Winterwunder - Nora Roberts - E-Book

Winterwunder E-Book

Nora Roberts

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Beschreibung

Die vier Freundinnen Emma, Mac, Laurel und Parker leiten zusammen eine florierende Hochzeitsagentur. Und bis auf eine haben sie alle die Liebe ihres Lebens gefunden. Nur Parker, das Organisationstalent der Gruppe und eine echte Powerfrau, ist anscheinend mit ihrem Beruf verheiratet – bis Malcolm in ihr Leben tritt. Aber wie soll sie mit ihm eine Beziehung führen, wenn er sich weigert, über seine Vergangenheit zu sprechen?

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DAS BUCH

Im malerischen Connecticut liegt Brown Estate, das Anwesen, in dem Parker Brown und ihre drei Freundinnen Emma, Mac und Laurel aufgewachsen sind. Mittlerweile wohnen nicht nur alle vier zusammen dort, sondern richten auf dem Anwesen auch rauschende Feste für die Kunden ihrer Hochzeitsagentur Vows aus.

Neben dem Tagesgeschäft steht bald eine besondere Hochzeit an: Im Dezember wird Mac ihren Verlobten Carter heiraten. Und auch sonst ist es um die Liebe gut bestellt: Emma ist glücklich mit ihrem Jack, und Parkers Bruder Del kündigt an, sein Haus zu verkaufen, um zu seiner Verlobten Laurel nach Brown Estate zu ziehen. Dass für Parker bisher nicht der Richtige dabei war, scheint sie vor lauter Arbeit ganz zu vergessen.

Wenn da nicht Malcolm Kavanaugh wäre. Parker hat den Mechaniker, der für ihre Hochzeitsagentur arbeitet, sogar schon geküsst – allerdings nur, um ihren Bruder zu ärgern. Als sie einen Autounfall hat, kümmert sich Malcolm um sie – und lässt danach nicht mehr locker. Eigentlich, beschließt Parker, habe sie gar keine Zeit, sich mit ihm einzulassen. Aber er versteht es, sich nützlich zu machen, und ist bald ein Teil von Brown Estate. Es gibt allerdings noch ein großes Problem: Malcolms schmerzhafte Vergangenheit, über die er nicht spricht.

Das grandiose Finale des Jahreszeitenzyklus von Nora Roberts!

DIE AUTORIN

Nora Roberts wurde 1950 in Maryland geboren. Ihren ersten Roman veröffentlichte sie 1981. Inzwischen zählt sie zu den meistgelesenen Autorinnen der Welt. Ihre Bücher haben eine weltweite Gesamtauflage von 400 Millionen Exemplaren überschritten. Mehr als 170 Titel waren auf der New-York-Times-Bestsellerliste, und ihre Bücher erobern auch in Deutschland immer wieder die Bestsellerlisten. Nora Roberts hat zwei erwachsene Söhne und lebt mit ihrem Ehemann in Keedysville, Maryland.

Die ausführliche Biographie und ein umfangreiches Werkverzeichnis der Autorin finden sich am Ende des Romans.

Nora Roberts

Winterwunder

Roman

Aus dem Amerikanischen

von Katrin Marburger

WILHELM HEYNE VERLAG

MÜNCHEN

Die Originalausgabe HAPPY EVER AFTER

erschien 2010 bei Berkley Books, New York

Vollständige deutsche Erstausgabe 10/2011

Copyright © 2010 by Nora Roberts

Copyright © 2011 der deutschen Ausgabe by Wilhelm Heyne Verlag, München in der Verlagsgruppe Random House GmbH

Umschlagfoto: © Roine Magnusson/GettyImages

Umschlaggestaltung: Eisele Grafik-Design, München

Satz: KompetenzCenter, Mönchengladbach

ISBN: 978-3-641-06393-1

www.heyne.de

Für meine Jungs,

Bruce, Dan, Jason und Logan

Süß sei es, Lieb erflehn, doch süßer, Liebe finden.

William Shakespeare,

Was ihr wollt, III. Akt, 1. Szene

Die Schönheit entspringt der Ordnung.

William King,

The Art of Cookery

Prolog

Die Trauer kam in Wellen, heftig und stoßweise, erschütternd und herzzerreißend. An anderen Tagen schwappten die Wellen langsam und träge, drohten, die Seele zu ertränken.

Gute, liebevolle Menschen behaupteten, die Zeit werde die Wunden heilen. Parker hoffte, dass sie Recht hatten, doch als sie Monate nach dem plötzlichen, schockierenden Tod ihrer Eltern in der Spätsommersonne auf dem Balkon ihres Schlafzimmers stand, rollten die unberechenbaren Wellen immer noch heran.

Sie hatte so viel, rief sie sich in Erinnerung. Ihr Bruder Del, ohne den sie diese Zeit der Trauer vermutlich nicht überlebt hätte, war in dem weiten Meer aus Schock und Kummer ein Fels in der Brandung gewesen. Ihre Freundinnen Mac, Emma und Laurel waren ein Teil ihres Lebens, ein Teil von ihr, und das seit ihrer Kindheit. Sie waren der Klebstoff gewesen, der die Bruchstücke ihrer Welt gekittet und zusammengehalten hatte. Und sie hatte die beständige, rückhaltlose Unterstützung ihrer langjährigen Haushälterin Mrs Grady, ihrer Insel des Trostes.

Sie hatte ihr Zuhause. Die Schönheit und Eleganz des Brownschen Anwesens kamen ihr irgendwie tiefer, klarer vor, seit sie wusste, dass sie ihre Eltern nicht mehr durch die Gärten spazieren sehen würde. Nie wieder würde sie nach unten rennen und ihre Mutter in der Küche finden, wo sie mit Mrs G. lachte, oder hören, wie ihr Vater in seinem Arbeitszimmer ein Geschäft abschloss.

Anstatt zu lernen, auf den Wellen zu reiten, spürte sie, wie sie tiefer und tiefer hinunter ins Dunkel gezogen wurde.

Die Zeit, beschloss sie, musste genutzt, beschleunigt, in Bewegung gebracht werden.

Sie glaubte – hoffte – einen Weg gefunden zu haben, die Zeit nicht nur zu nutzen, sondern in Ehren zu halten, was ihre Eltern ihr geschenkt hatten, und diese Gaben mit der Familie und den Freundinnen zu vereinen.

Produktiv zu sein, dachte sie, als der erste Hauch von würzigem Herbstduft durch die Luft wehte. Die Browns arbeiteten. Sie bauten und produzierten, und sie lehnten sich nie, niemals zurück, um sich auf etwas Erreichtem auszuruhen.

Ihre Eltern hätten von ihr erwartet, dass sie nicht weniger leistete als ihre Vorfahren.

Ihre Freundinnen mochten denken, sie hätte den Verstand verloren, doch sie hatte recherchiert, gerechnet und ein solides Unternehmenskonzept entworfen, ein verlässliches Modell, und mit Dels Hilfe auch einen fairen und vernünftigen Vertrag.

Es war Zeit zu schwimmen, sagte sie sich.

Untergehen würde sie nicht.

Sie ging zurück ins Schlafzimmer und nahm die vier dicken Pakete, die sie auf ihre Frisierkommode gelegt hatte. Bei der Besprechung sollte jede eins bekommen – auch wenn sie ihren Freundinnen nicht gesagt hatte, dass sie zu einer Besprechung kommen würden.

Sie hielt inne und nahm sich einen Augenblick Zeit, um ihr glänzendes braunes Haar zum Pferdeschwanz zurückzubinden. Dann starrte sie sich so in die Augen, bis durch ihre schiere Willenskraft in dem Tiefblau ein Funke aufblitzte.

Sie konnte dafür sorgen, dass es funktionierte. Nein, sie alle konnten dafür sorgen.

Parker musste die anderen nur davon überzeugen.

Unten traf sie auf Mrs Grady, die letzte Hand ans Essen legte.

Die resolute Frau wandte sich vom Herd ab und zwinkerte ihr zu. »Bereit?«

»Zumindest vorbereitet. Ich bin nervös. Ist das albern? Sie sind meine besten Freundinnen.«

»Es ist ein großer Schritt, den du gehen und zu dem du sie auffordern willst. Du wärst eine Idiotin, wenn du nicht ein bisschen nervös wärst.« Mrs Grady trat auf Parker zu und nahm ihr Gesicht zwischen die Hände. »Ich setze auf dich. Geh nur nach draußen. Ich habe ein bisschen was Exklusives gemacht und serviere euch Horsd’œuvres und Wein auf der Terrasse. Meine Mädels sind schließlich erwachsen.«

Das wollte Parker sein, aber, o Gott, in ihr war ein Kind, das sich nach Mama und Papa sehnte, nach dem Trost, der Liebe, der Sicherheit.

Draußen legte sie die Päckchen auf einen Tisch und ging zum Weinkühler, um sich ein Glas einzuschenken.

Dann stand sie da, mit dem Glas in der Hand, und ließ in dem sanfter werdenden Licht den Blick über die Gärten schweifen, bis hin zu dem hübschen kleinen Teich und den Weiden, die sich darin spiegelten.

»Gott! Davon brauch ich unbedingt auch was.«

Mit diesen Worten stürzte Laurel aus dem Haus. Sie trug ihr blondes Haar brutal kurz – ein neuer Look, den sie schon bereute – und steckte noch in der Arbeitskleidung ihres Jobs als Dessert-Chefköchin in einem gehobenen Restaurant.

Laurel verdrehte die hellen blauen Augen, während sie sich Wein einschenkte. »Als ich meinen Dienstplan für unseren Mädelsabend geändert habe, konnte kein Mensch ahnen, dass wir in letzter Minute eine Reservierung zum Mittagessen für zwanzig Personen bekommen würden. Den ganzen Nachmittag war die Küche ein Tollhaus. Mrs G.’s Küche dagegen …« Nachdem sie stundenlang auf den Beinen gewesen war, ließ sie sich aufstöhnend auf einen Stuhl sinken. »Eine Oase der Ruhe, in der es himmlisch duftet. Was gibt’s zu essen?«

»Ich habe nicht gefragt.«

»Macht nichts.« Laurel winkte ab. »Aber wenn Emma und Mac zu spät kommen, fange ich ohne sie an.« Ihr Blick fiel auf Parkers Päckchen. »Was ist das?«

»Etwas, womit ich nicht ohne Mac und Emma anfangen kann. Laurel, möchtest du zurück nach New York?«

Über den Rand ihres Glases musterte Laurel die Freundin. »Schmeißt du mich raus?«

»Eigentlich will ich nur wissen, was du willst. Ob du zufrieden bist, so wie es jetzt ist. Du bist meinetwegen wieder hergezogen, nach dem Unfall, und …«

»Ich lebe von einem Tag zum anderen und entscheide spontan. Im Moment ist es okay für mich, keine Pläne zu haben. Gut?«

»Hm …« Parker brach ab, da Mac und Emma gemeinsam lachend aus dem Haus kamen.

Emma, dachte sie, so schön mit ihrer wahnsinnigen Lockenpracht und den dunklen, exotischen Augen, die vor Freude strahlten. Und Mac – groß und schlank in Jeans und schwarzer Bluse, leuchtend rotes Haar, das in Büscheln abstand, grüne Augen, in denen der Schalk blitzte.

»Worüber lacht ihr?«, wollte Laurel wissen.

»Männer.« Mac stellte die Teller mit Brie en croûte und Spinat-Torteletts ab, die Mrs Grady ihr auf dem Weg durch die Küche in die Hand gedrückt hatte. »Die beiden, die dachten, sie könnten sich im Armdrücken um Emma messen.«

»Es war irgendwie süß«, meinte Emma. »Zwei Brüder, die in den Laden kamen, um ihrer Mutter zum Geburtstag Blumen zu kaufen. Dann führte eins zum anderen.«

»Ins Fotostudio kommen auch die ganze Zeit Typen.« Mac nahm sich eine gezuckerte blaue Traube aus der Schüssel, die schon auf dem Tisch stand, und ließ sie sich direkt in den Mund fallen. »Aber ich habe noch nie erlebt, dass zwei davon sich für ein Date mit mir im Armdrücken messen.«

»Manches ändert sich nie«, stellte Laurel fest und prostete Emma zu.

»Manches doch«, sagte Parker. Sie musste anfangen, musste die Sache angehen. »Deshalb habe ich euch auch heute Abend hergebeten.«

Emma, die gerade zum Brie greifen wollte, hielt inne. »Ist was passiert?«

»Nein. Aber ich wollte mit euch allen zusammen sprechen.« Entschlossen schenkte Parker auch Mac und Emma Wein ein. »Setzen wir uns.«

»Ah-oh«, murmelte Mac.

»Kein Ah-oh«, versicherte Parker. »Zuerst will ich sagen, dass ich euch alle sehr lieb habe. Das war schon immer so und wird auch immer so sein. Wir haben so viel miteinander erlebt, Schönes und Schweres. Und als es für mich am schlimmsten war, wusste ich, dass ihr da sein würdet.«

»Wir sind alle füreinander da.« Emma beugte sich vor und legte die Hand auf die von Parker. »Ist doch normal, wenn man befreundet ist.«

»Ja. Trotzdem sollt ihr wissen, wie viel ihr mir bedeutet, und noch was: Wenn eine von euch, aus welchem Grund auch immer, nicht ausprobieren will, was ich euch gleich vorschlage, ändert sich dadurch nichts zwischen uns.«

Sie hob die Hand, bevor jemand etwas sagen konnte. »Lasst mich so anfangen. Emma, du hättest eines Tages gern deinen eigenen Floristikbetrieb, oder?«

»Das war immer mein Traum. Ich meine, ich arbeite gern in dem Laden, und der Chef lässt mir viel Freiraum. Trotzdem hoffe ich, dass ich irgendwann meinen eigenen Betrieb habe. Aber …«

»Noch kein Aber. Mac, du bist zu begabt und zu kreativ, um jeden Tag nur Passbilder und gestellte Kinderfotos zu machen.«

»Mein Talent kennt keine Grenzen«, flachste Mac, »aber man muss ja was zu beißen haben.«

»Du hättest lieber dein eigenes Fotostudio.«

»Ich hätte auch lieber, dass Justin Timberlake sich meinetwegen mit Ashton Kutcher im Armdrücken anlegt, aber das ist ebenso unwahrscheinlich.«

»Laurel, du hast in Paris und New York gelernt, um Chefkonditorin zu werden.«

»Eine Chefkonditorin, die weltweit ihresgleichen sucht.«

»Und du gibst dich damit zufrieden, im Willows zu arbeiten.«

Laurel schluckte ein Stück von ihrem Spinat-Tortelett hinunter. »Na ja …«

»Zum Teil liegt das daran, dass du für mich da sein wolltest, nachdem Del und ich unsere Eltern verloren hatten. Ich habe studiert«, fuhr Parker fort, »mit dem Ziel, eines Tages einen eigenen Betrieb zu leiten. Ich hatte schon immer eine Idee, was für ein Betrieb das sein sollte, aber es kam mir wie ein Hirngespinst vor. Über das ich nie mit einer von euch gesprochen habe. Doch in den letzten Monaten scheint das Ganze greifbarer und realistischer geworden zu sein.«

»Um Himmels willen, Parker, was ist es?«, wollte Laurel wissen.

»Ich möchte, dass wir gemeinsam ein Geschäft gründen. Wir vier, wobei jede von uns ihren eigenen Bereich leitet – ganz nach ihren Interessen und ihrem Können, aber trotzdem sozusagen unter einem Dach.«

»Ein Geschäft gründen?«

»Wisst ihr noch, wie wir früher Heiraten gespielt haben? Wie wir alle abwechselnd verschiedene Rollen übernommen, Kostüme angezogen und Themenhochzeiten geplant haben?«

»Am liebsten habe ich Harold geheiratet.« Mac lächelte beim Gedanken an den Familienhund der Browns, der schon lange tot war. »Er sah so gut aus und war so treu.«

»Das könnten wir in echt tun – aus dem Heiraten spielen ein Geschäft machen.«

»Kleine Mädchen mit Kostümen, Cupcakes und geduldigen Hunden versorgen?«, erkundigte sich Laurel.

»Nein, aber ein einzigartiges, wundervolles Ambiente bieten. Dieses Haus, dieses Anwesen, fantastische Torten und Gebäck, zum Heulen schöne Blumensträuße und Gestecke, umwerfende, kreative Fotos – und meinerseits jemanden, der sich um jedes Detail kümmert, durch das eine Hochzeit oder sonstige bedeutende Feier zum perfektesten Tag im Leben der Kunden wird.«

Parker holte zwischendurch kaum Luft. »Durch meine Eltern habe ich schon unzählige Kontakte. Zu Caterern, Weinhändlern, Vermietern von Luxuslimousinen, Frisier- und Kosmetiksalons – alles Mögliche. Und was ich nicht habe, bekomme ich noch. Also eine Hochzeits- und Veranstaltungsagentur mit uns vieren als gleichberechtigten Geschäftspartnerinnen.«

»Eine Hochzeitsagentur.« Emma bekam ganz verträumte Augen. »Das klingt wundervoll, aber wie können wir …«

»Ich habe ein Unternehmenskonzept, ich habe Zahlen und Fakten und Antworten auf juristische Fragen, falls ihr welche habt. Del hat mir geholfen, alles auszuarbeiten.«

»Er ist einverstanden?«, fragte Laurel. »Delaney ist damit einverstanden, dass du aus dem Anwesen, aus eurem Zuhause, ein Geschäft machst?«

»Er steht voll und ganz hinter mir. Und sein Freund Jack ist bereit zu helfen, das Poolhaus in ein Fotostudio mit darüber liegender Wohnung umzubauen und das Gästehaus in einen Blumenladen mit angrenzendem Appartement. Die Behelfsküche hier können wir zu deinem Arbeitsbereich machen, Laurel.«

»Wir würden hier leben, auf dem Anwesen?«

»Ihr hättet die Möglichkeit«, erklärte Parker auf Macs Frage. »Eine Hochzeitsagentur bedeutet viel Arbeit, und es wäre effizienter, wenn wir alle direkt vor Ort wohnen würden. Ich zeige euch die Zahlen, das Konzept, die Umsatzprognosen, die verschiedenen Aufgaben. Aber das alles hat keinen Sinn, wenn einer von euch das Grundkonzept nicht zusagt. Und wenn dem so ist, na ja, dann versuche ich, euch zu überreden«, ergänzte Parker lachend. »Wenn ihr es dann immer noch nicht mögt, gebe ich auf.«

»Das glaubst du doch selbst nicht.« Laurel fuhr sich mit der Hand durch das kurze Haar. »Wie lange hast du schon daran gebastelt?«

»Ernsthaft? Aktiv? Ungefähr drei Monate. Ich musste mit Del sprechen, und mit Mrs G. – ohne ihre Unterstützung würde das Ganze nie funktionieren. Aber ich wollte erst alles fertig haben, bevor ich euch damit bombardiere. Es ist ein Geschäft«, sagte Parker. »Es wäre unser Geschäft, also müsste es auch von Grund auf als solches angelegt werden.«

»Unser Geschäft«, wiederholte Emma. »Hochzeiten. Gibt es was Glücklicheres als eine Hochzeit?«

»Oder was Durchgeknallteres?«, warf Laurel ein.

»Mit Durchgeknalltem kommen wir vier schon klar. Parks?« Macs Grübchen zuckten, als sie die Hand ausstreckte. »Ich bin voll dabei.«

»Du kannst nicht zusagen, ohne das Konzept und die Zahlen zu kennen.«

»Doch, kann ich«, widersprach Mac. »Ich will das.«

»Ich auch.« Emma legte die Hand auf Parkers und Macs.

Laurel atmete tief ein und hielt die Luft an. Atmete wieder aus. »Damit sind wir uns wohl einig.« Und sie legte die Hand auf die der Freundinnen. »Wir schmeißen hammermäßige Hochzeiten.«

1

Die Chaosbraut rief morgens um fünf Uhr achtundzwanzig an.

»Ich hatte einen Traum«, berichtete sie Parker, die mit ihrem BlackBerry im Dunkeln lag.

»Einen Traum?«

»Einen irren Traum. So real, so eindringlich, so bunt und voller Leben! Ich bin sicher, das hat etwas zu bedeuten. Ich rufe gleich meine Hellseherin an, aber ich wollte zuerst mit Ihnen darüber sprechen.«

»Okay.« Mit geübtem Griff dimmte Parker ihre Nachttischlampe herunter. »Worum ging es in dem Traum, Sabina?«, fragte sie, während sie Block und Stift nahm, die neben der Lampe bereitlagen.

»Um Alice im Wunderland.«

»Sie haben von Alice im Wunderland geträumt?«

»Genauer gesagt von der Teegesellschaft beim verrückten Hutmacher.«

»Disney oder Tim Burton?«

»Was?«

»Nichts.« Parker schüttelte ihr Haar zurück und notierte sich Stichpunkte. »Erzählen Sie weiter.«

»Also, es gab Musik und ein großes Festmahl. Ich war Alice, aber ich hatte mein Brautkleid an, und Chase einen Stresemann, in dem er einfach umwerfend aussah. Die Blumen, oh, die waren fantastisch, und sie haben alle gesungen und getanzt. Alle waren so glücklich, haben uns zugeprostet und applaudiert. Angelica war als Rote Königin angezogen und hat Flöte gespielt.«

Parker notierte sich EBJ für Angelica, die Erste Brautjungfer, und schrieb dann weitere Teilnehmer der Hochzeitsgesellschaft auf. Den Trauzeugen des Bräutigams als weißes Kaninchen, die Mutter des Bräutigams als Grinsekatze, den Brautvater als Märzhase.

Sie fragte sich, was Sabina vor dem Schlafengehen wohl gegessen, getrunken oder geraucht hatte.

»Ist das nicht faszinierend, Parker?«

»Auf jeden Fall.« Genau wie das Muster der Teeblätter, das über die Farben der Braut entschieden hatte, das Tarot-Orakel, durch welches das Ziel für die Flitterwochen vorausgesagt worden war, die Numerologie, die einen Hinweis auf das einzig mögliche Hochzeitsdatum gegeben hatte.

»Ich denke, vielleicht sagen mir mein Unterbewusstsein und das Schicksal, dass ich eine Hochzeit mit dem Thema Alice im Wunderland feiern sollte. Mit Kostümen.«

Parker schloss die Augen. Zwar hätte sie sofort zugestimmt, dass die Teegesellschaft des verrückten Hutmachers wie die Faust aufs Auge zu Sabina passte, doch bis zur Feier waren es nicht einmal mehr zwei Wochen, und die Dekoration, die Blumen, die Torte und die Desserts, die Speisenfolge – alles nur Denkbare war bereits festgelegt.

»Hm«, sagte Parker, um sich einen Augenblick Zeit zum Überlegen zu verschaffen. »Das ist eine interessante Idee.«

»Der Traum …«

» … sagt mir«, fiel Parker der Braut ins Wort, »dass Sie mit der feierlichen, magischen, märchenhaften Atmosphäre, für die Sie sich bereits entschieden haben, vollkommen richtig liegen.«

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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