Haarausfall ist heilbar! - Brigitte Hamann - E-Book

Haarausfall ist heilbar! E-Book

Brigitte Hamann

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Beschreibung

Das Geheimnis schöner und gesunder Haare
Ihre Haare können wieder wachsen!

Mindestens jeder Zweite, egal ob Mann oder Frau, ist früher oder später von Haarausfall betroffen. Die häufige Diagnose der Schulmedizin: Das ist genetisch bedingt. Da kann man nichts machen. Lassen Sie sich von solchen Aussagen nicht entmutigen. Packen Sie das Problem bei der Wurzel, denn Haarausfall ist ein Symptom, die Ursachen liegen tiefer!

Brigitte Hamann zeigt Ihnen in diesem kompetenten Ratgeber ganzheitliche und natürliche Therapiemethoden, mit denen Sie Haarausfall nicht nur stoppen können, sondern den Weg zurück zu vollem und gesundem Haar finden.

  • Welche unterschiedlichen Formen des Haarausfalls gibt es?
  • Welche Ursachen liegen dem Haarausfall wirklich zugrunde?
  • Was können Sie sofort tun, wenn Ihr Haar ausfällt?
  • Die Haarausfall-Diagnose: Wie machen Sie eine aussagekräftige Bestandsaufnahme Ihres Haarzustands?
  • Mit welchen Vitaminen, Mineralien und Antioxidantien können Sie die Nährstoffdepots in Ihrem Haarboden wieder auffüllen?
  • Was können Sie gegen Übersäuerung und Verschlackung tun?
  • Was hat eine gesunde Darmflora mit schönen und kräftigen Haaren zu tun?
  • Welche Nahrung macht Ihr Haar besonders gesund und kraftvoll?
  • Welche Nahrungsergänzungsmittel helfen den Haarwuchs wieder aufzubauen? Manche von ihnen sind wahre Kraftwerke der Natur!
  • Welche Mittel der Naturheilkunde haben sich bei der Bekämpfung des Haarausfalls bewährt?
  • Welche Massagetechniken und Pflegemethoden stärken Ihre Kopfhaut und kurbeln Ihr Haarwachstum an?


Dieses Buch ist eine wahre Fundgrube an konkreten Informationen gegen Haarausfall. Hier finden Sie die besten Turbos der Natur für volles und gesundes Haar.

Mit den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen!
Unter Berücksichtigung der aktuellen medizinischen Studien!

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1. Auflage Juli 2017 Copyright © bei Kopp Verlag, Bertha-Benz-Straße 10, D-72108 Rottenburg Alle Rechte vorbehalten Covergestaltung: Nicole Lechner Satz und Layout: Stefanie Beth Lektorat: Swantje Christow ISBN E-Book 978-3-86445-494-3 eBook-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck

Gerne senden wir Ihnen unser Verlagsverzeichnis Kopp Verlag Bertha-Benz-Straße 10 D-72108 Rottenburg E-Mail: [email protected] Tel.: (07472) 98 06-0 Fax: (07472) 98 06-11Unser Buchprogramm finden Sie auch im Internet unter:www.kopp-verlag.de

Widmung

Für Jochen, meine Liebe

Es gibt mehr Leute, die kapitulieren, als solche, die scheitern.

Henry Ford

Vorwort

Der Arzt der Zukunft wird keine Medizin mehr verabreichen, sondern seine Patienten vielmehr dazu anregen, sich für den menschlichen Körper, für Ernährung und für die Ursache und Prävention von Krankheiten zu interessieren.

Thomas Alva Edison

Ich habe langes, gesundes Haar. Das war allerdings nicht immer so. Immer wieder gab es Zeiten, in denen ich deutlich mehr Haare verlor als die 80 bis 100 Haare, die im Normalfall täglich ausgehen. Anfangs regulierte sich dieses Problem immer wieder von selbst, wurde aber im Laufe der Zeit schlimmer. Meine Haare wurden immer dünner, und es begannen sich »Geheimratsecken« zu bilden, die dürftig vom noch vorhandenen Haarrest bedeckt wurden. Über diese Zeit habe ich bereits in meinem ersten Buch Haarausfall natürlich heilen berichtet. Inzwischen habe ich schon lange keinen Haarausfall mehr, denn die in diesem Buch beschriebenen Maßnahmen haben mir sehr gut geholfen. Warum also ein neues Buch über Haarausfall schreiben?

Inzwischen gibt es neue wissenschaftliche Erkenntnisse bezüglich Haarausfall. Es ist heute möglich, Gesundheit und Krankheit auf eine noch nie da gewesene Weise zu verstehen und Heilung auf tiefster Ebene anzuregen. Haarausfall ist, wie ich es schon damals angesprochen habe, häufig das sichtbare Symptom am Ende einer langen Kette körperlicher Probleme, die lange Zeit nicht erkannt wurden. Oft sind es Anzeichen wie Müdigkeit, Leistungsabfall oder Verdauungsprobleme, die noch nicht als gravierend empfunden werden oder die zu den unterschiedlichsten Krankheitsbildern passen würden. Im Körper geht inzwischen schon viel mehr vor sich. Wenn die kleinsten Einheiten, die Zellen, betroffen sind, wird es ernst. Dort nimmt alles seinen Ursprung. Gesunde, leistungsfähige Zellen tragen entscheidend dazu bei, gesund und fit bis ins hohe Alter zu bleiben. Auf der Suche nach den Ursachen von Haarproblemen geht es also meist um mehr, obwohl es nur zu verständlich ist, dass so viele Menschen – Frauen wie Männer – so sehr darunter leiden, wenn sich die Haare lichten.

Haarausfall kann nach heutigem Kenntnisstand genetisch bedingt sein. Diese Ursache ist jedoch nicht so häufig der Fall wie behauptet. Denn die Gene bestimmen uns nicht in dem Maße, wie lange angenommen. Die Wissenschaft der Epigenetik hat klar gezeigt: Wir mögen alle möglichen genetischen Anlagen in uns tragen, doch wirksam werden müssen sie nicht. Gene sind kein unabdingbares Schicksal. Übersetzt bedeutet der Begriff Epigenetik so viel wie: das, was zu den Genen hinzukommt. Wann und ob genetische Anlagen an- oder ausgeschaltet werden, hängt in hohem Maße davon ab, wie unsere Gene auf Umwelteinflüsse reagieren. Chemikalien, Schadstoffe, Ernährung und Lebensweise, Stress, seelische Belastungen und weitere Einflüsse beeinflussen unseren Zustand. Erwiesen ist inzwischen, dass auch die Darmflora einen erheblichen Einfluss darauf ausübt, ob Gene wirksam werden oder nicht. Mehr noch: Auch unsere Psyche spielt eine wichtige Rolle. Wir können die Aktivität unserer Gene und damit die Entwicklung der Zellen selber verändern – nämlich durch unsere Lebensweise. Es ist möglich, Gene umzuprogrammieren. Dazu braucht es keine medizinischen Eingriffe, komplizierte Behandlungen oder Medikamente aus dem Labor. Mit dem richtigen Know-how ist Heilung auf natürlichem Wege möglich, wenn auch nicht von heute auf morgen. Anders als die schnelle Symptombekämpfung, die viele pharmazeutische Präparate leisten können, heilt die Natur mit der Zeit.

Dank der Epigenetik und der Erkenntnisse über die Zellen und deren Kraftwerke (die Mitochondrien) können wir zu mündigen Patienten statt zu Marionetten unserer Gene werden. Mehr als der Einfluss unseres Erbgutes zählt, ob unsere Zellen fit sind, ob die Zellen durch Antioxidantien geschützt sind, ob Schwermetalle und Gifte unsere Gesundheit unterminieren. Beginnen Sie, Symptome wie Haarausfall ganzheitlich zu betrachten, denn nur dann können Sie die Ursachen und Zusammenhänge wirklich verstehen und wirksam eingreifen. Wenn Sie sich ein Bein gebrochen haben, ist es sinnvoll, auf den Bruch zu schauen und ihn zu schienen. In vielen Fällen aber führt der bloße Blick auf das Symptom in die Irre oder zumindest nicht weit. Nicht umsonst gibt es viele Redensarten, die auf die eine oder andere Art empfehlen, »das Übel an der Wurzel auszurotten«. Machen wir uns also in diesem Buch auf die Suche nach den Wurzeln der Haarprobleme.

In vielen Fällen hängt Haarausfall mit Übersäuerung und Verschlackung zusammen. Aus diesem Grund kann es schon viel bewirken, wenn Sie Ihre Ernährung auf »basisch« umstellen und eine Entschlackungskur durchführen. Oft sitzt das Problem jedoch tiefer, nämlich im Darm, der mittlerweile ein Hauptdarsteller auf der Bühne der Gesundheit ist. Wie viele Beschwerden und Krankheiten mit dem Verdauungstrakt zusammenhängen, angefangen mit Müdigkeit, Erschöpfung, Schlaflosigkeit und schlechtem Schlaf, Kopfschmerzen, Rückenschmerzen, Reizbarkeit, Augenproblemen, Nahrungsmittelallergien bis hin zu Haarausfall, wurde erst in den vergangenen Jahren in einem breiteren Rahmen bekannt. Und noch immer erkennen zu viele Mediziner und Fachleute den Zusammenhang zwischen inneren Vorgängen und Haarverlust nicht – oder gehen mit ihren Untersuchungen nicht tief genug. Es ist einfacher, Tinkturen auf die Kopfhaut aufzutragen, die restlichen Haare speziell zu pflegen und Tabletten gegen Haarausfall einzunehmen. Der Erfolg lässt oft zu wünschen übrig oder ist nicht von langer Dauer. Mit dem Absetzen des Präparats kehrt auch der Haarausfall zurück, wenn die zugrunde liegende Ursache nicht gefunden und bereinigt wurde.

Mit dem Darm ist die Kette möglicher Ursachen nicht zu Ende, denn eine gestörte Darmflora und ein kranker Darm sind keine Bagatelle. Je nachdem wie stark die Störung im Darm ist, ergeben sich leichtere bis einschneidende Auswirkungen im gesamten Körper. Sie reichen bis zu den Zellen und den Zellkraftwerken, den Mitochondrien. Wenn die Mitochondrien geschwächt sind, sind es auch die Organe, am meisten diejenigen, die besonders viel Energie verbrauchen wie das Herz. Und da die Zellen die kleinste Einheit des Körpers bilden, kann sich eine gestörte Zellfunktion überall im Körper auswirken – mit möglichen Folgen für die Haare.

In diesem neuen Buch über Haarausfall möchte ich mich mit Ihnen auf die Suche nach den Wurzeln des Problems begeben. Nicht umsonst sagen wir, ein Mensch sei kerngesund, was bedeutet, dass er bis ins Innerste gesund ist. Auch Sie können kerngesund sein, über einen kräftigen Haarwuchs hinaus. Dabei können Ihnen die Informationen in diesem Buch helfen. Vielleicht ist es eine geduldige Spurensuche. Vielleicht müssen Sie einiges ausprobieren, bis Sie die Ursache und die richtige Therapie gefunden haben. Vielleicht kann Ihnen ein bestimmter Therapeut nicht weiterhelfen, und Sie müssen sich nach einem anderen umsehen. Mit Geduld, Ausdauer und Liebe zu sich und Ihrem Körper werden Sie Erfolg haben. Sie werden Ihren Körper besser verstehen und entdecken, was Sie wirklich brauchen. Der Lohn der größeren oder kleineren Mühe besteht nicht nur in schöneren Haaren, sondern auch in robusterer Gesundheit, mehr Kraft und Lebensfreude und einem strahlenden Aussehen.

Setzen Sie auf eine nachhaltige Heilung. Nachhaltig und natürlich gehören zusammen, und beides hat nichts damit zu tun, dass wir eine Pille »einwerfen«, um das Symptom innerhalb kurzer Zeit verschwinden zu lassen. Das wusste auch der Philosoph und Schriftsteller Ralph Waldo Emerson (1803–1882). Er sagte:

»Ahme den Gang der Natur nach. Ihr Geheimnis ist Geduld.«

Ich wünsche Ihnen wertvolle Erkenntnisse und viel Freude auf dieser Reise durch die Welt der Haare und des Körpers. Und vielleicht finden Sie beim Lesen nicht nur eine Lösung für Ihr Haarproblem, sondern auch Ihre persönliche Antwort auf Parzivals erlösende Frage, die er an den unheilbar kranken König Amfortas richtete: »Was fehlt dir?«

Brigitte Hamann

Rottenburg, Juni 2017

Tauchen Sie ein in die erstaunliche Welt der Haare

Warum haben wir Haare?

Haare sind ein Wunderwerk der Natur. So wie jeder von uns einzigartig ist, so sind es auch unsere Haare. Ob viel, wenig oder keine, lang oder kurz, hell oder dunkel – Haare sind ein wesentliches Merkmal für jeden Menschen. 75000 bis 150000 Haare haben wir im Durchschnitt auf dem Kopf, in den unterschiedlichsten Formen, Strukturen und Farben. Unsere Haare verändern sich im Laufe unseres Lebens, sie machen unsere Befindlichkeiten und Lebensweise mit, spiegeln unsere Gesundheit und werden früher oder später grau.

Warum haben wir Haare? Warum wachsen sie an manchen Körperstellen mehr, an anderen weniger? Unsere Urahnen waren am ganzen Körper behaart. Doch im Laufe der Entwicklung verlor der Mensch den größten Teil seiner Körperbehaarung. Einst schützten Haare den Körper vor Kälte und Hitze, und noch heute hat unser Kopfhaar die Funktion, den höchsten Körperteil vor der Witterung zu schützen, vor Sonnenbrand ebenso wie vor Wärmeverlust. Damals half das Fell am Körper dem Menschen, die Körperwärme zu bewahren. Dann begann er Kleidung herzustellen, was einer der Gründe für die im Laufe der Evolution schwindende Körperbehaarung ist. Ohne Fell kann Schweiß viel schneller verdunsten und den Körper kühlen, denn ein schweißnasses Fell kann einen Hitzestau erzeugen, den wir nur begrenzt verkraften können. Vor allem das Gehirn verträgt keine überhöhten Temperaturen und konnte sich erst entwickeln, als mehr Kühlung möglich war: »Der Verlust des Fells hatte auf die weitere Evolution des Menschen beträchtliche Auswirkungen. Das Gehirn ist unser temperaturempfindlichstes Organ. Wohl erst als unsere Vorfahren überschüssige Körperwärme leicht loswerden konnten, indem sie kräftig schwitzten, vermochte es sich stark zu vergrößern«, schreibt Nina G. Jablonski in ihrem Artikel »Warum Menschen nackt sind«. 1› Hinweis

Wimpern und Augenbrauen werden nicht nur als Persönlichkeits- und Schönheitsmerkmal empfunden, sondern schützen uns, genauso wie die Nasen- und Ohrenhaare, vor Staub, Schweiß und Fremdkörpern. Unter den Achseln und im Schambereich nehmen Haare nicht nur Schweiß auf, sondern sie erfüllen noch einen weiteren Zweck: Mit ihrer Hilfe werden Duftstoffe verstärkt und verbreitet. So verwundert es kaum, dass wir davon sprechen, ob wir einen Menschen »riechen« können oder nicht.

Haare – nicht nur Schönheitsmerkmal, sondern auch Spiegel der Gesundheit

In der Geschichte der Menschheit haben die Haare schon immer eine große Rolle gespielt. In allen Kulturen galt gesundes und volles Haar als ein Symbol für Gesundheit, Jugend und Kraft; deshalb wurden Sklaven und Gefangenen oft die Haare geschoren. Haare waren schon immer ein wichtiges Schmuckelement, und es gab die unterschiedlichsten Möglichkeiten, sie zu verschönern. Doch Haare sind auch »Antennen« zur Außenwelt. Seelische Ursachen wie Verluste, Verletzungen, Demütigungen, Ängste und Überlastungsgefühle drücken sich in ihnen aus und können Haarausfall mit sich bringen – nicht zuletzt, weil unter Stress und Belastungen mehr Säuren produziert werden. Die großen Regulierungsmechanismen des Körpers – Blutkreislauf, Hormone und Nervensystem – sind auch für den Zustand der Haare verantwortlich. Der Blutkreislauf nährt die Haarwurzeln, Hormone steuern das Haarwachstum und die Aktivität der Talgdrüsen, das Nervensystem ist über Nervenenden mit jeder Haarwurzel verbunden. Alle drei Systeme werden stark von unserer seelischen Verfassung beeinflusst. Ein schlechter Zustand der Haare oder Haarausfall ist immer ein Zeichen für ein Ungleichgewicht im Körper-Seele-Geist-System. Geht es uns wieder gut, erholen sich meist auch Haare, Haut und Nägel. Wenn Sie wissen wollen, wie es Ihnen – von vorübergehenden Stimmungen einmal abgesehen – wirklich geht, dann betrachten Sie den Zustand Ihres Körpers. Seien Sie offen und ruhig dabei, das ist die beste Voraussetzung, um Ihr körperliches Befinden klar zu sehen und Ursachen möglicher Störungen auf die Spur zu kommen. Prüfen Sie dann Ihre Lebensweise. Sind Ihre Ergebnisse gut? Sind Sie mit Haut, Haar, Körperspannkraft und Gesichtsausdruck zufrieden? Möchten Sie vielleicht eine Bestandsaufnahme davon machen, was Ihnen an Ihrem Lebenskonzept so besonders guttut? Andernfalls werden Sie das Bedürfnis nach Veränderung spüren. Dieses Buch soll Sie dabei unterstützen.

Der Aufbau des Haares

Das menschliche Haar besteht aus dem Haarschaft, der Haarwurzel und der Haarzwiebel.

Um die Gesundheit der Haare festzustellen, ist es wichtig zu wissen, dass 80 bis 90 Prozent jedes einzelnen Haares aus einem Eiweiß namens Keratin bestehen. Während der Wachstumsphase werden verhornte Eiweißfäden gebildet, die wir als Haare kennen. Wenn Eiweiß fehlt, kann sich nicht genügend Haarsubstanz aufbauen, die Haare werden spröde, wachsen schlecht und brechen. Unsere Haare sind ein Bereich unseres Körpers, der uns deutlich macht, wie wichtig Eiweiße (Proteine) für uns sind. Eine eiweißreduzierte Kost kann sich negativ auf den Haarwuchs auswirken. Auch die Art des Eiweißes, das wir aufnehmen, spielt eine Rolle. Nicht alle Aminosäuren, die wir für den Aufbau von Eiweißen brauchen, sind gleich wichtig. Dazu mehr im Kapitel »Haarausfall durch Vitalstoffmangel«, in dem es auch um Aminosäuren geht. Keratin baut die Haarstruktur auf, deshalb wird es als Strukturprotein bezeichnet und in vielen Haarpflegeprodukten verwendet. Die äußere Maßnahme kann aber immer nur ein Versuch sein, etwas zu kitten. Entscheidend ist, das Haar von innen heraus mit Eiweiß aufzubauen.

Jedes einzelne Haar besitzt seinen eigenen Haarwurzelkanal, in dem es aus Keratin und anderen Eiweißsubstanzen gebildet und anschließend aus der Haut herausgeschoben wird. Das schließlich sichtbare Haar wird als Haarschaft bezeichnet und bildet nur einen von vielen Teilen in dem komplexen Zusammenspiel von Zellstrukturen, aus denen unsere Haare bestehen. Unsichtbar in der Haut befinden sich die Haarwurzeln. Sie werden von einer Hülle, den Haarfollikeln, umgeben.

Das sichtbare Haar:der Haarschaft. Er besteht aus drei Schichten, die jeweils unterschiedliche Aufgaben haben. Die innerste Schicht heißt Medulla (das Haarmark). Sie besteht nur zum Teil aus Keratin. Die mittlere Schicht ist der Cortex (die Haarrinde). Der Cortex ist eine Schicht verhornter Faserzellen (Keratinfasern). Er stellt den größten Teil des Haares dar. Der genaue Aufbau ist jedoch von Mensch zu Mensch unterschiedlich und bestimmt, wie stark, reißfest und gleichzeitig elastisch das Haar ist. Im Cortex befinden sich die Farbpigmente. Die Beschaffenheit des Cortex bestimmt daher die Qualität, Farbe und Gesundheit des Haares. Die äußere Schicht heißt Cuticula (Schuppenschicht). Sie liegt wie bei einem Tannenzapfen angeordnet um den Cortex herum. Die Cuticula besteht aus mehreren Lagen, ist aber sehr dünn und durchsichtig, sodass die Farbpigmente hindurchschimmern. Liegt die Schuppenschicht glatt an, so ist das Haar gesund und glänzt. Bei sprödem und splissigem Haar ist die Schuppenschicht aufgeraut und kann das Licht nicht reflektieren, wodurch das Haar trocken und glanzlos aussieht.

Versteckt in der Haut:die Haarwurzel. Dort geht es hochaktiv zu: Unablässig laufen zahlreiche Stoffwechselvorgänge in den Haarwurzeln ab. Ihre Zellen teilen sich mit enormer Geschwindigkeit, wodurch sie ständig neue Zellen für das nachwachsende Haar herstellen. Die neuen Zellen ersetzen die alten und schieben diese im Haarwurzelkanal nach oben. Unterdessen wird immer mehr Keratin gebildet. Das Haar verhornt (Keratinisierung) und bildet schließlich das auf dem Kopf sichtbare Haar. Während sich das Haar entwickelt und nach außen wächst, produzieren spezielle Zellen, die Melanozyten, den FarbstoffMelanin. Diese Farbpigmente geben dem Haar seine Farbe. Nach 2 bis 6 Jahren fällt das Haar aus.

Die Haarzwiebel: Die Haarwurzel ist am unteren Ende zu einer knollenartigen Form, der Haarzwiebel, verdickt. Im unteren Bereich der Haarzwiebel liegt die Haarpapille, in der sich feine Blutgefäße sammeln. Über diese Blutgefäße wird die Haarzwiebel mit den Nährstoffen versorgt, die gebraucht werden, damit das Haar entstehen und wachsen kann. In der Haarpapille entstehen durch Zellteilung ständig neue Zellen, die nach oben geschoben werden und als Haar die Haut verlassen. Sie wird auch Matrix genannt, weil von dort das Haarwachstum ausgeht. Die Haarwurzel mit der Haarzwiebel und der Matrix sind ausschlaggebend für das Haarwachstum und für gesundes und kräftiges Haar. Deshalb gilt: Solange die Haarwurzeln intakt sind und vielleicht nur eine Stärkung brauchen, besteht immer Aussicht auf Erfolg.

Die Haarfollikel: Die Haarwurzeln sind umgeben von den Haarfollikeln, die sie in der Haut verankern. Sie werden auch als Haarbalg bezeichnet. Ebenso wie die sichtbaren Haare bestehen auch die Haarfollikel aus drei Schichten. In den Haarfollikeln befinden sich Drüsen, die Talg und Substanzen wie Duftstoffe produzieren und abgeben. An jedem Haarfollikel befindet sich ein winziger Muskel. Er ist durchzogen von Blutgefäßen und feinen Nervenfasern, die so empfindlich sind, dass sie auf jede noch so kleine Berührung oder einen Lufthauch reagieren. Diese Muskeln können die Haare aufstellen und sorgen bei Kälte für eine Gänsehaut.

Talgdrüsen: Jedes Haar besitzt Talgdrüsen, die das Haar geschmeidig halten und die Kopfhaut schützen.

Ihr Haar in Zahlen

Kopfhaare werden im Schnitt 60 bis 80 Zentimeter lang. Das tägliche Wachstum beträgt 0,3 Millimeter, im Monat ist das 1 Zentimeter. Die Lebensdauer beträgt zwischen 2 und 7 Jahren. Bei Augenbrauen und Wimpern sind es nur 3 bis 5 Monate. Die Haardichte wird anhand der Anzahl von Follikeln pro Quadratzentimeter gemessen. Im Durchschnitt sind das 150 bis 200 Follikel. Der Durchmesser eines Haares beträgt durchschnittlich 0,1 Millimeter.

Der Haarzyklus

Haare durchlaufen drei Phasen: Sie wachsen, fallen aus und gehen in eine Ruhephase.

Wachstumsphase (Anagenphase): Die Wachstumsphase dauert bis zu 5 Jahre. Es werden neue Zellen gebildet, die verhornen, während das Haar aus der Wurzel herauswächst. Dabei wird es mit dem Haarpigment Melanin gefärbt. Lassen die Melanozyten in ihrer Aktivität nach oder sind geschädigt, wird das Haar grau bis weiß. Etwa 80 bis 85 Prozent der Kopfhaare befinden sich in der Regel in der Wachstumsphase.

Übergangsphase (Katagenphase): Die Übergangsphase beginnt damit, dass keine neuen Zellen gebildet werden. Der untere Teil des Haarfollikels verengt sich. Das Haar wandert nach oben und fällt schließlich aus. Dieses Stadium dauert 2 bis 3 Wochen. Nur etwa 1 Prozent der Haare befindet sich in der Übergangsphase.

Ruhephase (Telogenphase): Die Ruhephase dauert 2 bis 4 Monate. In dieser Zeit regenerieren sich Haarfollikel und Haarpapille und sammeln Nährstoffe. 10 bis 18 Prozent der Haare befinden sich jeweils in der Regenerationsphase, im Schnitt sind es 14 Prozent.

An die Ruhephase schließt sich wiederum eine Wachstumsphase an. Es entstehen neue Haarwurzeln und die Produktion neuer Haare beginnt. Spätestens hier wird das alte Haar von den nachwachsenden Haaren verdrängt. Dieser Haarwechsel findet ständig auf dem gesamten Kopf statt, ohne dass die Haare insgesamt weniger werden. Pro Tag fallen 20 bis 100 Haare aus, für die neue Haare nachwachsen. Sie sind ein Zeichen für einen funktionierenden Haarstoffwechsel. Haarausfall besteht erst dann, wenn über einen längeren Zeitraum täglich mehr als 80 bis 100 Haare ausfallen, das Haar deutlich lichter wird oder bestimmte Bereiche des Kopfes wie die Schläfen kahl werden. Im Waschbecken oder auf dem Boden können 50 bis 100 Haare je nach Länge und Dicke schon nach einem großen Büschel aussehen, also lohnt es sich zu zählen.

Haarausfall – wie viele Haare dürfen es sein, und welche Formen gibt es?

Haare verlieren ist normal – aber wie viele dürfen ausfallen?

Wie bereits beschrieben, so ist es ganz normal, dass wir täglich eine gewisse Menge an Haaren verlieren, denn auch Haare haben einen Lebenszyklus. Wie viele Haare es sind, hängt von der Lebensphase ab, in der sich das Haar befindet. Die Anzahl schwankt außerdem je nach körperlichem und seelischem Zustand. Bis zu 100 Haare pro Tag können als unbedenklich angesehen werden. Wie viel individuell verkraftbar ist, hängt davon ab, wie füllig das Haar ist, und vor allem davon, wie gut es nachwächst. Sollten Sie auf dem Badezimmerboden oder in der Dusche häufig mehr Haare als üblich finden, ist es ratsam, sich die Mühe zu machen und sie zu zählen. Wenn sich Ihre Haare auch ansonsten verändert haben, wenn sie weniger Sprungkraft oder Glanz besitzen, sollten Sie in jedem Fall nach den Ursachen suchen. Werden Sie aktiv, wenn sich nach ein paar Wochen keine Besserung zeigt. Machen Sie sich umgehend auf die Suche, wenn Sie zusätzliche Symptome haben wie Kopfschmerzen, Schlafprobleme, Erschöpfung, Nervosität, Verdauungsprobleme oder Probleme mit den Fingernägeln, auch wenn diese Symptome auf den ersten Blick nichts mit Haarausfall zu tun haben. Nun die gute Nachricht: Ein wesentlich größerer Prozentsatz an Haarproblemen kann durch eine Ernährungsumstellung und Nahrungsmittelergänzung behoben oder zumindest verbessert werden als allgemein angenommen. Der angenehme Nebeneffekt dabei: Nicht nur die Haare wachsen wieder, auch die Haut wird straffer und schöner, und Sie werden sich vitaler, gesünder und ausgeglichener fühlen.

Haarausfall kann durch eine ganze Reihe unterschiedlicher Faktoren ausgelöst werden. Meist handelt es sich nicht um eine einzige Ursache; häufig kommen eine Reihe von körperlichen Problemen zusammen, wie zum Beispiel bei Darmerkrankungen wie Leaky Gut und all den Folgen für die Stoffwechselkreise und die Zellaktivität, für Knochen und Zähne, für die Gelenke, für den Säure-Basen-Haushalt – und letztendlich für die Haare. Lesen Sie dazu die Kapitel im Abschnitt »Haarausfall – viele Ursachen, ein Symptom«.

Es gibt viel, was Sie tun können

Die häufigste Diagnose lautet: Haarausfall ist genetisch bedingt. Bei dieser Diagnose wird davon ausgegangen, dass der Haarverlust unausweichlich und damit weitestgehend hinzunehmen ist. Dass eine genetische Veranlagung kein unausweichliches Schicksal ist, sondern vom Lebensverlauf und unserer Reaktion auf das, was wir erleben, beeinflusst wird, hat die Epigenetik bewiesen. Gene sind kein Schicksal! Haarausfall ist ein ganzheitliches Symptom. Es steht am Ende einer Kette voller Veränderungen im Körper, deren Ergebnis häufig an der schwindenden Fülle und Schönheit der Haare sichtbar wird. Ernährungsfehler, Mangelzustände, Übersäuerung und Verschlackung, Stress und seelische Belastungen bringen das Gleichgewicht im Körper durcheinander – mit erheblichen Folgen. Eine dieser Folgen, die sich heute zu einer »Volksseuche« entwickelt hat, ist der kranke Darm, der sich bis hin zum Leaky Gut, dem krankhaft durchlässigen Darm, entwickeln kann. Daraus entstehen mit der Zeit nicht nur Lebensmittelunverträglichkeiten und Allergien, sondern auch die Stoffwechselkreise geraten aus dem Gleichgewicht. Ebenso steigt der Harnsäurespiegel, die Leber ist überlastet, und die Verdauung sowie die Aufnahme lebensnotwendiger Mineralstoffe, Vitamine und Eiweiße funktionieren nicht mehr richtig. Langfristig kann diese Entwicklung zu chronischen Erkrankungen führen.

Die Abwärtsspirale der Gesundheit beginnt oft mit Übersäuerung und Verschlackung, ein Zustand, den man über Jahre nicht spürt. Die Folgen sind unter anderem ein Vitamin- und Mineralstoffmangel, der die Abläufe im Körper empfindlich stört. Andere Ungleichgewichte wie eine Hormonstörung können ebenfalls Haarausfall verursachen. Es gibt im Körper eine Reihe wichtiger Funktionen, die gestört sein können und für die Haarausfall eine wichtige Signalwirkung hat. In den folgenden Kapiteln finden Sie mögliche Ursachen für Ihren Haarverlust und wie Sie diesen begegnen können. Es ist nicht nur gegen »alles ein Kraut gewachsen«, sondern, Ausdauer vorausgesetzt, auch gegen die meisten Ursachen ausfallender Haare. Wenn Sie diesen Vorschlägen folgen, können Sie nicht nur mit neuem Haarwuchs belohnt werden, sondern vor allem mit einem Körper, der wieder gesund, fit und vital ist.

Welche Formen von Haarausfall gibt es?

Haarausfall kann in unterschiedlichen Formen auftreten. Sie kennen die sogenannten »Geheimratsecken« und den Haarkreis um einen kahlen Hinterkopf herum, von dem vor allem Männer betroffen sind. Haare können aber auch gleichmäßig verteilt ausgehen, und das nicht nur am Kopf, sondern am gesamten Körper.

Formen des Haarausfalls

Androgenetische Alopezie (anlagebedingter Haarausfall)

Diffuser Haarausfall

Kreisrunder Haarausfall

Haarausfall während und nach der Schwangerschaft

Haarausfall während und nach den Wechseljahren

Haarausfall durch Diäten und Ernährungsdefizite

Haarausfall durch Erkrankungen

Haarausfall bei Männern

Haarausfall bei Frauen

Haarausfall im Alter

Diffuser Haarausfall

Diffuser Haarausfall (diffuses Effluvium) bedeutet, dass täglich mehr als 100 Haare von der gesamten Kopfpartie ausfallen. Bei jeder Form von Haarausfall stellt sich die Frage, ob die Haarfollikel grundsätzlich funktionsfähig bleiben oder ob sie zerstört sind. Bei diffusem Haarausfall bleiben die Follikel in der Regel intakt, sodass die Haare wieder nachwachsen können. Haarfollikel nennt man die schmalen Tunnel, die tief in die unteren Hautschichten hineinreichen. Die Lage des Follikels in der Haut bestimmt den Fall des Haares und erzeugt beispielsweise Haarwirbel. Am Ende des Haarfollikels befindet sich die Haarpapille, die zusammen mit dem umliegenden Bindegewebe über den Blutkreislauf für die Ernährung des Haares sorgt. Werden zu wenige Nährstoffe oder zu viele Säuren und Giftstoffe zum Haar hin und zu wenige Schlacken abtransportiert, wird es auf Dauer in Mitleidenschaft gezogen.

Bei fieberhaften Erkrankungen und Infektionen tritt häufig ein mehr oder weniger starker Haarausfall auf. Ein möglicher Grund kann Sauerstoffmangel sein, durch den der Haarfollikel nicht ausreichend mit Mineralstoffen versorgt wird. Auch Resorptionsstörungen im Magen-Darm-Trakt sowie Pilze im Darm können diffusen Haarausfall auslösen, da auch hier wichtige Stoffe verloren gehen. Da Haare mit Vitalität zu tun haben, wirken sich körperliche und seelische Belastungen wie Unfälle, Operationen, Trennungen und Tod eines nahestehenden Menschen ebenfalls auf die Haardichte aus. Es gibt zahlreiche Berichte von Menschen, die wegen eines traumatischen Erlebnisses über Nacht grau wurden oder denen die Haare ausfielen. Grundsätzlich wirken sich alle gesundheitlichen und seelischen Belastungen auf den Säure-Basen-Haushalt aus und lassen ihn ins saure Milieu kippen, sodass sich der Kreis schließt: In einer Vielzahl von Fällen ist ein übersäuerter Organismus die auslösende Ursache, nur die Ursprünge der Übersäuerung variieren. Undichte Amalgamfüllungen und die damit verbundene Quecksilberbelastung sind ein weiterer möglicher Auslöser. Grundsätzlich können alle in diesem Buch genannten Ursachen Haarausfall auslösen.

Formen des diffusen Haarausfalls: telogen und anagen

Zwei Formen des diffusen Haarausfalls sind der telogene und der anagene Haarausfall. Telogener Haarausfall (telogenes Effluvium) wird dann diagnostiziert, wenn sich sehr viel mehr Haarfollikel in der Ruhephase befinden als normal. In der Ruhephase des Haares bilden sich keine neuen Haarzellen mehr. Während normalerweise im Schnitt nur 14 Prozent des Haares in der Telogenphase sind und der Rest sich in der Wachstums- oder Zwischenphase befindet, nimmt bei telogenem Haarausfall der Prozentsatz der Haare, die sich in der Telogenphase befinden, stark zu. Das Wort »Effluvium« bedeutet »Wegfluß«. Die Bezeichnung telogenes Effluvium weist darauf hin, dass die Haare beim Kämmen oder Waschen stärker ausfallen als üblich, sie »fließen weg«.

Beim anagenen Haarausfall fällt das Haar im Wachstumsstadium (Anagenphase) aus. Häufig wird diese Form durch Bestrahlungen, Chemotherapie und Vergiftungen ausgelöst.

Auch seelischer und körperlicher Stress sowie Hormonschwankungen können Auslöser des anagenen Haarausfalls sein. Da bei allen Erkrankungen, Vergiftungen, Bestrahlungen und Stress der Säure-Basen-Haushalt aus dem Gleichgewicht gerät, ist die Grundlage aller weiteren Behandlungen eine basisch ausgerichtete Ernährung und Remineralisierung.

Kreisrunder Haarausfall – Alopecia areata

Kreisrunder Haarausfall (Alopecia areata) ist eine Form des Haarausfalls, bei dem Haare plötzlich in einem klar begrenzten, meist kreisrunden Bereich ausfallen, der sich vergrößern kann. Die kahlen Stellen wachsen meist nach einiger Zeit ebenso spontan wieder zu, was allerdings ein halbes Jahr dauern kann. Die nachwachsenden Haare können zunächst weiß sein und bekommen erst mit der Zeit wieder Farbe. Manchmal kehrt der Haarausfall zurück. In seltenen Fällen fallen sämtliche Haare auf dem Kopf oder sogar überall am Körper aus.

Bei Alopecia areata handelt es sich um einen entzündlichen Prozess. Man vermutet, dass die körpereigene Abwehr eine große Rolle spielt. Aus diesem Grund wird der kreisrunde Haarausfall zu den Autoimmunerkrankungen gezählt. Auch Erbfaktoren können von Bedeutung sein, da die Erkrankung in etwa 25 Prozent der Fälle gehäuft innerhalb einer Familie auftritt. Besonders betroffen sind Kinder und junge Männer. Wie bei allen Autoimmunerkrankungen spielt die Psyche auch hier eine wesentliche Rolle. Wenn Sie kreisrunden Haarausfall bemerken, sollten Sie sich nach seelischen Belastungen fragen, die damit in Zusammenhang stehen können. Entspannung und Abwarten können helfen. Zur Behandlung können cortisonhaltige, entzündungshemmende Tinkturen auf die Kopfhaut aufgetragen werden oder Mittel zur Förderung der Durchblutung und des Haarwachstums. Weitere Therapiemöglichkeiten sind Zink für die Immunabwehr, Cortisonspritzen an den betroffenen Stellen, Bestrahlungen und in schweren Fällen die Einnahme von Medikamenten mit dem Wirkstoff Cortison. Einige wenige spezialisierte Zentren bieten eine Topische Immuntherapie mit DCP (Diphencyprone) an, die jedoch schweren Fällen vorbehalten ist, bei denen auf anderem Wege kein Erfolg erzielt wurde.

Kreisrunder Haarausfall und Psyche

Es gibt einen Zusammenhang zwischen neurovegetativen beziehungsweise psychischen Belastungen und kreisrundem Haarausfall. Das auslösende Erlebnis kann nur ein paar Wochen, aber auch Jahre zurückliegen. Alopecia areata kann die Spätfolge einer früher erlebten Krise sein, die bis zu 7 Jahre zurückliegen kann. Viele Zyklen im menschlichen Leben, in der Natur und der Mythologie folgen einem Siebenerrhythmus. In der Bibel gibt es die 7 fetten und die 7 mageren Jahre, die vermutlich auf den Hochwasserzyklus des Nil zurückgehen. Der Mondzyklus, von dem der Begriff »Monat« abgeleitet ist, teilt sich in etwa 4 Wochen mit je 7 Tagen. Es lohnt sich nachzuforschen, was in den Lebensjahren geschehen ist, die ein Vielfaches von sieben, beginnend mit der Sieben selbst, sind. Aber auch 7 Tage oder Wochen können von Bedeutung sein und psychische Hintergründe beispielsweise von Haarverlust erhellen. Auf der Homepage der größten Selbsthilfeorganisation für Menschen mit kreisrundem Haarausfall im deutschsprachigen Raum, dem Alopecia areata Deutschland e. V., finden Sie eine Liste mit Ärzten, die Erfahrung in der Behandlung haben (https://www.aad-ev.de/tipps/). Autoimmunerkrankungen haben jedoch in der Regel eine tiefere, seelische Ursache, die sich nicht nur mit Tinkturen behandeln lässt.

Androgenetische Alopezie – der anlagebedingte Haarausfall

Nach gängiger Lehrmeinung werden etwa 90 Prozent aller Fälle von Haarausfall bei Männern wie bei Frauen durch androgenetische Alopezie verursacht. Der lateinische Begriff ist Alopecia androgenetica und bedeutet so viel wie »durch männliche Hormone verursachter Haarausfall«. Obwohl androgenetische Alopezie durch ein Hormon ausgelöst wird, liegt ihr keine Hormonstörung zugrunde, bei der zum Beispiel zu viel Testosteron gebildet wird. Bei dieser Form des Haarausfalls sind die Haarfollikel anlagebedingt besonders empfindlich gegen männliche Sexualhormone, sogenannte Androgene. Die Empfindlichkeit nimmt mit den Jahren zu, sodass immer mehr Haare ausfallen und sich Geheimratsecken, eine »Tonsur« und schließlich in manchen Fällen sogar eine Glatze bildet. Das Haar wird immer lichter, sodass man hindurchsehen kann. Auslöser ist das Hormon DHT (Dihydrotestosteron), das mithilfe eines Enzyms aus Testosteron gebildet wird. Im Verlauf werden die Haarfollikel immer kleiner, sodass die Haare, die sie bilden, immer kleiner und dünner werden. Die Wachstumsphase wird immer kürzer.

Androgenetische Alopezie ist eine Diagnose, die kaum Lösungen zu bieten scheint. Eine Reihe pharmazeutischer Mittel versprechen Linderung, heilen kann man sie damit nicht.

Nach schulmedizinischer Auffassung ist die Überempfindlichkeit vererbbar und nennt sich deshalb auch anlagebedingter Haarausfall. In diesem Zusammenhang ist bemerkenswert, dass bei Völkern, die gesund und naturnah leben, Haarausfall so gut wie unbekannt ist. Haben wir einfach schlechtere Gene? Gene sind kein unausweichliches Schicksal, das hat die Wissenschaft der Epigenetik eindeutig belegt. Wie sich Gene und die in ihnen gespeicherten Anlagen konkret ausprägen, hängt von der Lebensweise, von Umwelteinflüssen und unserer Reaktion auf das, was wir erleben, ab. Gehen Sie einfach einmal davon aus, dass Ihr als androgenetisch diagnostizierter Haarausfall vielleicht ganz andere Gründe hat und dass die Überempfindlichkeit der Haarfollikel gegen DHT ein Ergebnis von Vorgängen in Ihrem Körper sein könnte, die nur von innen heraus geheilt werden können. Aus dieser Sicht ist auch die ererbte Überempfindlichkeit gegen DHT wohl eher eine im Familienmuster vorherrschende Neigung, auf bestimmte Lebensbedingungen auf eine ähnliche Weise zu reagieren, und zwar nicht nur seelisch, sondern auch körperlich.

Würde das nicht neue Perspektiven für eine mögliche Heilung eröffnen?

Epigenetik: Gene sind kein unausweichliches Schicksal

Der international bekannte Zellbiologe Bruce Lipton hat in seinem Buch Intelligente Zellen: Wie Erfahrungen unsere Gene steuern bahnbrechende Erkenntnisse über die Zellmembran vorgestellt. Seine Forschungen zeigen, dass der Mensch keineswegs ein Gefangener seines Erbguts ist. In leicht verständlicher Sprache und anhand eingängiger Beispiele führt Lipton vor, wie die neue Wissenschaft der Epigenetik die Idee auf den Kopf stellt, unser physisches Dasein würde durch unsere DNS bestimmt. Unsere Gedanken und unsere Gefühle haben eine starke Wirkung auf unsere Zellen und bestimmen somit unser Leben. Wir bringen eine angeborene Neigung mit, die Welt um uns herum auf eine bestimmte Weise wahrzunehmen und auf sie zu reagieren – sozusagen ein mitgebrachtes Muster, das in unseren Genen gespeichert ist. Doch wir können unsere Gene und damit dieses Muster beeinflussen und verändern. Das Leben lässt uns Spielräume, die wir auf einer Skala von für uns »gut« bis »schlecht« ausschöpfen können. Unser persönliches Leben ebenso wie unser kollektives Dasein werden durch das Wechselspiel zwischen Geist und Materie bestimmt. Hier wird ein altes spirituelles Gesetz – Geist herrscht über Materie – biologisch untermauert. Bruce Lipton, der zum Pionier der neuen Wissenschaft der Epigenetik wurde, bezeichnet seine Arbeit als »Neue Biologie«.

Inzwischen ist die Epigenetik aus der Wissenschaft nicht mehr wegzudenken. Der Ursprung des Wissens von der Epigenetik geht in der Geschichte weit zurück. Bereits Aristoteles (384–322 v. Chr.) dachte über Zusammenhänge nach, die wir heute als epigenetisch bezeichnen. 1942 prägte der Biologe und Genetiker Conrad Waddington den Begriff »Epigenetik«. Doch erst in den frühen 2000er-Jahren blühte diese Wissenschaft wirklich auf. »Eine neue Disziplin, die ›Epigenetik‹, räumt mit alten Vorstellungen auf: Gene sind nicht starr, sondern ein Leben lang formbar. Wir selbst können sie durch den Lebensstil, etwa die Ernährung, an- oder ausschalten. Genetisch beeinflussten Krankheiten lässt sich so vorbeugen. Sogar über das eigene Leben hinaus: bei Kindern und Kindeskindern«, berichtete Ethan Watters im Magazin Geo 4/2007. Gene werden im Laufe des Lebens aktiviert oder deaktiviert, um bestimmte Funktionen besser erfüllen zu können. Solche Veränderungen unterstützen beispielsweise das Immunsystem in seiner Abwehrfähigkeit. Lassen Sie sich also auch nicht vom als androgenetisch diagnostizierten Haarausfall in eine Position bringen, in der nichts hilft und Sie als einzige Möglichkeit den Einsatz chemischer Substanzen haben.

Bevor Sie die Diagnose »Das ist genetisch« als gegeben hinnehmen, denken Sie darüber nach, welche Umstände in Ihrem Leben diese Anlage ausgelöst haben könnten. Hilfreich kann auch sein, nachzuforschen, wann der Haarverlust begann und wie es Ihnen in dieser Zeit ging. Oft finden sich besondere seelische Belastungen und Stress; bei näherem Hinsehen werden Sie vielleicht feststellen, dass Ihre Ernährung und Ihre Lebensweise wenig geeignet waren (oder sind), um Ihren Körper gesund zu erhalten. Vielleicht liegt der Auslöser in ganz anderen Bereichen: in einer Schwermetallbelastung, die sich bis hinein in die Zellen auswirkt, oder in einer »silent inflammation«, einer stillen Entzündung, die unmerklich in Ihrem Körper vor sich hin schwelt und mit der Zeit zerstörerisch werden kann. Entzündungswerte lassen sich messen, und es lohnt sich, das zu tun. Was Sie auch finden, hier kann ein möglicher Auslöser für das »Anschalten« von Genen liegen, und das Gute daran ist: Sie können auch selbst etwas tun, um die Situation zu verbessern.

Aufschlussreich ist Peter Jentschuras klare Aussage, dass jeder für seinen Haarverlust selbst die Verantwortung trägt. Anders als viele Ärzte und Experten sieht er in Haarausfall, besonders bei Männern, keineswegs ein unausweichliches, angeborenes Schicksal. Nach seiner Auffassung steht in den Genen nur, dass der Haarboden ein Organ des Säure-Basen-Haushaltes ist, ebenso wie es genetisch bedingt ist, dass die Leber unser Entgiftungsorgan ist. So entscheiden wir tagtäglich selbst, ob wir unsere Organe durch unsere Ernährung und Lebensweise pflegen oder übersäuern und vergiften. Seine konsequent basische Ernährung und Pflege wirkt damit nicht nur dem Haarausfall, sondern auch anderen typischen Zivilisationskrankheiten entgegen.

Gene, Ernährung und Darmflora

Unsere Ernährung hat einen großen Einfluss darauf, wie sich unsere Gene »ausdrücken«, also welche gespeicherten Informationen aktiviert oder deaktiviert werden. Wieder einmal kommen hier der Darm und die Darmflora ins Spiel. Was Sie essen und trinken, wirkt sich auf Ihre Darmflora sowie die Magen- und Darmschleimhäute aus. Eine im Fachjournal Molecular Cell im November 2016 veröffentlichte Studie kam zu dem Ergebnis, dass die Mikroorganismen im Darm den Genausdruck beeinflussen. Die Forscher verglichen die Darmflora von Mäusen, die normales Futter bekommen hatten, mit der von Mäusen, die mit einer typisch westlichen Diät gefüttert worden waren. Dieses Futter enthielt nur wenig komplexe Kohlenhydrate und Ballaststoffe sowie große Mengen Einfachzucker und Fett. Die Untersuchung bestätigte die Ergebnisse früherer Studien: Bei den Mäusen, die normales Futter erhalten hatten, war die Zusammensetzung der Darmflora anders als bei den Mäusen mit dem Futter, das der modernen westlichen Ernährung entsprach. 2› Hinweis Die Erklärung ist einfach: Eine Ernährung, die reich an komplexen Mehrfachzuckern aus Pflanzen ist, zu denen die Ballaststoffe zählen, liefert mehr Nahrung für die Darmbakterien. Einfachzucker werden dagegen von den Zellen verwertet und stehen den Darmbakterien nicht zur Verfügung. Essen Sie also viel Gemüse, Früchte und Vollkornprodukte, das hält Ihre Darmflora munter und lebendig und Ihren Darm gesund.

Ihre Darmbakterien leisten eine wirklich tolle Arbeit: Sie verwerten die Nahrung, halten die Darmschleimhaut gesund und sorgen für ein leistungsfähiges Immunsystem. Doch das ist bei Weitem nicht alles: Sie kommunizieren mit den Zellen über bestimmte Botenstoffe und beeinflussen ihren Ausdruck. Diese Botenstoffe wirken auf die Histone im Zellkern, die zusammen mit weiteren, ähnlichen Stoffen Gene an- und ausschalten können. Deshalb zählen diese Stoffe zum sogenannten Epigenom, dem, was nach (»epi«) der ursprünglichen Erbanlage (»Genom«) geschieht. Damit wird deutlich, dass die Darmflora in der Lage ist, die Gesundheit eines Menschen zu beeinflussen. Wie sie das tut, hängt wesentlich mit dem Nahrungsangebot zusammen, das im Darm ankommt. Mit der Epigenetik wurde ein grundlegendes Dogma der Biologie gekippt: Die Vorstellung, dass das vererbte Genmaterial unveränderbar bestimmt, wie sich der Mensch, seine Gesundheit und seine Krankheiten entwickeln werden.

Aktuell befasst sich die epigenetische Forschung mit Fragen wie: Warum bekommt ein Mensch Alzheimer, Krebs oder Diabetes? Ist es nicht auch vorstellbar, dass epigenetische Veränderungen beeinflussen, was mit unseren Haaren geschieht? Ob die Anfälligkeit der Haarwurzeln für das Androgen DHT aktiv wird oder nicht? Und könnte es daher möglich sein, mithilfe einer geeigneten, die Darmflora pflegenden Ernährung positiven Einfluss darauf zu nehmen? Könnten eine konsequente Pflege des Darms und die Ausheilung von Erkrankungen im Magen-Darm-Trakt oder in den Zellen sich sozusagen auch auf den Haarwuchs auswirken? Dazu genügt es nicht, ein paar Vitamine und Mineralstoffe einzunehmen. Vielmehr muss die grundsätzliche Gesundheit des Körpers festgestellt werden: der Grad an Übersäuerung und Verschlackung, Darmflora und Darmgesundheit, Stoffwechselabläufe, die Leistungsfähigkeit der Zellen und noch weitere Aspekte, zu denen Sie in diesem Buch Informationen finden. Gönnen Sie sich eine Ernährung, die reich an komplexen Kohlenhydraten ist. Dazu zählen ballaststoffreiche Lebensmittel, und wie immer kommen wir damit zu Obst und Gemüse, das beides je nach Sorte mehr oder weniger Ballaststoffe enthält, aber auch zu Vollkornprodukten, Kleie, Naturreis, Hülsenfrüchten und Pilzen.

Hormonell bedingter Haarausfall

Sowohl bei Männern als auch bei Frauen können Hormone die Ursache für Haarausfall, Geheimratsecken und dünner werdendes Haar sein. Wenn zu viele oder zu wenige Hormone ausgeschüttet werden, hat dies im Körper viele Folgen. Eine davon ist Haarverlust. Es ist daher eine sinnvolle Maßnahme, den Hormonstatus zu überprüfen, und zwar auch die Schilddrüsenhormone, zu denen es ein eigenes Kapitel in diesem Buch gibt. Ein Bluttest gibt Aufschluss über die Hormonlage. Einen schnellen ersten Eindruck vermittelt auch ein Speicheltest.

Hormone, die den Haarwuchs beeinflussen

Estradiol. »Östrogen« ist die Bezeichnung für die Kombination aus Estradiol, Estron und Estriol. Wenn davon gesprochen wird, dass Östrogen fehlt, ist in der Regel Estradiol damit gemeint, das den Hauptanteil stellt. Ein niedriger Estradiolwert bei gleichzeitig hohem Testosteron löst bei Frauen Haarausfall aus.

Testosteron. Das wichtigste männliche Geschlechtshormon (Androgen) wird zum größten Teil in den Hoden hergestellt. Bei Frauen produzieren die Eierstöcke und die Nebennierenrinde geringe Mengen an Testosteron. Meist wird zu viel Testosteron als Auslöser von androgenetischem Haarausfall angesehen. Untersuchungen haben ergeben, dass das durchaus nicht immer der Fall ist. Auch wenn Testosteron fehlt, gehen die Haare aus oder wachsen nicht richtig nach. Leicht erkennbar ist das bei älteren Männern und Frauen. Mit den Jahren nimmt die Produktion von Testosteron ab, wobei dieser Wechsel naturgemäß für Männer einschneidender ist. Erste Zeichen für die einsetzende Andropause, das Äquivalent der Menopause bei Frauen, zeigen sich meist bereits ab dem 40. Lebensjahr. Etwa 12 Prozent aller Männer zwischen 40 und 70 zeigen Symptome eines Testosteronmangels, zu denen auch dünner werdendes Haar und Haarausfall gehören. Ungesunde Ernährung, Stress, schlechter Schlaf, Krankheiten und manche Medikamente lassen den Testosteronwert ebenfalls sinken.

Adrenalin und Cortisol. Beide Hormone sind mit Stress und der Kampf-oder-Flucht-Reaktion verbunden, mit der unser Körper auf Stress antwortet. Das ist auch bei gutem Stress, dem Eustress, der Fall, allerdings in der Regel auf eine für uns günstigere Weise.

Adrenalin wird ausgeschüttet, um Kräfte bei einer drohenden Gefahr bereitzustellen. Anhaltender Stress bedeutet zwar meist keine körperliche Bedrohung, aber eine empfundene Bedrohung wie die Angst, einer Leistungsanforderung nicht genügen zu können, hat die gleiche Wirkung im Körper. Cortisol unterstützt den Körper bei Stress, indem es hilft, Fett und Kohlenhydrate besonders effektiv in Energie umzuwandeln, um besser mit Gefahren umgehen zu können. Die Gefahren, denen wir uns heute ausgesetzt sehen, verlangen jedoch nur noch selten körperlichen Einsatz, bei dem Cortisol abgebaut werden könnte. Weder Adrenalin noch Cortisol werden verbraucht und wirken sich daher schädlich im Körper aus.

Unter Stress werden zwar mehr Adrenalin und Cortisol gebildet, aber weniger Hormone, die zwar für ein gesundes Haarwachstum gebraucht werden, aber nicht für die Bewältigung einer Bedrohung. Die Nebennieren, die permanent dabei sind, Stresshormone zu produzieren, können sich dann erschöpfen. Nach einer anfänglichen Überproduktion sinkt der Cortisolspiegel nun zu stark, und auch das kann zu Haarausfall führen. Mehr darüber im Kapitel »Haarausfall durch Nebenierenerschöpfung: Adrenal Fatigue«.

Granatapfel und die Rolle von Vitamin C im Hormonhaushalt

Die ersten Studien zur Rolle von Vitamin C für die hormonelle Gesundheit und bei der Krebsvorbeugung wurden bereits vor mehr als 20 Jahren durchgeführt. Vitamin C, so fanden die Forscher heraus, kann verhindern, dass Steroidhormone wie Testosteron in Krebs auslösende Substanzen umgewandelt werden, und es kann diese Hormone nahezu vollständig regenerieren. Diese besondere Fähigkeit bietet auch die Möglichkeit, das Supervitamin in der Hormonersatztherapie anzuwenden 3› Hinweis : Vitamin C kann helfen, hormonelle Schwankungen und damit verbundene Begleiterscheinungen wie Stimmungsschwankungen, Hitzewallungen, Schweißausbrüche, Herz-Kreislauf-Probleme, Bluthochdruck, sinkende Knochendichte, trockene Haut und Haarausfall, unter denen viele Frauen im Übergang zur Menopause leiden, zu normalisieren. Damals war überraschend, dass sich der Granatapfel, eine der ältesten Früchte der Welt, als Quelle für natürliches Vitamin C mit den entsprechenden Wirkungen besonders bewährt hat. Hinzu kommt: Granatapfelkerne enthalten pflanzliche Östrogene, die dem körpereigenen Östrogen sehr ähnlich sind. Neben vielen weiteren gesundheitlichen Vorteilen lindern sie Wechseljahresbeschwerden. Der Hormonausgleich kann sich auch bei den Haaren bemerkbar machen.

Nur die Kerne enthalten pflanzliche Hormone. Aus ihnen wird das hochwertige Granatapfelkernöl gewonnen, das mehrfach ungesättigte Fettsäuren enthält sowie die wertvolle Gamma-Linolensäure, eine Omega-6-Fettsäure. Granatapfelsaft und Granatapfelkerne enthalten kraftvolle Antioxidantien, die Zellstress (oxidativer Stress) bekämpfen, entzündlichen und degenerativen Erkrankungen wie rheumatoider Arthritis vorbeugen, eine Heilung unterstützen und sich positiv auf die Cholesterinwerte und die Blutzuckerwerte auswirken. Unter den vielen wichtigen Inhaltsstoffen finden sich Vitamine, Mineralstoffe wie Calcium, Spurenelemente wie Kalium und Eisen, dazu antioxidativ wirkende Polyphenole. Granatapfelsaft hat sich in den vergangenen Jahren zum »Renner« entwickelt. Für neuen Haarwuchs empfiehlt sich der Extrakt aus Granatapfelkernen, das Granatapfelkernöl. Es wirkt ebenso wie Grapefruitkernöl auch gegen Pilze im Körper und speziell im Darm. Nicht nur Frauen können davon profitieren. Die antioxidativen Eigenschaften und das hochwertige und bioverfügbare Vitamin C sind auch für Männer eine gute Wahl.

In den zurückliegenden Jahren wurden mehrere hundert wissenschaftliche Studien zu Granatapfel veröffentlicht. Sie wurden nicht nur an Tieren, sondern auch an Menschen durchgeführt und bestätigen zahlreiche Wirkungen.

Haarausfall bei Männern

Haarausfall kann anlagebedingt und durch Hormone gesteuert sein. Man nennt diese Form androgenetische Alopezie, weil sie mit den Androgenen, den männlichen Geschlechtshormonen, zusammenhängt. Sie betrifft hauptsächlich Männer. In den Haarausfallstatistiken wird sie als die am häufigsten auftretende Form von Haarausfall genannt. Nicht ausreichend untersucht und in eine solche Statistik einbezogen ist die Quote der Betroffenen, die zwar die Diagnose »hormonell« erhalten, deren Haarausfall jedoch auf eine andere Ursache zurückzuführen ist wie Übersäuerung, Schwermetallbelastung (vor allem durch Quecksilber), einen kranken Darm und einiges mehr, das in diesem Buch aufgeführt wird. Lassen Sie sich also von der Diagnose »genetisch bedingt« nicht abschrecken, weiter nachzuforschen, vor allem, wenn die bisherigen Maßnahmen keine wirkliche und dauerhafte Besserung gebracht haben.

Männer übersäuern schneller als Frauen, zumindest bis zu dem Zeitpunkt, an dem Frauen die Menopause erreichen. Vermutlich ist Ihnen schon aufgefallen, dass die Haare bei älteren Frauen oft ausdünnen und die Qualität nachlässt. Eine normale Alterserscheinung? So einfach ist es nicht. Der Grund kann darin liegen, dass sich die Stoffwechsellage ab der Menopause bei Männern und Frauen angleicht. Männer verstoffwechseln lebenslang alle täglich anfallenden Säuren und Gifte sofort. Dazu brauchen sie die entsprechenden Mengen an Mineralstoffen. Werden nicht genügend aufgenommen, entsteht ein Mangel, der zunächst über den Haarboden ausgeglichen wird. Dort lagert ein besonders leicht verfügbares Mineralstoffdepot. Wird es entleert, hungern die Haarwurzeln. Männer müssen daher besonders darauf achten, sich sehr gut mit Mineralstoffen zu versorgen. Wenn zusätzlich beim Sport oder in der Sauna Mineralstoffe ausgeschwitzt werden, wird noch mehr gebraucht. Der Übersäuerungsspezialist Peter Jentschura spricht hier von einer Übermineralisierung, die hilft, den Verlust auszugleichen und Haare wieder wachsen zu lassen. Empfehlenswert sind natürliche Mittel zur Mineralstoffergänzung. Das Jentschura-Produkt WurzelKraft® hat sich seit Jahren bei Frauen wie Männern bewährt. Ich selbst bin seit vielen Jahren davon überzeugt und nehme es immer wieder kurweise, obwohl ich schon lange keinen Haarausfall mehr habe. Bei Frauen ist die Ausscheidungslage während ihrer fruchtbaren Jahre anders. Sie halten Säuren und Giftstoffe zurück und scheiden einen großen Teil während der Periode aus.

Was geschieht bei einer androgenetischen Alopezie?

Männliche Hormone bewirken einerseits einen stärkeren Bartwuchs, andererseits die Vermehrung von Talgdrüsen auf dem Kopf, wodurch Haare ausgehen und häufig auch Schuppen gebildet werden, die das Haarwachstum beeinträchtigen. Der Haarausfall entsteht durch eine Überempfindlichkeit der Haarwurzel gegen das männliche Geschlechtshormon Testosteron beziehungsweise dessen Abkömmling DHT (Dihydrotestosteron). In der Folge verkürzt sich die Wachstumsphase, während die Ruhepause immer länger wird, bis die Haare schließlich gar nicht mehr nachwachsen und ausfallen. Androgenetische Alopezie betrifft ausschließlich die Kopfhaare.