Mauerblümchen - Rudy Namtel - E-Book

Mauerblümchen E-Book

Rudy Namtel

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Beschreibung

Dieter hat eine Flamme – doch sie weiß davon nichts. Armer Dieter … (vom Tanzen und dem berühmten Dattelner Mauerfall) Die Story gibt einen Einblick in die Geschehnisse in einer kleinen Ruhrgebietsstadt im Jahre 1968 - und rankt sich um eine wahre, in dem Ort legendäre, Begebenheit. Die Short Story hat einen Umfang von 17 Normseiten und ist der Collection »Das Herz des Potts schlägt am Kanal« entnommen.

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Veröffentlichungsjahr: 2015

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Inhalt

Geschichten aus Datteln

Mauerblümchen

Taschenbücher / eBooks

Über den Autor

Impressum

Geschichten aus Datteln

Die Geschichte entstand aus Liebe zum nördlichen Kohlenpott und spielt ebendort. Den Mauerfall gab es in dem Städtchen wirklich.

Genauer gesagt, in Datteln. In einer Kleinstadt, die vieles in sich vereint. Zum einen die Industrie- und Zechenhistorie des Ruhrpotts. Zum anderen das Bäuerliche des Münsterlandes. Und im Gegensatz zu den großen Städten des Ballungsraumes ist hier die Gemeinschaft sehr überschaubar. Die Menschen hier wissen, was in ihrer Stadt an jeder Ecke passiert. Hier kennt fast jeder jeden. Das gibt es in Dortmund oder Gelsenkirchen nicht. Und auch nicht, dass Schalke- und BVB-Anhänger gemeinsam an der Theke stehen oder gar gemeinsam zum Derby fahren. Von daher hat dieses Städtchen auch etwas von einem Herzen des Potts, denn wie das menschliche Pumpwerk im Aderwerk des Menschen liegt Datteln an den Adern des Potts, den Kanälen. Alle wichtigen Wasserstraßen der Industrialisierung treffen sich hier.

Die Menschen, die hier leben, sind stolz auf ihre Herkunft – die meisten wenigstens. Das zeigt sich auch und gerade in ihrer Sprache. Manch einer hier kann nur so reden – grammatikalisch sehr gewöhnungsbedürftig, Endungen schleifend, Worte ineinander fließen lassend. Andere bauen die Sätze grammatikalisch korrekt, lassen aber die Worte fließen oder betonen die Doppelkonsonanten, wo die deutsche Sprache sie eigentlich nicht kennt. Wieder andere sprechen reines Hochdeutsch – das sind meist die Zugezogenen. Und dann sind da ganz viele, die wissen, wie es hochdeutsch richtig wäre, und sprechen im Berufsleben auch zumeist so; doch untereinander lassen sie bewusst die sprachlichen Eigenarten des nördlichen Potts laut und deutlich einfließen. Aus Stolz und Verbundenheit zu ihrer Heimat.

Mauerblümchen

Der Juni 1968 war heiß. Sehr heiß sogar – vor allem in Datteln. Zumindest sagten einige Zeitgenossen solches später. Selbst namhafte Zeitschriften gingen deutschlandweit darauf ein – auf Datteln, das kleine, verträumte Ruhrpott-Städtchen am Rande zum Münsterland. Und auf jenen heißen Abend.

 

Dieter weiß davon an diesem Mittwoch noch nichts. Er hat gerade den Linienbus verlassen und seinen Weg über die große, gepflasterte Fläche des Neumarkts in Richtung der zentralen Einkaufsstraße des Ortes eingeschlagen. Ein kleiner Schaufensterbummel bietet sicherlich einen guten Zeitvertreib, bevor in zwanzig Minuten der Tanzkurs im Saal des Kolpinghauses beginnt. Sein Blick fällt nach links und ist augenblicklich gefesselt, fast gelähmt. Es ist nicht das Stück freistehender Mauer, das seine Aufmerksamkeit angezogen hat, jenes Ding aus großen, quaderförmigen Steinen gemauert, mit einer doppelten Stacheldrahtreihe in zwei Metern Höhe abgeschlossen.

---ENDE DER LESEPROBE---