Weinerts Ende - Rudy Namtel - E-Book

Weinerts Ende E-Book

Rudy Namtel

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Beschreibung

Eine historische Kurzgeschichte. – In den Wirren des Vormärz erlebt Margarete ihre eigene kleine Revolution. Nichts bleibt, wie es einmal war. Nicht nur, dass ihr Verlobter Franz in die Aktionen der Studenten verwickelt ist! Jetzt gerät auch sie selbst in Gefahr. Nach einer schrecklichen Tat wird ihr ein verblüffender Ausweg aufgezeigt … - Eine Geschichte aus der ersten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts. - Die Kurzgeschichte im Umfang von 15 Normseiten ist eine Auskopplung aus »Besuch zur Nacht« bzw. »Krimi-Reise Reloaded«.

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Veröffentlichungsjahr: 2015

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Inhaltsverzeichnis

 

Über das Buch

Weinerts Ende

Ergänzende Einordnung zu »Weinerts Ende«

Über den Autor

Impressum

Über das Buch

Eine historische Kurzgeschichte. –

In den Wirren des Vormärz erlebt Margarete ihre eigene kleine Revolution. Nichts bleibt, wie es einmal war. Nicht nur, dass ihr Verlobter Franz in die Aktionen der Studenten verwickelt ist! Jetzt gerät auch sie selbst in Gefahr. Nach einer schrecklichen Tat wird ihr ein verblüffender Ausweg aufgezeigt …

Eine Geschichte aus der ersten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts.

Die Kurzgeschichte im Umfang von 15 Normseiten ist eine Auskopplung aus »Besuch zur Nacht« bzw. »Krimi-Reise« und »Krimi-Reise Reloaded«.

Weinerts Ende

Ergriffen und zugleich in angespannter Aufbruchsstimmung steht Franz am eigenen Grabe. Abschied nehmen fällt schwer, und es trifft seine Liebste schwerer als ihn selbst. Hätte all das verhindert werden können? Franz verflucht insgeheim das letzte Jahr und den April des vorletzten Jahres. Und doch – noch vor wenigen Tagen wäre alles abwendbar gewesen. Wäre Margarete nicht unvermittelt in Gefahr geraten …

Margarete streckte sich im Gras der sanften Uferböschung. Mit geschlossenen Augen der Natur lauschend entschwebte sie für wenige Augenblicke in ihre Traumwelt. In die Ferne entfliegen! Die gewohnte Heimat einfach einmal so verlassen – ohne Zwänge, das Neue suchend! Es schien Margarete, als löste sich ihr Geist von ihrem Körper, um sich aufzuschwingen, die Welt zu entdecken.

Das Summen einer Biene fing ihre Gedanken wieder ein. Eine Biene! Dabei hatte die Blüte der Pflanzen noch gar nicht recht begonnen. Flieg, Biene, flieg! Flieg! Erfülle deine Pflicht! Wie ich die meine zu erfüllen habe. Jeden Tag. So, wie meine Eltern es mich lehrten. Margarete liebte ihre Familie über alles. Ihr Vater, ein rechtschaffener Kaufmann, hatte sie mit Strenge und gleichzeitig einer sie immer wieder verblüffenden Liebe schon früh in die Geheimnisse und Fallstricke seines Geschäftes eingeführt. Und Margarete griff jeden Hinweis und Ratschlag mit Wissbegierde auf. Es erfüllte sie mit Glück, den Stolz in Vaters Augen zu sehen, wenn sie eine Aufgabe zu seiner vollsten Zufriedenheit gelöst hatte. Auch wenn das eine oder andere Mal kleine Auseinandersetzungen die Idylle trübten. Dann spürte sie – doch ganz selten - ihres Vaters geheimen Wunsche nach einem Sohne. Sicher nicht an ihrer Statt. Aber als Bruder und zukünftigen Mann im Hause. Und doch liebte er sie uneingeschränkt – das wusste sie. Und kamen ihr des einen Tages doch einmal Zweifel, so sprang die Fürsorge ihrer Mutter herbei, die gleichermaßen die Wallungen der Gefühle ihrer Tochter als auch die ihres Mannes verstand und beherrschen konnte.

Flieg, Biene, flieg!

Das Summen des Flügelschlages mischte sich mit dem Glucksen der Wellen am Rheinufer. Margarete öffnete die Augen. Ihr Blick streifte die Wälder der gegenüberliegenden Flussseite. Ein Schiff näherte sich stromaufwärts. Ein Schiff! Das konnte nur ein örtlicher Schiffer oder eine Lieferung hierher oder nach Stockstatt sein. Erst vor einigen Tagen hatte Margarete sich mit einer Freundin auf den Weg zur Knoblochs Aue gemacht, um die neuen Dampfschiffe mit den großen Antriebsrädern auf jeder Seite zu bewundern. Diese Kolosse folgten dem neuen Verlaufe des Rheines, den ganze Herrscharen von Bauarbeitern vor sechs Jahren knapp eine Meile von hier entfernt geschaffen hatten. Margarete hatte sich nie entscheiden können, ob sie diese Veränderung für sich als gut oder schlecht hinnehmen sollte. Genauso, wie sie und viele andere die neuen Maßeinheiten in Frage stellten. Endlich war der Rhein besser zu befahren. Was hätte man sich genialeres für die Anbindung an die große Welt wünschen sollen? Doch ihre vertraute Welt geriet kräftig aus dem Ruder. Nicht nur sie – alle Menschen hier spürten, dass sie nur noch an einem Wurmfortsatz lebten. Die Strömungen der Welt rauschten viele Steinwürfe entfernt an ihnen vorbei. Und Margarete konnte die Veränderung nicht nur fühlen – sie sah sie. Jetzt. Mit Ihren eigenen Augen. Wie schon immer, wenn sie hier an ihrem Lieblingsplatz vor den Erfelder Toren in Gras lag, schweifte ihr Blick zu den Inseln im Strom. Die größte von Ihnen, der Kleine Kühkopf, lag schon nicht mehr recht im Strom. Das verbliebene Wasser suchte sich in dieser Rheinschleife den Weg am äußersten Rand. Das Bogeninnere versandete zusehends. Und damit wuchs der Kleine Kühkopf immer dichter an das gegenüberliegende Ufer, diese neugeschaffene Insel, heran. Eines Tages wird man trockenen Fußes vom Großen zum Kleinen Kühkopf laufen können.

Margarete wollte das nicht. Sie schloss noch einmal kurz die Augen und genoss die für einen April schon sehr kräftigen Sonnenstrahlen.

---ENDE DER LESEPROBE---