Aus der Traum? - Wolfgang Eckert - E-Book

Aus der Traum? E-Book

Wolfgang Eckert

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Beschreibung

In 25 pointierten und meistens satirischen Geschichten wendet sich Wolfgang Eckert keineswegs hochwissenschaftlich an die Leser, indem er seine Sorgen um den Verfall der Natur und die stetige Erwärmung des Klimas ausspricht und dies im Zusammenhang mit den oft egoistischen Interessen großer Industriestaaten sieht. Das Fragezeichen im Titel seines Buches möge eine Vision bleiben und nie zur Wirklichkeit werden:„ ... Und die Erde triebe dann durch das All, grau wie Asche. Die anderen Farben, das zarte sensible Blau, erloschen. Und es gäbe keine Generation mehr, die über ihre vorigen Generationen berichten könnte. Aus der Traum?.“

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Seitenzahl: 125

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Wolfgang Eckert

Aus der Traum?

Eines Tages werden unsere Kinder

Antworten geben,

die wir nicht hören wollen,

weil wir ihnen keine Antworten gaben,

als sie uns Fragen stellten. 

Impressum

Bibliografische Informationen der Deutschen National-bibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

ISBN: 978-3-95894-044-4 (Print) // 978-3-95894-045-1 (E-Book)

Coverabbildung: © Soloviova Liudmyla / Shutterstock

© Copyright: Omnino-Verlag, Berlin / 2017

www.omnino-verlag.de

Alle Rechte, auch die des Nachdrucks von Auszügen, der fotomechanischen und digitalen Wiedergabe und der Übersetzung, vorbehalten. 

Inhaltsverzeichnis

Ein sehr sensibles Blau
Der neue Sonnenstaat
Orkanisches
Nur eine Fußnote?
Der freche Hans
Zwischen den Stühlen
Von Kühen und Menschen
Die heiligen Kühe
„Limousinen rasen hin und her …“
Der Baum, auf dem wir sitzen
Die Zeichen der Zeit
Haben Fische eine Zunge?
Purzelbäume im All
Angst vor dem Schatten
Die Domestizierung der Murmeltiere
Barhäuptig und barfüßig
„Denken Sie bitte mal!“
Teufelszeug
Die Tugend des Wegsehens
Brot und Spiele
Ein optimistisches Kapitel
Wenn alle Menschen der Welt ...
Wasserspiele
Glockenschläge
Aus der Traum?

Ein sehr sensibles Blau

In der Einleitung zu seinem Buch „Über das Aussterben der Naturvölker“, Verlag von Friedrich Fleischer, Leipzig 1868, schreibt Dr. Georg Gerland, Lehrer am Kloster „Unserer lieben Frauen“ zu Magdeburg:

„Und wenn es sich als wahr bestätigt, daß, wie man behauptet hat, diese Naturvölker aus einer Lebensunfähigkeit, welche ihrer Natur anhaftet, dem Aufhören entgegen gehen, so ist, da die nothwendige Folgerung jener Behauptung dahin führt, daß man verschiedene Arten, höhere und niedere im Geschlecht Mensch annimmt, die Beantwortung dieser Frage auch für die Philosophie maßgebend.“

Der über diesen Satz geneigte Leser möge bitte mein Buch nicht schon hier aus der Hand legen. Es stimmt: Dieser Satz ist gefüllt mit Nebensätzen, und wir,  die wir in unserer hastigen Zeit gewohnt sind, zügig zur Sache zu kommen, verlieren gar leicht die Aufmerksamkeit. Wir erzählen nicht mehr, wir berichten in knappen Sätzen, die manchmal sogar wie gestottert klingen. Aber in der Tat: Der oft geheimnisvolle Untergang von Naturvölkern entbehrt nicht eines philosophischen Aspektes: Wenn es nicht äußere Einflüsse wie Katastrophen und Kriege waren, wie konnte dann ein solches Volk von hoher Kultur wie das der Maya zugrunde gehen? Lebten sie allmählich, wie oben genannt, aus einer Unfähigkeit  gegen eine natürliche Verhaltensweise?  Hörten sie nicht auf ihre klugen Medizinmänner oder waren diese schon vor ihnen ausgestorben? Und überhaupt: Was sind Naturvölker? Man muß annehmen, sie sind der Natur sehr verbunden, sie leben natürlich. Also wissen sie mit ihr umzugehen. Oder folgen sie ihrer einfachen Natur gemäß naiv dem Werden und Vergehen? In dem Satz steht, daß eine gewisse Lebensunfähigkeit, die ihrer Natur anhaftet, sie ihrem Aufhören entgegen gehen lässt. Naturvölker wären demnach fatalistisch. Die Natur sitzt ihnen gewissermaßen auf der nackten Haut. In Gerlands Buch steht, die ist kupferfarben. Es ist noch immer eine traurige Tatsache, daß unterschiedliche Hautfarben Distanzen schaffen. Sie schleichen sich oder schon wieder ein. Sie schaffen beinahe unbewusst Abstufungen vor allem bei denen, die sich eine bestimmte Ordnung um sich aufgebaut haben. Höhere und niedere Art Mensch eben. Naturvölker reiben in der Vorstellung solcher die Ordnung Liebender, wenn sie frieren, Holz in Holz und erzeugen so nach langer Mühe ein Feuer. Wir drehen die Heizung auf  oder nehmen ein Streichholz, reiben es an der Schachtel zur Flamme, halten es an ein Stück Feueranzünder, legen, sofern wir noch einen haben, Holz im Ofen drauf, hören das Knistern und Prasseln und wähnen uns so der Natur näher. Meistens hocken wir um einen Grill und hören die Bratwürste zischen. Wir sind nicht kupferfarben, wir sind weiß. Wir sind kein Naturvolk, wir gehören zu den so genannten zivilisierten  Völkern. Wir vollziehen unser Treiben nicht wie jene. Wir wissen, was wir tun. Wir sind nicht nur Weiße, wir sind auch weise. Aber wenn man uns sagt, was wir manchmal so tun, hören wir das gar nicht gern. Und wissen wir wirklich immer, was wir tun?

Wie man sieht, hat es der anfangs zitierte Satz in sich. Er sagt uns, man vermutet verschiedene Arten, höhere und niedere im Geschlecht Mensch.  Das ganze Leben besteht aus Vermutungen. Wir vermuten, die höchst entwickelten Lebewesen zu sein. Aber hinter ihren Gitterstäben beobachten uns die Affen im Zoo erschrocken und bitten Herrn Darwin um Verzeihung dafür, weil sie uns geschaffen haben. Vielleicht sind wir die Primaten und nicht sie und bedürfen in einer übersättigten Welt wieder einer ganz natürlichen Lernfähigkeit. Die Ansicht, es gibt höhere und niedere Arten im Geschlecht Mensch, hat besonders ab 1933 zu einer Tod bringenden Arroganz geführt. Aus niederer Art wurden Untermenschen, die es zugunsten einer höheren Art, einer Herrenrasse, zu vernichten galt. Solche Haltungen können nur entstehen, wenn zuvor in einem Volk alle menschliche Kunst und Kultur gewaltsam erdrosselt wurde. Als ich in einer Passagiermaschine nach Sibirien unterwegs war und erlebte, wie wir stundenlang über den Ural flogen, wußte ich, diese große unendliche russische Weite hat schon dadurch den kleinen deutschen Eroberer besiegt. Ich war nur 12000 Kilometer von der Erde entfernt und doch wie entwurzelt. Der einzige Boden, den ich noch spürte, war der des Flugzeuges. Seitlich in der Helligkeit dieses zeitlich verlängerten Tages  hing fast in der derselben Höhe ein weißlicher Mond. Den hatten schon höhere Arten vom Geschlecht Mensch mit den Fußspitzen berührt. Und weit vorher hatte man einen kleinen Hund namens Laika ins All geschossen, um feststellen zu können, ob man da oben überleben kann. Was wird er gespürt haben, der kleine Hund? Hat er unter dem Gefühl des Druckes und der Einsamkeit gewinselt oder laut gejault? Gottlob, er kam zurück. Und der Traum, sich den Sternen zu nähern, wuchs wieder ein Stück. Wäre der kleine Hund nach seiner Landung tot geborgen worden, hätte man den Traum trotzdem nicht aufgegeben, sondern nur die Schultern gezuckt und gesagt: Armer Hund.

Der Wunsch, die Sterne zu erreichen, ist nicht nur ein Gedankenprivileg der Poeten. Die höhere Art Mensch möchte gern wissen, ob es dort irgendwo auf einem besonders hell schimmernden und lockenden Stern Wärme, Luft, Wasser und andere Lebewesen gibt. Die Vorstellung aber, sie könnten klüger sein, will nicht so recht in ihre Köpfe. In den utopischen Weltraumfilmen wird schon dafür gesorgt, daß sie entweder riesige Ohren oder schwulstige Stirnen haben. Quasimodos des Weltalls. Der Quasimodo von Notré Dame gehörte zur niederen Art. Aber er hatte ein gutes Herz und eine große Seele.

In der Unendlichkeit des Alls wird es bestimmt andere Lebewesen geben. Doch ob sie die Menschheit dieser Erde jemals zu Gesicht bekommt, ist zu bezweifeln. Die Unendlichkeit  -  wir behaupten, wir können sie durch unsere  astronomischen Berechnungen erklären. Aber in unseren dinglichen Vorstellungen kommt da oben ein Stern und hinter diesem wieder einer und noch einer und kommen Lichtjahre bis zum nächsten. Selbst Lichtjahre können wir uns nicht vorstellen. Hinter unserer Unendlichkeit kommt immer ein Punkt. Wir können ohne Punkte gar nicht leben. 

Alle Kosmonauten und Astronauten schwärmten nach ihrer Rückkehr von der Schönheit der Erde.  Einer beschrieb das wunderbare Blau, welches mit einem zarten weißen Schleier durchzogen war. Ein sehr sensibles Blau.  

Der neue Sonnenstaat

Als Thomas Campanella 1602 seine Schrift „Citta del sole“, der „Sonnenstaat“, verfaßte, hatte der Calabrier etwas ganz anderes vor seinem geistigen Auge als uns heute bei dem Wort Sonnenstaat vorschwebt.

Der in Neapel zum Dominikaner Gewordene studierte Philosophie, eine Wissenschaft, die damals bei dementsprechenden freien Gedanken lebensgefährlich werden konnte. Im „Sonnenstaat“ entwickelte er das Bild einer sozialistischen Gesellschaft, deren wohl bisher umfassendster Versuch erst 1945 in einem Teil Deutschlands umgesetzt wurde und durch Kleingläubigkeit, Engstirnigkeit, Abkapselung, spießerhafter und blinder Selbstherrlichkeit ihrer Bonzen dem Volk gegenüber und schließlich dem Ruf nach Wohlstand scheiterte. Aus der großen Idee wurde Heuchelei, die Campanella in seiner Schrift bekämpfte. Die Harmonie des Alls wollte er auch im öffentlichen Leben verwirklicht sehen. Alles Eigentum sollte der Gemeinschaft gehören. Wer solche Gedanken damals äußerte, mußte um sein Leben fürchten und ins Exil gehen. Es gab zu dieser Zeit durchaus Mächtige, die solche Ideen wie jene Campanellas billigten. Der Glaube an den Gemeinsinn, einmal geboren, ist nicht mehr zu töten. Bis heute. Er lebt. Alle Menschen werden Brüder. Wir wollen hier auf Erden schon das Himmelreich errichten. Ich glaube, daß jedem Menschen das gleiche Recht auf Freiheit gegeben wurde. Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit. Brüder zur Sonne, zur Freiheit. Vor dem Gesetz sind alle Menschen gleich. Aber das Gesetz kann blinzeln. Armut ist keine Schande. Mit solch einem Satz werden die Armen gesellschaftsfähig gelogen. Reichtum verpflichtet. Die Reichen beschenken uns mit Almosen, damit sie geschützt vor uns leben können. 

Man sieht, wie die freiheitlichen, die Gleichheitsgedanken, allmählich zerfasern und vor einem liegen wie ein niedergetretener Abstreicher. Das Geld, dieser götzenhafte Regent, hat aus dem Wein der Brüderlichkeit Wasser werden lassen. Wie Geld, die Gier danach und genügend Besitz davon, suchtkrank machen, eine Art gläubige Anbetung bewirken können, zeigt ein unübertreffliches Beispiel aus der deutschen Gegenwartsgeschichte: Der größte und reichste Steuerbetrüger des Landes, der dem Staat Millionen Euro entzog, sieht das nur als einen Fehler, den er begangen hat. Er entschied sich, auf eine Revision des Gerichtes zu verzichten und ins Gefängnis zu gehen. Und die Herrscherin dieses Landes zollt ihm dafür in aller Öffentlichkeit mit ergriffener Miene ihren höchsten Respekt. Oh Deutschland, deine Gerechtigkeit!

Aber die Utopisten, die seit Campanella nicht aufhören zu denken und zu rufen, werden heute nicht mehr als Ketzer verbrannt oder müssen nicht wie Campanella nach Paris fliehen. Sie sind anders zu bekämpfen. Indem man sie einfach nicht beachtet und so zu Scheintoten macht. Oder die Presse und die anderen Medien sorgen für eine spektakuläre Zerstückelung ihrer Persönlichkeit. Die Ehre des Menschen ist antastbar. Der Sonnenstaat bekommt Flecke.

Nein, unter dem Sonnenstaat stellen wir uns heute etwas ganz anderes vor. Wir sind auf Schönwetter getrimmt. Aus den Werbespots lächeln wir unentwegt sonnig. Jetzt könnte einer kommen und fragen: Wer sind wir? Ich bin es nicht! Doch in einer Gesellschaft, wo die einfachen Bürger von ihren Mächtigen wie mit einem Rasenmäher überfahren werden, ohne höchstem Respekt, ist auch das Ich ein Wir, sofern es nichts dagegen tut. Es kann sich dem Sog dieser Gesellschaft nicht entziehen und wird unschuldig schuldig, ist also nicht frei. Seine einzige Chance besteht darin, bestimmte Sachen nicht mitzumachen. Der Begriff der Freiheit ist nichts weiter als ein Phantom, das die Herrschenden wie einen Weihrauchkessel schwenken und das Volk damit beräuchern. Brüder zum Lichte empor. Die Sonne über uns galt schon immer als Hoffnung. Aber allmählich wurde sie in unserer Dienstleistungsgesellschaft zu einem Markenartikel. Die Sonne als Stimmungsmacher. In den Wetterberichten des Fernsehens ist sie der Verkaufsschlager. Sie eröffnet den Zugang zu Biergärten, Volksfesten mit Bratwurstbuden, Eisbars, Getränkepartys, Grillabenden. Sie eröffnet die gute Laune, ist das Markenzeichen des Staates. Die Leute müssen raus aus dem Haus und hinein in die Natur, wie es einst in einem alten Schlager hieß. Leute auf der Straße bedeutet Geschäft, bedeutet Gewinn, wir sind eine Servicegesellschaft. Die Wetterberichte im Fernsehen müssen sich darauf einstellen. Dort schreiten Damen im feinsten Stoff und mit artistisch hochgestöckelten Schuhen wie Showgirls vor die Wetterkarte. Sie führen das Wetter auf. Und das hat gefälligst schön zu sein. Nähert sich ein schwaches Tief, zieht Bedenklichkeit in ihre schönen Gesichtchen. Aber schnell hellt es sich wieder auf. “Keine Sorge“, beruhigen sie uns, „es wird nicht schlimm. Wir müssen nicht lange warten. Gleich kommt die Sonne wieder!“ Und ist die Sonne endlich da, jubeln sie: „So könnte es immer weiter gehen!“

Und das alles nach einem Vierteljahr Trockenheit. Kein Schnee im Winter. Dies wird nur in dem Sinne bedauert, weil es keinen Gewinn für die Touristenhotels und Skilifte bringt. Das Frühjahr schon sommerwarm. Beißendes Ungeziefer hat den milden Winter überlebt und beginnt auf Pflanzen und Bäumen seine verheerenden Fressorgien, vernichtet Tannennadeln und Blätter. Kein Regenschauer. Die Erde ist gehärtet wie Beton. Sie bekam Risse, in welche tief hinein die Trockenheit zu sehen war. Im Norden des Landes wurden die Autofahrer vor Sandstürmen gewarnt. Die Hoffnung auf reichliche landwirtschaftliche Erträge verkümmerte. Vielleicht sind Bauern diejenigen, die eine Hand voller guter Erde noch am besten zu schätzen wissen. Sie lieben ihren Acker wie ihre Kinder und wollen, daß beide gesund bleiben. Sie pflügen den Boden, bringen die Saat aus, beobachten das Wachsen, prüfen die Reife und wissen, wann zu ernten ist. Wenn sie gläubig sind, hat der Satz im Gebet „Unser täglich Brot gib uns heute“ eine sehr wörtlich genommene Bedeutung. Aber die Felder für solches tägliche Brot werden kleiner, und die Bauern haben inzwischen eine neue Berufsgruppe kennen gelernt: Den Grundstücksmakler. Gewerbegebiete, Vergnügungsparks, Autobahnen, Fernstraßen, Flugplätze, Rennstrecken versiegeln die Erde und begraben sie für immer. Die Bauern suchen nach neuen Flächen. Sie roden Wiesen in Äcker um. Das führt zu einer Bedrohung von Tierarten, die von den Wiesen leben. Es ist ein Teufelskreis: Alles muß schnell wachsen. Das Vieh, das Ausgesäte. Die Supermärkte mit ihrem Überangebot warten ungeduldig. Das Vieh erhält zusätzlich Aufbaumittel, der Boden wird überfüllt mit Mineraldünger, Gülle und Pestiziden. Das Überflüssige gerät in die Gewässer. Die fließen zur Ostsee. Es kommt zu einer verstärkten Wasserpflanzenbildung, die der Ostsee Sauerstoff entziehen, den sie zum Leben braucht. Die Ostsee hat aber so schon durch die unnatürliche Erwärmung seit etwa 1900 das Zehnfache an Sauerstoff verloren. Spricht man eines Tages von der Ostsee als einem toten Meer? Der Rückgang der Fischbestände ist ein alarmierendes Signal. Irgendeiner ist an einen Dominostein gekommen und der reißt alle anderen Steine der Reihe nach um, zerstört das sorgfältig aufgebaute Gebilde. Es ist eine schreckliche Vision: Eines Tages hört der Bauer auf, zu existieren. Er sucht Arbeit. Wird Ansager im Wetterbericht. Er lacht freudig in die Kamera: „Freuen Sie sich mit mir! Es kommt ein lang anhaltendes Regengebiet. Kaufen Sie Regenschirme!“ Da wäre er auch dort schnell entlassen gewesen.