Das Leben in meinem Sinn 3 - Susanna Ernst - E-Book

Das Leben in meinem Sinn 3 E-Book

Susanna Ernst

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Beschreibung

Ein bezaubernder Roman über eine unglückliche Liebe und die Macht des Schicksals - Teil 3 des sechsteiligen Serials! Scheinbar zufällig kreuzen sich die Lebenswege des schüchternen Schauspielers Ben Todd und seiner weitaus bekannteren Kollegin Sarah Pace beim Dreh zu einer neuen Fantasy-Serie. Während die beiden gemeinsam durch alle Phasen von der Produktion bis zur erfolgreichen Vermarktung ihrer Fernseh-Show gehen, verliebt sich Ben Hals über Kopf in Sarah. Heimlich und hoffnungslos, denn sie ist vermeintlich glücklich mit dem Vater ihrer Tochter verlobt. Da viele Dinge im Leben allerdings nicht so zufällig geschehen, wie sie auf den ersten Blick erscheinen, eröffnen sich Ben und Sarah bald schon ungeahnte Wege. Ganz in ihrem Sinn... oder etwa nicht?

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EPUB
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Seitenzahl: 63

Veröffentlichungsjahr: 2014

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Susanna Ernst

Das Leben in meinem Sinn

Serial Teil 3

Knaur e-books

Über dieses Buch

Auf den ersten Blick kreuzen sich die Lebenswege der Schauspieler Ben und Sarah zum Dreh einer neuen Fantasy-Serie nur zufällig. Beide merken schnell, dass sie mehr verbindet als Freundschaft, doch Sarah ist glücklich mit dem Vater ihrer Tochter verlobt. Während sie gemeinsam durch alle Produktionsphasen der Serie gehen, eröffnen sich Ben und Sarah bald schon ungeahnte Wege, und plötzlich scheinen sich die Ereignisse um sie herum zu überschlagen. Ganz in ihrem Sinn … oder?

[home]

Du fühlst mit Ben und Sarah …

 

… nicht wahr? Glaub mir, ich auch. Hier sitzen sie nun – er in seinem Wagen, sie im Eingangsbereich ihres Hauses. Beide kämpfen mit ihren Tränen. Er wischt seine weg, bevor sie seine Sicht trüben können, sie hingegen lässt ihren freien Lauf. Zusammengekauert lehnt sie vor der Haustür und schluchzt. Leise, damit niemand sie hört.

Wir drehen ein wenig an der Zeit, beobachten im Schnelldurchlauf der kommenden Wochen, wie angestrengt Sarah und Ben versuchen, ihre Beziehung auf ein freundschaftlich lockeres Niveau zu lenken und ihre Gefühle zu verdrängen.

Nicht nur Maggie beobachtet die beiden mit skeptischen Augen. Auch Randy bemerkt, dass die Leichtigkeit vom Beginn ihrer Zusammenarbeit mit einem Mal verschwunden ist.

Ungeachtet der Tatsache, dass sich das Verhältnis zwischen seinen Hauptdarstellern seit dem Abend im Pure vor vier Wochen verändert zu haben scheint, ist die erste Staffel seiner Serie hervorragend angelaufen. Vielleicht ist das der Grund dafür, dass Randy auch nach der Ausstrahlung der fünften Folge von Das Leben in meinem Sinn noch ganz euphorisch ist.

Begleiten wir ihn für einen Abend, einverstanden?

Du kennst ihn bereits, glaubst du? Den flippigen, hyperaktiven Regisseur und Drehbuchautor. Nun, ich möchte dir dennoch ein paar Details mehr mit auf den Weg geben.

 

ER und das, was du von ihm wissen solltest: Er ist mittelgroß, schlank, aber nicht muskulös, hat dunkelblonde Haare und blaue, zu seinem Leidwesen stark weitsichtige Augen. Daher trägt er eine auffällige, schwarze Brille mit dickem Rahmen.

Er ist neunundzwanzig Jahre und vier Monate alt, und damit im Zeichen des Krebses geboren – wie viele kreative Köpfe.

Er liebt Pommes mit Ketchup, wilde Partys, Männer im Allgemeinen und seinen Freund Marc im Besonderen, die Farbe Rot, das Element Wasser und das Wort ›verdammt‹. Vor allem aber liebt er verrückte Storys. Egal, ob als Film, Buch oder im Alltag.

Sein Kleidungsstil ist sehr exzentrisch. Heute Abend trägt er eine braune, leicht ausgestellte Cordhose, ein weißes Hemd und einen großkarierten Pullunder in den knalligsten Farben.

Und, was wohl am wichtigsten ist: Er erfährt schon bald eine Neuigkeit, die nicht nur ihn aus der Bahn wirft.

Ich gebe das Wort an Schützling Nr. 532.986.454.620

alias Randolph William Stiller …

[home]

An einem ungewöhnlich kühlen Abend im Oktober.

Randy

Marc sitzt wieder einmal an meinem Klavier. Mit konzentrierter Miene kritzelt er in seinen Notizen herum, murmelt kritisch vor sich hin, summt einige Töne, spielt sie nach, radiert hektisch und beginnt wieder neu.

Er arbeitet zu viel. Zwar wirft er mir immer vor, ich würde es übertreiben, aber er selbst ist kein bisschen besser.

Leise trete ich hinter ihn und lege ihm meine Hände auf die Schultern. Ich liebe diesen besessenen Mann. Keiner hat es je so lange mit mir ausgehalten wie er.

»Lass uns rausgehen, die Stadt ruft«, flüstere ich in sein Ohr. Er drückt meine Hand für einen Moment, schüttelt dann aber den Kopf. »Es ist Sonntag, Randy! Wir waren gestern aus … und vorgestern.«

»Eben!«, erwidere ich lachend. »Wir dürfen jetzt nicht nachlassen.«

»Nein, ich will das auf jeden Fall fertig bekommen!«, beharrt Marc. »Das ist meine erste große Chance.«

Ich ziehe die Brauen hoch. Er sieht zu mir auf und verdreht die Augen. »Du weißt, was ich meine. Die erste Chance, die nichts mit dir zu tun hat.«

Marc hat den Auftrag bekommen, die Musik zu einem neuen Theaterstück zu schreiben.

»An welchem Lied arbeitest du denn?«

»An der Anfangsmelodie. Ein reines Klavierstück.«

»Passend, zumal es doch um einen Pianisten geht, nicht wahr?«

Er schmunzelt. »Ja, Schlaumeier. Aber bei den späteren Stücken kommt noch eine Sopransängerin dazu.«

»Für die Liebe?«, mutmaße ich.

Marc blickt zu mir auf und schenkt mir ein schelmisches Lächeln. »Geht es nicht immer nur darum?«

»Definitiv.« Ich küsse seinen Kopf. Und damit habe ich ihn da, wo ich ihn haben wollte. Mit einem Seufzen legt er den Bleistift zur Seite und erhebt sich. »Also los, gehen wir aus! Die Stadt ruft!«

Wir besuchen eine kleine, neu eröffnete Bar im Zentrum von L. A., essen eine Kleinigkeit und probieren die Cocktails. Gegen ein Uhr brechen Marc und ich auf und schlendern Hand in Hand über den breiten, nur mäßig beleuchteten Gehweg einer Seitenstraße, an deren Ende mein Wagen steht.

Die Hand meines Freundes öffentlich zu halten ist ein Luxus, der mir nur selten zuteilwird. Zu Beginn unserer Beziehung war ich pikiert, wann immer mir Marc seine Finger entzog, bis er mir erzählte, er habe sich erst ein Jahr zuvor geoutet. Für mich ist das bis jetzt nur schwer vorstellbar, da ich bereits seit meinem siebzehnten Lebensjahr öffentlich zu meiner Homosexualität stehe. Mittlerweile ist auch Marc wesentlich offener, nicht zuletzt durch die Akzeptanz, die er durch unsere heterosexuellen Freunde erfahren hat.

Ich genieße die Nacht, auch wenn es die erste kühle dieses Herbstes ist, und die stille Selbstverständlichkeit, mit der wir nebeneinander gehen.

Wie von selbst driften meine Gedanken auf einmal zu Ben. Wann ist er das letzte Mal im Gleichschritt neben einem Menschen hergelaufen, der ihm so nahe stand wie Marc mir? In diesem Moment vibriert mein Handy und reißt mich damit aus meinen Gedanken.

Beinahe trotzig halte ich Marcs Hand weiterhin fest, fummele unbeholfen mit meiner linken herum und versuche so, die Innentasche meiner Jacke zu öffnen. Als ich mein Handy herausziehe, ist es bereits zu spät.

»Verdammt!« Ich schaue auf das Display. Es zeigt nicht nur einen, sondern gleich neunzehn Anrufe in Abwesenheit.

»Hier stimmt was nicht.« Die Anrufe stammen allesamt von derselben Nummer. Einer Nummer, die ich eigentlich schon lange aus dem Register meines Handys gelöscht habe, die in meinem Kopf aber nach wie vor präsent ist.

»Wer war das?«, fragt Marc. Ich zögere die Antwort hinaus. »Ähm … Chris«, gestehe ich schließlich, als sich seine Augenbrauen besorgt zusammenziehen.

»Dein Ex?« Marc legt den Kopf schief. »Was …?«

Ich zucke mit den Schultern. »Keine Ahnung, aber er hat anscheinend vorher schon achtzehn Mal angerufen, was ich nur nicht gehört habe.«

»Ruf zurück!«, befiehlt Marc prompt. Ich selbst überlege noch kurz, aktiviere dann aber den Rückruf. Das Freizeichen erklingt nur ein Mal und schon höre ich die Stimme des Mannes, mit dem ich vor Marc für ein Jahr zusammen war. Eine schreckliche Beziehung, die überhaupt nicht funktionierte. Bei der man sich im Nachhinein noch fragt, warum man sie überhaupt so lange aufrechterhalten hat. Und vor allem, warum man dem anderen letztendlich den finalen Zug überließ.

»Ah, der Herr Regisseur!«, ruft Chris zur Begrüßung.

»Du hast angerufen?«

»Ja«, sagt er. Es folgt eine Pause … dann ein tiefes Seufzen. »Es könnte mir eigentlich egal sein, aber ich wollte dich vorwarnen, Randy.«

»Rede bitte Klartext, Chris!«, fordere ich schroff.

»Okay! Also, falls du dich fragst, warum deine Hauptdarstellerin morgen nicht zu den Dreharbeiten erscheint … Dann ist das wohl meine Schuld.«

Was zum Teufel …?

[home]

Ben

Ben, verdammte Scheiße, wir haben ein Problem!«

Mein Wecker zeigt 01:27 Uhr. Das Klingeln des Telefons hat mich aus dem Tiefschlaf gerissen. Mit zerzaustem Haar sitze ich nun in meinem Bett und reibe mir über Stirn und Augen.