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Auf diesen neuen Azubi hatte ich Lust wie auf Zahnschmerzen. Schon am ersten Tag ging er mir auf die Nerven, was sich auch nicht änderte, als er mir von seinem Liebeskummer berichtete. Nur meinem weichen Herz konnte er danken, dass ich ihm half, seine Ex wieder zurückzugewinnen. Dass das Ganze in einem FKK-Schwimmbad stattfand, machte die Sache etwas interessanter und es kam zum Sex.
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Seitenzahl: 21
Veröffentlichungsjahr: 2020
Wie jeden Morgen saß ich ziemlich genervt an meinem Schreibtisch und gönnte mir erstmal eine große Tasse Kaffee. Ich schaute aus dem Fenster und fluchte wieder wie ein Rohrspatz. Mitte August und es regnete wie aus Kübeln. Meine Urlaubsbräune war durch dieses schlechte Wetter kaum mehr sichtbar, was mir wiederrum die Laune noch mehr verhagelte.
„Eins kann ich dir sagen. Sobald ich Kohle hab bin ich hier weg. Dann sieht mich Deutschland nur noch wenn jemand aus meiner Familie stirbt. Echt, hier kann man doch nicht wohnen!“, sprach ich und begrüßte meine Kollegin, die ungefähr dieselbe Laune wie ich hatte. Sie setzte sich an ihren Schreibtisch, nickte nur und fuhr den Rechner hoch.
„Hui, dich habe ich aber auch schon mal besser gelaunt gesehen. Was ist passiert?“, fragte ich, zog den Vorhang zu und beschloss, heute nicht mehr aus dem Fenster zu schauen.
„Ach immer derselbe Scheiß. Der Alte spinnt mal wieder!“
„Warum, was hat er diesmal gemacht?“
Sie schüttelte nur mit dem Kopf und wollte darüber nicht reden. Genau das war mir auch ganz recht. Im Laufe der letzten Jahre wiederholten sich ihre Geschichten. Ich konnte sie schon auswendig singen und einfach nicht mehr hören.
„Ich habe ne gute und ne schlechte Nachricht. Welche möchtest du zuerst hören?!“, fragte sie und nippte genüsslich an ihrer Kaffeetasse.
„Keine Ahnung, mir egal!“
„Ne sag! Welche zuerst?“
„Keine Ahnung, die Gute!“
„Die Gute ist, dass du für die nächsten zwei Wochen unser Büro alleine hast. Hab ein geiles Last-Minute Angebot bekommen. Vierzehn Tage Türkei für schlappe dreihundert Euro!“
„Cool! Und was ist die Schlechte?“
„Heute kommt doch der neue Azubi!“
„Ja und?“
„Wenn ich nicht da bin, musst du dich um den kümmern!“
Blitzschnell verzogen sich meine Mundwinkel nach unten. Darauf hatte ich ja mal überhaupt keine Lust. Für einen pubertierenden, pickeligen Teenager, der mir acht Stunden auf den Sack ging, fehlten mir einfach die Nerven.
„Bitte nicht! Kann das nicht die Huber machen?“, fragte ich völlig angewidert und streckte meine Zunge heraus.
„Ne, die ist krank!“
„Und der Späth?“
„Der ist auf Kur, wegen seiner Bandscheibe!“
„Ganz genau! Der und Kur!“, grinste ich und erinnerte kurz an unseren letzten Betriebsausflug, auf dem er herumgesprungen ist wie eine junge Gams.
„Was soll ich dem denn beibringen? Soviel Erfahrung hab ich nun auch noch nicht!“
„Mein Gott, dass sind gerade mal zwei Wochen. Zeig ihm halt die einfachen Arbeitsabläufe und wie man Kaffee kocht. Mehr hast du in den ersten Monaten auch nicht gemacht!“, lachte sie und war immer noch froh, dass ich irgendwie die Prüfung geschafft hatte.