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Rosky, von dem Freiburger Kommissar Buttler vor mehreren Jahren nach einem Mord verhaftet, plant nach seiner Haftentlassung irgendein Ding. Unter einem Vorwand wird er festgenommen. Buttler übernimmt das Verhör. Was kann er verhindern? - Die Short Story im Umfang von 11 Normseiten ist eine Auskopplung aus »Besuch zur Nacht« bzw.»Krimi-Reise Reloaded«.
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Veröffentlichungsjahr: 2015
Inhalt
Über dieses Buch:
Rosky
Über den Autor
Impressum
Ein Kurzkrimi aus dem Schwarzwald.
Kommissar Buttler begegnet einem alten Bekannten wieder. Was plant Rosky?
Der Schwarzhaarige schnaubte wie ein wild gewordener Stier. Der Kabelbinder hielt die Handgelenke auf dem Rücken fest aneinander gefesselt und bändigte die Kraft seiner Arme, dass die Fingerknöchel seiner geballt krampfenden Fäuste kreideweiß anliefen. Zwei Männer eskortierten ihn auf dem Weg durch den Korridor und verhinderten, dass der Festgenommene in seiner Cholerik Türen oder Mobiliar in der Freiburger Polizeistation zertrümmerte. Der Gefangene presste die Zähne aufeinander, sein Blick bohrte sich starr geradeaus, als stände vor ihm ein Gegner, den er angreifen und abschlachten müsste. Hätte er nur seine Hände frei!
Der vierunddreißigjährige Gerhard Buttler sah von seinen Akten auf und beobachtete das Trio durch die geöffnete Bürotür.
»Was ist los, Max?«
Einer der beiden Bewacher blieb vor der Tür stehen und schaute den Kommissar mit einem Zwinkern an. »Ein Vögelchen hat gezwitschert«, grinste er. »Rosky ist zurück. – Und wir waren rechtzeitig zur Stelle.«
»Rosky? Der sitzt doch …«
»Saß, Gerd, saß. Ist seit zwei Wochen wieder draußen.«
»Ich versteh‘ nicht. Ausgebrochen? Oder was …?«
»Nein, regulär vorzeitig entlassen. Nach nur acht Jahren. - Aber er hat schon wieder etwas vor.«
Durch die Türöffnung musterte Buttler den Verbrecher, der noch immer den schwarzen Oberlippenbart mit den weit seitlich auslaufenden Spitzen trug, jedoch eine Kurzhaar-Frisur statt der damaligen schulterlangen Mähne. Das eng anliegende T-Shirt betonte die muskulösen Formen des Oberkörpers. Roskys Blick fixierte den Kommissar. Wenn Blicke töten könnten …
»Was plant er?«
Der Kollege antwortete zunächst nicht, sondern gab dem zweiten Bewacher Zeichen, den Mann wegzusperren. Dann schloss er die Tür.
»Unser Knast-Maulwurf hat gut gearbeitet. Rosky hat seit geraumer Zeit eine Aktion für die Wochen direkt nach seiner Entlassung geplant. Wir wissen aber nicht, was. Aber dass etwas im Busch ist, scheint gesichert.«
»Und deswegen habt Ihr ihn verhaftet? Das ist doch wohl zu vage.«
»Nein. Deswegen nicht. Allerdings verdichteten sich die Hinweise, dass heute oder morgen etwas passieren soll. Nach einer kleinen arrangierten Rangelei mit Angriff auf einen Polizei-Beamten konnten wir zuzugreifen. Jetzt ist es an uns, den Plan herauszufinden.«
»Welche Anhaltspunkte?«
»Andeutungen aus der Szene und vom Maulwurf.«
»Genaueres?«
»Nein.«
»Hm, das bringt nichts. Der wird sicher nichts erzählen.« Buttler zog die Augenbrauen hoch und unterstrich damit seinen skeptischen Blick. Im Zeitraffer liefen die Geschehnisse von damals in seinem Kopf-Kino ab.
»Na ja, Gerd, ich dachte, wenn du vielleicht ...«
Buttler verstand.