Smith in 60 Minuten - Walther Ziegler - E-Book

Smith in 60 Minuten E-Book

Walther Ziegler

0,0
7,99 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Ausgerechnet ein schottischer Moralphilosoph ist der geistige Urvater des Kapitalismus. Adam Smith hat 1776 als Erster das Grundprinzip der Marktwirtschaft erkannt und beschrieben. Sein Hauptwerk „Der Wohlstand der Nationen“ gilt noch heute als die Bibel des Kapitalismus. Und tatsächlich war es nach der Heiligen Schrift zehn Jahre lang das meistübersetzte Buch der Erde. Die Theorie der „Unsichtbaren Hand“ von Smith ging wie ein Lauffeuer um die ganze Welt und ist bis heute das Herzstück des kapitalistischen Marktmodells. Smith generierte die Zauberformel vom freien Spiel von Angebot und Nachfrage. Mehr noch – er lieferte auch die philosophisch anthropologische Rechtfertigung für die kapitalistische Produktionsweise. Der Mensch, so Smith, ist von Natur aus egoistisch und auf sein Eigeninteresse bedacht. Und genau dieser Naturanlage kommt die Marktwirtschaft entgegen, indem sie jedem die Chance gibt, seinen Wohlstand zu vermehren. Am Ende nützt dies allen. Indem nämlich jeder daran arbeitet, seine eigene Lebensqualität zu steigern, fördert er wie durch eine unsichtbare Hand geführt – ohne es zu wollen – auch das Wohl der Allgemeinheit. Gibt es tatsächlich eine solche Verwandlung egoistischer Energie in gesellschaftlichen Wohlstand? Wie funktioniert das Marktmodell? Kann man wirklich der Wirtschaft freien Lauf lassen? Ist der Kapitalismus naturgemäß? Das Buch „Smith in 60 Minuten“ erklärt die scharfsinnige Theorie des Philosophen und Ökonomen Adam Smith anhand von über fünfzig zentralen Zitaten auf verständliche Weise. Im Kapitel „Was nützt uns die Entdeckung von Smith?“ werden abschließend der Siegeszug seines Marktmodells, aber auch die katastrophalen Krisen und Folgen des Kapitalismus diskutiert. Spitzenpolitiker, Banker und wirtschaftspolitische Eliten kennen Adam Smith in- und auswendig. Im Grunde aber sollte jeder Mensch, der in der Marktwirtschaft lebt – und das tun wir heute fast alle – mit dem Kerngedanken von Smith vertraut sein. Der Mechanismus der „Unsichtbaren Hand“ und das „freie Spiel von Angebot und Nachfrage“ sind nämlich mehr als bloße Theorie. Sie sind die Herzkammer der kapitalistischen Welt. Es ist unumgänglich, die wirtschaftliche und philosophische Grundlage der Gesellschaftsordnung zu kennen, in der wir leben. Das Buch ist in der beliebten Reihe „Große Geister in 60 Minuten“ erschienen.

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern

Seitenzahl: 46

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Dank an Rudolf Aichner für seine unermüdliche und kritische Redigierung,

Silke Ruthenberg für die feine Grafik, Angela Schumitz, Lydia Pointvogl, Eva Amberger,

Christiane Hüttner, Dr. Martin Engler für das Lektorat

und Dank an Prof. Guntram Knapp, der mich für die Philosophie begeistert hat.

Inhalt

Die große Entdeckung von Smith

Der Kerngedanke von Smith

Die vier Epochen der Geschichte

Die Arbeitsteilung

Der Freihandel

Das freie Spiel von Angebot und Nachfrage

Die unsichtbare Hand

Die Aufgaben des Staates

Steuern als Umverteilungsinstrument

Was nützt uns die Entdeckung von Smith heute?

Die große Vision des Adam Smith – Wohlstand für alle!

Das System der natürlichen Freiheit – die Warnung vor der Planwirtschaft

Globale Wirtschaftskrisen – das Ende der unsichtbaren Hand?

Vom Nachtwächter- zum Sozialstaat– das Erbe von Adam Smith

Zitatverzeichnis

Die große Entdeckung von Smith

Ausgerechnet ein schottischer Moralphilosoph ist der geistige Urvater des Kapitalismus. Adam Smith hat 1776 als Erster das Grundprinzip der Marktwirtschaft erkannt und beschrieben. Sein Hauptwerk „Der Wohlstand der Nationen“ gilt noch heute als die Bibel des Kapitalismus. Und tatsächlich war es nach der Heiligen Schrift zehn Jahre lang das meist übersetzte Buch der Erde.

Mit seinem fast neunhundert Seiten starken Werk wird Adam Smith (1723-1790) über Nacht zum Begründer einer neuen Wissenschaft, der Nationalökonomie, oder wie wir heute sagen, der Volkswirtschaftslehre. Er beschrieb erstmals den zentralen Mechanismus des Kapitalismus und generierte die Zauberformel vom freien Spiel von Angebot und Nachfrage. Seine Theorie der „unsichtbaren Hand“ ging wie ein Lauffeuer um die ganze Welt und ist bis heute das Herzstück des kapitalistischen Marktmodells.

Die große Leistung von Smith war aber keineswegs nur die exakte Beschreibung der Funktionsweise des Kapitalismus. Er lieferte darüber hinaus auch noch die philosophische Begründung, warum die freie Marktwirtschaft die beste aller möglichen Wirtschaftsformen ist. Seine Erklärung ist ebenso einfach wie verblüff end. Jeder Mensch, so Smith, ist von Natur aus egoistisch und versucht erst einmal seine eigenen Interessen zu verwirklichen. Und genau dieser allzumenschlichen Naturanlage, man könnte auch sagen, diesem natürlichen Trieb, kommt die freie Marktwirtschaft entgegen, indem sie jedem die Chance gibt, seinen Wohlstand zu vermehren. Indem jeder fleißig daran arbeitet, seine eigene Lebensqualität zu steigern, fördert er – ohne es zu wollen – indirekt auch das Wohl der Allgemeinheit:

Der kapitalistische Produktionsprozess verwandelt also, so Smith, wie von einer „unsichtbaren Hand“ geleitet das Profitinteresse der Unternehmer am Ende in das Wohlergehen aller. Die vielen konkurrierenden Produzenten haben zwar eigentlich nur ihren Profit im Kopf, sorgen aber in ihrer Gesamtheit dafür, dass immer genügend Waren zu günstigen Preisen im Supermarktregal liegen. Man muss dazu lediglich den wirtschaftenden Individuen freie Hand lassen. Deshalb forderte Smith die Abschaffung aller Zölle und Zunftzwänge und wurde so zum Wegbereiter des heutigen globalen Wirtschaftsliberalismus:

Sein Plädoyer für den freien und umfassenden Wettbewerb ist um so erstaunlicher, als er in Schottland als Sohn eines Zöllners zur Welt gekommen war. Doch der sprichwörtliche Geiz der Schotten und der Beruf seines Vaters scheinen ihn nicht geprägt zu haben. Im Gegenteil – er war seiner Zeit weit voraus und hoffte, dass nach der Abschaffung der Zölle der globale Freihandel und die entfesselte kapitalistische Produktionsweise im Laufe der Zeit den Wohlstand aller Bürger sichern würden:

Smith erkannte als Erster die ungeheure Sprengkraft der Industrialisierung. Mit seiner Beschreibung und Rechtfertigung des Kapitalismus schuf er das ökonomische und ideelle Fundament der gesamten westlichen Welt. Selbst Gegner und Kritiker von Smith gestehen ihm diese bahnbrechende Leistung zu. So schreibt der Sozialwissenschaftler Schumpeter, „Der Wohlstand der Nationen“ sei das „erfolgreichste Buch der Wirtschaftswissenschaft, bzw. mit der möglichen Ausnahme von Darwins Origin of Species, das erfolgreichste wissenschaftliche Werk, das bis auf den heutigen Tag veröffentlicht wurde.“5

Konzernchefs, Topmanager und Spitzenpolitiker kennen seinen Inhalt in der Regel sehr genau. Die ehemalige britische Premierministerin Margeret Thatcher, die als „eiserne Lady“ in die Geschichte einging, zwang sogar die Minister ihres Kabinetts, den „Wohlstand der Nationen“ komplett zu lesen, und kontrollierte dies in eigenen Gesprächsrunden. Wirtschaftspolitische Eliten kennen also Adam Smith. Im Grunde aber sollte jeder Mensch, der in der Marktwirtschaft lebt – und das tun wir heute fast alle – mit dem Kerngedanken von Smith vertraut sein. Der Mechanismus der „unsichtbaren Hand“ und das „freie Spiel von Angebot und Nachfrage“ sind nämlich mehr als bloße Theorie. Sie sind die Herzkammer der kapitalistischen Welt. Es ist unumgänglich, die wirtschaftliche und philosophische Grundlage der Gesellschaftsordnung zu kennen, in der wir leben und – aller Wahrscheinlichkeit nach – auch unser ganzes Leben verbringen werden.

Funktioniert die „unsichtbare Hand“? Gibt es tatsächlich eine Verwandlung egoistischer Energie in gesellschaftlichen Wohlstand? Kann man wirklich der Wirtschaft freien Lauf lassen? Adam Smith gibt überzeugende Antworten.

Der Kerngedanke von Smith

Die vier Epochen der Geschichte

Gleich zu Beginn seines Werkes unternimmt Smith den ehrgeizigen Versuch, die gesamte Weltgeschichte in einem Kapitel abzuhandeln. Er unterscheidet vier Epochen der Menschheitsgeschichte: die Jagd, das Hirtentum, den Ackerbau und sein eigenes Zeitalter, das des Handels und der Industrie. Der Motor der Geschichte ist dabei immer das Eigeninteresse oder wie Smith sagt, das Streben nach persönlichem Wohlstand. Denn dieses ist angeboren und zeichnet den Menschen wesenhaft aus. Wir sind nach Smith von dem Wunsch getrieben, unsere Lebensbedingungen zu sichern und zu verbessern:

Er macht also eine klare Grundaussage: Der Mensch ist von seinem ganzen Wesen her ein Egoist. Aber