Aminosäuren - Brigitte Hamann - E-Book

Aminosäuren E-Book

Brigitte Hamann

0,0
6,99 €

oder
-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Topfit und kerngesund mit den elementaren Bausteinen des Lebens

Ohne Proteine, also Eiweiße, ist kein Leben möglich, denn Proteine sind die Basis allen Lebens. Genauer gesagt sind es die Aminosäuren, aus denen die Proteine gebildet werden. Unser Körper braucht Aminosäuren, um seine Strukturen aufzubauen, den Stoffwechsel zu regulieren und wichtige Transport und Signalfunktionen auszuführen.

Heute leiden jedoch viele Menschen unter einem Aminosäurenmangel, selbst wenn sie glauben, genügend Eiweiß zu sich zu nehmen. Wenn der Körper die Aminosäuren nicht ausreichend zur Verfügung hat, schränkt dies die Gesundheit wesentlich ein. Dabei sind acht Aminosäuren von ganz besonderer Bedeutung. Weil unser Körper sie aber nicht selbst bilden kann, müssen wir sie mit der Nahrung aufnehmen.

Gewinnen Sie sprudelnde Lebensenergie

Brigitte Hamann vermittelt Ihnen wichtige Informationen, wie Sie Ihre tägliche Eiweißernährung so optimieren können, dass die Aminosäuren, die wahren Urbausteine des Lebens, ihre maximale Wirkung entfalten können. Denn die richtige Mischung der Aminosäuren wirkt wie eine Aufbaukur von innen und kann wahre Wunder bewirken!

MAP: Der Quantensprung in der Eiweißernährung

Dank der neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse von Prof. Dr. Maurizio Lucà-Moretti steht uns jetzt die optimale Zusammenstellung der Urbausteine zur Verfügung: Das spezifische menschliche Aminosäurenmuster (MAP). Jeder, gleich welchen Alters, kann von seinen positiven Wirkungen profitieren. Wie Sie diese revolutionären Forschungsergebnisse am besten für sich nutzen können, zeigt Ihnen Brigitte Hamann in leicht verständlicher Weise.

Erfahren Sie, wie Sie mithilfe von Aminosäuren

  • in jedem Alter kraftvolle Muskeln entwickeln,
  • Ihr Immunsystem stärken und Viren bekämpfen,
  • Stresssymptome abbauen und besser schlafen,
  • Ihren Körper entgiften,
  • Schmerzen lindern und Osteoporose vorbeugen,
  • Ihr Herz-Kreislauf System stärken und Diabetes aufhalten,
  • das allgemeine Wohlbefinden steigern und Depressionen bekämpfen,
  • den vorzeitigen Alterungsprozess stoppen und die Gehirnleistung verbessern,
  • abnehmen und schlank bleiben,
  • jugendliche Haut sowie schöne, kräftige Haare und Nägel bekommen.


Bleiben Sie gesund, schöpfen Sie neue Energie und volle Lebenskraft!

»Dieses Buch ist eine Einladung, Ihrem Körper etwas Gutes zu tun, damit Ihre Seele Lust hat, darin zu wohnen!«

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



1. Auflage Dezember 2018 Copyright © 2018 bei Kopp Verlag, Bertha-Benz-Straße 10, D-72108 Rottenburg Alle Rechte vorbehalten Lektorat: Barbara Allgeier Covergestaltung, Satz und Layout: Laura Hönes ISBN E-Book 978-3-86445-667-1 eBook-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck

Gerne senden wir Ihnen unser Verlagsverzeichnis Kopp Verlag Bertha-Benz-Straße 10 D-72108 Rottenburg E-Mail: [email protected] Tel.: (07472) 98 06-0 Fax: (07472) 98 06-11Unser Buchprogramm finden Sie auch im Internet unter:www.kopp-verlag.de

Widmung

Für Susanne mein schönes, weites Land

© Adobe Stock: Jenny Sturm

Vorwort

Man soll dem Körper Gutes tun, damit die Seele Lust hat, darin zu wohnen.

Winston Churchill

In diesem Buch geht es um die Möglichkeit, mit acht Aminosäuren eine wirklich wunderbare Wirkung im Körper zu erzielen. Diese erstaunliche Wirkung habe ich an mir selbst erfahren. Als ich begann, Aminosäuren zu nehmen, stellten sich so überzeugende Veränderungen ein, dass ich beschloss, ein Buch darüber zu schreiben, um dieses Wissen mit Ihnen, liebe Leser, zu teilen. Ich kann viel mehr leisten, ohne dass es mich anstrengt, mich besser konzentrieren, schneller und leichter denken und fühle mich körperlich einfach wohl. In Belastungssituationen bin ich stabiler und bleibe meistens gut gelaunt. Als erfreuliche »Nebenwirkung« polsterte sich das Bindegewebe aus und sorgte für eine straffere Haut, die Haare haben mehr Lust zu wachsen und glänzen. Meine Seele erfreut sich daran, in diesem Körper zu wohnen, doch so fit und gesund war ich nicht immer. Ich habe vieles ausprobiert und tue meinem Körper viel Gutes, aber Aminosäuren waren das fehlende Tüpfelchen auf dem »i«, um mir ein rundum gutes Lebens- und Körpergefühl zu geben.

Mein Weg mit Aminosäuren begann mit einem gängigen Aminosäurenprodukt. Es war keine Krankheit, die mich dazu veranlasste, sondern eine generelle Schwäche. Ich hatte einen Winter hinter mir, in dem ich mich oft müde und erschöpft fühlte, konnte mich nur schwer konzentrieren und war vergesslich auch bei Dingen, die ich mir eigentlich merken wollte. In dieser Zeit wurde ich auf Aminosäuren aufmerksam, weil sie bei Recherchen häufiger auftauchten als früher. Vielleicht war es einer jener berühmten »Zu-fälle«, jedenfalls beschloss ich, einen Versuch damit zu machen. Ich besorgte mir ein Produkt und begann den Selbsttest. Und tatsächlich dauerte es nicht lange und ich fühlte mich wacher und hatte mehr Energie. Auch an den Muskeln machte sich die verstärkte Zufuhr bemerkbar. Ich konnte schwere Gegenstände leichter heben und meine Spaziergänge wurden zu einem lustvollen Powerwalking.

Dann kreuzte das »Meister-Aminosäurenmuster« (MAP) meinen Weg und schenkte mir nochmals einen völlig neuen Blick auf Aminosäuren und die optimale Eiweißernährung.

© AdobeStock: sdecoret

MAP – das ist die Entdeckung von Professor Maurizio Lucà-Moretti, dass jedes Lebewesen sein eigenes, spezifisches Aminosäurenmuster hat. Wird es eingehalten, stellen sich optimale Wirkungen ein. Meine Neugier war geweckt: Würde es wirklich einen spürbaren Unterschied zwischen einem nach dem »Meister-Aminosäurenmuster« hergestellten Produkt und dem geben, das ich bisher genommen hatte? Diesmal waren es Presslinge statt Kapseln. Ich nahm 5 Presslinge morgens nüchtern mit einem Glas Wasser. 15 – 20 Minuten später gab es Frühstück, denn nach 23 Minuten sind die Presslinge im Darm vollständig aufgenommen. Das Ergebnis: Schon nach einer Woche hatte ich noch mehr Energie und alle positiven Wirkungen verstärkten sich im Laufe der folgenden Zeit.

Die besondere Wirkung, die ich erlebte, lässt sich leicht verstehen, wenn man weiß, dass Proteine, also Eiweiße, die Basis allen Lebens sind. Genauer gesagt sind es die Aminosäuren, aus denen die Proteine aufgebaut werden. Unser Körper braucht Aminosäuren, um seine Strukturen aufzubauen, den Stoffwechsel zu regulieren, wichtige Transport- und Signalfunktionen auszuführen, und vieles mehr. Aminosäuren sind wie die Bausteine eines Hauses.

Acht dieser Urbausteine des Lebens haben eine besondere Bedeutung für uns. Weil unser Körper sie nicht selbst bilden kann, müssen wir sie unbedingt mit der Nahrung aufnehmen. Doch die Form, in der wir das tun, hat unterschiedliche Auswirkungen in unserem Körper. Dabei ist weniger entscheidend, ob es sich um tierisches oder pflanzliches Eiweiß handelt, sondern vielmehr, wie das jeweilige Nahrungseiweiß verstoffwechselt wird und ob wir genügend von allen acht essenziellen Aminosäuren aufnehmen.

Die meisten Menschen haben heute einen Aminosäurenmangel, in der Regel, ohne es zu wissen, und zwar auch wenn sie wie ich genügend Eiweiß essen. Das schränkt die körperliche Leistung und Gesundheit ein und zieht längerfristig ernsthafte Folgen nach sich. Die Ursachen sind vielfältig. Sie beginnen bei den Nahrungsmitteln selbst und reichen von einer Verwertungsstörung im Darm bis zu Störungen in der Proteinsynthese, der körpereigenen Eiweißbildung.

Dank der Forschungen zum »Meister-Aminosäurenmuster« (MAP) von Professor Maurizio Lucà-Moretti können wir unsere Eiweißernährung heute ganz leicht optimieren und sie viel einfacher und gesünder gestalten, so dass der Körper sehr stark entlastet wird. Auch wenn der Darm nicht optimal verwerten kann, verbessert die von Professor Moretti gefundene Lösung die Aufnahme und alle Folgesymptome. All das, was Sie in diesem Buch über Ihren Eiweißstoffwechsel erfahren, wird Ihre Möglichkeiten, sich gesund zu ernähren, in jedem Fall erweitern und bereichern – auch wenn Sie kein Produkt nutzen wollen, das nach dem Meister-Aminosäurenmuster des Menschen hergestellt wurde.

Ich wünsche Ihnen Gesundheit, Energie und Wohlbefinden und die Freude der Leichtigkeit des Denkens, die ein gut genährtes, fittes Gehirn hervorbringt!

Brigitte Hamann

Rottenburg, November 2018

Die erstaunliche Welt der Proteine

© AdobeStock: cppzone

Leben beruht auf der chemischen Aktivität von Proteinen.

Prof. Dr. Andrei Lupas, Max Plack Institut für Entwicklungsbiologie, Tübingen

Proteine, auch Eiweiße genannt, sind ganz erstaunliche Substanzen. Sie lösen chemische Reaktionen aus, die am Ursprung des Lebens stehen. Proteine stellen die lebenswichtigen Enzyme her, bilden Hormone, Neurotransmitter und die Geschlechtshormone. Als wesentlicher Bestandteil des Immunsystems erkennen und eliminieren sie schädliche Eindringlinge. Sie verschließen Wunden mittels der Blutgerinnung, transportieren lebenswichtige Substanzen, binden als Hämoglobin den Sauerstoff in den roten Blutkörperchen und regeln den Sauerstofftransport. Haut und Knochen bestehen aus dem Faserprotein Kollagen, Haare und Nägel aus Keratin. Auch die Muskelbildung hängt von Proteinen ab, die dafür sorgen, dass wir unseren Körper bewegen können. Überall im Körper bauen sie die Zellen auf, wirken im Erbgut und lassen die Strukturen unseres Körpers entstehen. Jede Zelle enthält Tausende von Proteinen, und jedes Protein ist meist aus mehr als hundert Aminosäuren aufgebaut. Von den Geweben, Organen über die Muskelfasern, das Blut und die Knochen bis zum Gehirn sorgen Proteine als unermüdliche Arbeiter für Substanz und richtiges Funktionieren. Dabei sind sie hochspezialisiert: Jede Aufgabe wird durch ein ganz spezielles Protein ausgeführt.

Eiweiß ist nach Wasser der wichtigste Baustein in unserem Körper. Wir brauchen deshalb täglich genügend hochwertiges Eiweiß für unser Leben und Überleben.

Zusammen mit Fett und Kohlenhydraten gehören Proteine zu den Makronährstoffen und damit zu den drei wichtigsten Nährstoffen im Körper. Da sich unsere Körperzellen ständig erneuern, brauchen sie eine regelmäßige Zufuhr von Proteinen. Entscheidend ist dabei nicht nur die Menge, sondern auch die Qualität.

Wasser, Eiweiß, Fett … woraus besteht der menschliche Körper?

Prozentuale Verteilung bezogen auf das Gesamtgewicht eines gesunden Menschen:

© Schutterstock: Ciripasca

Die individuelle Zusammensetzung variiert nach körperlichem Zustand und Alter. Bei jüngeren Menschen ist der Wasseranteil deutlich höher. Direkt nach der Geburt sind es etwa 80 Prozent, nach dem ersten Lebensjahr rund 60 Prozent, und mit 15 Jahren ist der Anteil auf 55–57 Prozent gesunken. Je älter wir werden, desto mehr Flüssigkeit verlieren die Zellen. Es ist also sehr wichtig, ausreichend Flüssigkeit aufzunehmen. Mit den Jahren nimmt auch der Proteinanteil ab. Der Fettanteil dagegen nimmt zu. Bewegung, Sport, Krafttraining und die richtige Ernährung, vor allem bezogen auf Eiweiß, können diesen Prozess aufhalten, in jedem Fall aber verlangsamen.

Aminosäuren – die Bausteine der Proteine

Mit den Aminosäuren gehen wir eine Stufe tiefer, direkt an die Wurzel, an der alles Leben beginnt, denn Proteine bestehen aus Aminosäuren. Sie sind die Urbausteine alles Lebendigen. Fast alle lebensnotwendigen Substanzen werden aus Aminosäuren zu Peptiden und Proteinen aufgebaut. Peptide sind kleine Proteine – Moleküle, bei denen die Aminosäuren durch eine sogenannte Peptidbindung verknüpft sind.

Die richtige Mischung aus Aminosäuren wirkt wie eine Aufbaukur von innen.

Mit einer verblüffenden Akribie zerlegt der menschliche Körper die Nahrungsproteine im Darm in ihre Bestandteile, die Aminosäuren, und nimmt sie in den Blutstrom auf. Das tut er mithilfe von Verdauungsenzymen, die ebenfalls Proteine sind und folglich auch aus Aminosäuren aufgebaut werden. Damit die Verwertung funktionieren kann, muss der Körper also erst einmal Verdauungsenzyme herstellen. Über das Blut werden die Aminosäuren dann zu den Stellen des Körpers transportiert, wo sie zu körpereigenem Eiweiß zusammengesetzt und eingebaut werden. So entstehen alle Strukturen des Körpers wie Haut und Muskulatur, Hormone wie Insulin, Geschlechtshormone und Neurohormone wie Serotonin und Melatonin, Gerüsteiweiße wie Kollagen, Transporteiweiße wie Hämoglobin und Albumin. Aus Aminosäuren werden die Antikörper der Immunabwehr und die Blutgerinnungsfaktoren zusammengesetzt, die Vielzahl unterschiedlicher Enzyme, die DNS und grundsätzlich sämtliche Zellen. Als eine Art Reservenahrung stellen Proteine bei Diäten und in Hungerperioden Energie bereit. Eine Beschreibung der Aufgaben von Aminosäuren würde ein ganzes Buch füllen.

Ein wenig Biochemie: Was sind Aminosäuren?

Aminosäuren sind organische Verbindungen, die aus Stickstoff, Wasserstoff, Kohlenstoff und Sauerstoff aufgebaut sind. Sie enthalten mindestens eine Aminogruppe und eine Carboxylgruppe, die diese Bestandteile zur Verfügung stellen: Aminogruppen bestehen aus einem Stickstoff- und zwei Wasserstoffatomen; Carboxylgruppen enthalten ein Kohlenstoff-, zwei Sauerstoff- und ein Wasserstoffatom. Immer wenn Kohlenstoff anwesend ist, wird von einer organischen Verbindung gesprochen. Aminosäuren bilden Ketten. Je nach Länge der Aminosäurenkette spricht man von Peptiden (bis zu hundert Aminosäuren) und Proteinen (mehr als hundert Aminosäuren).

© Shutterstock: molekuul_be

Entscheidend ist der Stickstoff, ohne den es kein Leben gibt. Bauern düngen ihre Felder mit Stickstoff, damit die Pflanzen leben, wachsen und gedeihen. Das gilt ebenfalls für den Menschen – auch wir kommen nicht ohne Stickstoff aus. Stickstoff ist nicht nur der wesentliche Baustein in Aminosäuren, er kommt zudem in Nukleinsäuren vor, das heißt im Erbgut, und spielt damit eine zentrale Rolle in der DNS, in der sämtliche Bauanleitungen für Proteine enthalten sind. Durch Vererbung werden diese Bauanleitungen von Generation zu Generation weitergegeben. Falls Sie sich übrigens fragen, was der Unterschied zwischen DNS (Desoxyribonukleinsäure) und DNA (Deoxyribonucleic Acid) ist: Es gibt keinen. DNS ist der deutsche Begriff, DNA der englische. Beide werden in deutschsprachigen Texten verwendet.

© AdobeStock: Nishihama

Nun gäbe es ja mehr als genug Stickstoff in der Luft, da sie zu fast 80 Prozent aus Stickstoff besteht. Aber wir können ihn in Gasform nicht verwerten. Unser Stickstoffbedarf muss über die Nahrung gedeckt werden. Dies erfolgt in Form eines Kreislaufs: Pflanzen nehmen Stickstoff über den Boden auf, wo er sich durch Regen und weitere Vorgänge anreichert. Menschen und Tiere essen diese Pflanzen und erhalten so Stickstoff über die Nahrung. Tierprodukte enthalten daher ebenfalls Stickstoff. Der Stickstoff steckt in den Nahrungsproteinen, die unser Körper während des Verdauungsvorgangs in ihre Bestandteile, die Aminosäuren, zerlegt, um sie dann erneut zu Proteinen zusammenzusetzen. Dabei bilden sie Ketten, durch die unterschiedliche Eigenschaften zustande kommen. Aminosäuren haben eine weitere wertvolle Eigenschaft: Sie können als Basen oder Säuren wirken und weisen unterschiedliche Ladungen auf.

Essenzielle, semi-essenzielle und nicht-essenzielle Aminosäuren

Von allen Aminosäuren in unserem Erbgut sind zwanzig in der Lage, Proteine zu bilden. Sie werden deshalb als proteinogen bezeichnet und spielen die zentrale Rolle für zahlreiche Lebensfunktionen, den Aufbau und die Regeneration unseres Körpers. Mit diesen Aminosäuren befassen wir uns in diesem Buch. Besonders wichtig sind in diesem Zusammenhang die acht essenziellen Aminosäuren, die unser Körper nicht selbst herstellen kann und die er deshalb zugeführt bekommen muss. Die zwanzig proteinogenen, also proteinbildende Aminosäuren sind in drei Gruppen unterteilt: essenzielle, semi-essenzielle und nicht-essenzielle Aminosäuren.

Acht Aminosäuren sind essenziell:

Isoleucin

Leucin

Lysin

Methionin

Phenylalanin

Threonin

Tryptophan

Valin

Zwei Aminosäuren sind semi-essenziell:

Arginin

Histidin

Diese beiden Aminosäuren müssen nur in bestimmten Situationen mit der Nahrung aufgenommen werden. Im Normalfall kann der Körper sie selbst bilden.

Zehn Aminosäuren sind nicht-essenziell:

Alanin

Asparagin

Asparaginsäure

Cystein

Glutamin

Glutaminsäure

Glycin

Prolin

Serin

Tyrosin

Diese Aminosäuren kann unser Körper grundsätzlich selbst bilden. Sie müssen nur unter besonderen Bedingungen zugeführt werden. Wir müssen sie dann mit der Nahrung aufnehmen beziehungsweise die Ernährung so ausrichten, dass besonders viele dieser Aminosäuren enthalten sind. Alternativ kann der zusätzliche Bedarf mit einem (hochwertigen) Produkt ausgeglichen werden.

© Shutterstock: Anton Khrupin

Die Einteilung in essenziell, semi-essenziell und nicht-essenziell sagt lediglich etwas darüber aus, ob die betreffende Aminosäure vom menschlichen Körper selbst hergestellt werden kann, oder nicht. Jeder Organismus ist anders und hat einen anderen Eiweißbedarf. Auch die Fähigkeit des Körpers, semi-essenzielle und nicht-essenzielle Aminosäuren zu bilden, ist unterschiedlich. Faktoren wie Alter, große körperliche oder geistige Belastungen, gesundheitlicher Zustand, Erkrankungen und Umweltbedingungen beeinflussen die Fähigkeit zur Eigenproduktion. Die logische Konsequenz ist, dem Körper die Synthese so einfach wie möglich zu machen. Ein nach MAP-Kriterien hergestelltes Produkt bietet eine solche Unterstützung an. Es liefert die acht essenziellen Aminosäuren, die dem menschlichen »Meister-Aminosäurenmuster« entsprechen. Wie Schlüssel und Schloss passen Natur (das Meistermuster) und Angebot (MAP) zusammen (siehe Kapitel »Der Quantensprung in der Eiweißernährung«). Die freie, kristalline Form erleichtert die Aufnahme und dank ihres natürlichen Aufbaus wird auch die Bildung von semi- und nicht-essenziellen Aminosäuren unterstützt.

Aminosäuren bei Neugeborenen und Kindern

© Shutterstock: FamVeld

Während der ersten Lebenstage sind bei Neugeborenen Arginin, Cystein, Histidin und Tyrosin essenzielle Aminosäuren, die sie jedoch im Normalfall mit der Muttermilch erhalten. Während des Wachstums brauchen Kinder zusätzlich Arginin und Tyrosin. Letzteres kann der Körper erst im Erwachsenenalter aus Phenylalanin bilden. Tyrosin ist in Fleisch, Fisch, Eiern und Milch, Nüssen und Kernen, Hülsenfrüchten, Getreide und Samen enthalten. Arginin wird gebildet, wenn die acht essenziellen Aminosäuren vorhanden sind, ansonsten ist es in den gleichen Lebensmitteln enthalten wie Tyrosin.

Aminosäuren in der Diskussion

Aufgrund der individuellen Unterschiede und der verschiedenen Einflüsse, welche die Aminosäurensynthese beeinflussen, wird heute in Fachkreisen diskutiert, ob Histidin und Arginin zu den essenziellen Aminosäuren gerechnet werden sollen. Manche sind der Meinung, dass nur eine der beiden, in der Regel Histidin, zu den essenziellen Aminosäuren zählt, andere meinen, beide seien essenzielle Aminosäuren, sodass Sie in der Literatur gelegentlich von neun beziehungsweise zehn essenziellen Aminosäuren lesen. Da diese Aminosäuren aber nicht immer essenziell sind, ist es wenig sinnvoll, sie grundsätzlich in den Pool essenzieller Aminosäuren aufzunehmen. Noch weitere Gründe sprechen dagegen: Wenn Histidin und/oder Arginin einem Produkt mit essenziellen Aminosäuren beigefügt werden, bestehen Risiken für Menschen mit erhöhtem Histaminspiegel (Histidin) und Herpes-simplex-Infektion (Arginin). Daher ist es nicht sinnvoll Histidin und/oder Arginin gemeinsam mit einem Produkt mit acht essenziellen Aminosäuren zuzuführen, sondern wichtiger wäre vielmehr herauszufinden, warum ein Mensch Histidin und Arginin nicht in genügender Menge selbst im Körper herstellen kann. Die Natur hat acht definitiv essenzielle Aminosäuren zusammengestellt – alles andere hat mit der individuellen Situation zu tun und muss getrennt berücksichtigt werden.

Selenocystein und Pyrrolysin

1986 wurde eine weitere eiweißbildende Aminosäure entdeckt: Selenocystein, die sehr selten und nur in sehr wenigen, hochspezialisierten Proteinen vorkommt. 16 Jahre später kam noch eine weitere proteinogene Aminosäure dazu: Pyrrolysin. Damit waren es 22 proteinogene Aminosäuren. In Methan produzierenden Archaebakterien der Familie Methanosarcinaceae fand sich Pyrrolysin, ein Abkömmling der essenziellen Aminosäure Lysin. Beide, Selenocystein und Pyrrolysin, sind Exoten und nicht-essenziell. Für die Wissenschaft ist ihre Entdeckung jedoch von großem Wert. Denn die Kenntnisse über ihre Entwicklung aus den Standardaminosäuren helfen zu verstehen, warum die gesamte Komplexität der Proteine der Lebewesen aus nur wenigen natürlichen Aminosäuren aufgebaut ist, obwohl der genetische Code in der Lage wäre, weitaus mehr zu codieren.1

© Shutterstock: Horoscope

Aus acht mach viele …

Mit den zwanzig eiweißbildenden Aminosäuren können unzählige unterschiedliche Proteinverbindungen hergestellt werden. Auf diese Weise entstehen Proteine, die jeweils spezielle Aufgaben übernehmen. Acht davon haben, wie schon berichtet, eine besondere Stellung. Sie werden »essenziell« genannt, weil der menschliche Körper sie nicht selbst herstellen kann und sie stattdessen mit der Nahrung zugeführt werden müssen. Diese acht sind der Grundbaukasten für alle weiteren Aminosäuren und damit für die Proteine, die unser Leben möglich machen und erhalten.

Die zwanzig eiweißbildenden Aminosäuren sind die Bausteine für mehr als 100 Billionen Zellen.

Jede Sekunde werden mithilfe von Aminosäuren 2,5 Millionen neue rote Blutkörperchen gebildet.

Täglich werden etwa 75 Gramm Skelettmuskelprotein auf- und abgebaut.

Der rote Blutfarbstoff Hämoglobin, der den Sauerstoff durch die Blutgefäße transportiert, wird aus Aminosäuren aufgebaut.

Ein Embryo produziert pro Minute rund 250 000 neue Gehirnzellen.

Unzählige, energieproduzierende Mitochondrien brauchen Proteine und damit Aminosäuren für Aufbau und Funktion.

Im Aufbau des Erbguts spielen Aminosäuren eine wichtige Rolle.

Aminosäuren sind der Baustoff für die Haut, die sich alle 28 Tage erneuert.

Im Laufe von 7 Jahren erneuert sich unser Körper rundum – auf der Grundlage von Aminosäuren.

Fehlt nur eine essenzielle Aminosäure, kann der Körper diesen Aufbau nicht leisten.

Wichtig: Obwohl der große Wert einer wirklich guten Versorgung mit Aminosäuren nicht in der direkten Energiegewinnung liegt, sondern in ihrer Funktion als Baustoffe, spielen sie auch für unsere Energie eine wichtige Rolle. Denn alle Zellen sowie die Mitochondrien, in denen die Energieeinheit ATP (Adenosintriphosphat) produziert wird, brauchen Aminosäuren.

Wichtig: Damit das Zusammensetzen der benötigten Proteine optimal klappt, muss das Angebot an essenziellen Aminosäuren stimmen. Aus diesem Grund gelten Nahrungsmittel wie Chiasamen, Quinoa, Eier, Hanf- und Erbsenprotein sowie Molke als besonders hochwertig. Sie enthalten ein vollständiges Aminosäurenprofil, also alle acht essenziellen Aminosäuren im Verbund. Das gilt auch für Fleisch und Geflügel. Jedes Nahrungsmittel erzeugt jedoch bei der Verwertung Stickstoffabfallprodukte, die entsorgt werden müssen. Der Stickstoffabfall von Soja, vielen pflanzlichen Proteinen, Kasein (Milch und Milchprodukte) und Molke ist beispielsweise besonders hoch. Bei Fleisch ist die Menge des Stickstoffabfalls etwas geringer.

© Shutterstock: Nattika / Pimsdelamour

Warum das »L« vor den Aminosäuren steht

Die eiweißbildenden (proteinogenen) Aminosäuren treten in zwei Formen auf: als L- und als D-Struktur. Unser Körper kann die D-Struktur nicht nutzen. Um zu zeigen, dass es sich um Aminosäuren in der verwertbaren L-Struktur handelt, wird auf Produkten oft das L vorangestellt: L-Lysin, L-Arginin und so weiter.

Gesund und fit mit der richtigen Eiweißernährung

© Shutterstock: Bojan Milinkov

Basiswissen Stoffwechsel

Unter dem Begriff »Stoffwechsel« (Metabolismus) werden sämtliche chemische Reaktionen im Körper zusammengefasst.

Im Stoffwechsel zerlegt der Körper Stoffe (kataboler Stoffwechsel) und setzt die Bestandteile wieder neu zusammen (anaboler Stoffwechsel). Die beiden Stoffwechselarten werden auch als Abbaustoffwechsel und Aufbaustoffwechsel bezeichnet.

Den größten Teil der Stoffe für den Aufbau gewinnt der Körper aus der Nahrung.

Einen Teil stellt der Körper selbst her, indem er nicht mehr brauchbare Zellbestandteile abbaut und neu zusammensetzt.

Enzyme sind die Katalysatoren (»Zündkerzen«) des Stoffwechsels. Sie beschleunigen Stoffwechselabläufe, die ansonsten zu langsam ablaufen würden.

Stoffwechsel und Verdauung sind nicht dasselbe. Zuerst muss verdaut werden, dann können die Stoffwechselvorgänge ablaufen. Die Verdauung bildet die Vorstufe für die Stoffwechselprozesse; sie ist ein Teil der gesamten Stoffwechselvorgänge.

Während der Verdauung wird die Nahrung zerkleinert und aufgeschlossen. Das geschieht im gesamten Verdauungstrakt, angefangen beim Kauvorgang im Mund. Der Dünndarm übernimmt den wichtigsten Teil. Die Nährstoffe (Proteine, Fette, Kohlenhydrate) werden im Dünndarm aufgespalten und dann Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente herausgefiltert. Alles Verwertbare geht in die Blutbahn über, wird von der Leber gefiltert und dann im Körper verteilt. Ein Netzwerk von Hormonen regelt, was mit den Nährstoffen weiter geschieht. Der unverdauliche Rest geht vom Dünndarm in den Dickdarm und wird entsorgt.