6:30 - Rudy Namtel - E-Book

6:30 E-Book

Rudy Namtel

0,0
0,49 €

oder
-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

»6:30« - In London fällt am frühen November-Abend ein Schuss. Eine Frau sinkt tödlich getroffen zusammen. Eine harte Nuss für Inspector Sheppard. - Die Kurzgeschichte im Umfang von 15 Normseiten ist eine Auskopplung aus dem eBook »Besuch zur Nacht« bzw. dem Taschenbuch »Krimi-Reise Reloaded«.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB

Veröffentlichungsjahr: 2015

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Inhalt

Über dieses Buch:

6:30

Über den Autor

Impressum

Über dieses Buch:

In London fällt am frühen November-Abend ein Schuss. Eine Frau sinkt tödlich getroffen zusammen. Eine harte Nuss für Inspector Sheppard.

 

6:30

Die Dunkelheit hüllte die Straßen von London ein, den dünnen November-Nebel als Verbündeten. Das spärliche Licht der weit auseinander stehenden Laternen sparte die Ecken der Hauseingänge in diesem Stadtteil westlich des Regent’s Park aus. Die Schatten der geparkten Autos legten ein schwarz-graues Muster auf die Gehwege.

Jo-Ann war allein. Das Klackern ihrer High-Heels schallte als helles Echo von den Hauswänden zurück. Der feine Wasserfilm auf den Pflastersteinen der Gasse glänzte wie die Glasur eines die Sinne lockenden Kuchens. Sie hatte nicht erwartet, dass ihre Unternehmung auch jene Extra-Portion Spaß mitbringen würde. Sex in einem dunklen Hinterhof. Egal wie durchgeplant das auch gewesen war – die Lust hatte sie überrannt.

Nervös blickte sie sich um. Es wäre fatal, wenn Jeremy ihr jetzt folgen würde. Alles durfte passieren, nur das nicht. Doch keine Männergestalt in Sicht. Lediglich die Konturen einer Frau zeichneten sich einen Steinwurf hinter ihr in der Nebelschwade ab. Jo-Ann schlug den Kragen ihres Trenchcoats höher. Gut dass sie an diesem feuchten Abend an die Handschuhe gedacht hatte. Die Straßenlaterne warf einen anmutigen Schatten auf die leere Fahrbahn. Jo-Ann bewunderte ihr eigenes Abbild. Schlanke, in ihren Rundungen aufreizend wirkende Bein-Schatten verschwanden auf Knie-Höhe unter dem Umriss des Mantels, der durch den eng gezogenen Gürtel die wespenartige Taille betonte. Jo-Ann strich sich mit den Fingern durch das lange, blonde Haar, als sie in die St. John’s Wood High Street einbog.

Heute kam es darauf an. Wenn nicht heute, dann vielleicht nie mehr. Sie schaute sich wieder um. Alles okay. Kein Mann. Nur jene Frau. Nach zwei Minuten hatte sie den Eingang in der rot-weißen Häuserzeile erreicht. Nach dem Eintreten schloss sie sorgsam ab und begab sich in die Wohnung im ersten Stock. Im Licht der Deckenbeleuchtung suchte sie die Räumlichkeit nach verdächtigen Spuren ab. Nichts. Alles in Ordnung. Keine Auffälligkeiten. Sie ging zum Fenster und kontrollierte die Straße. Der auf das Pflaster fallende Lichtschein und die darin eingehüllte Bewegung durch ihren Schatten stoppte die Frau auf dem Bürgersteig. Die Passantin blieb vor der Parkmauer um die St. John’s Wood Church Gardens stehen und schaute herauf. Sofort zog Jo-Ann die Vorhänge zu, so dass von außen jetzt sicherlich nur noch ihr Schatten auf den Stoffbahnen zu sehen war. Nur kein unnötiges Risiko. Jo-Ann behielt die Handschuhe an, streifte aber den Trenchcoat ab und hängte ihn fein säuberlich in den Schrank. Vom Sessel nahm sie die schwarze Lederjacke, warf sie über, löschte das Licht und verließ die Wohnung. Durch den Hintereingang des Hauses verschwand sie in die Dunkelheit des Hinterhofs und betrat durch einen Torbogen des Nachbarhauses die parallel laufende Greenberry Street.

In der Abenddämmerung des nächsten Tages beobachtet ein Maskierter aus dem Dickicht hinter der Mauer der St. John’s Wood Church Gardens die Blondine, die die Tür zu dem rot-weißen Haus aufschloss. Als wenige Augenblicke später der Lichtschein den Raum im ersten Stock erhellte, zielte ein Gewehrlauf aus dem Dunkel des Parks heraus durch das unverhüllte Fenster auf die Silhouette, die sich gerade aus dem Trenchcoat schälte. Die Straße war menschenleer. Mit eingeübter Atemtechnik und antrainierter Routine wurde der Lauf auf die Frau ausgerichtet. Der Oberkörper mit den wohlgeformten, nur halb verdeckten Brüsten lag nun voll im Visier.

Der Schuss peitschte durch die Nacht. Glas splitterte, die Blondine sank getroffen zu Boden.

Fenster wurden aufgerissen. Menschen schrien. Mit schnellen Griffen schraubte der Killer die Waffe wieder auseinander. Wenige Augenblicke später rannte die komplett schwarz gekleidete Person mit einem Aktenkoffer in der Hand durch den dunklen Park, fast unsichtbar. Sirenen ertönten hinter ihr. Blaulichter blitzten. Ein Lärm- und Lichtermeer füllte die kleine Straße vor der rot-weißen Häuserzeile.

Patrick McChristie saß an der Theke im Iron Hawk und nippte an dem Pint mit Lager-Bier, als das »God Save The Queen« seines Handys den Genuss unterbrach.

---ENDE DER LESEPROBE---