäre ein bißchen behindert, wenn ich jetzt oben auf einer Rah herumturnen müßte.“

„Mußt du zum Glück nicht. Und du brauchst auch mit keinem um die Wette zu laufen.“

„Was für ein Glück ich habe!“ rief Luke. Der stämmige und kleine Kerl war einfach nicht kleinzukriegen. „Haben sich die Schnapphähne wieder blicken lassen, Sir?“

„Nein, die See ist ringsum wie leergefegt. Aber Batuti will beobachtet haben, daß sich zwei der malaiischen Piraten noch auf der Insel befinden. Sie haben sich irgendwo versteckt, als wir ihre beiden kleinen Boote zerschossen haben.“

„Und was ist mit den Schiffbrüchigen?“ wollte Luke wissen.

„Darüber wissen wir ebenfalls noch nichts. Wir haben keinen gesehen, obwohl wir die Kanonen abfeuerten und am Strand das Feuer entzündeten. Ich nehme fast an, daß sie alle den Waranen zum Opfer gefallen sind. Du hast ja selbst erlebt, wie schnell diese Ungeheuer zupacken und angreifen.“

„Allerdings“, sagte Luke heiser, und ihn schauderte noch jetzt, als die Bestie so blitzschnell aus einem Busch heraus angegriffen und sich in ihn verbissen hatte. Diese riesigen Warane schienen nicht die geringste Angst vor einem Menschen zu haben. Sie ähnelten in ihrer Freßgier den berüchtigten Riffhaien. Auf den ersten Blick sahen sie zwar träge und behäbig aus, waren aber wendig, flink und unglaublich schnell.

Luke hatte auch erstmals ihre gewaltige Kraft zu spüren gekriegt.

Er sah den Seewolf an und grinste wieder.

„Kann ich nicht an Deck, Sir? Hier unten ist es verdammt langweilig, auch wenn mich dauernd jemand besucht. Oben könnte ich irgendwo im Schatten liegen.“

„Wenn der Kutscher nichts dagegen hat, meinetwegen. Aber das muß er selbst entscheiden.“

Der Kutscher erschien ein paar Augenblicke später.

„Da bestehen keine Bedenken“, meinte er nach einem prüfenden Blick auf Luke. „Der Bursche grinst, als sei ihm was Gutes widerfahren. Da kann er auch oben an Deck weitergrinsen.“

Daraufhin grinste Luke noch mehr.

Etwas später trugen sie ihn an Deck und legten ihn unter ein aufgespanntes Sonnensegel.

Der Kutscher erneuerte seine Verbände und schüttelte den Kopf.

„Für ein paar Tage wirst du wohl ausfallen, mein Freund. Das Vieh hat dir ein paar wirklich hübsche Bisse beigebracht. Jetzt müssen wir nur dafür sorgen, daß es keinen Wundbrand gibt.“

„Mit Rum?“ fragte Luke augenzwinkernd.

„Sicher, aber auf die Wunde und nicht in deinen Hals. Das könnte dir wohl so passen, an Deck herumzulümmeln und einen wegzukippen.“

Luke verging das Grinsen dann allerdings doch, als der Kutscher und Mac Pellew die Wunde mit scharfem Rum reinigten, zum zweiten Male jetzt schon, weil der Kutscher befürchtete, Luke könne sich von den geifernden Zähnen des Warans infiziert haben.

Der eine Biß am rechten Oberschenkel bereitete ihm ziemliche Sorgen, und er überlegte ernsthaft, ob sie die Wunde nicht doch mit Kabelgarn nähen sollten. Doch als er den Verband anlegte, fügten sich die Wundränder einwandfrei zusammen, und so konnte er auf die Tortur verzichten.

„In Zukunft spielst du nicht mehr mit so bissigen Viechern“, sagte Mac tadelnd.

„Ich werd’s mir merken, Mac, und vielen Dank.“

Inzwischen suchte Hasard mit dem Spektiv die See ab, aber die Piraten-Balor und ihr Begleitboot, die Piahiap, hatten sich hinter die Kimm verzogen oder befanden sich auf der anderen Seite der Insel.

Sie mußten jedoch höllisch aufpassen, denn die Kerle waren jetzt gereizt und würden bestimmt nicht so einfach aufgeben.

Am Strand der Insel war noch der große schwarze Fleck von dem Feuer zu sehen, das sie gestern entzündet hatten, um den unbekannten Schiffbrüchigen den Weg zu weisen. Der laue Wind wehte die Aschereste höher den Strand hinauf.

„Ich möchte wissen, welches Drama sich hier abgespielt hat“, sagte Don Juan de Alcazar und deutete zu dem Gerippe im Wasser, von dem nur noch verkohlte Reste zu sehen waren. Wie der Rippenbogen eines toten und skelettierten Elefanten sahen sie aus. „Wir haben bei unserer ersten Erkundung keine Leichen gefunden, nur ein paar Knochen. Mich würde interessieren, was das für Leute sind und wo sie sich jetzt befinden.“

„Ferris tippt auf Holländer“, sagte Hasard. „Er meint, das Wrack sei der Überrest einer holländischen Fleute. Möglicherweise sind die Holländer hier irgendwo mit den malaiischen Piraten zusammengestoßen. Dabei wurde die Fleute versenkt oder brannte schon vorher aus. Aber das sind alles nur Mutmaßungen. Wir wissen so gut wie gar nichts.“

„Was wollen wir unternehmen?“

Der Seewolf überlegte nicht lange.

„Wenn es Überlebende gibt, ist es unsere verdammte Pflicht und Schuldigkeit, nach ihnen zu suchen, und genau das werden wir auch tun. Gestern konnten wir keinen Erfolg verbuchen, aber da haben wir auch nur einen kleinen Teil der Insel durchsucht. Vielleicht sind die Männer vor Angst tief ins Inselinnere geflohen oder haben sich bis zur anderen Seite durchgeschlagen.“

„Ja, das wäre möglich. Etliche dürften wohl auch diesen gefräßigen Waranen zum Opfer gefallen sein. Anfangs tippten wir auf Kannibalen, aber beweisbare Spuren gab es nicht. Sonst hätten wir zumindest erloschene Feuerstellen oder Fußspuren gefunden.“

„Trotz allem bleibt hier einiges rätselhaft“, sagte Hasard. „Und genau das möchte ich gern herausfinden.“

„Du meinst, es könnte tiefer im Inselinnern Kannibalen geben?“

„Auszuschließen ist das nicht. Wir sollten uns erst mal einen genauen Überblick über die Insel verschaffen.“

„Sehr groß kann sie nicht sein“, sagte Dan O’Flynn, der sich zu ihnen gesellte, nachdem auch er nach Luke gesehen hatte. „Sie sieht wie eine Schnecke mit zwei exakt nach Norden ausgerichteten Fühlern aus. An dem östlich gelegenen Fühler befinden wir uns, den anderen kann man da drüben wie eine endlose Landzunge erkennen. Aber dahinter bieten sich gute Verstecke für Piraten an. Deshalb wurden wir auch so überraschend schnell angegriffen.“

Der Seewolf nickte zustimmend.

„Die Fühler selbst, in diesem Fall also die langen Landzungen, brauchen wir nicht abzusuchen. Wir haben sie ja gestern schon gerundet und nichts entdeckt. Wir sollten zwei Gruppen bilden, von denen die eine nach Süden ins Landesinnere vordringt und die andere mit der Jolle von Norden nach Süden segelt. Die Landgruppe kann zu jenem Hügel vordringen, der einen Überblick über die Insel gestattet.“

Hasard wies auf einen grünbewachsenen Berg, der etwa dreihundert Yards aufragte und an seinem unteren Teil von Dschungel überwuchert war. Weiter oben sah das Grün aus dieser Entfernung wie dichtes Moos aus.

Der Spanier Don Juan meldete Bedenken an.

„Das hieße, wir müßten uns sozusagen entblößen. Wir sollten damit rechnen, abermals von der Balor und der Piahiap angegriffen zu werden. Das kleine Boot ist wendig und schnell und kann auch in flachen Gewässern vorzüglich operieren. Die Balor ist gut bewaffnet, ebenfalls schnell und wendig und mit fanatischen Kerlen besetzt, die bedenkenlos ihr Leben riskieren, wenn sie Beute wittern.“

Hasard nickte etwas verdrossen. Natürlich konnten diese Bastarde jederzeit wiederauftauchen, damit mußten sie rechnen. Allerdings waren die Piraten um mehr als zwanzig Kerle reduziert und hatten auch zwei wendige Boote weniger.

„Dann werden wir die entsprechenden Gruppen eben klein halten“, sagte er. „Für die Jolle genügen drei Mann, die andere Gruppe muß auch nicht größer sein. Sie soll ja keine großen Aktionen unternehmen, sondern sich nur einen Überblick verschaffen. Die Landgruppe nimmt außerdem die Wolfshündin mit. Das müßte genügen, denn es ist nicht zu erwarten, daß sich die Malaien ins Landesinnere begeben haben, nur um dort ein paar Holländer aufzustöbern, die sie ohnehin längst ausgeplündert haben.“

Die beiden Gruppen waren schnell zusammengestellt. Da die Wolfshündin Plymmie mitging, war sie bei den Zwillingen Hasard und Philip bestens aufgehoben. Hinzu kam noch Batuti.

Die Jolle sollte Dan O’Flynn zusammen mit Ferris Tucker und dem Profos Edwin Carberry übernehmen. Das waren ebenfalls drei eisenharte Kerle, die den Teufel nicht fürchteten und sich ihrer Haut zu wehren wußten.

Aber erst sollte noch das Frühstück eingenommen werden, damit die Männer nicht mit knurrenden Mägen loszogen.

Bis es soweit war, überprüften Al Conroy und Big Old Shane sorgfältig alle Culverinen und auch die Drehbassen.

Sollte die malaiische Balor noch einmal angreifen, würden sich die Kerle erneut blutige Nasen holen.

Die Schebecke war in Alarmbereitschaft versetzt worden. Im Ausguck stand der Schwede Stenmark mit einem Spektiv, das er abwechselnd auf die beiden Landzungen richtete.

Mac und der Kutscher hatten eine riesige Pfanne Speckpfannkuchen zubereitet. Wem das nicht reichte, der konnte sich zusätzlich noch mit Brot und Hartwurst oder mit frischen Früchten eindecken.

Batuti biß gerade herzhaft in einen Pfannkuchen, als er jäh mit dem Kauen aufhörte und auf eine ganz besondere Art den Kopf schief legte.

Für die anderen war das ein Zeichen, sich mucksmäuschenstill zu verhalten. Wenn Dan O’Flynn an Bord die schärfsten Augen hatte, dann war es Batuti, dessen Ohren nichts entging. Der Dschungel in Gambia, wo sie immer auf der Hut vor wilden Tieren sein mußten, hatte diesen Sinn schon von klein auf bei ihm ganz besonders ausgeprägt.

„Ein Schrei“, flüsterte er. Mit dem fettigen Pfannkuchen in der Hand deutete er nach Südwesten.

Niemand hörte etwas. Gerade zu dieser Zeit war es fast unheimlich still auf der Insel – bis auf das leise Knistern der winzigen Wellen, die auf den Sand liefen.

Dann war doch ein Ruf zu hören, sehr weit entfernt und leise. Es konnte auch ein verwehender Schrei sein. Aber ob er von einem Menschen stammte oder von einem Tier, ließ sich nicht heraushören.

Danach war nichts mehr zu hören.

„Ein Vogel?“ fragte der Seewolf zögernd.

Batuti schüttelte energisch den Kopf.

„Nein, kein Vogel, Sir. Es war nicht der Schrei eines Tieres. Ich habe ihn zweimal gehört. Es muß ein Mensch gewesen sein. Gestern haben wir die Schreie deutlicher gehört.“

„Ein Zeichen also“, sagte Hasard, „daß sich der oder die Betreffenden mittlerweile ziemlich weit von uns entfernt haben.“

„Sie müssen irgendwo im Südwesten der Insel stecken, Sir. Der Schrei erklang aus der Richtung.“

„Wenigstens ein Anhaltspunkt. Dann werden wir gleich aufbrechen. Nehmt euch aber zuerst den kleinen Berg vor. Von dort oben habt ihr einen besseren Überblick. Seht euch in südwestlicher Richtung um. Ich denke, Plymmie wird bald irgendwo auf eine brauchbare Spur stoßen.“

Die Jolle war bereits abgefiert, und bewaffnet waren die Arwenacks inzwischen auch.

Die meisten hatten sich für Tromblons mit den trichterförmigen Mündungen entschieden, denn diese Handfeuerwaffen hatten die größte Streuung, falls sie auf eine Überzahl von Gegnern stießen.

Die Jolle wurde zum Land gepullt und setzte die Zwillinge, Batuti und die Wolfhündin ab.

Dan, Ferris und Edwin Carberry segelten zunächst nach Norden, rundeten den „Fühler“ und gingen anschließend auf südlichen Kurs.

Die anderen warteten feuerbereit auf das Auftauchen der Piraten-Balor und der kleinen Piahiap.

Über der Insel lag jetzt wieder diese entsetzliche Stille, die Gefahr ahnen ließ.

2.

Was sie bisher erlebt hatten, war ein einziger Alptraum, ein Geschehnis, das sie nie wieder in ihrem Leben vergessen würden.

Jetzt waren die beiden Holländer Ari van Valdern und Jan tom Broek am Ende ihrer Kräfte, ausgelaugt, ausgezehrt, vor Angst und Grauen fast wahnsinnig.

Länger als eine Woche befanden sie sich bereits auf dieser höllischen Insel, und es sah nicht so aus, als würden sie dieses Eiland des Todes jemals lebendig verlassen.

Dabei hatte sich alles so wunderbar angelassen, als sie mit einer kostbaren Ladung von den Molukken-Inseln zur Bandasee unterwegs gewesen waren.

Doch schon bald war es Schlag auf Schlag gegangen.

Begonnen hatte ihr Unglück mit der Sichtung einer malaiischen Balor, einem Piratenschiff, und seinen kleinen Begleitbooten mit den braunen und unbarmherzigen Teufeln an Bord.

Sie hatten die schwerbeladene Fleute verfolgt, zwischen Riffe und Untiefen getrieben und schließlich im flachen Wasser einer Bucht gestellt.

Nach einem erbitterten Gefecht mußten die einundzwanzig Holländer vor der Übermacht flüchten und sprangen ins Wasser, um schwimmend die Insel zu erreichen. Dabei kamen gleich drei Männer um.

Hilflos sahen sie zu, wie die Fleute restlos geplündert und dann von den braunen Teufeln in Brand gesteckt wurde. Damit war alles verloren, und jetzt ging es nur noch ums nackte Überleben.

Aber das erwies sich als das reinste Martyrium, als eine so höllische Strapaze, wie sie noch keine erlebt hatten.

Von da ab begann es unheimlich zu werden, denn einer nach dem anderen verschwand spurlos, als hätte es ihn nie gegeben. Es gab nur ein paar undefinierbare Spuren im Sand oder zerwühltes Gras.

Ein paar dachten an Kopfjäger, andere ebenfalls an Kannibalen, doch sie fanden nirgendwo menschliche Fußspuren.

Das ließ alles noch unheimlicher werden. Angst und Grauen gingen weiter um, und jeder belauerte argwöhnisch und mißtrauisch jeden.

In dieser Woche schlugen sie sich mehr schlecht als recht durchs Leben, lebten von Vogeleiern, kleinen Schlangen und Nüssen.

Plötzlich waren nur noch fünf Leute übrig, was sie glauben ließ, der Teufel habe hier seine Hand im Spiel oder auf der Insel hausten furchtbare Dämonen.

Dann, vor zweieinhalb Tagen, traten zum ersten Male ihres Hierseins diese schrecklichen Drachen auf, Ungeheuer, riesige Warane von über drei Yards Länge, die sich auf alles stürzten, was sich bewegte.

Von da an wußten sie, auf welche unheimliche Art die anderen Männer verschwunden waren. Sie waren verschlungen worden, und diese Vermutung bestätigte sich, als sie Augenzeuge eines solchen Angriffs wurden.