Wilfried´s kultureller Streifzug im Königreich Thailand - Wilfried Stevens - E-Book

Wilfried´s kultureller Streifzug im Königreich Thailand E-Book

Wilfried Stevens

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Beschreibung

Das Königreich Thailand wird auch oft das "Land der lächelnden Menschen" genannt. Das liegt auch darin, dass die thailändische Gesellschaft insgesamt und jeder einzelne Thailänder mit dem Lächeln ein harmonisches Miteinander signalisieren möchte. Es ist also nicht nur eine Höflichkeitsgeste, sondern versucht man insgesamt damit jede Situation "im Griff" zu haben. Was sich genau hinter dem Lächeln verbirgt, wird in einem separaten Beitrag aufgeschlüsselt. In der Regel sind die meisten Thailänder recht gastfreundlich und gesellig, auch Fremden gegenüber. Es ist eine Fähigkeit, die die Thailänder von Generation zu Generation weitergeben. Auch die Freude und die Hingabe zu den unterschiedlichsten Feierlichkeiten zeichnet die thailändische Kultur aus. Wer schon einmal an die großen Feste "Songkran" oder "Loy Krathong" teilgenommen hat, sieht zum einem die ausgelassene Stimmung und die temperamentvollen Thailänder beim Songkran und die eher besinnlichen Feierlichkeiten bei Loy Krathong. Dazu später mehr. Diese Feiern bieten auch Gelegenheiten, soziale Bindungen zu stärken und das Miteinander zu fördern. Ein gesunder Patriotismus und zugleich die Offenheit, auch Fremde an die thailändische Kultur teilhaben zu lassen, ist ehrlich gemeint. Daher hat jeder die Gelegenheit, die thailändische Kultur zu respektieren und zu vereinnahmen. Alle Besucher sind also nicht nur von der Gastfreundschaft, der köstlichen thailändischen Küche, den vielen wunderschönen Landschaften, der Architektur der vielen Tempel, dem Treiben auf Märkten und Sehenswürdigkeiten begeistert, sondern mitgerissen von der reichhaltigen thailändischen Kultur. Thailand ist somit ein faszinierendes Urlaub-Ziel für jeden Entdecker. Diese Beiträge geben ihnen nur einen kleinen Einblick in die thailändische Kultur, ein kurzer Streifzug aus meinen über 40 Jahren Erlebnisse und Reisen in Thailand. Die Vielfalt der thailändischen Kultur ist dabei so groß, dass hier nicht alles beschrieben wurde.

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Seitenzahl: 196

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Wilfried Stevens

Wilfried´s kultureller Streifzug

im Königreich Thailand

Inhaltsverzeichnis

Thailand – kurzes Länderprofil

Die thailändische Flagge

Phleng Chat Thai - die Nationalhymne von Thailand

Pasa Thai - Die Sprache der Thais

Kae Sa Luk die Kunst des Obstschnitzens

Phuang malai - Die Kunst des Blumensteckens

Lotus-Seide – ein edler Stoff

Die Wasserhyazinthe in Thailand

Der Wai - der thailändische Gruß

Die Etikette in der thailändischen Gesellschaft

Die Wai Kru Zeremonie der Schüler

Hong Naam - Wo bitte ist die Toilette?

Muay-Thai & Krabee Krabong

Von Stierkämpfen und Büffelrennen

Takraw - ein akrobatischer Ballsport

Papier aus Elefantendung

Das Ramakien - 1. Teil

Das Ramakien - 2. Teil

Die thailändische Küche & Restaurantsitten

Die thailändische Währung Baht

Thailändische Feste und Feierlichkeiten

Das Songkran Fest

Das Loy Krathong Fest

Kin Jae oder das Phuket-Vegetarier-Festival

Fest der Naga-Feuerbälle

Ehrentag für den treuen Phanthai Norasing

Dok Krachiao Blumenfest in Chaiyaphum

Chinesisches Neujahrsfest

Kaeng wau - der Flugdrachen-Wettkampf

Raek Na, das erste Pflügen

Bun Bong Fei - das Raketenfest

Seidenfest in Khon Kaen

Das thailändische Gold

Regenwurmzucht in Thailand

Kau Chim - die Glücksstäbchen

Nachwort

Siam-Journal – eine Erfolgsstory

Buchtipp: Buddhismus, Geister und Glauben…

Thailand – kurzes Länderprofil

Das Königreich Thailand liegt in Südostasien und gehört bis heute zu den beliebtesten Urlaubszielen der Region. Mit rund 513.115 qkm (Land- und Meeresgebiete) ist Thailand etwas größer als Spanien (505.370 qkm) und mit knapp 72 Millionen Einwohnern (2024) hat es eine moderate Bevölkerungsdichte.

Es ist auch ein tropisches Land, bekannt für seine üppigen Regenwälder und vielfältige Tierwelt. Das Klima ist geprägt von hohen Temperaturen, hat drei Jahreszeiten mit einer ausgeprägten Hitze- und Regenzeit, was ideale Bedingungen für eine reiche Flora und Fauna schafft.

Das Königreich Thailand wird auch oft das „Land der lächelnden Menschen“ genannt. Das liegt auch darin, dass die thailändische Gesellschaft insgesamt und jeder einzelne Thailänder mit dem Lächeln ein harmonisches Miteinander signalisieren möchte. Es ist also nicht nur eine Höflichkeitsgeste, sondern versucht man insgesamt damit jede Situation „im Griff“ zu haben. Was sich genau hinter dem Lächeln verbirgt, wird in einem separaten Beitrag aufgeschlüsselt.

In der Regel sind die meisten Thailänder recht gastfreundlich und gesellig, auch Fremden gegenüber. Es ist eine Fähigkeit, die die Thailänder von Generation zu Generation weitergeben. Auch die Freude und die Hingabe zu den unterschiedlichsten Feierlichkeiten zeichnet die thailändische Kultur aus. Wer schon einmal an die großen Feste „Songkran“ oder „Loy Krathong“ teilgenommen hat, sieht zum einem die ausgelassene Stimmung und die temperamentvollen Thailänder beim Songkran und die eher besinnlichen Feierlichkeiten bei Loy Krathong. Dazu später mehr. Diese Feiern bieten auch Gelegenheiten, soziale Bindungen zu stärken und das Miteinander zu fördern. Ein gesunder Patriotismus und zugleich die Offenheit, auch Fremde an die thailändische Kultur teilhaben zu lassen, ist ehrlich gemeint. Daher hat jeder die Gelegenheit, die thailändische Kultur zu respektieren und zu vereinnahmen.

Alle Besucher sind also nicht nur von der Gastfreundschaft, der köstlichen thailändischen Küche, den vielen wunderschönen Landschaften, der Architektur der vielen Tempel, dem Treiben auf Märkten und Sehenswürdigkeiten begeistert, sondern mitgerissen von der reichhaltigen thailändischen Kultur. Thailand ist somit ein faszinierendes Urlaub-Ziel für jeden Entdecker. Diese Beiträge geben ihnen nur einen kleinen Einblick in die thailändische Kultur, ein kurzer Streifzug aus meinen über 40 Jahren Erlebnisse und Reisen in Thailand. Die Vielfalt der thailändischen Kultur ist dabei so groß, dass hier nicht alles beschrieben wurde.

Viel Spaß beim Lesen!

Die thailändische Flagge

Wenn Sie in Thailand rumkommen, werden sie überall Thailändische Fahnen sehen. Nicht nur an öffentlichen Gebäuden, Hotels und Sehenswürdigkeiten, sondern im ganzen Land. Die Thailänder sind stolz auf ihr Land und wachsen mit einem gesunden und gepflegten Patriotismus schon ab den Kindergarten damit auf. Dies kann man nicht mit Deutschland vergleichen, das gesellschaftlich kränkelt und ein gesunder und gepflegter Patriotismus scheinbar politisch nicht gewollt ist. Die Thailänder sind fassungslos, wenn ich ihnen von den „Umständen“ in Deutschland erzähle. Doch zurück zur Nationalflagge.

Die uns heute bekannte, thailändische Nationalflagge in den Farben rot-weiß-blau-weiß-rot, gibt es offiziell als Nationalflagge seit dem 1917. Vor dieser Zeit stellte die thailändische Nationalflagge einen weißen Elefanten in Kriegsmontur auf rotem Untergrund dar, obwohl es auch schon eine Variante mit den heutigen bekannten Flaggen-Farben gab, jedoch noch mit weißem Elefanten.

Elefanten spielten in der früheren Geschichte Thailands immer eine wichtige Rolle. Auf Elefanten sitzend zogen Könige und Prinzen während der Ayutthaya-Dynastie im 15. Jahrhundert in den Kampf gegen ihre birmanischen und anderen Gegner. Bei diesen mutigen Schlachten ging es um den Herrschaftsbesitz und Elefanten hatten wahrlich eine imposante und wichtige militärische Bedeutung. Weiße oder zartrosafarbene Elefanten sind was ganz Besonderes und werden auch heute noch als Glücksbringer verehrt. So ist es noch heute Tradition, das weiße Elefanten automatisch in den Besitz des thailändischen Königshauses übergehen. Auch der höchste thailändische Orden heißt "White Elephant". Unter der Regierungszeit von König Vajiravudh (Rama VI) wurde die Nationalflagge in der heutigen bekannten Version geändert. König Vajiravudh hatte in Oxford (England) studiert und war ein Regent mit modernen Ansichten. Der König hielt deshalb diese Maßnahme für angebracht, als Siam auf Seiten der Alliierten im ersten Weltkrieg ebenso durch eine zeitgemäße Nationalflagge repräsentiert zu werden. So wurde die Flagge mit weißem Elefanten und rotem Hintergrund ganz entfernt, und aus der Flagge in den Farben Rot-Weiß-Blau-Weiß-Rot nur der weiße Elefant entfernt.

Die Anekdote, dass anfangs die Alliierten die Nationalflagge Siam´s belächelten, und dies der Grund war, das König Vajiravudh die Nationalflagge ändern ließ, ist weiterhin reine Spekulation. Ebenso gibt es noch die Vermutung, dass deswegen die thailändische Flagge geändert wurde, um das Prestige des Landes mit einer westlich anmutenden und modernen Flagge aufzuwerten.

Die heutige Nationalflagge Thailands, genannt Tairong (Trikolore), wurde nach der Entfernung des Elefanten nicht mehr geändert. Fünf waagrechte Bahnen rot-weiß-blau-weiß-rot, wobei das blaue Mittelfeld doppelt so breit ist wie die anderen beiden Bahnen. Diese Farben symbolisieren die Säulen des thailändischen Staates:

Rot steht für - die Nation

Weiß steht für - den Buddhismus als Staatsreligion

Blau steht für – Monarchie

Phleng Chat Thai - die Nationalhymne von Thailand

An einer Stelle hatte ich schon geschrieben, dass die Thailänder natürlich stolz auf ihre Geschichte, Kultur und Traditionen sind. Eine von zuletzt 2024 hat ergeben, dass sich rund 85 % der Bewohner für einen gesunden und gelebten Patriotismus. Das Aufstellen von vielen Nationalflaggen und die Nationalhymne gehört dazu. Übrigens Sie 1932 wurde vom Komponisten Phra Chenduriyang -Peter Veit (1893-1968) komponiert.

In Thailand wird jeden Tag um 8:00 Uhr und um 18:00 Uhr in allen Medien die Nationalhymne gespielt. Die meisten Thailänder zollen der Hymne den Tribut indem sie aufstehen und warten bis die Abspielung beendet ist. Ebenso bei bestimmten Feiertagen wird die Nationalhymne gespielt und auch in auch in öffentlichen Gebäuden und Parks. Die Schulkinder wachsen schon mit dieser schönen Tradition auf, wenn in der Schule jeden Morgen vor Unterrichtsbeginn bei einem Fahnenappell die Hymne gespielt wird. Von einem Ausländer wird nicht erwartet, sich an diese Regel zu halten, zeugt aber vor Respekt, wenn man stehenbleibt. Wiederum werden sie beobachten, dass nicht alle Thailänder stehenbleiben. Die Nationalhymne symbolisiert im Grunde den Stolz auf die thailändische Kultur und die nationale Identität.

Dies ist der offizielle Text der Nationalhymne:

Thailand ist die Verkörperung allen Blutes und Fleisches der thailändischen

Rasse.

Es ist ein Staat des Volkes - Thailand den Thailändern.

So bleibt es, denn alle Thailänder sind in Einigkeit miteinander verbunden.

Wir Thailänder sind ein friedliebendes Volk,

Aber wenn wir kämpfen müssen, kennen wir keine Furcht.

Wir werden niemals die Unterdrückung unserer Unabhängigkeit zulassen,

Jeden Blutstropfen für unser Land opfern,

und den Wohlstand Thailands mehren. Hurra!

Pasa Thai - Die Sprache der Thais

Die Thai-Sprache gehört zu den sino-tibetischen Sprachen und ist damit eine der vielen tonalen Sprachen in Asien, wobei die am meisten in Asien gesprochene Sprache die chinesische Sprache ist. Das gesprochene Thai ist eine rhythmische und feinsinnige Sprache und ist durch die Jahrhunderte langen und verschiedensten Einflüssen anderer Sprachen entstanden. Dazu gehören auch Elemente aus dem Chinesischen, der Khmer- und der Mon-Sprache sowie viele Elemente aus dem indischen Sanskrit und dem südindischen Pali. Aus all diesen Einzelfragmenten wurde 1283 durch den König Rama Khamhaeng das erste moderne Thai-Alphabet zusammengefasst. Damit schuf er eine eigene, kulturelle Identität. Eine ähnliche Sprache wie das Thai ist das Laotisch, das besonders im Nordosten Thailands verstanden wird.

Das heutige Standard-Thai, die Hochsprache, wird, wie bei uns das Hoch-Deutsch, an allen Schulen und Universitäten Thailands gelehrt und in ganz Thailand verstanden. Thailändische Wörter bestehen dabei größtenteils aus ein oder zwei Silben, längere Silben wurden aus dem Sanskrit oder Pali entnommen und in die Hochsprache integriert. Die Hochsprache wird „pasa thai“ genannt, und prägt die alltägliche Verständigung untereinander, in den Medien, in der Wirtschaft und Regierung.

In der Aussprache unterscheidet man in bis zu fünf (!) unterschiedliche Tonhöhen, und je nach Tonlage kann sich die Bedeutung eines Wortes verändern. Den normalen Ton bezeichnet man auch als den mittleren Ton, dann gibt einen fallenden und einen steigenden, eine tiefen und einen hohen Ton.

Oft hört man auch den Begriff „pasa talad“, die Marktsprache. So bezeichnet die höhere thailändische Gesellschaftsschicht die Umgangssprache der einfachen Leute auf der Straße oder auf dem Land. Eine Ausnahme bleiben die Bergvölker und einige Minderheiten, die ihre eigene Sprachkultur noch weiterpflegen, so das die heranwachsende Generation in der Schule pasa thai erlernen und bei den Eltern die jeweilige überlieferte Sprache der Bergvölker.

Wie auch bei uns, neben dem Hochdeutschen gibt es noch regionale Dialekte, so gibt es ebenfalls in Thailand verschiedene regionale Dialekte. Geprägt von solchen Dialekten sind besonders die Regionen Nordthailand, Südthailand und Nordostthailand.

Die ungewöhnlichste Sprachebene ist „rachasap“, die königliche Sprache. Das Königshaus verwendet besondere Wörter für allgemeine Tätigkeiten, Aktionen oder auch Körperteile. Zumeist handelt es sich dabei um Khmer-, Pali- oder Sanskrit-Worte, die von speziell geschaffenen Thai-Wörtern ersetzt wurden. Heute verwendet man rachasap aber nur noch bei besonderen Staatsanlässen. Untereinander spricht auch die Königsfamilie das gebräuchliche Hoch-Thai. Das königliche Institut hat eine Thai-Enzyklopädie geschaffen, so das die Thai-Sprache auf Dauer gepflegt und modifiziert werden kann.

Das Erlernen der Sprache

Fehlende Kenntnisse der thailändischen Sprache erschweren es dem Thailand-Besucher, sich mit der Mehrheit der Thais unterhalten zu können. Für einen Farang (Ausländer) wirkt die Landessprache Thailands oftmals wie der „Turm zu Babel“. Fremdartig erscheint ihm die Schrift und die Aussprache. So machen sich nur wenige Touristen die Mühe, sich mit der Sprache auseinanderzusetzen, solange man in Touristenhochburgen auch mit etwas Englisch oder sogar Deutsch zurechtkommt. Aber seit es immer mehr Sprach- und Wörterbücher gibt, steigt auch zunehmend das Interesse, sich Grundkenntnisse anzueignen.

Wer außerhalb des Hotels und diverser Touristenhochburgen das Land und seine Menschen entdecken möchte, für längere Zeit oder sogar für immer in Thailand lebt oder arbeitet, bleibt kaum eine andere Wahl, sich zumindest ein Grundwissen anzueignen, damit man auch im Alltag alleine zurechtkommt, sei es, um einen Arzt, ein Hotel, den richtigen Bus oder eine Ortschaft zu finden oder auf einen Markt einkaufen zu gehen. Natürlich könnte man aus solchen Situationen auch mit viel Geduld und viel Gestik, mit etwas Glück und einige Brocken Englisch sein Glück versuchen, aber nicht jeder Thai versteht Englisch. So hilft es am besten, mit dem Erlernen einiger Wörter und Sätze, zumindest einige Sprachbarrieren schneller abbauen zu können und besser zurecht zu kommen. Dazu gibt es viele erstklassige Sprachschulen in Thailand.

Selbst Ausländer, die die Thaisprache schon recht gut beherrschen, erzielen auch mal einen Heiterkeitsausbruch bei den Thailändern, wenn sie die falsche Tonhöhe benutzen. Aber die Thailänder lieben „sanuk“ (Spaß), und so ist das alles halb so schlimm, solange die falsche Betonung nicht zu einer grotesken Situation führt. Ganz im Gegenteil, die Thailänder haben hohen Respekt davor, wenn ein Ausländer die thailändische Sprache beherrscht, wie gut auch immer. Hier hilft es eigentlich nur, langsamer in Thai und in eher gleichförmiger Tonhöhe zu sprechen, damit die Thais aus der Zusammensetzung des Satzes oder der Wörter besser den Sinn erkennen können.

In der Regel freuen sich die Thais, wenn ein Farang seine Grundkenntnisse anwendet, um auf thailändisch zu grüßen, etwas zu bestellen oder sogar, um sich etwas unterhalten zu können, auch wenn die Betonung stockend wirkt. Hohes Ansehen erwirbt derjenige, der die Sprache schon routiniert sprechen kann.

Wer die auf Tonhöhen aufgebaute thailändisch Sprache lernen möchte, wird auch mit der Thai Schrift konfrontiert. Eine mögliche Barriere sind nicht nur ganz andere Schriftzeichen, sondern auch, das dass thailändische Alphabet aus 44 Konsonanten und 21 Vokalen, 10 Doppel- und Dreifachlaute sowie 4 Tonzeichen besteht. Da viele Wörter und Vokale bis zu fünf Tonhöhen haben können, wird die Sache also nicht einfach werden.

Gegenüber dem Deutschen aber ist die Grammatik sehr einfach aufgebaut, da ein Wort grundsätzlich nicht verändert wird. Das kann am Anfang auch verwirren, wenn man an die vielen Regeln in der deutschen Sprache denkt. So gibt es weder Plural (Mehrzahl), Konjugation (Biegung) oder Deklination (Beugung), noch gibt es Formen der Vergangenheit, Gegenwart oder Zukunft, und sogar keine Artikel vor Substantive (Hauptworte). Also Respekt vor jedem, der auch die thailändische Schrift erlernt und lesen kann!

Kae Sa Luk die Kunst des Obstschnitzens

Thailänder essen auch gerne mit dem Auge mit. Vielen Besuchern sind sicher die aus kunstvoll geschnitzten Obst- und Gemüsesorten gemachte Dekoration mancher Restaurants und Küchen aufgefallen sein, die auch bei uns beliebter werden. Manches Mal derart kunstvoll geschnitzt, dass man es am liebsten gar nicht essen möchte, da alleine vom Anblick schon entzückt. Diese Art von Schnitzerei war schon im alte Siam seit vielen Generationen als besondere Kunstfertigkeit bekannt und geschätzt. In Thailand nennt man diese Kunstform „Kae Sa Luk“. Sehr verbreitet und traditionell beliebt ist das Schnitzen von Obst und Gemüse auch in Japan, Kambodscha, Korea, Laos und Sri Lanka. Dazu werden auch Kurse an Schulen angeboten.

Interessant ist auch ein kurzer historischer Rückblick, wie einst das „Kae Sa Luk“ schon im alten Siam entstanden sein soll. Kae Sa Luk ist ein siamesischer Begriff und kann man einfach mit „Kunstschnitzen“ übersetzen.

Die Hofdame Nang Nophamas

Wer in Thailand nach dem Ursprung des Obst- und Gemüseschnitzen nachfragt, hört immer wieder den Namen „Nang Nophamas“, der nicht nur mit den Anfängen des Obstschnitzens im alten Siam, sondern auch mit der Erfindung der Krathongs für das Loy-Krathong-Fest in Verbindung gebracht wird. Die Dame Nang (Nang=Anrede) Nophamas lebte in der Sukhothai-Dynastie vor etwa 700 Jahren und soll eine Hofdame am Königshof gewesen sein. Dabei gibt es gibt zwei zeitlich abweichende Versionen darüber, wann durch die junge kreative Hofdame Nang Nophamas das Obstschnitzen bei Hofe bekannt wurde.

In der ersten Version heißt es, das König Rama Khamhaeng (starb 1317) sich auf einer Schiffsreise mit Bediensteten befand. Während der Schiffsreise sah er, wie die junge Hofdame Nophamas eine kunstvolle Laterne aus Bananen-Blätter in die Form einer Lotosblume fertigte, diese mit Duftstöcken und einer beleuchteten Kerze schmückte und anschließend abends bei Vollmond zu Wasser ließ. Der König soll sich an der kunstvollen und handfertigen Laterne seiner Hofdame Nophamas derart erfreut haben, dass er sie zu seiner Frau genommen haben soll, und die Vollmondnacht des 12. Mondmonats zum buddhistischen Feiertag erklärte. Somit könnte sie wahrscheinlich sogar eine Königin gewesen sein. Diese Vollmondnacht des 12. Mondmonats liegt nach unserer Zeitrechnung im November. Entsprechend dieser Erzählung soll so die Sitte entstanden sein, zu Loy Krathong kunstvolle Krathongs mit Duft- oder Räucherstäbchen und Kerzen zu Wasser zu lassen.

In der zweiten Version heißt es, das 1364 eine Dame am königliche Hofe, mit dem Namen Nang Nophamas, für das königliche Loy Krathong Fest einen wunderschönen kunstvollen Krathong fertigte, den sie mit schönen dekorativen geschnitzten Obst- und Gemüsestücke verzierte, die wie Blumen aussahen. Als König Phra Ruang dieses prachtvolle Kunstwerk aus Obst und Gemüse sah, ordnete er an, dass diese Kunst fortan am Hofe für die königlichen Damen unterrichtet werden müsse.

Ohne sich näher auf das genaue Datum zu fixieren, sollte darauf hingewiesen werden, das im allgemeinen die Sukhothai-Periode auch für einen gewissen Zeitraum als die Phra Ruang-Dynastie bezeichnet wurde, somit dürfte das Rätsel der zwei Versionen gelöst sein. Die Hofdame, oder sogar Königin, lebte in der Sukhothai-Periode. Somit gehört das Kae Sa Luk auch zu den ältesten Kunstformen Thailands.

Eine königliche Kunstform

Lange Zeit wurde die Kunst des Obst- und Gemüseschnitzen nur am Hofe gepflegt, und ob fürstliche oder königliche Mahlzeiten, das kunstvolle Dekorieren solcher Mahlzeiten mit geschnitztem Obst und Gemüse wurde von Generation zu Generation weitergegeben und weiterentwickelt. Den ersten offiziellen Wettbewerb für das Obst- und Gemüseschnitzen Thailands, wurde von König Rama I. (1782-1809) ausgerufen. Dabei war es die Aufgabe der Teilnehmerinnen, für die Mönche aus Kürbissen ein Behältnis mit Blumenmustern zu schnitzen, die dann mit Klebereis und Obst gefüllt wurden und anschließend den Mönchen weitergereicht wurden.

König Rama II. (regierte von 1809-1824) erzählt in einem Gedicht von einer Königin, deren Rivalin die Gunst des Königs für sich gewann und deshalb aus dem Palast verbannt wurde. Sie kehrte jedoch verkleidet als Küchenmagd zurück und machte ihren Sohn auf sich aufmerksam, als sie kleine Begebenheiten aus ihrem früheren gemeinsamen Leben in die Gemüsestücke für die Suppe und in die Obststücke für den Nachtisch schnitzte. Der Sohn wurde darauf aufmerksam und erinnerte sich an seine Mutter. Als er dann seine Mutter in der Küche wiederfand und sie ihm die Umstände erklärte, bat er beim König um Gnade und erreichte, dass sie als Königin wieder an den Hof zurückkehren durfte.

Kae Sa Luk wird populär 1934 hatte der ehemalige Erziehungsminister, Phraya Sarasatpraphan, veranlasst, das landesweit Kurse des Obst- und Gemüseschnitzens im Fach Hauswirtschaft angeboten werden sollen. Nach dieser Zeit verbreitete sich das Kae Sa Luk auch mehr in den Haushalten. Besonders Ihre Majestät, Königin Sirikit, hat auch diese Kunstform sehr gefördert, so das heute das Obst- und Gemüseschnitzen im ganzen Königreich weit verbreitet und beliebt ist.

Wer sich heutzutage mit dem Kae Sa Luk beschäftigt, und wahre Meister und besonders Meisterinnen ihres Faches bei der Arbeit zusieht, macht schon alleine durch das Zusehen die Erfahrung, das für das Schnitzen von Obst und Gemüse viel Geduld, gute Augen, Konzentration, geschickte Hände, räumliches Denken und viel Phantasie gebraucht wird, um mit den rasiermesserscharfen Messern kunstvolle Formen schnitzen zu können. Ein guter und geschickter Obst- und Gemüse Schnitzer bzw. Schnitzerin, braucht mehrere Jahre, um „Meister des Faches“ zu werden. Man sagt auch, dass ein wirklicher Meister oder Meisterin nur drei verschiedene Messer bräuchte, um jede Obst- oder Gemüsesorte bearbeiten zu können. Ein“e Meister/in des Obstschnitzens verwandelt in 10 Minuten eine Guave in einer Lotosblume oder eine Wassermelone in einer halben Stunde in ein Behältnis mit Dutzenden Blumenmustern.

Die Werkzeuge, also die Grundausstattung zum Obst- und Gemüseschnitzen, besteht aus einer Anzahl an verschiedenen kleiner Tranchiermesser in unterschiedlichen Größen, die alle eine dünne, härtere oder im Profil wellenförmige Klinge besitzen müssen und teils rasiermesserscharf sind. Je nach Obst- oder Gemüseart braucht man feinere oder härtere Messer. Insgesamt gibt es 10-12 verschiedene spezielle Tranchiermesser sowie 3-4 verschiedene Entkerner.

Schon das Bearbeiten der Schale erfordert so viel Sorgfalt, dass spezielle, kleine Messer mit besonders dünner Klinge dafür notwendig sind. Diese Messer werden bei der Anwendung immer wieder in Eiswasser eingetaucht. Dadurch entsteht der Effekt, dass manche dünne Schalen oder Fruchtfleischstückchen an der gekühlten, dünnen Klinge nicht so schnell haften können, was wiederum das Obstschnitzen beeinträchtigen könnte.

Als Arbeitsmaterial dienen ja unterschiedliche Obst- und Gemüsesorten. Man unterscheidet deshalb beim Kae Sa Luk zwei einfache Kategorien von Obst und Gemüse: hart und weich.

Weiche Früchte wie z.B. Banane (kluai), Papaya (malakor) oder Breiapfel (lamut), aber auch weiche Gemüsesorten wie die Tomate, sind schwieriger zu handhaben, werden schneller breiartig und ihr Saft schnell lose. Deshalb muss man unter diesen Umständen solche Obst- bzw. Gemüsesorte auch schneller schnitzen und kühlen, bevor sie schnell verderben und weich werden. Aus diesen weichen Sorten schnitzt man meisten Blumenformen, Blätter oder einfache dekorative Formen.

Am beliebtesten sind eher härtere Obst- und Gemüsesorten, wie z.B. Wassermelonen, Ananas, Kürbis, Karotte oder Rettich, um nur einige zu nennen. Manche Früchte werden im Ganzen geschält, entkernt und in Stücke geschnitten, andere wiederum kunstvoll zu vielfältigen Formen geschnitzt; so zu phantasievollen Blumen, Sternen, Blättern oder Korbformen.

Aus einer Wassermelone wird dann ein rot-grün-weißes Kunstwerk, das aussieht wie eine blumengeschmückte Vase oder Korb, Karotten werden Blütenblätter, kleine Blumen, Maiskolben oder kleine Tierformen und aus einer Guave schnitzte man eine wunderschöne Lotosblume. Kürbisse werden zu dekorierten Serviergefäßen für Obstsalat oder anderen thailändischen Leckereien. Aus Rettiche, Gurken, Papaya oder Ananas schnitzen geschickte Hände Meerestiere jeder Art, Blumenarten oder Figuren. Oft werden unterschiedliche Obst- und Gemüsesorten zu einem großen dekorativen Kunstwerk vereint. Es werden Häuser, kleine Wagen und Schiffe, Blumengebinde, Tierformen, Phantasiegebilde, mythologische Figuren und sogar Essbesteck aus Obst und Gemüse derart detailgetreu und fein geschnitzt, dass man zweimal verblüfft und voller Bewunderung hinschauen muss, um es als Obst und Gemüse zu erkennen. Die unglaubliche große Vielfalt an Möglichkeiten, aus Obst und Gemüse was Wunderbares zu schnitzen, lässt sich kaum aufzählen. Fast alle bekannten Obst-und Gemüsesorten werden zum Schnitzen verwendet.

Selbst für die dünne Haut oder Schale von Obst und Gemüse findet man Verwendung. Damit verziert man insbesondere Servierschalen, indem man die Haut kunstvoll in verschiedene Formen kräuselt.

Heute gibt es in den meisten Hotelküchen und gehobenen Restaurants spezialisierte Mitarbeiter, die wahre Meisterinnen und Meister im Gestalten von geschnitztem Obst und Gemüse sind.

Noch immer ist diese Kunstform eine Domäne der Frauen, aber auch immer mehr Männer lassen sich in diese besondere Kunst und Kultur einweisen, die insbesondere von Ihrer Majestät, Königin Sirikit gefördert wird. Doch auch in vielen thailändischen Haushalten ist das einfache Garnieren von einzelnen Gemüsestücke zum Essen gebräuchlich.

Auch bei den zahlreiche Früchte Messen und anderen Obst-Ausstellungen bzw. Feste, wo man in der Regel auch immer eine Demonstration des Obst- und Gemüseschnitzens sieht. Aber auch Hotels und Restaurants bieten schon seit Jahren auch Kurse für Touristen an, die Kunst des Ka Sa Luk kennen zu lernen. Wer sich also dafür interessiert, sollte mal an einen Tageskurs teilnehmen. Dann können Sie zuhause es mal mit heimischen Obst-und Gemüsesorten versuchen. Der eigenen Phantasie sind keine Grenzen gesetzt.

Phuang malai - Die Kunst des Blumensteckens

Jedem Urlauber mögen schon öfters die vielen bunten Blumengirlanden und Blumenkränze, aber auch die kunstvollen Blumengestecke aufgefallen sein, die die Thais zu vielen Gelegenheiten verwenden, und die vielerorts angeboten und verkauft werden. Blumenkränze und Blumengirlanden, werden allgemein in Thailand als „Phuang malai“ bezeichnet, und sind in Thailand und anderen südostasiatischen Ländern der Ausdruck einer gepflegten Kunstform mit einer langen Tradition.

Obwohl diese Kunstform des Blumensteckens schon seit dem 16.Jahrhundert bekannt gewesen sein soll, wurde sie erst wieder während der Herrschaft von König Chulalongkorn, Rama V., zunächst unter den Adeligen populärer. Die Damen am Königshof, Königinnen wie Prinzessinnen, verbrachten ihre Freizeit auch mit dem Entwerfen von herrlichen Blumengirlanden und Blumengestecken.

Die Herstellung und Darbietung von Blumengirlanden und Blumengestecken ist heute eine der vielen gepflegten Kunstfertigkeiten der Thais, die auch von der königlichen Familie unterstützt wird. Dabei geht es hier um Blumengirlanden aus frischen Blumen und nicht um die auch angebotenen künstlichen Blumengirlanden.

Die Herstellung von Blumengirlanden

Das Anfertigen von Blumengirlanden und Blumengestecken ist immer noch eine Domäne der Frauen. Bereits in der Schulzeit werden den Schülern im Kunstunterricht die Kunst des Blumensteckens vermittelt, wobei besonders die Mädchen großes Interesse zeigen. Dazu werden auch spezielle Wettbewerbe in der Schule veranstaltet. Das Interesse der Mädchen ist dabei größer.

Traditionell lehren auch viele Mütter ihren Töchtern die Fertigkeit des Phuang malai. Dabei entwickeln die Frauen und Mädchen nicht nur eine kunstfertige Hand, sondern auch eine immense Geduld und Feinheit, die man benötigt, um dann in Routine schöne Blumengirlanden und Blumengestecke aus den vielen zarten Blütenblätter anzufertigen, ohne diese dabei zu beschädigen. Mit Hilfe einer Nadel wird dann Blütenblatt für Blütenblatt auf Fäden aufgezogen. Routinierte Frauen und Mädchen fertigen bis zu hundert solcher Girlanden am Tag. Diese werden dann oft zum Verkauf angeboten.