Der Mord in der Rue Claude Chahu - Rudy Namtel - E-Book

Der Mord in der Rue Claude Chahu E-Book

Rudy Namtel

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Beschreibung

Mord in einem noblen Pariser Stadtteil - Claude Renoir, der alte Fuchs bei der Pariser Polizei, nimmt die Fährte des Täters auf. Verwirrende Spuren fordern seine Kombinationsgabe heraus … In diesem klassischen »Wer war’s«-Krimi führt der Autor den Leser in eine winterliche Pariser Straße. Renoir muss kombinieren und vor allem seine Augen offen halten. Ihm entgeht nichts … (Eine weitergeführte Version eines Wettbewerbsbeitrags zum Agatha Christie Krimipreis 2013 unter dem Thema »Alibi«. Dabei greift die Story in vollkommen anderem Geschehen eine Konstellation auf, mit der Agatha Christie für Aufsehen sorgte.) --- Der Kurzkrimi ist eine Auskopplung aus »Besuch zur Nacht« bzw. »Krimi-Reise Reloaded« und hat einen Umfang von 29 Normseiten.

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Veröffentlichungsjahr: 2015

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Über dieses Buch

Der Mord in der Rue Claude Chahu

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Taschenbücher / eBooks

Erweitertes Impressum

Über dieses Buch

Mord in einem noblen Pariser Stadtteil - Claude Renoir, der alte Fuchs bei der Pariser Polizei, nimmt die Fährte des Täters auf. Verwirrende Spuren fordern seine Kombinationsgabe heraus …

In diesem klassischen »Wer war’s«-Krimi führt der Autor den Leser in eine winterliche Pariser Straße. Renoir muss kombinieren und vor allem seine Augen offen halten. Ihm entgeht nichts …

(Eine weitergeführte Version eines Wettbewerbsbeitrags zum Agatha Christie Krimipreis 2013 unter dem Thema »Alibi«. Dabei greift die Story in vollkommen anderem Geschehen eine Konstellation auf, mit der Agatha Christie für Aufsehen sorgte.)

Der Kurzkrimi ist eine Auskopplung aus »Besuch zur Nacht« bzw. »Krimi-Reise Reloaded«.

Der Mord in der Rue Claude Chahu

Paris - meine Stadt. Wie konnte ich jemals ohne diesen prickelnden Pulsschlag um mich herum leben? Wohl nur mein Unwissen über die Verlockungen der Welt behütete mich vor Depression und Resignation in meiner Jugend und den ersten Jahren meines Polizisten-Daseins. Mein Gott, wie wäre es mir ergangen, wenn ich mich nicht vor fünf Jahren aus der bretonischen Provinz in das Herz Frankreichs hätte versetzen lassen? Wie hätte ich ohne die Herausforderungen dieser Metropole mein tristes Leben gestaltet? Ich weiß es nicht. Und will es auch nicht wissen. Die Bretagne ist für mich Vergangenheit. Eine schöne Erinnerung durchaus, aber doch nur deshalb, weil ich dort nicht mehr lebe.

Wollte ich früher Abwechslungen von den immer wiederkehrenden Alltagsabläufen genießen, boten sich nur die Vergnügungen einer typischen Hafenstadt an. Brest hat zwar einen wohl klingenden Namen, doch scheinen mir die Angebote für das wahre Erleben, das einem Mann in jungen Jahren in immer ausreichender Menge zur Verfügung stehen sollte, in dieser entlegenen Ecke Frankreichs eher dünn gesät. Grandiose Küstenlandschaften sind für den Hunger der Jugend selten eine satt machende Mahlzeit.

Dagegen fängt mich die Insel im Herzen Frankreichs wie ein nie versiegendes Buffet ein. Als sei es dem schlummernden Verlangen ein maßgeschneidertes Schlaraffenland. Doch begegne ich um mich herum nicht jenen Schlaraffen, sondern jungen wie alten Menschen, die gemeinsam mit mir den besagten Puls dieser Stadt erzeugen - mit seinem geschäftigen Lärm und hektischem Verkehr, doch auch mit seiner ruhig dahinfließenden Romantik am Ufer der Seine.

Wie sehr genieße ich meine Spaziergänge hinüber an das Flussufer. Nur wenige hundert Schritte sind es - vorbei am Place de Costa Rica zur Stahlkonstruktion der Métro-Brücke, unter der man das seltene Vergnügen genießen kann, dass die U-Bahn offen über einen hinweg rattert, bevor sie in den Untergrund an der Station Passy verschwindet. Blendet man die umherfliegenden Sprachfetzen der Menschen um sich herum aus und konzentriert sich nur auf die eisernen Träger und das rhythmische Reiben der Métro-Träger an den Schienen, so darf man sich unwidersprochen wie in einem Chicagoer Straßenzug fühlen. Um sich dann aus dieser Vorstellung herausreißen zu lassen, wenn man die wenigen Schritte bis zum Port Debilly direkt am Wasser weitergegangen ist und sich der immer wieder überwältigende Blick auf den Tour Eiffel jenseits der Seine eröffnet. Für nichts möchte ich dieses Lebensgefühl eintauschen.

Noch tiefer dringe ich in das Pariser Leben in meiner täglichen Arbeit ein. Die Herausforderungen und tagtäglichen Überraschungen in meinem Job als Fallanalytiker bei der Pariser Polizei führen mich in verschiedenste Facetten des Lebens, in die – in ihrer Vielfalt – nur wenige Menschen in dieser Stadt Einsichten haben.

Entschuldigen Sie bitte, dass ich mich noch nicht vorgestellt habe. Mein Name ist Pierre Laroque. Meine Profession nannte ich ja schon. Manch einer würde das neu-französisch vielleicht als Profiler bezeichnen, aber diese Leute haben wohl zu viel Fernsehen geschaut. Soweit ich weiß, verwenden selbst die realen amerikanischen Kollegen diesen Begriff nicht.

Analytisches Denken war schon immer meine Passion. Unterschiedliche, sich vielleicht sogar widersprechende Fakten und Puzzle-Teile zu einem stimmigen Gesamtbild zu formen – das ist meine größte Befriedigung. Und darin bin ich gut. Dieses Können in die Kriminalfall-Aufklärung einzubringen, ist für mich Ansporn und Erfüllung zugleich. Aber ich bin weit davon entfernt, mich für den Besten zu halten. Da gibt es Ermittler, die sind mir noch weit überlegen. Umso mehr fasziniert es mich, so jemanden bei seiner Arbeit zu beobachten oder ihm sogar zur Hand gehen zu dürfen. Ein solcher Jemand ist mein Chef, Claude Renoir. Er verblüfft mich immer wieder mit seinem geschulten, scharfsinnigen Blick und seiner punktgenauen Kombinatorik. Sein Ruf in Paris ist legendär. Er schüttelt manche Schlussfolgerung aus dem Ärmel, als sei es das Leichteste von der Welt. Er ist mein großes Vorbild. Ganz einfach gesagt – so gut wie er möchte ich auch werden.

Doch das logische Denken kann dann und wann verdammt schwerfallen – vor allem, wenn ein Opfer jemand ist, den man kennt. Dann lenkt Betroffenheit Ideen auch einmal in eine falsche, fatale Richtung. So war es bei dem vorliegenden Fall.

*

Ein strahlend blauer Himmel und die mittägliche Sonne ließen Paris in einem herrlichen winterlichen Glanz erscheinen. Die eisigen Temperaturen sorgten dafür, dass die Menschen auf der Straße immer wieder für einen kurzen Moment von ihren eigenen kristallisierten, schnell wieder verschwindenden Atemschwaden umtanzt wurden.

Meine Hände tief in den Manteltaschen vergraben begab ich mich zu Fuß auf den Weg zurück ins Commissariat des 16. Arrondissements in der Avenue Mozart. Ich sah vor meinem geistigen Auge schon die Kollegen lästern. Dass ein Pariser Polizist sein Auto so dumm parkte, dass es bereits nach wenigen Minuten während seiner Mittagspause abgeschleppt wurde, würde der Lacher des Tages sein. Aber ich würde damit leben können. Der blöde Pierre! Wäre er mit uns zusammen in die Mittagspause gegangen, statt sein eigenes Süppchen zuhause zu kochen, wäre ihm das erspart geblieben. So oder so ähnlich würde es tönen. Es wäre ja nicht das erste Mal gewesen, dass die anderen mich mit meinem Mittagessen in der eigenen Wohnung aufziehen. Aber damit könnte ich umgehen. Dass ich aber dadurch meine Mittagspause ausdehnen musste, war schon ärgerlicher. Pünktlichkeit ist mir ein hohes Gut, Verspätung unverzeihlich. Also eilte ich beschleunigten Schrittes den etwas mehr als einen Kilometer langen Weg zum Commissariat.

Ich hatte das Büro nach der so überzogenen Mittagspause noch keine zehn Sekunden betreten und wollte meinen Wintermantel gerade aufhängen, da stürmte Claude herbei.

- Ende der Buchvorschau -

Impressum

Texte © Copyright by Rudy Namtel, Scheidertalstr. 8, 65510 Hünstetten, [email protected]

Bildmaterialien © Copyright by Rudy Namtel

Alle Rechte vorbehalten.

ISBN: 978-3-7393-0631-5