Was seht ihr denn? - Norbert Wickbold - E-Book

Was seht ihr denn? E-Book

Norbert Wickbold

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Beschreibung

Wie viele Gedanken gehen uns durch den Kopf und ziehen schnell wieder weiter? Einige wenige hinterlassen bleibende Spuren, andere geraten schnell wieder in Vergessenheit. Neue Ereignisse und neue Gedanken drängen an uns heran. »Einmal inne zu halten! Dies alles von ferne zu betrachten. Es aufzuschreiben, um die Gespenster, die in unseren Hirnen spuken zu vertreiben.« Hier sind sie versammelt: 42 Gedichte und Gedanken aus drei ereignisreichen Jahrzehnten, die tatsächlich in Worten gefasst und aufgeschrieben wurden. Sie sind manchmal sehr persönlich oder poetisch, mal politisch und manchmal eher philosophisch.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 32

Veröffentlichungsjahr: 2015

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Norbert Wickbold

Was seht ihr denn?

42

Gedichte und Gedanken

Norbert Wickbold

Was seht ihr denn?

42

Gedichte und Gedanken

1. Auflage

Copyright © 2015 by Norbert Wickbold

Layout‚Umschlaggestaltung und Illustration: Norbert Wickbold

Korrektorat: Irene Wickbold

Verlag: tredition GmbH, Hamburg

ISBN: 978-3-7323-1126-2 (Paperback)

ISBN: 978-3-7323-1127-9 (Hardcover)

ISBN: 978-3-7323-1128-6 (e-Book)

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

Was seht ihr denn?

Sorgen und Glück

1.

(1985)

Sorgen sich borgen.

Nimmt keiner zurück.

Immer mehr borgen.

Vielleicht habe ich Glück

und du nimmst sie morgen

oder übermorgen zurück.

Dimensionen

2.

(1987)

Die meisten wachsen in die Länge,

viele wachsen in die Breite,

doch nur wenige wachsen in die Tiefe.

Jahr*

3.

(1989)

Ja, Jahr – ein Jahr.

So schnell geht ein Jahr zu Ende.

Rastlos eilen die Ereignisse an uns vorbei

– und wir rennen ihnen nach.

Warum rasten wir nicht?

Warum lassen wir uns mit ihnen fortreißen?

Sie schrecken unsere Gemüter,

doch wir bleiben ihre treuen Diener.

Einmal inne zu halten!

Dies alles von ferne nur zu betrachten.

Es aufzuschreiben, um die Gespenster,

die in unseren Hirnen spuken, zu vertreiben.

Sich freuen an den glücklichen Zeiten,

Die da waren und noch kommen.

Ein lachender Mund ist schön, Doch was wir

noch mehr brauchen ist ein lachendes Herz!

Und können wir Freude in unsere Herzen lassen,

Die gefüllt sind mit des Alltags Sorgeneintopf?

Die Suppe muss gegessen werden

– jeden Tag, randvoll bis zum überlaufen.

Oft zum Verbrennen heiß.

Den Nachtisch, den gibt’s dann später…

Und später, dann haben wir uns

der Süße des Lebens unmerklich entwöhnt.

Ein Glück, wir haben’sgeschafft:

Den Tag, das Jahr

– und das Leben?

Wann war das?

*  Aus dem Roman: Die Wiederkehr der Morgenlandfahrer 2015 im gleichen Verlag veröffentlicht

An das Grau*

4.

(1989)

Grün wird grau, aschengrau.

Blau wird grau, stahlgrau.

Gelb wird grau, betongrau.

Rot wird Glut,

Glut wird Rauch, rauchgrau.

Atemhauch ist nebelgrau.

Meine Augen sie schauen

täglich dasselbe Grauen.

Morgengrauen ist nebelgrau.

Das Leben ist gut,

umgibt uns mit den schönsten Farben,

wir können’s nicht besser haben:

Anthrazithgrau, betongrau, chromgrau,

dämmergrau, eisengrau, fahlgrau,

granitgrau, kieselgrau, lumpengrau,

silbergrau, novembergrau, platingrau,

regengrau, steingrau, trübgrau,

wolkengrau, zementgrau, mausgrau…

–mausgrau? Was ist Maus?

Maus ist tot. Totenbleich.

Leichengrau im Totenreich.

Totenreich macht alles grau

gr…au…

au.

*  Aus dem Roman: Die Wiederkehr der Morgenlandfahrer 2015 im gleichen Verlag veröffentlicht

Der Glücksstern*

5.

(2005)

Wenn mitternachts Sadalmelik aus dem Nebel sich zeigt,

gib acht, weil nun der Glücksstern des Königs aufsteigt.

Vom Okzident mutig aus namenlosem Volke

Sadalachbia sich zu ihm gesellt.

Und vom Orient an seiner Seite

Sadalsuud erscheint – als Glücksstern der Welt.

Wer wandelt und kann diese Zeichen

am Himmel in Klarheit sehen,

der wird in Freiheit mit Skat

zu den sieben Quellen recht gehen,

und bewirken blühende Wunder,

trotz großer Pein und Gefahr,

schaffen üppige Gärten, wo lange

Ödnis und Wüste nur war.

Wenn fortan mit Macht die wahren

Liebestaten aus mutigen Herzen quellen,

und sich ausweiten und vereinigen

in lebendig wachsenden Wellen,

wird aufsteigen das Licht der Welt

und einen neuen Kreislauf beginnen.

Und vor ihm wird, wie Wasserdampf,

die Macht des Tieres im Nichts verrinnen.

*  Aus dem Roman: Die Wiederkehr der Morgenlandfahrer 2015 im gleichen Verlag veröffentlicht

Deine Quelle*

6.

(2005)

Dies ist das Wasser deiner Quelle,

Sie allein stillt deinen Durst.