Tom Prox 20 - Gordon Kenneth - E-Book

Tom Prox 20 E-Book

Gordon Kenneth

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Beschreibung

TERROR ÜBER ARIZONA

Will Narrow ist einer der wenigen Minenbesitzer in dem Kupferland Arizona, die sich aus kleinsten Anfängen emporgearbeitet haben. Sein eiserner Fleiß und seine guten geologischen Kenntnisse haben ihn reich gemacht. Doch nun wird er erpresst - von Männern, die vor keinem Verbrechen zurückschrecken.
Will Narrow ist jedoch nicht bereit, den Kerlen kampflos sein Vermögen zu überlassen. Er wendet sich an Tom Prox ...

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Inhalt

Cover

Impressum

TERROR ÜBER ARIZONA

DIE HÄRTE ENTSCHEIDET - Teil 2

Vorschau

Kleines Wildwest-Lexikon

Aus dem Wilden Westen

BASTEI ENTERTAINMENT

Vollständige eBook-Ausgabe der beim Bastei Verlag erschienenen Romanheftausgabe

Bastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG

© 2019 by Bastei Lübbe AG, Köln

Programmleiterin Romanhefte: Ute Müller

Verantwortlich für den Inhalt

Titelbild: Heinrich Berends

Illustrationen Innenteil: duncan1890/iStockphoto; Rustic/shutterstock

Datenkonvertierung eBook: César Satz & Grafik GmbH, Köln

ISBN 978-3-7325-8182-5

www.bastei-entertainment.de

www.lesejury.de

www.bastei.de

TERROR ÜBER ARIZONA

Von Gordon Kenneth

Will Narrow ist einer der wenigen Minenbesitzer in dem Kupferland Arizona, die sich aus kleinsten Anfängen emporgearbeitet haben. Sein eiserner Fleiß und seine guten geologischen Kenntnisse haben ihn reich gemacht. Doch nun wird er erpresst – von Männern, die vor keinem Verbrechen zurückschrecken.

Will Narrow ist jedoch nicht bereit, den Kerlen kampflos sein Vermögen zu überlassen. Er wendet sich an Tom Prox …

Lydell Warding erkannte, dass er verloren war. Vor ihm erhob sich, mauerartig ansteigend, das ungeheure Felsmassiv des Coloradoplateaus in den wolkenlosen Himmel Arizonas. Das Gestein glühte unter der Mittagssonne. Hoch oben in dem Blau des Firmaments zog ein Adler seine Kreise.

Der G-Mann warf einen Blick auf die schroff abfallende Wand vor ihm, die seiner Flucht ein Ende bereitet hatte.

Zwölf Stunden lang war er von mehr als vierzig hartgesottenen und in allen Schlichen der Westmänner erfahrenen Schurken wie ein Wolf durch die Felsenwildnis gehetzt worden, bis sein erschöpftes Pferd unter ihm zusammenbrach. Jetzt saß er in der Falle.

Um die Mundwinkel des F.B.I.-Agenten lag das resignierte Lächeln des beherzten Mannes, der weiß, dass er für eine gute Sache sterben wird. Er kniete hinter einem Felsblock nieder und brachte seinen Winchesterkarabiner in Anschlag. Von drei Seiten schoben sich die Verfolger, jede Deckung ausnützend, näher an ihn heran.

Warding presste den Kolben an die Wange und feuerte auf einen Mann, der aus einer Felsspalte auftauchte. Der Bandit ließ sein Gewehr fallen und fiel schreiend in den Einschnitt zurück.

Kreng … donnerte der Schuss von der Felsenwand wider. Dann blitzte es von allen Seiten auf. Unter den einschlagenden Mantelgeschossen spritzten die Gesteinssplitter von der Deckung des G-Mannes. Ein Querschläger riss ihm die linke Schulter auf, aber mit zusammengebissenen Zähnen zog er den Ladegriff und hob, unbekümmert um das Blut, das ihm warm über den Oberarm rieselte, erneut seine Winchester.

Ein Bandit, der über den Rand einer Felsmulde nach dem Verfolgten ausspähte, bezahlte seine Unvorsichtigkeit mit dem Leben. Aber dieser sichere Schuss sollte der letzte gewesen sein, den Warding abgab. Eine Salve dröhnte auf und riss den G-Mann von den Beinen.

Noch einmal umfasste sein brechender Blick die wilde Schönheit der Gebirgswelt. Dann wurde es Nacht um ihn.

Mit schussbereiten Karabinern näherten sich die Banditen der stillen Gestalt. Ihr Anführer beugte sich über den Leblosen und hob mit der Fußspitze die schlaffe Hand des Erschossenen.

»Erledigt«, sagte er zufrieden. »Durchsucht ihn, Boys.«

Aus den Taschen Wardings kam neben den üblichen Gebrauchsgegenständen ein rundes Silberschild zum Vorschein. Der Bandenführer stieß einen leisen Pfiff aus, als er die Plakette entgegennahm.

»Also daher weht der Wind!«, gab er seiner Überraschung Ausdruck. »Die G-Abteilung erweist uns die Ehre, sich um uns zu kümmern. Von jetzt ab ist größte Vorsicht am Platz, denn das ist sicher nicht der letzte Spitzel, den sie uns auf den Hals schickt.«

»Was sollen wir mit ihm machen?«, erkundigte sich ein schlanker, schwarzhaariger Bandit.

Der Verbrecherboss ließ das Silberschild in seiner Tasche verschwinden.

»Lasst ihn liegen«, antwortete er gleichgültig. »Die Geier werden kurzen Prozess mit ihm machen.«

Eine unbekannte Erpresserorganisation terrorisierte Arizona und streckte ihre gierigen Polypenarme bis in die Nachbarstaaten Colorado und New Mexico aus.

An Minenbesitzer und Rancher wurden von anonymen Absendern Zahlungsaufforderungen über erhebliche Beträge geschickt mit der Drohung, im Weigerungsfalle die Viehbestände der Rancher zu dezimieren und den Betrieb der Bergwerke lahmzulegen. Das Geld sollte jeweils an verschiedenen abgelegenen Orten deponiert werden.

Anfangs hatten die Empfänger der Erpresserbriefe darüber gelacht und es vielfach nicht einmal der Mühe wert gehalten, die Polizei zu benachrichtigen. Das wurde aber rasch anders, als die Betroffenen erfahren mussten, dass die Verbrecher keineswegs leere Drohungen von Stapel gelassen hatten.

Auf sieben Ranches, die sich dem Druck nicht gebeugt hatten, brachen verheerende Seuchen unter den Rinderherden aus. Der Betrieb auf der Hiller-Kupfermine lag wochenlang lahm, als eine Tonnenladung von Sprengstoff bei der Einfahrt in den Förderschacht aus unbekannten Gründen detonierte, die Stolleneingänge schloss und den Schacht verschüttete.

In einem zweiten Bergwerk wurde die Kraftstation mit ihren Dieselmotoren und Dynamos durch eine Explosion total zerstört.

Die Polizei versuchte nun, nach altbewährtem Rezept, die Urheber der Verbrechen dabei abzufangen, wenn sie die deponierten Gelder abholen wollten, aber die Banditen schienen geradezu hellsehend zu sein.

Niemals erschienen sie, wenn die Polizei in der Umgebung auf sie lauerte. Dagegen ereigneten sich laufend neue Sabotagefälle bei den Erpressten, die die Hilfe der Behörden angefordert hatten.

Diese offensichtliche Ohnmacht der Polizei hatte zur Folge, dass im weiteren Verlauf der Dinge die meisten Minenbesitzer und Rancher schwiegen und zahlten. Die Furcht vor den Erpressern lag ihnen wie eine eiserne Klammer im Nacken.

Das Direktorium der Staatspolizei in Phoenix traf alle Maßnahmen, um dem Zustand der Rechtslosigkeit ein Ende zu bereiten.

Zwei Polizeibataillone, unterstützt von Mountain-Schützen, durchstreiften die sonnenglühenden Canyons des Wasatch-Gebirges auf der Suche nach den Verbrechern. Es gelang ihnen auch, verschiedene Banden lichtscheuer Elemente aufzustöbern und festzunehmen, aber die nähere Untersuchung ergab, dass diese Verbrecher nichts mit den Sabotagefällen zu tun hatten.

Und während die Fahndungen fieberhaft fortgesetzt wurden, fielen am helllichten Tage mehr als dreißig Reiter über Raffles Ranch her und erschossen den Besitzer, der den Schurken gleichfalls die Stirn geboten hatte.

Ehe die Weidereiter benachrichtigt werden konnten, waren die Mörder im nahen Gebirge verschwunden. Eine Verfolgung blieb erfolglos.

Das letzte Opfer war der G-Mann Lydell Warding, dem es gelungen war, sich in die Bande einzuschmuggeln. Die Aasvögel hatten sich bereits über seine Leiche hergemacht, als er von Prospektoren entdeckt wurde, die auf der Suche nach Erzvorkommen das Gebirge durchstreiften und durch die Schießerei aufmerksam geworden waren.

So standen die Dinge, als an einem Sommerabend zwei staubbedeckte Reiter vor Keanes Saloon in dem Minenstädtchen Staunton phlegmatisch aus den Sätteln stiegen. Der eine von ihnen war von beträchtlicher Länge und so mager, als habe er zeit seines Lebens am Hungertuch genagt. Er überragte seinen mittelgroßen, schlanken und breitschultrigen Gefährten um Kopfgröße.

Während sie ihre Pferde am Wassertrog versorgten, öffnete sich die Tür der Kneipe. Ein Mann in mittleren Jahren kam die Holztreppe herunter und schlenderte mit beiden Händen in den Hosentaschen heran.

»Hallo!«, grüßte er.

»Hallo!«, antworteten die beiden.

»Mächtig heiß heute«, fuhr einer der Neuangekommenen fort.

»Sehr heiß«, bestätigte der Lange, indem er seinen Kaugummi ausspuckte.

»Wo kommt ihr her?«

Der Dürre wies mit dem Daumen über die Schulter.

»Von dort hinten«, blieb er bei seiner Einsilbigkeit.

»Und wo wollt ihr hin?«

Der Gefragte wies in westliche Richtung. »Nach dort«, gab er Auskunft.

»Verflixt und zugenäht!«, platzte dem Wissbegierigen die Geduld. »Sie sind aber verdammt einsilbig, Fremder.«

»Und Sie ziemlich neugierig, wie mir scheint«, wurde der Dürre gesprächiger. »Was, zum Teufel, geht es Sie an, wo wir herkommen?«

»Eine ganze Menge«, antwortete der Mann grimmig. »Ich bin nämlich der Sheriff dieser hübschen Stadt, und im Augenblick interessiert mich aus bestimmten Gründen jedes unbekannte Gesicht.«

Der Dürre grinste. »Dann werden wir Ihnen jeder eine Fotografie schenken mit der Widmung: Dem neugierigen Sheriff von Staunton«, erwiderte er trocken. »Bist du fertig, Bill? Ja? Dann wollen wir einen trinken.«

Sie ließen den Sheriff stehen und marschierten auf den Eingang der Kneipe zu.

So viel Nichtachtung war Bob Honey in seiner ganzen Dienstzeit noch nicht vorgekommen. Einen Augenblick stand er wie erstarrt. Dann wandelte sich sein verblüffter Gesichtsausdruck zu einer Miene, die im direkten Gegensatz zu seinem lieblichen Namen stand. Mit einem Fluch griff er in die Tasche und heftete den Sheriffstern auf seine Brust.

»Stopp!«, brüllte er laut.

Die beiden blieben stehen und wandten sich um.

»Jetzt wird er amtlich, Bill«, sagte der Dürre.

Mit zornrotem Gesicht und wuchtigen Schritten kam Honey heran.

»Dir werde ich helfen, du verhungerter Bandwurm«, verhieß er böse. »Heraus mit der Sprache! Wie heißt ihr, und wo kommt ihr her?«

»Mein Name ist Dead«, antwortete der Dürre mit hohler Stimme. »Manchmal komme ich in Pantoffeln und klappere mit den Knochen. Das ist so ansteckend, dass sämtlichen Spitzbuben, die mich sehen, ebenfalls ihre liederlichen Gebeine schlottern.«

»Und ich«, erklärte der Begleiter des Mannes mit dem unheimlichen Namen, »ich heiße Devil und schmore die Halunken, die mir mein Freund liefert, in der Pfanne hübsch braun und knusprig. – Sind Sie nun zufrieden, Sheriff?«

Der Sheriff holte tief Atem, aber ehe er seine Entrüstung über die neuerliche Unverschämtheit entladen konnte, erscholl hinter ihm ein heiteres Gelächter.

Unbemerkt war ein vierter Mann zu der Gruppe getreten. Er war hochgewachsen und breitschultrig und besaß ein schmales energisches Gesicht, aus dem ein Paar durchdringende graue Augen leuchteten, die jetzt von vielen humorvollen Fältchen umgeben waren. Er mochte etwa dreißig Jahre alt sein und trug die übliche Tracht der Westler. In den Holstern, die an seinen Oberschenkeln hingen, steckten zwei fünfundvierziger Colts, deren gleichmäßig abgegriffene Kolben den Zweihandschützen verrieten.

Er streckte die rechte Hand Mr. »Devil« entgegen und begrüßte mit der linken Mr. »Dead.«

»Welcome!«, sagte er herzlich. »Mit Hilfe von Tod und Teufel werden wir wohl die Racketeers1) zur Strecke bringen.«

Mit offenem Mund sah Sheriff Honey der Begrüßungszeremonie zu. Er bot in seiner Verblüffung durchaus keinen geistreichen Anblick.

»Machen Sie die Klappe zu, Honey«, verlangte County-Sheriff Hasley. »Sie wissen doch, dass ich dumme Gesichter auf den Tod nicht ausstehen kann. Dieser Gentleman hier ist Mister Prox, der Chef der Ghost-Squad, und der hier«, er wies auf den Dürren, »sein Adjutant Sergeant Patterson.«

Mit einem hörbaren Geräusch schloss Honey seine Futterluke.

»Heavens!«, stöhnte er. »Können Sie das mit dem Bandwurm vergessen, Sergeant?«

Snuffy Patterson schmunzelte. »Vorausgesetzt, dass wir ihn auf Ihre Kosten in Whisky beisetzen, Sie Mann mit dem süßen Namen«, erwiderte er, indem er dem Sheriff die Hand reichte.

Gemeinsam traten die vier Männer in die Kneipe und nahmen an einem unbesetzten Tisch Platz.

»Nun, wie steht die Sache, Hasley?«, erkundigte sich Tom Prox, als der Wirt die Gläser gebracht hatte.

Bedächtig nippte der County-Sheriff an seinem Whisky.

»Narrow bezahlt nicht«, antwortete er. »Ich habe alle wichtigen Punkte der Mine besetzen lassen. Auch im Wohnhaus des Direktors tun vier meiner Boys Dienst und lassen ihn nicht aus den Augen, solange er sich in seiner Privatwohnung aufhält. Nach menschlicher Voraussicht kann ihm nichts passieren.«

»Und wann soll er, nach der Prophezeiung der Schufte, dran glauben?«

»Heute Nacht.«

Tom Prox leerte sein Glas und stand auf. Er gab Snuffy Patterson einen Wink.

»Well, dann möchte ich mich jetzt noch ein wenig mit Narrow unterhalten«, sagte er.

Will Narrow war einer der wenigen Minenbesitzer in dem Kupferland Arizona, die sich aus kleinsten Anfängen emporgearbeitet hatten.

Noch vor fünfundzwanzig Jahren hatte der nun Sechzigjährige kaum tausend Dollars besessen und war auf Erzsuche durch die Felsenwildnis gezogen. Sein eiserner Fleiß und seine guten geologischen Kenntnisse hatten ihn schließlich zum Erfolg geführt.

Eines Tages hatte er ein ungewöhnlich reiches Kupfererzvorkommen entdeckt und im weiteren Verlauf einen Geldgeber gefunden, der ihm die Mittel zu dessen Abbau vorstreckte. Jetzt schätzte man sein jährliches Einkommen auf mindestens eine Million Dollars.

Der Hüne mit dem schlohweißen Haar und dem von der Sonne kupfern gegerbten Gesicht hatte den Brief der Erpresser, in dem diese fünfhunderttausend Dollars verlangten, ohne Kommentar an den County-Sheriff weitergeleitet. Das Schicksal derer, die gleichfalls nicht gezahlt und durch die Racketeers schwere Schäden erlitten hatten, beeindruckte ihn keineswegs. Er war nicht der Mann, verkommenen Gewaltverbrechern ein Vermögen in den Rache zu werfen.

Zu Tom Prox fasste er sogleich große Zuneigung.

»Denn«, so erklärte er, »Sie sind ein ganz anderer Kerl, als ich ihn mir vorgestellt hatte. Nach meiner bisherigen Meinung waren Geheimagenten finster blickende Burschen, die in der Hosentasche eine Dynamitbombe tragen und mehr Unheil anrichten, als sie Nutzen bringen. Sie haben mich eines Besseren belehrt, weil Sie wirklich ein sympathischer Bengel sind und außerdem sogar noch eine Menge Verstand besitzen.«

Tom Prox grinste. »Eins braucht das andere nicht auszuschließen«, erwiderte er gut gelaunt. »Sie sind also mit meinem Vorschlag einverstanden?«

»Ich finde ihn ganz ausgezeichnet.«

»Well, dann will ich jetzt meine Vorbereitungen treffen.«

Der tiefblaue Himmel war von Sternen übersät. Schwarz stand die Mauer der Rockies mit ihren Zacken und Zinnen gegen den Horizont. Leise rauschte das Wasser in den Druckkammern des Kraftwerks, das Staunton mit elektrischer Energie versorgte. Von dem noch warmen Talgrund strich der Aufwind leise singend an den Felsen empor, die die Minenstadt umgaben.

Narrows Wohnhaus, ein zweistöckiger, von Douglasfichten eingerahmter Bau, stand einsam am Rande der Minenstadt. Es war von einem Ring von Polizeireitern umgeben, die darauf lauerten, dass die Racketeers versuchen würden, ihre Drohung wahrzumachen.

Das Haus selbst lag in tiefster Dunkelheit. Alle Lichter waren erloschen. Von dem Turm des abseits gelegenen Verwaltungsgebäudes verkündeten zwölf Glockenschläge die Mitternachtsstunde.

Schon geraume Zeit vorher hatten sich Tom Prox, Snuffy Patterson und der County-Sheriff von dem Minenbesitzer verabschiedet und die ihnen zugewiesenen Zimmer aufgesucht.

Als der letzte Glockenschlag verhallt war, huschte ein Mann lautlos wie ein Schatten durch den Korridor im ersten Stock und machte vor der Schlafzimmertür des Millionärs halt. Einen Moment presste er sein Ohr an die Türfüllung und lauschte. Rasselnde Schnarchtöne drangen von drinnen heraus. Behutsam drückte er die Klinke nieder, aber die Tür gab nicht nach.