Tom Prox 7 - Gordon Kenneth - E-Book

Tom Prox 7 E-Book

Gordon Kenneth

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Beschreibung

Als sich die Räuber am Tresor von Hanley‘s Bank zu schaffen machen, sind sie sicher, einen weiteren genialen Coup zu landen und sich mit der Beute ein angenehmes Leben zu machen. Schon lässt sich die schwere Tür öffnen, und die Männer starren gierig auf die Banknotenpakete. Da noch ehe sie danach greifen können, hat plötzlich jeder von ihnen einen Colt im Rücken ...

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Inhalt

Cover

Impressum

TOM GLAUBT NICHT AN GEISTER

DIE BLAUE SCHLANGE - Teil 1

Vorschau

Kleines Wildwest-Lexikon

Aus dem Wilden Westen

BASTEI ENTERTAINMENT

Vollständige eBook-Ausgabe der beim Bastei Verlag erschienenen Romanheftausgabe

Bastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG

© 2018 by Bastei Lübbe AG, Köln

Programmleiterin Romanhefte: Ute Müller

Verantwortlich für den Inhalt

Titelbild: Heinrich Berends

Illustrationen Innenteil: duncan1890/iStockphoto; Rustic/shutterstock

eBook-Produktion: César Satz & Grafik GmbH, Köln

ISBN 978-3-7325-7503-9

www.bastei-entertainment.de

www.lesejury.de

www.bastei.de

TOM GLAUBT NICHT AN GEISTER

Von Gordon Kenneth

Als sich die Räuber am Tresor von Hanley’s Bank zu schaffen machen, sind sie sicher, einen weiteren genialen Coup zu landen und sich mit der Beute ein angenehmes Leben zu machen. Schon lässt sich die schwere Tür öffnen, und die Männer starren gierig auf die Banknotenpakete. Da noch ehe sie danach greifen können, hat plötzlich jeder von ihnen einen Colt im Rücken …

Mit Vergnügen legt Tom Prox den Banditen Handschellen an und führt sie ins Büro des Sheriffs. Die harten Kerle zittern vor Angst. Allerdings nicht vor dem Urteil des Richters, sondern vor der Strafe des »Black Ghost«!

Buck Moline arbeitete mit Hingebung an der Tresortür. Der Lichtkegel der Lampe, die sein Genosse hielt, beleuchtete die geschickten Hände des Banditen, der die kleine Maschine bediente. Surrend fraß sich der Diamantbohrer in die Panzerung.

Die beiden Verbrecher fühlten sich völlig sicher in dem Gewölbe, denn oben im Erdgeschoss lag der Wächter von Hanley’s Bank dicht verschnürt, bewacht von Frank Elwell, dem dritten Teilnehmer an der nächtlichen Aktion.

Der hochgewachsene Bandit, der die Taschenlampe hielt, knurrte unzufrieden: »Ich kann nicht verstehen, warum du so viele Umstände machst. Wenn wir gesprengt hätten, wäre der Kasten schon lange geknackt.«

Buck legte die Maschine nieder. Bevor er sich wieder seiner Arbeit zuwandte, tippte er mit dem Zeigefinger bezeichnend gegen seine Stirn.

»Bei dir piept’s wohl!«, spottete er. »Eine Explosion würde in fünf Minuten das ganze verdammte Nest rebellisch machen. Wir hätten dann verdammt wenig Chancen, mit heiler Haut davonzukommen.«

Jim Bolton reckte seine riesige Gestalt. Verächtlich schnippte er mit den Fingern.

»So viel mache ich mir aus diesen Spießbürgern! Was denkst du, wie die Kerle auseinanderspritzen, wenn wir anständig dazwischen ballern? Ich war bei mehr als einem Dutzend solcher Coups dabei, und jedes Mal hat es tadellos geklappt. In einer Stunde sind wir in den Blue Hills; und den möchte ich sehen, der es wagt, uns dort noch zu verfolgen!«

Buck Moline grinste breit.

»Ich schlage vor, dass du dem Boss deine Feldzugspläne unterbreitest, wenn wir zurück sind, Jimmy. Jetzt halte ich mich genau an seinen Auftrag. Wie du weißt, kann er ziemlich ungemütlich werden, wenn man sich um seine Anweisungen nicht kümmert; und ich wette tausend Dollar gegen dein bisschen Gehirn, dass er alles bestens organisiert hat.«

Der Zweifel an seinen geistigen Fähigkeiten war Jim Bolton völlig gleichgültig. Er kannte seine Stärke: Er war der beste Mann, wenn es sich darum handelte, bei einer Verfolgung den Rückzug zu decken.

In der Bande war er als rücksichtsloser Draufgänger und ausgezeichneter Schütze bekannt. Im vollen Bewusstsein dieses Wertes seiner Person entgegnete er deshalb nur: »Stoß nicht so ins Horn, Buck! Ein jeder redet, wie er’s versteht.«

»Und weil das bei dir nicht viel ist, sagst du auch besser nichts«, erwiderte Buck liebenswürdig, während er ein Streichholz anbrannte. »Mach jetzt mal für einen Moment deine himmelblauen Äuglein zu. Gleich geht’s nämlich los.«

Jim Bolton befolgte den wohlgemeinten Rat, und Buck näherte das brennende Hölzchen dem Bohrloch. Sogleich sprühte ein Funkenregen auf. Ein grellweißer Blitz zuckte aus der Öffnung und erleuchtete für Sekunden taghell das Gewölbe. Zischend entwich die überhitzte Luft. Dann erlosch die Aluminiumflamme.

»Du kannst wieder herschauen«, sagte Buck und legte die Schweißbrille ab. Er nahm eine lange, schmale Hakenzange und führte sie in das weißglühende Bohrloch ein.

Jim sah ihm interessiert zu.

»Weiß der Teufel, wie du das machst!«, äußerte er seine Bewunderung.

Der »Knacker« lächelte geschmeichelt.

»Fingerspitzengefühl und genaue Kenntnis aller modernen Geldschranksysteme«, erklärte er stolz, während er sich zum Schutz gegen die Hitze Asbesthandschuhe überstreifte. »Gleich werde ich das Ding offen haben.«

Mit beiden Händen fasste er die Hebelgriffe der Zange und drehte sie herum. Ein knackender Laut drang in die Stille. Buck zog sein Instrument zurück und drehte das Rad der Tresortür. Sein feines Gehör vernahm das Gleiten der Stahlriegel.

»Es hat geklappt!«, verkündete er triumphierend.

Jim Bolton griff mit seiner großen Rechten zu. Langsam schwang die schwere Tür nach außen. Der riesige Bandit warf einen Blick in das Innere des Schrankes und stieß einen überraschten Schrei aus, als er die Banknotenpakete gewahrte.

»Donnerwetter, das bringt uns diesmal allerhand ein!«

»Schätze so fünf bis sieben Jahre«, erklang da eine Stimme aus dem Hintergrund des Gewölbes. Gleichzeitig flammte eine starke Taschenlampe auf.

Die beiden Einbrecher fuhren herum. Jim Bolton fasste nach dem Revolver, aber seine Bewegung erlahmte, als er die beiden Colts gewahrte, deren Mündungen sich drohend auf ihn und seinen Kumpan richteten. Vergeblich versuchte er, das Gesicht des Störenfrieds zu erkennen. Das Licht der Lampe blendete ihn. Zwinkernd starrte er in die Helligkeit.

»Damned!«, knurrte er. »Wer sind Sie eigentlich?«

Der Unbekannte ließ ein leises Lachen hören.

»Ich bin der Schrecken aller Spitzbuben vom Mississippi bis zum Rio Grande«, antwortete er. »Streckt die Fingerchen zur Decke, Boys! Es hat keinen Zweck, Geschichten zu machen. Ich brauche genau eine Zwanzigstelsekunde, um abzudrücken. Ich glaube nicht, dass ihr große Sehnsucht habt, schon jetzt zu euren Ahnen versammelt zu werden.«

Fluchend hoben die beiden Banditen die Arme.

»Der Teufel soll Sie holen!«, wünschte Buck aus vollem Herzensgrunde.

»Solche unheiligen Wünsche werden von der Vorsehung nicht berücksichtigt«, erklärte der Mann mit den Colts. »Und jetzt vorwärts, marsch, ihr nichtsnutzigen Bengels! Eurem guten Freund oben habe ich bereits Armbänder angelegt. Er erwartet euch mit Sehnsucht.«

Sichtlich beeindruckt durch die eindeutige Bewegung mit den beiden Revolvern, setzten sich die Banditen in Bewegung. Am Ausgang des Gewölbes blieb Jim Bolton stehen.

Der Unbekannte trat ein wenig zur Seite.

»Geh weiter, Goliath«, gebot er mit einer vielsagenden Schwenkung des Revolverlaufes. »Als höflicher Mensch lasse ich euch den Vortritt. Lasst es euch aber nicht einfallen, stiften gehen zu wollen. Dann spicke ich euch den Hintern mit fünfundvierziger blauen Bohnen, dass ihr zwei Monate auf dem Bauch liegen müsst. Ich habe mir sagen lassen, dass das ziemlich unbequem ist.«

Jim Bolton knirschte vor Wut mit den Zähnen, ging aber angesichts dieser Drohung doch weiter.

Sein Komplize folgte ihm die Stufen empor. Hinter sich hörten sie die Schritte ihres Bezwingers. Als sie im Erdgeschoss angelangt waren, ließ sich die verhasste Stimme wieder vernehmen: »Rechts herum!«

Vor den beiden Verbrechern lag das Geschäftslokal der Bank. Mit Schrecken erkannten sie, dass sich hier die Situation inzwischen wesentlich verändert hatte.

Der Wächter war von seinen Fesseln befreit worden. Er hielt ein Schießeisen von beträchtlichen Ausmaßen in seiner rechten Hand und fuchtelte damit Frank Elwell unter der Nase herum, während er ihn gleichzeitig mit Bezeichnungen bedachte, die er ganz bestimmt in keinem Damensalon aufgeschnappt hatte.

»Du rothaariges Mistvieh«, schimpfte er eben wütend, »man müsste dich teeren und federn für den Hieb, den du mir über den Schädel gegeben hast!«

Frank Elwell hob protestierend die Arme, an deren Gelenken der Stahl der Handschellen im Schein der Tischlampe schimmerte.

»Bobby«, sagte er gekränkt, »nimm die Beleidigung zurück! Ich habe dich so sanft wie möglich behandelt. Eigentlich hätte ich dich umlegen sollen, aber ich habe nun einmal ein so zartes Gemüt, dass ich Säuglingen nichts tun kann. Dein dickköpfiger Schädel kann schon einen kleinen Puff vertragen.«

Der Wächter befühlte unwillkürlich die beachtliche Beule, die von dem Schlag eines Revolverkolbens herrührte. Ehe er aber seinen Gefühlen genügend Ausdruck geben konnte, marschierten Buck Moline und Jim Bolton mit erhobenen Armen in das Zimmer. Hinter den Banditen tauchte ein großer, dunkelhaariger Mann auf, der spielerisch seine beiden Colts in den Händen rotieren ließ.

Robert Fielding, der Wächter, nahm von dem Aufmarsch sichtlich zufrieden Kenntnis.

»Aha«, sagte er, »da kommen die beiden anderen Halunken! Was meinen Sie dazu, Mister Prox, wenn wir die Strolche gleich an Ort und Stelle aufhängen? Hier oben ist ein hübscher Haken.« Er wies mit grimmigem Gesichtsausdruck zur Decke.

»Lynchen ist verboten, mein Junge«, erwiderte Tom Prox gut gelaunt. »Außerdem dürfte der Tatbestand kaum zum Hängen reichen. Wir werden diese Muster-Exemplare negativer US-Bürger beim Sheriff abliefern, damit sie die nächsten Jahre hinter Gittern verbringen.«

»Und auf unsere Kosten fett gefüttert werden«, brummte der Wächter erbost. »Viel zu viele Umstände mit diesen Galgenvögeln!«

»Dein Urteil ist befangen, mein guter Bobby«, erwiderte Tom Prox, der zur G-Abteilung gehörte, heiter. »Du bist ja blutdürstig wie ein alter Apache auf dem Kriegspfad. Nimm jetzt mal den Kerlen die Kanonen ab. So ist’s richtig! Buck, gib die Händchen her, damit wir dir ein paar hübsche Armbänder verehren können.«

Er stieß seinen Colt ins Holster zurück und brachte mit der freien Hand zwei Paar Handschellen aus seiner Rocktasche zum Vorschein, die er auf den Tisch warf.

Begierig fasste Fielding danach und näherte sich grinsend dem Geldschrankknacker. Dabei musste er für einen Augenblick Jim Bolton den Rücken kehren.

»Vorsicht, Bobby!«, warnte Tom Prox, aber es war schon zu spät.

Mit einer Schnelligkeit, die niemand seiner plumpen Gestalt zugetraut hätte, hob Jim Bolton das rechte Bein und trat Fielding mit der großflächigen Sohle seines Reiterstiefels derartig in die Kehrseite, dass er, wie von einem Katapult weggeschleudert, mit beachtlicher Geschwindigkeit direkt auf Tom Prox zuschnellte.

Ein Zusammenprall schien unvermeidlich. Allerdings machte der G-man im letzten Moment einen gewaltigen Satz in die Luft, und der Wächter sauste unter ihm durch. Mit lautem Krach fiel er gegen die Wand des Office und blieb dort ächzend liegen.

Mittlerweile war Buck Moline nicht untätig gewesen. Ein Hechtsprung brachte ihn zu dem Tisch, auf dem die Revolver lagen, die der Wächter den Verbrechern abgenommen hatte.

Einen Colt hochreißen und ihn auf den G-man anschlagen, war für ihn das Werk eines Augenblicks. Auch Frank Elwell ergriff mit seinen gefesselten Händen eine Waffe.

Da blitzte es aus den Revolvern Toms auf.

Die Schüsse dröhnten durch den Raum. Frank Elwell stieß ein wütendes Gebrüll aus und schlenkerte seine Arme hin und her. Die Kugel hatte ihm den Colt entrissen und mitten über seinen linken Handrücken eine blutige Furche gezogen.

Auch Buck Moline starrte verdattert seinem Revolver nach, der im Bogen durch die Luft flog. Während er begriff, dass er einem Mann gegenüberstand, der sich getrost als Kunstschütze allerersten Ranges bezeichnen durfte, registrierte er noch eine weitere Tatsache: »Er will uns nicht umlegen, denn sonst hätte er nicht auf die Revolver geschossen!«

Infolge dieser Überlegung tat er etwas, was er unter anderen Umständen keineswegs gewagt hätte. Er setzte zu einem mächtigen Sprung Richtung Tür an.

Der Revolver des G-Mannes wirbelte in seiner Hand herum, aber inzwischen hatte auch der schwerfällige Verstand Boltons die Ereignisse verarbeitet.

Wie eine Lawine raste er auf Tom Prox zu. Der Seitensprung, den der G-man machte, um dem Anprall überlegener Gewalt zu entgehen, bewirkte, dass seine Kugel Bucks Bein nur leicht streifte.

Wie ein Wiesel huschte der »Knacker« durch die Tür. Frank Elwell wollte ihm folgen, aber Tom Prox tat zwei Dinge gleichzeitig.

Er streckte sein Bein aus – und der Bandit fiel der Länge nach hin. Gleichzeitig verspürte Jim Bolton einen fürchterlichen Schlag über den Schädel, der von dem Revolverlauf des G-Mannes herrührte.

Einen Augenblick taumelte er hin und her, dann hatte er sich wieder in der Gewalt. Er führte einen solchen Faustschlag nach seinem Gegner, dass dieser unweigerlich ins Land der Träume geschickt worden wäre, wenn er sich nicht blitzschnell geduckt hätte.

Die Wucht seines eigenen Hiebs ließ den Banditen taumeln. Als er sich wieder gefangen hatte, sah er eben noch, dass Elwell sich unter dem überzeugenden Argument eines Fußtritts gegen die Kinnspitze lang auf den Rücken legte und alle viere von sich streckte.

»Kräfte hast du wie ein Bulle, Jimmy!«, stellte Tom Prox anerkennend fest, während er seine Colts in die Holster stieß. »Aber du bist viel zu fett und zu langsam. Komm mal her, ich will dir zeigen, wie man mit einem solchen Riesenbaby umgeht.«

Ungeachtet dieser Ankündigung folgte der Bandit sogleich der Einladung. Noch nie hatte ein Gegner seiner gewaltigen Körperkraft widerstanden. Er schwang die Fäuste und brüllte: »Ich zerbreche dir die Knochen!«

»Das hat mir schon mancher versprochen«, entgegnete Tom ganz gelassen. Geschickt wich er einem Linkshaken Boltons aus, dann traf seine Faust hart die gefährliche Stelle unterhalb des linken Ohres am Hals des Banditen.

Jim Bolton wurden die Knie weich. Die schnöde Welt versank in einem Nebel vor seinen Augen. Nur undeutlich verspürte er noch den linken Geraden an seinem Kinn, der ihn vollends zu Boden schickte.

Als Jim Bolton aus seinen Träumen wieder erwachte, stellte er zu seinem Missbehagen fest, dass solide Stahlringe seine Handgelenke umschlossen. Er saß einträchtig neben Frank Elwell, mit dem Rücken gegen die Wand gelehnt.

Frank massierte sein Kinn und unterbrach diese Beschäftigung nur von Zeit zu Zeit, um Tom Prox düstere Blicke zuzuwerfen.

»Gemeinheit«, knurrte er, »einen ins Gesicht zu treten!«

Der G-man, der eben dem wild fluchenden Fielding auf die Beine geholfen hatte, wandte sich um.

»Noch gemeiner, andere Leute mit Blei vollpumpen zu wollen, Frank«, erwiderte er gemütlich.

»Woher, zum Teufel, kennen Sie mich?«, erkundigte sich der Bandit erstaunt. Er war so verblüfft, dass er ganz vergaß, sein misshandeltes Kinn weiterzubearbeiten.

Tom Prox grinste überlegen.

»Ich habe sehr ein gutes Gedächtnis, Frank«, antwortete er. »Es ist noch gar nicht so lange her, dass deine Steckbriefe die Wände aller Polizeistationen in New Mexico zierten. Auch dein dicker Freund Jimmy hat allerhand auf dem Kerbholz. Schätze, dass es an der Zeit ist, dass ihr wieder ein paar Jahre Knast schiebt.«

Jim Bolton blickte den Sprecher tückisch an, dann brummte er: »Lass dich mit dem Halunken nur ja nicht ein, Frank! Er ist sicher ein Greifer von der G-Abteilung.«

»Allerhand Leistung für deine Gehirnmasse, Jimmy!«, sagte Tom mit spöttischer Bewunderung. »Du hast den Nagel auf den Kopf getroffen, aber nun sparst du am besten deine Geisteskräfte für deine Verteidigung auf, denn …« Er unterbrach sich. »Hallo, wir bekommen Besuch!«

Auf dem Gang wurden rasche Schritte laut. Gleich darauf traten mehrere Männer mit erhobenen Revolvern in den Raum. An ihrer Spitze befand sich ein großer, breitschultriger Mann, auf dessen Brust der Sheriffstern leuchtete. Als er des G-Mannes ansichtig wurde, senkte er die Waffe.

»Mister Prox!«, rief er sichtlich erfreut. »Dass Sie so rasch auf mein Telegramm erscheinen würden, hätte ich nicht gedacht. Willkommen in Douglas-City, Sie alter Banditenjäger!«

Tom Prox reichte dem Sheriff die Hand.