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Ein Road-Movie. Barbara wird zwei Tage vor der geplanten Hochzeit von ihrem Zukünftigen bitterböse enttäuscht. Jetzt reicht‘s! --- Leserstimmen »Lakonisch-knapp erzählt, mit einer Neigung zum Zynismus. Der coole Stil bildet einen angenehmen Kontrast zur brütenden Hitze der Szenerie!« --- »… versprüht einen gewissen Charme. Ich konnte allerdings noch nicht ganz lokalisieren, was mich an der Handlung so begeistert hat.« --- »… gut recherchiert …« --- »Eine rasant geschriebene Short Story …« --- »Wozu eine betrogene Fast-Ehefrau fähig ist, kann man in diesem flotten Shorty rasant schnell nachlesen ...« --- »… hat mich auf köstliche Weise unterhalten ...« --- »Hatte beim Lesen die ganze Zeit irgendeinen (keinen bestimmten) älteren amerikanischen Film vor Augen. Da passten diese Gestalten perfekt hinein.« --- »Erzählt in einem lakonisch-lässigen Stil, der gut zur Location passt.« --- »… kurzweilig zu lesen …« --- Diese Short Story ist das "weibliche" Gegenstück zu "Summertime Blues", erstmalig erschienen in "Das war der Sommer" von neobooks im Droemer Knaur Verlag. Dieselbe Begegnung, doch eine ganz andere Geschichte. --- Die Kurzgeschichte im Umfang von 14 Normseiten ist eine Auskopplung aus »Summertime Blues in Love«.
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Veröffentlichungsjahr: 2015
Inhaltsverzeichnis
Über dieses Buch:
Nicht mit mir, Rory!
Über den Autor
Weitere Werke
Impressum
Ein Road-Movie. Barbara wird zwei Tage vor der geplanten Hochzeit von ihrem Zukünftigen bitterböse enttäuscht. Jetzt reicht‘s! – Die Besonderheit dieser Geschichte: sie beschreibt die gleiche Szene wie »Summertime Blues« – aber aus der Sicht der Frau. Dieselbe Begegnung, doch eine ganz andere Story.
(Mehr aus dem Westen und Südwesten der USA gibt es in dem Roman »Entscheidung in Taos County« von Jennifer Jones-Joyce und Rudy Namtel. Eine Zeitreise und ein Road-Movie ganz anderer Art.)
Wütend knallt sie die Tür des Motel-Zimmers zu.
»Ich bringe ihn um!« Mit hochrotem Kopf schnaubt Barbara die Worte heraus. »Scheiß Romantik!« Dabei wirft sie den Beton-Tipis des Motels einen wütenden Blick zu.
»Wigwam – ich scheiß auf deinen Wigwam!« Jetzt wirkt ihr Geschrei fast hysterisch.
Barbara schmeißt ihre Reisetasche in den Kofferraum des Ford Mustang, reißt die Fahrertür auf und knallt sich auf den Fahrersitz.
»Du Idiot!«
Heftig drückt sie den Schlüssel ins Zündschloss und startet mit der Schlüsseldrehung den Motor.
»Aaahhr!« Ihr Ärger muss raus. Sie tritt das Gaspedal durch und verlässt mit quietschenden Reifen den Parkplatz des Wigwam Motels.
»Wenn ich dich in die Finger kriege, Rory Seymour!«
Gut, dass sie ein Lenkrad in den Händen hält. Das beruhigt zumindest ihre Arme. Und lenkt ihre hochgeladene Spannung in den festen Griff des Lederkranzes und verhindert, dass sie sämtliche Fensterscheiben des Autos zertrümmert.
»Aaahhr!« Jetzt lässt ihre Rechte doch das Lenkrad los. Mit der Faust schlägt sie zweimal heftig auf den Kranz. Sie kocht.
»Krallt sich so ein Flittchen!« Vor ihrem geistigen Auge sieht sie den gestrigen Abend im Zeitraffer ablaufen. Da saßen sie – sie und ihr Rory. Zärtlich hielt er ihre Hand, während sie im El Rancho Restaurant am Navajo Boulevard auf ihr Essen warteten. Und bei einem exquisiten Napa-Wein wiederholte er nochmals seine Bitte: »Willst du mich heiraten?« Dabei war ja sowieso schon alles klar gewesen. Ihre Trauung in Las Vegas war schon arrangiert. Termin in zwei Tagen. Der Aufenthalt hier in Holbrook sollte das stilvolle Vorspiel sein. Verwurzelt in amerikanischen Traditionen. Eine Nacht im Tipi – Romantik pur.
Mein Gott – wie hatte sie sich in ihren Rory verknallt. Beide lebten sie ihr Single-Dasein in Los Angeles. Bis sie sich eines Tages über den Weg liefen – nein, stolperten. Denn Rory kam ins Stolpern, als er mit einem Kaffee in der Rechten und seiner Aktentasche in der Linken auf dem Sidewalk der South Olive Street mit dem Fuß an einer Stufe hängengeblieben war. Und da kniete er vor ihr, die gerade auf einer Bank die mittäglichen Sonnenstrahlen genoss. So hatte alles angefangen.
Und gestern Abend wiederholte sie nochmals ihr »Ja, ich will«.
Hand in Hand schlenderten sie nach dem Essen ins benachbarte Young’s Corral, einer kleinen Bar. Auf einen kleinen Absacker. Und dort kam Rory etwas intensiver mit dieser rothaarigen Schlampe ins Gespräch – zu intensiv. Und auf einmal waren er und die andere weg – einfach weg. Und einfach so. Nach zehn Minuten machte Barbara sich dann allein auf den Weg zum Motel. Eine Frau in der Nacht zehn oder zwölf Blocks alleine zu Fuß laufen lassen – ein starkes Stück von der Gattung Mann! Scheißtyp!
Barbara weiß nicht, ob Rory in der Nacht an der Motel-Tür war. Sie hat tief und fest geschlafen. Und natürlich alles sorgsam verschlossen. Man weiß ja nie, wer so des Nachts alles kommen könnte!
Zum ersten Mal am heutigen Tag muss Barbara grinsen. Hoffentlich war er an der Tür! Und musste verzweifelt abdrehen! Ha! – Und wenn nicht? Wenn er gar nicht da war? Barbaras Grinsen friert wieder ein
»Scheißtyp!« Barbara schreit ihren Frust aus sich heraus.
Auf dem West Hopi Drive fährt sie gerade nach Westen aus der Stadt hinaus. Sie greift zum Handy. Noch hat sie Empfang. Sie drückt eine Kurzwahl, als sie gerade auf die Interstate 40 auffährt.
»Hey, Helen! Hier ist Barbara.«
»Hey Barbara! Wie geht’s?«
»Na ja. Fahr gerade aus Holbrook raus.«
»Und? Jetzt auf nach Las Vegas? – Viva Las Vegas!?«
»Weiß nicht. Vielleicht. Aber auf jeden Fall ohne Rory.«
»Was?!« Helens Aufschrei ist weniger eine Frage als Entsetzen.
»Der Sunnyboy ließ mich gestern sitzen. Ging glatt fremd.«
»Ne, Liebchen. Ist nicht wahr …«
»Leider doch.« Ein kurzes Seufzen unterbricht Barbaras Klage. »Dieser Scheißtyp! Aber der wird sich wundern.«
»Was meinst du?«
»Wahrscheinlich sucht er zurzeit sein Auto.
- Ende der Buchvorschau -
Texte © Copyright by Rudy Namtel, Scheidertalstr. 8, 65510 Hünstetten, [email protected], www.RudyNamtel.de
Bildmaterialien © Copyright by Rudy Namtel
Alle Rechte vorbehalten.
ISBN: 978-3-7393-1082-4