Seewölfe - Piraten der Weltmeere 745 - Fred McMason - E-Book

Seewölfe - Piraten der Weltmeere 745 E-Book

Fred McMason

0,0

Beschreibung

Drei Ratten hatte der Schiffsjunge Juan im stinkenden Kielraum bereits erlegt. Aber dann zuckte er doch zusammen, als er eine besonders große Ratte bemerkte, die sich drei Schritte entfernt von ihm zusammenkauerte. Erst als der Junge den Peekhaken hob, fiel ihm auf, daß das keine Ratte sein konnte. Er hatte sich getäuscht. Hastig trat er näher. Was er für eine Ratte gehalten hatte, war der ausgestreckte Fuß eines Menschen. Juan stieß einen erstickten Aufschrei aus. Der Mann lag bäuchlings zwischen den glitschigen Ballaststeinen, die Arme weit ausgebreitet wie bei einem Sturz aus größerer Höhe. Sein Kopf hing in einer mit Bilgewasser angefüllten Mulde...

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern
Kindle™-E-Readern
(für ausgewählte Pakete)

Seitenzahl: 117

Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:

Android
iOS
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Impressum© 1976/2021 Pabel-Moewig Verlag KG,Pabel ebook, Rastatt.eISBN: 978-3-96688-167-8Internet: www.vpm.de und E-Mail: [email protected]

Jan J. Moreno

Grauen an Bord

Als einer nach dem anderen stirbt, geht die Angst an Bord um

Den Himmel über Manila beherrschten noch die schweren Gewitterwolken, aber jenseits der Hafenanlagen verkündete bereits ein farbenprächtiger Regenbogen den raschen Wetterumschwung.

Die einheimischen Arbeiter, bis auf die Haut durchnäßt, schufteten seit Stunden ohne Pause. Von gnadenlosen Aufsehern angetrieben, zerrten sie schwer beladene Karren durch den inzwischen knöcheltiefen Schlamm. Auf der Pier stapelten sich Kisten und Fässer mit Handelswaren. Sie waren Eigentum eines spanischen Kapitäns, der, wenn die Heimreise reibungslos verlief, in wenigen Wochen den größten Gewinn seines Lebens einstreichen würde …

Die Hauptpersonen des Romans:

Don Lourenço de Almeida – der Kapitän der „Nuestra Señora de Esperanza“ erhält von der Marinebehörde einen Befehl, der alle seine Pläne über den Haufen wirft.

Teodore Roa – der Zahlmeister der „Nuestra Señora“ deckt an Bord ein furchtbares Verbrechen auf.

Don Salomón López de la Fuente – der Casa-Beamte spricht ein Todesurteil aus und läßt es vollstrecken. Danach lebt er aber nicht mehr lange.

A-Sung – die hübsche Chinesin erlebt die Hölle und entleibt sich selbst.

Philip Hasard Killigrew – der Seewolf zweifelt immer mehr daran, die Manila-Galeone noch zu finden.

Inhalt

Kaptiel 1

Kaptiel 2

Kaptiel 3

Kaptiel 4

Kaptiel 5

Kaptiel 6

Kaptiel 7

Kaptiel 8

Kaptiel 9

1.

Capitán Don Lourenço de Almeida hatte sogar während des Unwetters auf dem Achterdeck seiner Galeone „Nuestra Señora de Esperanza“ ausgeharrt. Er ignorierte die Nässe, die ihm immer noch in den weißen Seidenkragen rann. Das Hemd klebte ihm ohnehin längst wie eine zweite Haut am Körper, die Pluderhose hatte ihre Form verloren, und die Stiefel würden auch mit einer Füllung heißer Reiskörner nur langsam austrocknen.

Nachdenklich hing sein Blick an den Waren, die von den Lastenträgern herangeschafft wurden. Es waren nicht die kostbarsten Güter – die zu erwerben fehlten ihm die nötigen Mittel –, aber es waren Dinge, die in Spanien dennoch reißenden Absatz finden würden.

Unwillkürlich verglich Don Lourenço die Galeone mit einem unersättlichen, gefräßigen Ungetüm. Die Übernahme der an Land gestapelten Güter würde, verglichen mit den langwierigen Vorverhandlungen und dem Antransport, nur einen Bruchteil der inzwischen aufgewendeten Zeit beanspruchen.

An Frischwasser, Reiswein, Dörrobst und Schlachtvieh in ausreichender Menge war ebenfalls gedacht. Auf einem Ochsenkarren brachte ein Bauer soeben Käfige mit fünfzig Hühnern. Das gackernde und flatternde Federvieh veranstaltete einen Heidenlärm, der vorübergehend alle übrigen Geräusche übertönte.

Der Wagen rumpelte bis unmittelbar ans Ende der steinernen Mole. Zwei Träger sprangen hastig zur Seite, um nicht von den großen Scheibenrädern des Gefährts erfaßt und womöglich überrollt zu werden.

Einer der beiden hatte ein Faß auf der Schulter getragen. Es entglitt ihm und zerbarst, und der darin befindliche köstliche Reiswein vermischte sich mit dem Schlamm.

Don Lourenço de Almeida glaubte sogar, das Aroma des Weins wahrzunehmen, das ihm der Wind zutrug. Für einen Moment verkrampften sich seine Finger um den Handlauf des Schanzkleides. Wenn alle Arbeiter derart unvorsichtig hantierten, verlor er einen Teil der vorgesehenen Ladung schon, bevor sie überhaupt an Bord war. Aber den Preis für das Faß würde er dem Bauern in Abzug bringen.

Mit einem raschen Seitenblick überzeugte er sich davon, daß sein Zahlmeister auf Posten stand und peinlich genau notierte, was über die schmale Stelling an Bord gebracht wurde. Chinesische und malaiische Pfeffersäcke waren die schlitzohrigsten Halsabschneider, an die er je geraten war. Mit ihnen Art und Umfang einer Lieferung und dann auch noch deren Preis auszuhandeln, kostete besonders viel Schweiß. Während der letzten Tage hatte Don Lourenço einige Pfunde an Körpergewicht verloren.

Seine Aufmerksamkeit wurde wieder vom Geschehen an Land beansprucht.

Lautes Geschrei hatte eingesetzt. Die beiden Träger redeten heftig auf den Bauern ein, der sein Ochsengespann der Einfachheit halber an einem Poller festband und sich im übrigen einen Dreck um den Protest der Männer kümmerte.

Jener, dessen Faß zerbrochen war, packte unvermittelt zu und zerrte sein Gegenüber an der Schulter zu sich herum. Zu gern hätte Don Lourenço gewußt, was sich die beiden Erbauliches zu sagen hatten.

Der Bauer, und mochte er hundertmal an dem Zwischenfall schuld haben, ließ sich die schroffe und herabwürdigende Art des Trägers nicht gefallen. Er stieß den Mann zu Boden, indem er ihm beide Fäuste zwischen die Rippen rammte. Danach wandte er sich den Käfigen mit den Hühnern zu, löste die Stricke, die sie auf der schmalen Ladefläche des Wagens hielten, und schickte sich an, den ersten Kasten zur Stelling zu schleppen.

Er rechnete nicht mit der Wut des Lastenträgers, der jetzt nicht nur vom Regen triefte, sondern über und über schlammverschmiert war. Von hinten sprang ihn der Bursche an, verkrallte sich mit einer Hand in seinem langen Haarzopf und tastete mit der anderen nach seiner Kehle.

Der Bauer ließ den Käfig fallen, umklammerte die Arme des Angreifers, beugte sich knapp und mit einer geschickten Drehung nach vorn und hebelte den Kerl über sich hinweg. Der flog leider auf den Käfig.

Bislang hatten der Käfig und die fünf oder sechs darin eingepferchten Hühner den Zwischenfall unbeschadet überstanden. Doch als der Lastenträger rücklings und mit großer Wucht auf die dünnen Gitterstäbe krachte, splitterte das Holz. Zwei der Hühner erdrückte er unter sich, die anderen flatterten entsetzt nach allen Seiten davon.

Der Kerl, der den Käfig zerbrochen hatte, schüttelte sich benommen und versuchte, sich rasch wieder aufzurappeln. Ein heftiger Fußtritt des Bauern ließ ihn jedoch abermals zu Boden gehen.

Zugleich griff der zweite Bursche an. Ein Dolch blitzte in seiner Rechten. Er stieß hart zu, doch der Bauer entging der tödlichen Klinge um Haaresbreite, drückte den Waffenarm des Angreifers nach oben und riß sein Knie hoch. Für einen kurzen Augenblick hatte es den Anschein, als erstarrte der Lastenträger, aber dann tauchte er unter dem auf seinen Nacken zielenden Ellenbogen des Bauern weg und riß ihn mit sich zu Boden. Ineinander verkrallt wälzten sie sich über die Pier.

Die meisten anderen Arbeiter standen inzwischen im Halbrund um den Karren herum und feuerten sie an. Auch an Bord der spanischen Galeone vergaßen die Decksleute ihre Arbeit und widmeten sich dem Geschehen an Land. Keiner schleppte jetzt noch Waren über die Stelling.

Benommen richtete sich der Kerl auf, der den Käfig zerbrochen hatte. Eins der Rundhölzer, aus denen das Gitter bestanden hatte, schwang er wie eine Keule und drang damit auf den Bauern ein, der sich vor beiden Gegnern bis an den Karren zurückzog.

Gemeinsam preschten die Lastenträger vor. Aber ebenso schnell und unerwartet duckte sich der Bauer und rollte sich zwischen ihnen hindurch ab. Der Hieb mit dem Rundholz traf lediglich einen der noch übereinandergestapelten Käfige und ließ ihn vom Wagen stürzen, wobei er ebenfalls zu Bruch ging.

Mit Ellenbogen und Fäusten schlug der Bauern nun zu – so schnell, daß Don Lourenço den einzelnen Bewegungen kaum zu folgen vermochte. Er wirbelte herum wie ein Irrwisch, den nichts und niemand mehr aufhalten konnte.

Auch unter den Zuschauern begannen nun einige aufeinander einzuschlagen. Allem Anschein nach konnten sie sich nicht einigen, wem ihre Sympathien zu gelten hatten.

Der Kapitän der „Nuestra Señora de Esperanza“ zerbiß eine Verwünschung zwischen den Zähnen.

„Aufhören!“ brüllte er.

Aber niemand beachtete ihn. Die kämpfenden Parteien ebenso wie die Zuschauer mußten sich abreagieren. Die Spannung hatte geradezu in der Luft gelegen – wie das heftige Gewitter, das zwar für eine vorübergehende Frische gesorgt, die herrschende Schwüle aber nur für kurze Zeit vertrieben hatte.

Da keiner auf ihn hörte, zog Don Lourenço de Almeida die doppelläufige Pistole aus seinem Gürtel und feuerte beide Kugeln dicht über die Köpfe der johlenden Menge hinweg ab. Der scharfe Klang der Pulverexplosionen verfehlte nicht die beabsichtigte Wirkung.

„Geht wieder an die Arbeit!“ rief der Capitán. „Ich bezahle euch nicht für Herumlungern! Oder soll ich jeden einzelnen an den Mast binden und auspeitschen lassen?“

Die giftigen Blicke, mit denen ihn mancher Arbeiter bedachte, amüsierten ihn. Das Gesindel, das er angeheuert hatte, lebte ohne ihn doch nur sinnlos in den Tag hinein. Sollten ihn die Kerle ruhig hassen. Haß spornte an und führte dazu, daß sie schnelle Arbeit leisteten, solange sie sich nicht anderweitig austoben konnten.

Er sah den Ersten Offizier, Vincente Saraiva, vor der Pforte im Kuhlschanzkleid stehen und winkte ihn kurz entschlossen zu sich heran.

„Sorgen Sie dafür, Señor Saraiva, daß die beiden Lastenträger ihren anteiligen Lohn erhalten. Danach sollen sie verschwinden. Ich will sie nicht mehr sehen, oder ich lasse sie an den Mast binden und auspeitschen.“

Der Erste nickte knapp.

„Der Bauer, Capitán?“ erkundigte er sich zögernd.

„Roa soll ihm für seine Unvorsichtigkeit zehn Hühner weniger bezahlen. Sagen Sie das dem Zahlmeister!“

„Natürlich, Capitán.“

Mit einer knappen Handbewegung entließ Don Lourenço den Offizier. Er hatte während der letzten Tage genug Ärger gehabt und war nicht erpicht darauf, sich weitere Verzögerungen einzuhandeln.

Die Arbeiter, die ihm zur Verfügung standen, waren wirklich nur Gesindel. Alle anderen, die bis gestern noch Blut und Wasser geschwitzt hatten, um die „Mar adentro“ zu beladen, hatten sich aus der Hafengegend zurückgezogen, verpraßten ihre paar verdienten Münzen in den üblen Spelunken von Manila oder weilten wieder bei ihren Familien.

Die „Mar adentro“ war eine der riesigen Galeonen, die einmal im Jahr Unmengen von Waren aus dem pazifischen Raum in die Heimat brachten. Gegen den schwer armierten Dreidecker hatte sich die „Nuestra Señora de Esperanza“ mit ihrer nur fünfundzwanzig Mann zählenden Besatzung wie eine bessere Nußschale ausgenommen.

Nur ungern dachte Don Lourenço an die paar Kontakte mit der Schiffsführung zurück, die er ohnehin an den Fingern einer Hand abzählen konnte. Vor allem der Zweite und der Dritte Offizier – der eine ein unangenehmer und arroganter Bursche und der andere von Gehässigkeit erfüllt, mit einem breiten Froschmaul und quakender Stimme – hatten Don Lourenços Widerwillen erregt. Auch mit dem Kapitän und dem Ersten hatte ihn nicht gerade Freundschaft verbunden. Überheblich waren sie alle gewesen.

Vincente Saraiva dachte gar nicht daran, allein an Bord zu gehen. Er befahl den Profos und zwei weitere kräftige Männer zu sich. Offenbar glaubte er, daß die Stimmung an Land leicht gegen die Spanier umschlagen könnte.

Unbewegt verfolgte Don Lourenço die Versuche einiger Philippinos, das frei flatternde Federvieh wieder einzufangen, was nicht in jedem Fall gelang. Zwei oder drei Hühner suchten ihr Heil zwischen den Hütten des unmittelbar an den Hafen angrenzenden, dreckigsten Viertels von Manila.

Ein mit Säcken beladenes Fuhrwerk traf ein. Sofort stürzten sich gleich fünf Träger auf die offensichtlich leichteren Waren und wollten damit an Bord.

„Señor Roa!“ rief der Kapitän vom Achterdeck aus zum Zahlmeister hinunter. „Schicken Sie diese Idioten zurück! Der Kampfer bleibt vorerst, wo er ist – den brauchen wir erst später, um die Lücken aufzufüllen.“

„Wird erledigt, Capitán!“

Mit Bewegungen, als wolle er lästiges Federvieh verscheuchen, trat Teodore Roa auf die Stelling hinaus und versperrte den übereifrigen Trägern den Weg. Zwangsläufig arteten seine Befehle zu einem hitzigen Wortgefecht aus, das der Zahlmeister nur dadurch beendete, daß er seine Pistole aus dem Gürtel zog und unmißverständlich auf den am hartnäckigsten protestierenden Philippino zielte. Die Kerle mochten vor nichts Respekt haben, aber den Feuerwaffen der Spanier begegneten sie mit gehörigem Mißtrauen.

„Die Kisten und Fässer zuerst!“ befahl der Zahlmeister. „Den Reiswein ins Vorschiff, das Dörrobst und das gepökelte Fleisch schafft in die Proviantlast mittschiffs!“

Es gehörte zu Don Lourenço de Almeidas unumstößlichen Gepflogenheiten, selbst dann einen Ausguck in den Großmars zu schicken, wenn das Schiff im Hafen vertäut lag. Die Mannschaft hatte diese Gewohnheit nicht nur sehr schnell akzeptiert, sondern riß sich geradezu darum, in den Ausguck aufzuentern. Das war angenehmer als auf den Knien über die Decks zu rutschen und die Planken mit dem Scheuerstein zu bearbeiten oder gar die stinkende Bilge von den Hinterlassenschaften und faulenden Kadavern verendeter Ratten zu säubern.

Pepe Pinto, der Navigator der „Nuestra Señora de Esperanza“, hatte es diesmal weniger gut erwischt. Zumindest während des Gewitters war ihm das Herz mehrmals in die Hose gerutscht. Einige Blitze hatten den Großmast der Galeone wohl nur um Haaresbreite verfehlt. Daß sie statt in das Schiff in zwei Palmen eingeschlagen waren, die nur fünfzig Schritt entfernt unmittelbar am Ufer aufragten, mußte eine gnädige Fügung Gottes gewesen sein.

Der eine Baum war vom Wipfel bis hinunter zu den Wurzeln der Länge nach aufgespalten worden, der andere hatte lediglich das obere Drittel verloren und wirkte nun wie ein mahnend erhobener Finger.

Zu allem Überfluß waren an den Rahnocks kleine, zuckende Flammen erschienen. Pinto wußte inzwischen, daß von Deck aus niemand dieses irrlichternde blaue Leuchten bemerkt hatte, doch das konnte sein Unbehagen kaum dämpfen.

Der „Nuestra Señora de Esperanza“ standen schwere Zeiten bevor. Schlimm daran war vor allem, daß Capitán de Almeida solche Vorzeichen stets ignorierte. Männer, die ihren Aberglauben allzu offen zeigten, hatten unter seiner Knute wenig zu lachen. Deshalb verzichtete Pepe Pinto darauf, seine Beobachtung zu melden. Ihm blieb die Hoffnung, daß nicht jede geisterhafte Erscheinung gleich Böses bedeutete.

Als dann die Sonne die Gewitterwolken vertrieb und ihre sengenden Strahlen die zurückgebliebene Nässe rasch aufsaugten, verloren sich allmählich auch die düsteren Gedanken des Navigators.

Aus der Höhe bot sich ihm ein einigermaßen guter Überblick über das erneut beginnende bunte Treiben in den Gassen und auf den Plätzen der Stadt.

Fischer, die bereits während der Morgenstunden weit draußen auf See gewesen waren, kehrten erst jetzt mit schwer beladenen Booten zurück. Ihre Anlegestellen lagen etliche Kabellängen von der Galeone entfernt. Dort kreischten plötzlich Hunderte hungriger Möwen und jagten nach den Abfällen, die achtlos ins Wasser geworfen wurden.

Die Fischerboote waren klein. Draußen auf See erschien jedoch plötzlich ein größeres Segel. Als er die Augen mit der Hand beschattete und zusammenkniff, konnte Pinto einigermaßen sicher erkennen, daß es sich wahrscheinlich um einen Dreimaster handelte.

In der ersten Überraschung glaubte er, die „Mar adentro“ sei zurückgekehrt, aber dann zog er den Kieker auseinander, und in der mehrfachen Vergrößerung erkannte er, daß es sich um Mattensegel handelte.

Eine chinesische Dschunke lief den Hafen von Manila an. Sie lag tief im Wasser, war also offensichtlich schwer beladen.