Tom Prox 19 - Gordon Kenneth - E-Book

Tom Prox 19 E-Book

Gordon Kenneth

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Beschreibung

Brausend stürzt der Wasserfall über die Steilhänge, an deren Fuß Redstone liegt. Es ist kleines Nest mit kaum hundert Einwohnern. Die Leute leben von der Viehzucht - bis auf einen! Die Rede ist von Dr. Weldon, der sich unter dem Decknamen Morris hierher zurückgezogen hat, um seine gefährlichen Versuche weiterzuführen ...

Ghost Squad auf großer Jagd

Tom Prox hat einen neuen, sehr riskanten Auftrag! Er muss den Gelehrten warnen, denn Spione wollen seine Erfindungen stehlen und damit die Menschen des Westens bedrohen ...


Gordon Kenneth erzählt das nächste spannende Abenteuer - auf keinen Fall verpassen!

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Inhalt

Cover

Impressum

GHOST SQUAD AUF GROSSER JAGD

DIE HÄRTE ENTSCHEIDET - Teil 1

Vorschau

Kleines Wildwest-Lexikon

Aus dem Wilden Westen

BASTEI ENTERTAINMENT

Vollständige eBook-Ausgabe der beim Bastei Verlag erschienenen Romanheftausgabe

Bastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG

© 2019 by Bastei Lübbe AG, Köln

Programmleiterin Romanhefte: Ute Müller

Verantwortlich für den Inhalt

Titelbild: Heinrich Berends

Illustrationen Innenteil: duncan1890/iStockphoto; Rustic/shutterstock

Datenkonvertierung eBook: César Satz & Grafik GmbH, Köln

ISBN 978-3-7325-8181-8

www.bastei-entertainment.de

www.lesejury.de

www.bastei.de

GHOST SQUAD AUF GROSSER JAGD

Von Gordon Kenneth

Brausend stürzt der Wasserfall über die Steilhänge, an deren Fuß Redstone liegt. Es ist ein kleines Nest mit kaum hundert Einwohnern. Die Leute leben von der Viehzucht – bis auf einen! Die Rede ist von Dr. Weldon, der sich unter dem Decknamen Morris hierher zurückgezogen hat. Die Redstoner halten ihn für verrückt und kümmern sich nicht um ihn, tatsächlich ist er einer der meist gesuchten Männer der Vereinigten Staaten …

Über Santa Fe, der Hauptstadt New Mexicos, lag eine Hochsommernacht. Im Seidentuch des dunkelblauen Firmaments funkelten die Sterne des Südwestens. Silbern hing die Mondsichel über der dunklen Silhouette des Felsengebirges.

Die drückende Hitze des Tages war gewichen. Wohltuend kühl strich der Aufwind durch die Straßen der Stadt.

An ihrem Westrand stand, zwischen hohen Lebenseichen versteckt, ein kleines Holzhaus. Aus einem Fenster, dicht neben dem Eingang, fiel eine breite Lichtbahn in den Vorgarten. In dem erleuchteten Zimmer saß ein etwa fünfzigjähriger Mann, dessen hoher, kahler Schädel eine beträchtliche Intelligenz verriet, an seinem Schreibtisch und rauchte eine Zigarre.

Plötzlich hob er den Kopf. In seine grauen Augen trat ein gespannter Ausdruck. Ein summender Ton, der aus dem Nichts zu kommen schien, erfüllte auf einmal das Zimmer.

Der Mann reckte sich aus seinem Sessel hoch. Er war breitschultrig und von imposanter Größe. Kein Laut war zu vernehmen, als er mit raschen Schritten über den Teppich ging und mit einem Ruck die Tür öffnete.

»Kommen Sie herein«, sagte er einladend.

Aus dem Dunkel des Korridors löste sich eine schlanke Gestalt.

»Weiß der Teufel, Huxley – Sie sind mir unheimlich«, beklagte sich der Ankömmling. »Ich hätte darauf schwören mögen, dass ich unbemerkt ins Haus gekommen bin. Wie haben Sie mich nur bemerkt?«

Der mit Huxley Angeredete grinste spöttisch.

»Ich habe meine besonderen Methoden, mich gegen unliebsamen Besuch zu schützen, mein lieber Harris«, antwortete er. »Wenn ich Sie nicht um diese Zeit erwartet und meine Fallen abgestellt hätte, wären Sie jetzt eine Leiche. Machen Sie also in Zukunft nicht wieder so dumme Scherze! Es könnte Ihnen leidtun – ich liebe keine Überraschungen.«

Der Besucher, ein schwarzhaariger, geschmeidiger Bursche mit scharfgeschnittenem Gesicht, schüttelte sich.

»Goddam, Huxley! Sie werden doch Ihre Freunde nicht killen – ich wollte Ihnen nur einen Beweis liefern, wie unauffällig und sicher wir arbeiten.«

»Der Ihnen, wie Sie sehen, gründlich misslungen ist. Ich hoffe, dass Sie morgen vorsichtiger ans Werk gehen. Wie ist es – haben Sie alles vorbereitet?«

»Alles okay. Meine Boys warten draußen mit den Pferden.«

»Well, Sie müssen rasch arbeiten, ehe sich Weldon besinnt und eventuell doch noch Polizeischutz anfordert. Die Pläne und Notizen befinden sich in dem Geldschrank, der in seinem Arbeitszimmer steht. Vergessen Sie nicht, den Apparat zu zertrümmern. Ich hätte ihn zwar gern gehabt, aber er ist viel zu schwer, als dass Sie ihn transportieren könnten. Wenn Sie die Pläne haben, kommen Sie sogleich wieder hierher. In dem Augenblick, wo Sie mir die Papiere aushändigen, erhalten Sie fünfzigtausend Dollars.«

In den Augen des Bandenführers Will Harris blitzte es habgierig auf. Er drehte sich auf dem Absatz um.

»Ich werde Sie gut bedienen, Huxley«, versicherte er. »So long.«

Huxley sah ihm nach, während der Gangster das Zimmer verließ. Ein spöttisches Lächeln spielte um seine schmalen Lippen; er rieb sich vergnügt die Hände.

»Es ist doch ein wahrer Segen, dass die Esel nicht alle werden, die einem die Kastanien aus dem Feuer herausholen«, sagte er zu sich selbst.

In silbernen Kaskaden rauschte der Blue River über die Steilhänge, an deren Fuß Redstone lag.

Das kleine Nest, das seinen Namen von den roten Felswänden hatte, die das Tal umgaben, in dem es lag, besaß kaum hundert Einwohner. Größtenteils ernährten sie sich von der Schafzucht, aber immerhin hatte das Städtchen seit zwei Jahren seine Sensation.

Damals waren mit einem Fremden eine ganze Anzahl Bauarbeiter in die verlassene Felswildnis gekommen und hatten weit oberhalb des Ortes eine Staumauer errichtet, hinter die sich nun die Kaskaden des Flüsschens ergossen. Ein Druckschacht führte zu der fünfzig Meter tiefer gelegenen Kraftstation, neben der sich das Haus des Bauherrn erhob.

Die Redstoner hielten ihn für verrückt, denn seit er seinen Einzug gehalten hatte, war er niemals ins Tal hinuntergekommen, um in Siftlys Kneipe einen Whisky zu trinken, und das, was der halbwüchsige Sohn des Drugstorebesitzers, der ihm jede Woche einmal Lebensmittel brachte, von ihm erzählte, trug nicht dazu bei, diese vorgefasste Meinung zu revidieren. Mutterseelenallein bewohnte er sein Haus, und nie erlaubte er jemandem, auch nur den Vorgarten zu betreten.

Dr. Weldon war alles andere als verrückt. In Fachkreisen galt er als einer der hervorragendsten Physiker der Vereinigten Staaten. Er hatte seine Gründe, weshalb er dieses zurückgezogene Dasein führte. Als er noch in San Francisco wohnte, war nicht weniger als fünfmal bei ihm eingebrochen worden, um die Notizen zu rauben, die er über den Fortschritt der Erfindung aufgezeichnet hatte, an der er arbeitete.

Um den fortgesetzten Angriffen der Spione ein Ende zu machen, war er aus Kalifornien verschwunden und hatte hier an diesem abgelegenen Ort unter dem Namen Morris seine Versuche weitergeführt. Zwei Jahre lang war er unbehelligt geblieben und nahm an, dass er die Spionageorganisation, die hinter seiner Erfindung her war, endgültig von seiner Spur abbringen konnte.

Es war bereits kurz vor Mitternacht. Dr. Weldon stand in seinem Versuchsraum und betrachtete sinnend die riesige Apparatur, die das kleine Zimmer fast völlig ausfüllte. Bis zur Decke erhob sich das Wunderwerk aus Kautschuk, Glas und Metall. Ein verwirrendes System von Röhren und Kabeln schlang sich durcheinander.

Der Gelehrte strich sich mit der Hand über die Stirn. Dann trat er zu dem marmornen Schaltbrett an der Wand und zog einen Hebel herunter.

Das Licht erlosch. Wieder knackte es. Ein pulsierender Strom von Farben sprang in die rabenschwarze Finsternis. In raschem Wechsel zuckte die ganze Skala des Sonnenspektrums durch die Glasröhren. Es war, als tauche ein Polyp mit intensiv leuchtenden Fangarmen aus der Dunkelheit.

Gespenstisch huschten die Lichtstrahlen in ihrer wechselnden Helligkeit über das faltige Gesicht des Wissenschaftlers. Gebannt haftete sein Blick auf einer Mattscheibe an der Wand, von deren Mittelpunkt aus, sich kreisförmig erweiternd, ein blutroter Fleck langsam vorwärts kroch und schließlich mit zuckenden Rändern stehen blieb.

Während Dr. Weldon dieses Phänomen betrachtete, zog er nachdenklich die Unterlippe durch die Zähne.

»Der Aktionsradius hat sich erweitert«, murmelte er. »Mir scheint, dass ich das Problem gelöst habe.«

Selbst wenn der Gelehrte nicht so sehr in seine Gedanken vertieft gewesen wäre, hätte er wohl schwerlich das schwache Geräusch vernommen, das »Tändelharry« verursachte, als er die Stahlstifte im Zylinder des Yaleschlosses, das die Haustür versperrte, mit der Iridiumsäge zerschnitt.

Geduldig warteten die Komplizen des Verbrechers auf den Erfolg seines Unternehmens. Der Schatten der Maulbeerbäume neben dem Eingang verdeckte sie vollständig.

»Weiß der Teufel, was der alte Halunke dort drinnen zusammenbraut«, flüsterte einer der Banditen und zeigte in abergläubischer Furcht auf das Fenster des Laboratoriums, an dessen Rouleau das Farbenspiel, das der surrende Apparat verursachte, deutlich zu sehen war.

»Halt’s Maul!«, zischte Will Harris. »Es geht dich einen Dreck an, was er macht. Ich glaube gar, du hast die Hosen voll. Lass das bloß nicht laut werden, my boy. Solche Kerle kann ich in meiner Bande nicht brauchen.«

»Ich habe keine Angst«, verteidigte sich der Verbrecher. »Wenn alles mit rechten Dingen zugeht, bin ich so gut wie jeder andere, das weißt du genau. Aber wenn dieser Huxley seine Hand im Spiel hat …«

Er verstummte jäh, denn die Faust des Bandenführers war ihm unsanft gegen die Rippen gefahren.

»Shut up! Ich sage es dir zum letzten Mal«, knurrte Harris wütend, der selbst nicht ganz frei von Bedenken war, die er an seinem Gefolgsmann kritisierte. »Wir haben den Safe zu knacken und die Pläne zu kassieren. Alles andere geht uns nichts an – bist du bald so weit, Harry?«

Der Mann an der Tür nickte. »Moment – gleich ist die Bahn frei.«

Lautlos drehte sich der Schlosszylinder. Der dicke Stahlriegel glitt zurück – und der der Einbrecher öffnete die Tür. Nacheinander verschwanden die Banditen wie Schatten in dem dunklen Rechteck. Die Tür wurde geschlossen.

Einen Augenblick war alles ruhig in dem dunklen Korridor. Dann fiel der Lichtkegel einer Stablampe in die Finsternis.

»Die zweite Tür links«, sagte Will Harris leise. »Knackt die Kiste. Wir werden inzwischen den Alten in Schach halten. Vorwärts, Boys!«

Tändelharry und Bob Robinson, der Sachverständige der Bande für »Tresorarbeit«, huschten in das bezeichnete Zimmer. Die anderen Banditen folgten ihrem Boss, der entschlossen die Tür zum Laboratorium aufstieß und den schweren Revolver hob.

Einen Moment blieben die Verbrecher sprachlos stehen.

Der fortwährende Wechsel des Farbenspiels in den Glasröhren hatte einem intensiv blauen Leuchten Platz gemacht. Und in diesem Meer von kaltem Licht, das ihm ein seltsam unwirkliches Aussehen gab, stand Dr. Ralph Weldon. Er hatte das Geräusch der sich öffnenden Tür vernommen und das Gesicht, das eine Maske aus Quarzglas schützte, den Verbrechern zugewandt.

Was man dem Gelehrten auch an Absonderlichkeiten nachsagen mochte, Mangel an Reaktionsvermögen gehörte nicht zu seinen Fehlern. Blitzschnell erfasste er die Situation.

Mit einem Satz schnellte er auf das Schaltbrett zu und riss einen Hebel herunter. Der Erfolg dieser Handlung war verblüffend.

Von der metallen schimmernden Decke des Raumes regnete es Büschel blauer Hochfrequenzentladungen. Das Zimmer schien in Flammen zu stehen. Sogleich wanden sich die Einbrecher unter den stechenden Schmerzen, die die überspringenden Funken verursachten.

Sekundenlang starrte Harris, unfähig, sich zu bewegen, auf Dr. Weldon, der auf einer dicken Kautschukplatte wie auf einem Isolierschemel stand. Der entsetzte Aufschrei, der die Spannung in dem Bandenführer löste, vermischte sich mit dem Angstgebrüll seiner Genossen.

Wild fuhr er herum.

»Fort!«, schrie er. »Hinaus – hier ist der Teufel los!«

Während er sich zur Flucht wandte, griff eine Hand mit langen, gelben Fingern aus dem Dunkel des Korridors und fasste ihn mit eisernem Griff an der Schulter. Blind vor Furcht riss er sich los.

Da drang eine dröhnende Stimme in sein Bewusstsein: »Bleiben Sie stehen, Sie Hasenfuß! Keinen Schritt weiter, oder ich schicke Sie augenblicklich zur Hölle!«

Weniger die drohenden Worte als der vertraute Ton veranlassten Harris, dem Befehl Folge zu leisten. Zugleich mit seinen Komplizen drehte er sich um und erblickte Huxley, dessen Gesicht eine wilde Entschlossenheit zeigte.

»Schießt auf den Apparat!«, rief er laut. »Schießt ihn kaputt! Schnell, schnell!«

Wie um seinen Worten mehr Nachdruck zu geben, hob er selbst die Hand, in der ein großkalibriger Colt ruhte. In der nächsten Sekunde donnerte ein Schuss auf. Glas splitterte, danach ertönte ein ohrenbetäubendes Knattern.

Aus den zerbrochenen Röhren zuckten lange Blitze, liefen schlängelnd über die Kautschukisolation des Apparatfundaments und verschwanden in tausend Verästelungen in dem Fußboden des Zimmers. Ein scharfer, stechender Geruch, der von dem Ozon der elektrischen Entladungen herrührte, breitete sich aus.

Wieder feuerte Huxley. Auch der Bandenführer und seine Kumpane, die das entschlossene Vorgehen Huxleys zum Stehen gebracht hatte, entleerten ihre Revolver auf den Apparat. Plötzlich schoss eine grellweiße Stichflamme aus einem riesigen Kondensator. Ein lauter Krach folgte; dann wurde es stockdunkel.

Erregte Stimmen klangen auf, die von der schneidenden Stimme Huxleys übertönt wurden.

»Licht!«, forderte dieser.

Der Strahlenkegel einer Taschenlampe stach blendend in die Finsternis. In der zitternden Hand ihres Inhabers schwankte der Lichtstrahl über die Zimmerwände.