Kostbare Samen des Glücks - Brigitte Hamann - E-Book

Kostbare Samen des Glücks E-Book

Brigitte Hamann

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Beschreibung

Liebenswerte Geschichten und Worte der Weisheit
Aus den tiefen Quellen des Glücks geschöpft

Das Leben in seiner ganzen Fülle zu verstehen, ist dem Verstand verschlossen. Was uns glücklich macht, uns inspiriert oder unserem Tun und Handeln einen Sinn gibt, das lässt sich mit Logik allein nicht endgültig ergründen. Denn unsere Seele wird von dem genährt, was unsere Gefühle berührt, unsere Fantasie beflügelt und einen kreativen inneren Raum öffnet.

Impulse für ein gutes Leben in Klugheit und Weisheit

Seit Urzeiten erzählen sich Menschen tiefgründige Geschichten. Wir spüren ihre Weisheit und Wahrheit, nehmen ihre Botschaft und Lehre in unser Herz auf und wenden sie auf unsere eigene Lebenssituation an. Probleme entwirren sich auf wundersame Weise, und selbst für großen Kummer gibt es eine kluge Lösung.

Die hier versammelten inspirierenden Geschichten und Zitate handeln von den zentralen Dingen des Lebens: von Liebe und Glück, vom Finden und Loslassen, von der Kunst des richtigen Bewertens, von der Einkehr zur inneren Quelle und der Kraft des Betens. Sie zeigen Chancen und Lösungen, befassen sich mit Lebensaufgabe und Bestimmung und erzählen von Wünschen, Visionen und Träumen.

Diese von einer tiefen Lebensweisheit geprägten Geschichten und Zitate geben Denkanstöße, die zu neuer Motivation verhelfen und ungeahnte Energien freisetzen. Sie sind ein wahres Schatzkästlein mit den kostbarsten Samen des Glücks!

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1. Auflage Dezember 2017 Copyright © 2017 bei Kopp Verlag, Bertha-Benz-Straße 10, D-72108 Rottenburg Alle Rechte vorbehalten Covergestaltung, Satz und Layout: Stefanie Beth ISBN E-Book 978-3-86445-552-0 eBook-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck

Gerne senden wir Ihnen unser Verlagsverzeichnis Kopp Verlag Bertha-Benz-Straße 10 D-72108 Rottenburg E-Mail: [email protected] Tel.: (07472) 98 06-0 Fax: (07472) 98 06-11Unser Buchprogramm finden Sie auch im Internet unter:www.kopp-verlag.de

Widmung

Für Jochen, meine Liebe

Für meinen Vater, der die Liebe zu Märchen, Mythen und Geschichten in mir weckte, und dessen unstillbare Neugier auf die Schätze des Lebens meine eigene wurde

Für Susanne, mein schönes weites Land

Für Inge, Christian, Bastian und Harald, die mein Leben mit großer Herzenswärme begleiten

Für Alwine, Manfred und Ute, die mich liebevoll und freundschaftlich aufgenommen haben

Zitat

Mögen Zeichen an der Straße deines Lebens sein, die dir sagen, wohin du auf dem Wege bist. Mögest du die Kraft haben, die Richtung zu ändern, wenn du die alte Straße nicht mehr gehen kannst.

Irischer Segensspruch

Eine Geschichte sagt mehr als tausend Bilder

Eine Geschichte sagt mehr als tausend Bilder

Jeder Wandel, den wir vom Leben erwarten, beginnt in uns.

Geschichten, Märchen und Mythen haben mich begleitet, solange ich zurückdenken kann. Herakles, Aphrodite und Zeus, Beowulf und die schöne Melusine, Allerleirauh und Rapunzel bevölkerten meine innere Welt. Riesen und Zwerge, Nixen und Kobolde, Moosmännchen und Zauberweiblein regten meine Fantasie an. Später entdeckte ich die Welt der Weisheitsgeschichten und Zitate. Beide boten eine besondere prägnante Möglichkeit, Dinge kurz und gleichzeitig bildhaft auf den Punkt zu bringen. Mein erstes Buch Die Zwölf Archetypen. Tierkreis und Persönlichkeitsstruktur lebt von den Märchen, Mythen und Zitaten, die jedes Tierkreiszeichen illustrieren. Sie sind auch aus meinen späteren Büchern und aus meiner gesamten Arbeit nicht wegzudenken. Aus all den vielen Gestalten und weisen Texten kristallisierten sich einige heraus – Geschichten und Zitate, die für mich und für die Menschen, mit denen ich arbeitete, eine besondere Bedeutung gewonnen haben. Sie bewegen das Gemüt so intensiv, weil sie Grundfragen des Menschseins ansprechen und wichtige Einsichten und neue Perspektiven eröffnen. Daraus entfaltet sich die Fähigkeit, so zu handeln, dass sich das Erwünschte verwirklichen kann. Indem wir uns innerlich öffnen und frischen Wind in unsere Seele und in unsere Gedanken einlassen, beginnen wir uns auf eine Weise zu verhalten, die im Außen neue Impulse setzt.

»Ein Bild sagt mehr als tausend Worte« ist ein bekanntes Zitat. Woher es ursprünglich stammt, ist nicht geklärt. Doch eine Geschichte, also Worte in einem besonderen Sinnzusammenhang, kann »mehr als tausend Bilder« sagen. Der große Kulturanthropologe und Kommunikationsforscher Gregory Bateson pflegte oft zu antworten: »Das erinnert mich an eine Geschichte …«, und er begann, eine Geschichte zu erzählen, in der seine Antwort klarer zum Ausdruck kam, als es jede andere Form der Antwort vermocht hätte.

Die Geschichten und Zitate in diesem Buch wollen Sie dabei unterstützen, neue Gedanken, Ideen und Perspektiven zu entwickeln. Sie regen an, über alternative Lösungen, Wege und Ziele nachzudenken und können Sie zu einem Handeln motivieren, das Sie Ihren Wünschen näherbringt, als es vielleicht bisher der Fall war.

Um klar zu sehen, genügt oft ein Wechsel der Blickrichtung.

Antoine de Saint-Exupéry

Ich wünsche Ihnen viele freudige »Aha«-Erlebnisse!

Brigitte Hamann, Rottenburg 2017

Der Zauber des Anfangs

Im Anfang liegt der Fortgang aller Dinge

Hast du bei einem Werk den Anfang gut gemacht, das Ende wird gewiss nicht minder glücklich.

Sophokles

Auch das erste Lesen eines Buches ist ein Anfang. Wenn Sie nun mit diesem Buch beginnen, haben Sie einen guten Anlass, sich Gedanken darüber zu machen, wie Sie die Dinge beginnen, mit welcher Einstellung, welchen Hoffnungen, Wünschen und Erwartungen und auch darüber, welche Gefühle das Anfangen in Ihnen auslöst. »Der Anfang ist die Hälfte des Ganzen«, sagte der griechische Philosoph Aristoteles. Was er meint, können wir täglich erfahren: Ob beim Kochen, Arbeiten, dem Beginn einer Beziehung oder Freundschaft, beim ersten Kennenlernen oder in der Gesundheitspflege – wenn wir den richtigen Einstieg genommen haben, der meist eine sinnvolle Ordnung voraussetzt, wird vieles leichter, und unser Werk ist auf einem guten Weg.

Zwei bekannte Zitate beschreiben unterschiedliche Einstellungen zum Anfangen, und beide haben etwas für sich. Welchem fühlen Sie sich spontan verwandt?

Aller Anfang ist schwer.

Sprichwort

Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne,

Der uns beschützt und der uns hilft, zu leben.

Hermann Hesse: Stufen

Wenn wir den Anfang nicht zu leicht nehmen, können wir Fehler vermeiden. Gründlichkeit ist sicher keine so unterhaltsame Sache wie ein spontaner Einstieg ohne große Überlegungen. Auch hilft das Sprichwort, »Aller Anfang ist schwer«, Fehler, die wir gemacht haben, weil wir noch keine Erfahrung besitzen, zu verstehen und anzunehmen. Aber Angst vor dem Neuen oder davor, überhaupt etwas zu beginnen, kann Anfänge auf eine Art schwer machen, und sie zu einem lähmenden Gewicht werden lassen.

Der Zauber des Anfangs entfaltet sich in der liebevollen Neugier für das, was es noch zu erleben, zu erfahren und zu wissen gibt. Im Neuen können wir wieder sein wie Kinder – wie ein Mensch, der die Welt mit großen, staunenden Augen betrachtet, der ihre Wunder erforschen, der lernen und wachsen will, für den jede Erfahrung frisch und neu ist und großes Glück auslösen kann. Denn alles, was uns sehr vertraut ist, wird auch zur Routine, wie Hermann Hesse in seinem Gedicht Stufen weiter beschreibt:

Kaum sind wir heimisch einem Lebenskreise Und traulich eingewohnt, so droht Erschlaffen.

Versuchen Sie einmal, gewohnte Dinge anders zu machen, sodass sie neu werden. Nehmen Sie die linke Hand, dort, wo Sie normalerweise die rechte verwenden würden, und umgekehrt. Kämmen Sie Ihren Scheitel auf die andere Seite, wählen Sie bewusst andere Worte, um etwas zu erzählen, das Sie schon öfter erzählt haben. Verbringen Sie Ihren Urlaub an einem ungewöhnlichen Ort. Solche »Anfänge« sind nicht nur irritierend, sie machen auch etwas mit unserem Denken und unserem Bewusstsein. Wirken Sie dem seelisch-geistigen Erschlaffen genauso entgegen wie Sie das mit Ihrer Muskulatur tun. Betrachten Sie Ihren Partner, eine Freundin, ein Wissensgebiet, ein Auto oder eine Landschaft einmal mit der Vorstellung, dass alles, was Sie bisher wahrgenommen und darüber gedacht haben, nur ein kleiner Ausschnitt von all dem ist, was es eigentlich darin zu sehen gibt. Und tatsächlich ist es auch so, denn Sie selbst, jeder andere Mensch und jedes Ding, sind mehr, viel mehr als das, was wir darin sehen. Oder möchten Sie auf das Bild festgeschrieben werden, das andere von Ihnen haben? Auch wenn es noch so freundlich sein mag?

Beginnen Sie Ihren Tag mit dem Gedanken: »Ich bin mehr als das«. Wenn Sie heute im Verlauf des Tages vor allem Mutter, Vater, Angestellte/r, ChefIn, HausbesitzerIn oder was auch immer sind, denken Sie: »Ich bin mehr als das«. Und werden Sie neugierig darauf, zu entdecken, was Sie noch alles in sich tragen. Ihre Umwelt, die Eindrücke, die Sie aufnehmen, Ihre Gedanken, Ihre Gefühle – all das kann Ihnen helfen, herauszufinden, wer Sie sonst noch sind. Und wer Sie einmal waren und was sich geändert hat.

Bringen Sie durch die Art und Weise, wie Sie etwas beginnen, mehr Achtsamkeit und Bewusstheit in Ihr Leben. Am Anfang stellen Sie die Weichen und legen das Fundament. Jeder Anfang schreibt Geschichte in Ihr Lebensbuch. Natürlich können Sie die Weichen umstellen und wieder etwas ändern. Wenn Sie anfangs einem Menschen gegenüber reserviert waren, so kann es geschehen, dass Sie sich später öffnen und ihn in Ihr Herz schließen. Eine Arbeit, die Sie mit Optimismus angetreten haben, kann sich als weniger erfreulich erweisen, als angenommen. Wie Sie im Kleinen und im Großen mit Neuem umgehen, wirkt sich jedoch deutlich auf Ihre Lebensfreude und Ihren Lebensmut aus, auf Ihre Begeisterungsfähigkeit und Ihren Ideenreichtum. Wie Sie im nächsten Kapitel sehen werden, wirkt sich die Art Ihrer Einstellung in Bezug auf das Neue auch konkret in Ihrem Gehirn aus. Nicht nur, ob Sie geistig fit und aktiv bleiben, sondern auch seelisch und körperlich werden neue Situationen durch Ihre Aufgeschlossenheit maßgeblich mitbestimmt.

Mit welcher Einstellung wollen Sie die Inspirationen aufnehmen, die Ihnen dieses Buch vermitteln möchte? Sowohl dort, wo Ihnen die Gedanken ungewohnt oder vielleicht auch seltsam erscheinen, als auch an den Stellen, an denen sie Ihnen bekannt vorkommen? Es kann sich lohnen, etwas, das Sie kennen, das Sie vielleicht sogar als »alten Hut« abstempeln, noch einmal mit neuen Augen zu betrachten und erst dann ein Urteil zu fällen – ganz im Sinne der Geisteshaltung, die im Zen-Buddhismus »Anfängergeist« genannt wird.

Entdecken Sie täglich und in jedem Augenblick den Zauber des Anfangs. Alles, was Sie mit Liebe und Offenheit betrachten und tun, weckt diesen frischen Geist in Ihnen, der Sie jung erhält und das Leben lebenswert macht.

Beginne nicht mit einem guten Vorsatz, sondern mit einer kleinen Tat

Dieses alte deutsche Sprichwort trägt eine tiefe Weisheit in sich. Wir alle kennen die guten Vorsätze zum Jahresanfang, zum Geburtstag, bei einem großen Ereignis wie einer Hochzeit oder nach einer Krankheit. Gute Vorsätze existieren im Reich des Geistes und sind nichts ohne die Tat. Entscheidend ist, was Sie dafür tun, um sie umzusetzen. Erst dann werden Absichten real. Bereits eine kleine Tat, ein kleiner Schritt in die Richtung, die Sie sich vorgenommen haben, setzt ein Zeichen – für Sie selbst und für die Welt.

Im Tao Te King, dem großen chinesischen Weisheitsbuch, findet sich ein Spruch, der oft mit »Auch eine Reise von 1000 Meilen beginnt mit dem ersten Schritt« wiedergegeben wird:

Ein beidarmig zu umfassender Baum

wächst aus des Sprösslings feinstem Flaum,

ein Turm, der einmal neunstöckig werde,

erhebt sich aus einem Häufchen Erde.

Eine Reise, tausend Meilen lang,

mit einem ersten Schritt fing sie an! 1› Hinweis

Viele große Geister haben darauf aufmerksam gemacht, dass konkretes Handeln, und sei es noch so unscheinbar, die Grundvoraussetzung für den Erfolg ist:

Wer nur begann, der hat schon halb vollendet.

Horaz

Der Ursprung aller Dinge ist klein.

Marcus Tullius Cicero

Die Anlage von tausend Wäldern liegt in einem Samenkorn.

Ralph Waldo Emerson

Der Mann, der den Berg abtrug, war derselbe, der damit angefangen hatte, kleine Steine wegzutragen.

Aus China

Neue Wege entstehen, indem wir sie gehen.

Friedrich Nietzsche

Anfänge sind selten großartig. Auch der Strom entspringt aus einer kleinen Quelle. Was zählt, sind die Hingabe und Ausdauer, mit der wir uns unserer Absicht widmen. Zeit ist ein wichtiger Faktor für das Gelingen. Der weltweit erfolgreiche Motivationstrainer und Finanzcoach Bodo Schäfer schrieb in seinem Buch Die Gesetze der Gewinner:2› Hinweis

Die meisten Menschen überschätzen, was sie in einem Jahr erreichen können, und unterschätzen, was sie in 7 Jahren erreichen können.

Die meisten Dinge, die Sie tun, müssen erst eine bestimmte Dynamik entwickeln. Ob Sie sich selbstständig machen oder Ihr Bankkonto auffüllen, ob Sie sich in einer neuen Stadt niederlassen oder eine Beziehung eingehen wollen, die über die ersten rosaroten Wochen oder Monate hinaus dauerhaft glücklich ist, oder ob Sie etwas für Ihre Gesundheit tun wollen – die Dynamik, die alles leichter werden lässt, entwickelt sich mit der Zeit. »Momentum gewinnen« nennt Bodo Schäfer diesen Prozess. Stellen Sie sich einen Zug vor. Beim Anfahren und auch noch eine Weile danach braucht er enorm viel Energie. Ist er einmal in Schwung, fährt er mit wenig Energieaufwand fast wie von selbst.

Machen Sie den ersten Schritt, dann den nächsten, und bringen Sie Ihren persönlichen Zug zum Fahren, lassen Sie ihn Momentum gewinnen. Denn letztendlich, so sagte auch die Mystikerin und Kirchenlehrerin Katharina von Siena, wird nicht das Beginnen belohnt, sondern einzig und allein das Durchhalten.

Das Leben hält für jeden tausend Chancen bereit

Der besondere Laden

Im Traum betrat ein junger Mann einen Laden. Hinter der Ladentheke stand ein Engel.

»Was verkaufen Sie, mein Herr?«, fragte er den Engel.

»Alles, was das Herz begehrt«, antwortete der Engel mit einem Lächeln.

Das konnte der junge Mann kaum glauben. Er überlegte eineWeile und beschloss dann, das Beste zu bestellen, was sich ein Mensch nur wünschen konnte.

»Ich möchte Frieden und Liebe und Glück für mich und alle Menschen. Ich hätte gern eine saubere Umwelt, das Ende aller Kriege, bessere Bedingungen für die Armen, Beseitigung aller Elendsviertel in der Welt …«

Er wollte seine Liste noch fortsetzen, aber der Engel unterbrach ihn.

»Junger Mann, Sie haben mich missverstanden. Ich verkaufe hier keine Früchte, sondern die Samen.«3› Hinweis

Es ist einfach, sich etwas zu wünschen, und vielleicht wird der Wunsch auch Wirklichkeit. Manchmal sehr schnell, manchmal dauert es viele Jahre, so lange, dass wir oft schon vergessen haben, dass wir diesen Wunsch einmal hegten. Aber mit der Wunscherfüllung ist es nicht getan. Erfüllte Wünsche sind Samen. Stellen Sie sich vor, Sie treffen die Frau oder den Mann Ihrer Träume. Die Beziehung beginnt – und dann leben Sie glücklich immerfort? Wohl nur im Märchen. Zuerst ist da der Honeymoon, doch dann kommen die Aufgaben, die jede Beziehung mit sich bringt. Betrachten Sie jedes Geschenk des Lebens als einen Samen, aus dem Sie etwas machen oder auch nicht, das ist Ihre Wahl. Einen Samen, dem Sie Ihre liebevolle Aufmerksamkeit schenken, sodass er blühen kann, ganz gleich, ob es sich um eine Beziehung, eine neue Arbeitsstelle, ein Projekt, ein Unternehmen, das Einrichten einer Wohnung, den Bau eines Hauses oder eine Reise handelt.

Was wirklich zählt

Eines Tages baute ein Philosophieprofessor vor dem Unterricht einige Gegenstände auf dem Tisch vor sich auf. Als der Unterricht begann, nahm er, ohne ein Wort zu sagen, einen sehr großen, leeren Mayonnaisebehälter und begann, ihn mit Steinen von etwa 5 cm Durchmesser zu füllen. Nach einiger Zeit fragte er die Studenten, ob der Behälter voll sei, und sie antworteten, er sei voll.

Da nahm der Professor eine Schachtel voller Kieselsteine und gab sie in den Behälter. Er schüttelte ihn leicht, und die Kieselsteine rollten in die freien Räume zwischen den Steinen.

Dann fragte er die Studenten erneut, ob der Behälter voll sei, und wieder sagten sie Ja.

Da nahm der Professor eine Schachtel mit Sand und schüttete ihn in den Behälter. Und natürlich rann der Sand in alle Lücken und füllte sie.

Wieder fragte er, ob der Behälter voll sei, und die Studenten antworteten einstimmig mit Ja.

»Nun möchte ich, dass Sie erkennen, dass dieser Behälter Ihr Leben darstellt«, sagte der Professor daraufhin. »Die Steine sind die wichtigen Dinge – Ihre Familie, Ihre Partnerin oder IhrPartner, Ihre Gesundheit, Ihre Kinder – all das, was Ihrem Lebenimmer noch Fülle und Reichtum schenken würde, wenn alles andere verloren wäre. Die Kieselsteine sind die anderen Dinge, die zählen – wie Ihre Arbeit, Ihr Haus, Ihr Auto. Der Sand steht für den ganzen Rest, die weniger bedeutsamen Dinge.«

Und er fuhr fort: »Wenn Sie den Sand zuerst in den Behälter geben, ist kein Platz mehr für die Kiesel oder die Steine. So verhält es sich auch mit Ihrem Leben.

Wenn Sie all Ihre Zeit und Energie damit verbringen, sich um die kleinen Dinge zu kümmern, werden Sie nie für das Zeit haben, was wirklich für Sie zählt. Achten Sie auf die Dinge, die Sie glücklich machen. Spielen Sie mit Ihren Kindern. Gehen Sie mit Ihrer Partnerin oder Ihrem Partner tanzen. Sie werden immer noch genügend Zeit haben, um arbeiten zu gehen, das Haus sauber zu halten und Ihre Rechnungen zu bezahlen.

Kümmern Sie sich zuerst um die großen Steine – die Dinge, die wirklich zählen. Setzen Sie Prioritäten. Alles andere ist nur Sand und findet seinen Platz auch dann noch.«4› Hinweis

Eigentlich gibt es nicht viel zu dieser Geschichte zu sagen, nicht wahr? Sie spricht für sich selbst, wie es so viele Geschichten tun. Vielleicht haben Sie Lust, einmal eine Liste von den Dingen anzufertigen, die die großen Steine in Ihrem Leben bilden. Malen Sie eine Landkarte Ihres Lebens, und heben Sie die Bereiche, die erste Priorität haben, mit Ihrer Lieblingsfarbe hervor. Mit dieser bewussten Hinwendung zu dem, was wirklich für Sie zählt, schaffen Sie eine Atmosphäre, in der Ihnen viele kleine und große Inspirationen begegnen werden, wie Sie diese Bereiche und damit sich selbst bereichern können. Und das Schönste: Auch für die vielen kleinen »Sandkörner« und »Kieselsteine« werden Sie Neues, Wertvolles entdecken.

Probleme sind Aufgaben und Geschenke

Jim war ein angesehener Universitätsprofessor und bei Kongressen ein gesuchter Redner. Trotz seiner Erfolge hatte er sich eine Warmherzigkeit und Fürsorge für seine Mitarbeiter und seine Familie bewahrt. Im Umgang mit den Aufgaben des Lebens vereinte er Wissen, Weisheit und ein liebevolles Herz.

Doch in den vergangenen Jahren hatte Jim immer das Gefühl, dass er wichtige Bereiche seines Lebens nicht mehr kontrollieren konnte. Die chronische Erkrankung, an der er seit seiner Kindheit litt, flammte immer wieder auf und machte ihn kraftlos und müde. Und er konnte nichts dagegen tun.

Seine Frau und er waren seit Langem nicht mehr glücklich miteinander. Sie hatten sich auseinandergelebt, es fehlte an Freude, an Prickeln und dem Gefühl von Gemeinsamkeit. Jims Frau lehnte jeden Versuch ab, eine Lösung zu finden. Auch hier konnte er nichts tun und fühlte sich machtlos.

Seine Tochter hatte sich verliebt und war fest entschlossen, dem Mann in eine weit entfernte Gegend zu folgen. Er würde sie verlieren und konnte nichts tun.

Selbst die Universitätskarriere, die er geplant hatte, war blockiert. Die Universität hatte ein neues Arbeitsprogramm eingeführt, an dem ein neuer Kollege beteiligt war, der Jims Vorgehensweise nicht mittragen wollte. Jims treue Mitarbeiter wurden entlassen oder in ihren Aufgaben eingeschränkt. Jim wurde immer deprimierter und wollte morgens nicht mehr zu Arbeit gehen.

Im Verlauf einer Therapie begann er zu erkennen, dass es eben zurzeit viele Dinge gab, in denen er festzustecken schien. Seine Versuche, etwas zu ändern, was nicht zu ändern war, hatten ihm das Gefühl gegeben, machtlos zu sein und nicht zu genügen.

»Mir wurde klar«, sagte er, »dass ich neue Wege einschlagen und das entdecken musste, was ich ändern konnte. Und wenn ich mit bestimmten Dingen leben muss«, fuhr er fort, »dann muss ich herausfinden, wie ich das auf die bestmögliche und angenehmste Weise tun kann.«

Dann geschah einer jener Zufälle. In der Mittagspause schlenderte Jim öfter durch den Buchladen der Universität.Doch diesmal fiel sein Blick auf ein Buch, das er normalerweisenicht beachtet hätte. Es war ein Buch mit Witzen. Nun las er jeden Morgen beim Frühstück einige Witze, und es machte ihm Freude, den Tag auf diese Weise zu beginnen, anstatt sogleich von all den sorgenvollen und negativen Gedanken über das, was war und was noch passieren könnte, übermannt zu werden. Er begann, seinen Kollegen Witze zu erzählen, und diese brachten eigene mit, und in all der Heiterkeit und Leichtigkeit kam die alte Kameradschaft zurück. Seine Mitarbeiter und er wurden ein Team, das sich erfolgreich für die gemeinsamen Interessen einsetzte. Jims Gefühl von Machtlosigkeit verschwand, und seine neue Fröhlichkeit half ihm, mit dem zu leben, was er ansonsten nicht ändern konnte. All das war möglich, weil Jim bereit war, etwas Neues aufzugreifen.5› Hinweis

Jedes Problem hält ein Geschenk bereit. Dieser Satz mag wie eine Binsenweisheit klingen, weil er so oft zu hören ist. Aber etwas zu sagen oder zu hören heißt noch nicht, es verinnerlicht zu haben, und es bedeutet nicht, dass wir auch danach handeln. Krisen und Probleme können Fähigkeiten in Ihnen zum Vorschein bringen, von denen Sie nicht wussten, dass sie in Ihnen stecken. Sie fordern auf, sich von bisherigen Vorstellungen zu verabschieden und etwas Neues zu versuchen. Wie Jims Geschichte zeigt: Das Neue muss nicht unbedingt genau mit dem Problem zu tun haben. Im Gegenteil: Lösungen kommen oft überraschend von ganz woanders her.

Worin liegt das Glück?

Ein Mann kam zu einem Zen-Meister und fragte ihn: »Warum sind die Menschen im Westen trotz allem Wohlstand immer noch unzufrieden? Und woher kommt es, dass die Menschen im Osten zufrieden sind, obwohl sie wenig besitzen?«

»Das kann ich ganz einfach erklären«, antwortete der Meister. »Die westlichen Menschen glauben, dass Glück bedeutet, die äußeren Bedingungen kontrollieren und nach ihren Wünschen formen zu können, und das denken sie auch über die Natur. Deshalb hat der Westen große wissenschaftliche und technische Fortschritte gemacht, aber das macht die Menschen nicht wirklich glücklich.«

»Was ist denn dann bei den Menschen im Osten anders?«, fragte der Mann.

»Für die Menschen im Osten«, antwortete der Meister, »liegt das Glück darin, sich den Bedingungen anzupassen. Sie machen das Beste daraus. Was ist leichter – sich selbst zu ändern oder die Welt zu ändern?«6› Hinweis

Diese Geschichte ist so wertvoll, dass wir sie immer wieder lesen sollten. Denn eine der größten Hürden für ein zufriedenes und glückliches Leben liegt in den Widerständen, die wir aufbauen. Wann sind wir einmal wirklich rundum mit allem und jedem einverstanden? Vielleicht in der Phase des ersten Glücks … Unser Geist ist immerzu damit beschäftigt, etwas ändern zu wollen, es soll besser, schöner, mehr oder größer sein. Es soll etwas eintreten, was jetzt eben nicht da ist. Und solange dies nicht geschehen ist, können wir nicht wirklich glücklich sein, oder doch?

Damit soll nicht gesagt sein, dass wir keinerlei Absichten hegen dürfen. Es liegen aber große Unterschiede in der Form, in der wir das tun. Unser Geist ist immerzu damit beschäftigt, alles zu kommentieren, das ist seine Natur. Ein typisches Muster unseres Denkens ist, Dinge in der Vergangenheit anders haben zu wollen. Wir hätten gewünscht, dass ein wichtiger Mensch anders gewesen wäre, dass wir selbst anders gehandelt hätten, wir machen uns Vorwürfe, fühlen uns wertlos. Doch der Wunsch, etwas Geschehenes ungeschehen zu machen oder verändern zu wollen, ist vollständig zum Scheitern verurteilt. In einem Streit zwischen der Realität und unseren Vorstellungen wird immer die Realität siegen. Auch hier und jetzt. Der Widerstand gegen das, was war oder was gerade ist, ist der perfekte Weg, zu leiden. Auch das Selbstwertgefühl bewegt sich eher in den Sinkflug, als dass es steigt.

Wie wäre es, das, was war, vollständig als das anzunehmen, was es eben war, da es sich ohnehin nicht ungeschehen machen lässt. Bestenfalls können wir die Situation von damals mit anderen Augen betrachten. Vielleicht gab es ja Aspekte, die wir übersehen haben und die uns helfen, eine positivere Sicht der Dinge zu entwickeln. Vielleicht ist auch aus etwas, das wir als schlecht erlebten, etwas Gutes erwachsen. In jedem Fall ist das, was war, nur das Kielwasser, von dem sich Ihr Lebensschiff fortbewegt. Und nur Sie selbst können kraft Ihres Geistes etwas, das keine Antriebsenergie mehr besitzt, zu einer Triebfeder machen. Dann werden die Gefühle, Gedanken, Meinungen und Vorstellungen, die damals entstanden sind, Ihr Leben antreiben und beherrschen. Es ist immer wieder die gleiche Geschichte, die sich wiederholt, maskiert hinter unterschiedlichen Umständen und Personen. Die alten Geschichten treiben uns an, wie der Stein, der ins Wasser fällt, und Kreise zieht.

Genauso ist es mit dem, was Sie gerade erleben. Wenn Sie mit dem kalten Wetter hadern, werden Sie sich nicht besser fühlen, sondern nur mehr frieren.

Was ist die Lösung? Im Englischen gibt es dazu diese Empfehlung:

Take it, change it or leave it.

Nehmen Sie es hin, wie es ist, ändern Sie die Situation oder verlassen Sie sie.

Aber bleiben Sie nicht irgendwo zwischendrin hängen. Ändern Sie, was sich gerade ändern lässt, und suchen Sie ansonsten den besten Weg, wie Sie jetzt mit der Situation zurechtkommen. Sollte die Situation insgesamt unannehmbar sein, können Sie selbstverständlich im nächsten Schritt etwas ändern. Dazu müssen Sie dann entscheiden, wie Sie das tun, wie schnell oder langsam, und ob es Ihnen den ganzen Aufwand wert ist. Die Kunst liegt darin, sich nicht sinnlos an den Bedingungen aufzureiben, mit denen wir konfrontiert werden.

Hier noch einige Zitate zu diesem lebenswichtigen Thema:

Gestern war ich schlau, so wollte ich die Welt verändern.

Heute bin ich weise und verändere mich selbst …

Rumi

Die größte Revolution unserer Zeit dürfte die Entdeckung gewesen sein, dass die Menschen durch die Änderung ihrer Geisteshaltung die äußeren Umstände ihres Lebens ändern können.

William James

Wir können den Wind nicht ändern, aber die Segel anders setzen.

Aristoteles

Dass die Vögel der Sorge und des Kummers über deinem Haupte fliegen, kannst du nicht ändern. Aber dass sie Nester in deinem Haar bauen, das kannst du verhindern.

Aus China

Genau gesehen haben wir uns noch alle Tage zu reformieren …

man muss sich immerfort verändern, erneuern, verjüngen, um nicht zu verstocken.

Johann Wolfgang von Goethe

Die Burgenbauer und der natürliche Fluss des Lebens

Erste Szene: am Strand.

Die Sonne strahlt mit ihrer ganzen Kraft, Salzgeruch liegt in der Luft, die Wellen kommen und gehen. Ein kleiner Junge kniet im Sand und füllt die Körner mit seinem Plastikschäufelchen in einen hellblauen Eimer. Als der Eimer voll ist, hebt er ihn hoch und kippt den Sand auf den Boden. Und – welche Freude! – der Turm einer Burg steht da.

Den ganzen Nachmittag lang arbeitet er im Sand, hebt einen Burggraben aus, errichtet Mauern, Stiele vom Eis werden zu Brücken. Eine Sandburg entsteht.

Zweite Szene: in einer großen Stadt.

Die Straßen voller Menschen und Fahrzeuge, dröhnender Verkehr. Ein Mann sitzt am Schreibtisch in seinem Büro. Er stapelt Schriftstücke aufeinander und verteilt Aufgaben. Das Telefon hat er zwischen Kopf und Schulter eingeklemmt und tippt auf der Tastatur. Er jongliert mit Zahlen, Verträge werden abgeschlossen. Der Mann freut sich, er hat Gewinn gemacht.