DIE TERRANAUTEN, Band 53: DAS VERSTECK DES AUSSERIRDISCHEN - Andreas Weiler - E-Book

DIE TERRANAUTEN, Band 53: DAS VERSTECK DES AUSSERIRDISCHEN E-Book

Andreas Weiler

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Beschreibung

Im Westen ragte der blauschimmernde Doppelturm der Kaiser-Zentrale wie ein halb zusammengewachsener Finger in die Höhe. Auf den Fließstraßen, den ausgedehnten, parkähnlichen Grünflächen, den Einkaufszentren und Röhrenbahn-Terminals ging das Leben normal weiter. Nichts deutete darauf hin, dass es erst einen knappen Tag her war, als die Erde keine Erde, sondern ein stinkender Sumpfplanet gewesen war und sich Wesen, die einmal Menschen gewesen waren, in tiefrotem Morast gewälzt hatten. Von dem unglaublichen Geschehen, das von einem außerirdischen Wesen mit Psi-Energien ausgelöst worden war, blieb in den Köpfen der Menschen nur die Erinnerung an einen seltsamen Alptraum zurück. Die Massenmedien hatten im Auftrag des Konzils alles getan, um die Menschheit zu beruhigen. Man sprach von Massenpsychosen und machte einige der neuesten Psycho-Pillen dafür verantwortlich – eine Erklärung, die den meisten Terranern durchaus ausreichte. Nur wenige wussten mehr... DIE TERRANAUTEN – konzipiert von Thomas R. P. Mielke und Rolf W. Liersch und verfasst von einem Team aus Spitzen-Autoren – erschien in den Jahren von 1979 bis 81 mit 99 Heften und von 1981 bis 87 mit 18 Taschenbüchern im Bastei Verlag. Der Apex-Verlag veröffentlicht die legendäre Science-Fiction-Serie erstmals und exklusiv als E-Books.

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ANDREAS WEILER

 

 

DIE TERRANAUTEN, Band 53:

Das Versteck des Außerirdischen

 

 

 

Science-Fiction-Roman

 

 

 

 

 

 

Apex-Verlag

Inhaltsverzeichnis

Das Buch 

 

DAS VERSTECK DES AUSSERIRDISCHEN von Andreas Weiler 

1. 

2. 

3. 

 

Das Buch

 

Im Westen ragte der blauschimmernde Doppelturm der Kaiser-Zentrale wie ein halb zusammengewachsener Finger in die Höhe. Auf den Fließstraßen, den ausgedehnten, parkähnlichen Grünflächen, den Einkaufszentren und Röhrenbahn-Terminals ging das Leben normal weiter. Nichts deutete darauf hin, dass es erst einen knappen Tag her war, als die Erde keine Erde, sondern ein stinkender Sumpfplanet gewesen war und sich Wesen, die einmal Menschen gewesen waren, in tiefrotem Morast gewälzt hatten. Von dem unglaublichen Geschehen, das von einem außerirdischen Wesen mit Psi-Energien ausgelöst worden war, blieb in den Köpfen der Menschen nur die Erinnerung an einen seltsamen Alptraum zurück. Die Massenmedien hatten im Auftrag des Konzils alles getan, um die Menschheit zu beruhigen. Man sprach von Massenpsychosen und machte einige der neuesten Psycho-Pillen dafür verantwortlich – eine Erklärung, die den meisten Terranern durchaus ausreichte. Nur wenige wussten mehr...

 

DIE TERRANAUTEN – konzipiert von Thomas R. P. Mielke und Rolf W. Liersch und verfasst von einem Team aus Spitzen-Autoren – erschien in den Jahren von 1979 bis 81 mit 99 Heften und von 1981 bis 87 mit 18 Taschenbüchern im Bastei Verlag. 

Der Apex-Verlag veröffentlicht die legendäre Science-Fiction-Serie erstmals und exklusiv als E-Books.

  DAS VERSTECK DES AUSSERIRDISCHENvon Andreas Weiler

 

 

 

 

  1.

 

 

Als Vilosh Moran, Kaste Arbiter, sekundärer Verhörtechniker im Dienste des Kaiser-Konzerns, die Wohneinheit in dem Luxusappartement-Block im Nordosten Neu-Berlins verließ, hatte ihn ein Grauer erwartet.

»Nur eine Sicherheitsmaßnahme zum Schutz des höhergestellten Firmenpersonals«, erklärte der Gardist.

Vilosh Moran fühlte sich geschmeichelt.

Das änderte sich auch nicht, als sein nicht sonderlich gesprächiger Begleiter ihn zu einem Magnetgleiter führte, der ein Emblem Kaisers trug. Diese Fahrzeuge standen sonst nur den Manags der mittleren Ebene zur Verfügung. Und es war ein weiter Weg von der Stufe eines sekundären Verhörtechnikers bis hin zum mittleren Management.

Im Westen ragte der blauschimmernde Doppelturm der Kaiser-Zentrale wie ein halb zusammengewachsener Finger in die Höhe. Auf den Fließstraßen, den ausgedehnten, parkähnlichen Grünflächen, den Einkaufszentren und Röhrenbahn-Terminals ging das Leben normal weiter. Nichts deutete darauf hin, dass es erst einen knappen Tag her war, als die Erde keine Erde, sondern ein stinkender Sumpfplanet gewesen war und sich Wesen, die einmal Menschen gewesen waren, in tiefrotem Morast gewälzt hatten. Von dem unglaublichen Geschehen, das von einem außerirdischen Wesen mit Psi-Energien ausgelöst worden war, blieb in den Köpfen der Menschen nur die Erinnerung an einen seltsamen Alptraum zurück. Die Massenmedien hatten im Auftrag des Konzils alles getan, um die Menschheit zu beruhigen. Man sprach von Massenpsychosen und machte einige der neuesten Psycho-Pillen dafür verantwortlich – eine Erklärung, die den meisten Terranern durchaus ausreichte. Nur wenige wussten mehr.

»Wie lange gelten denn diese neuen Sicherheitsmaßnahmen?«, erkundigte sich Moran mit einem Blick zur Seite. Der Graue starrte ohne jeden Ausdruck geradeaus und antwortete nicht.

Seltsam, dachte Moran.

Der Magnetgleiter senkte sich wieder dem Boden entgegen, schwebte an dem Doppelturm entlang wie eine Feder, die den unsichtbaren Händen des Windes entkommen war. Direkt vor dem zweiten Haupteingang setzte das Fahrzeug auf, und der Gardist öffnete die Luke.

Wenige Augenblicke später waren sie im Innern der Kaiser-Zentrale. Sie schritten an Besuchsgruppen vorbei. Schulgemeinschaften, Betriebsdelegationen und Touristen, die das firmeneigene Museum besuchten und sich über die enormen Fortschritte hinsichtlich hochenergetischer Technik informieren ließen. Mehrmals passierten sie harmlos scheinende, nichtsdestotrotz aber außerordentlich leistungsstarke Überprüfungsbarrieren. Der Ausweispunkt unter der Haut des linken Arms garantierte Moran ein zügiges und sicheres Weiterkommen.

Vor dem Lift wartete ein weiterer Grauer.

Vilosh Moran hob die Augenbrauen in einer stummen Frage, sagte aber nichts. Stattdessen betrat er zügig die Liftkabine, gefolgt von seiner Sicherheitseskorte, schob seine Kennkarte in den dafür vorgesehenen Schlitz und ließ sich hinabtragen. Die beiden Grauen ignorierten ihn in der ihnen eigenen Gründlichkeit.

Je tiefer sie kamen, desto kühler schien die Luft zu werden. Mehrmals ertönte ein kaum wahrnehmbares, helles Summen – weitere Überprüfungen, Abtastungen, Sondierungen. Der Ausweispunkt unter Morans Haut war wie ein Universalschlüssel.

Im neunten Substock hielt der Lift an. Der Korridor vor ihnen war niedrig. In den extradicken Protop-Stahlbetonwänden waren Energieschleifen verborgen, die, sollte es notwendig sein, fast jedes Molekül in diesem Gang binnen Sekunden verbrennen konnten. Das, was in diesen Bereichen vor sich ging, war streng geheim. Und verschiedene Kontroll- und Sicherheitssysteme sorgten dafür, dass es auch so blieb.

Vilosh Moran wollte in die Abzweigung treten, die zu seinen Arbeitsräumen führte, aber einer der Grauen schüttelte den Kopf.

»Sicherheitsmanag Glaucen möchte sich mit Ihnen unterhalten.«

In diesem Augenblick hatte Moran das erste Mal das Gefühl, hier stimme etwas nicht. Aber nie wäre es ihm in den Sinn gekommen zu vermuten, dass sich das Blatt auch einmal wenden könnte. Seit mehr als vierzehn Jahren arbeitete er für Kaiser, und seine Arbeit brachte es mit sich, dass dem Gesetz und den Konzilsvorschriften von Zeit zu Zeit nur ein Achselzucken entgegengebracht wurde.

Eine Tür mit der Aufschrift Auswertung kam ihm entgegen, öffnete sich selbständig und ließ ihn eintreten. Nur einen Sekundenbruchteil später umfassten zwei Hände wie Stahlklammern seine Oberarme und hielten ihn fest.

»He! Was soll das?«

Erst jetzt sah er, was hier vor sich ging. Ein knappes Dutzend Liegen, auf denen bewusstlose Männer und Frauen lagen, die Köpfe umgeben von silbern schimmernden Hauben, die über Kabel und Sensoren mit Geräteblöcken im rückwärtigen Teil verbunden waren. Mehrere weißgekleidete Arbeiter, die Einstellungen und Justierungen überprüften. Muskeln, die unter der Stimulierung zuckten. Augenlider, deren Wimpern zitterten.

Einer der Weißgekleideten nickte den beiden Grauen zu, die ihn noch immer festhielten. Daraufhin führten ihn die Gardisten zu einer der beiden noch freien Liegen und pressten ihn in die Polster. Ein Summen – flimmernde Luft- und Energiefesseln hatten sich um Arme, Beine und Brustkorb gelegt.

Ein massiger, leicht verfetteter Mann trat in sein Gesichtsfeld. Sicherheitsmanag Glaucen.

»Ich … Ich verstehe nicht ganz …«, brachte Moran hervor.

Glaucen nickte. »Mag sein«, antwortete er mit seiner hohen, eunuchenhaften Stimme. »Aber das ist auch nicht nötig. Sie waren an dem Verhör von Servis Kormolan Jilith beteiligt?«

Moran nickte zögernd. »Ja. Gestern. Der Mann, der behauptet hat, er habe einen funktionierenden Transmitter, der ohne jede Nebenwirkung arbeitet. Offenbar hatte das Ding aber doch noch so seine Macken.«

»Offenbar.« Glaucens Augen waren kalt. »Haben Sie jemanden von diesen Untersuchungen erzählt?«

»Natürlich nicht! Ich weiß so gut wie Sie, dass meine Tätigkeit der Geheimhaltungsstufe II unterliegt.«

»Sie sind ganz sicher?«

»Natürlich! Aber … Nun, ich weiß nicht, was das alles soll … «

Glaucen nickte, ohne zu antworten, und winkte jemanden zu, den Moran nicht sehen konnte. Das Summen verstärkte sich. Etwas Silbernes näherte sich Morans Schädel.

Eine Psychohaube.

Moran hatte das Gefühl, die Welt stände auf dem Kopf.

»Sicherheitsmanag, Sie können mir glauben. Ich habe wirklich niemandem …«

»Eben das werden wir feststellen«, unterbrach ihn Glaucen. »Schlafen Sie gut, Arbeiter.«

Dunkelheit legte sich vor Morans Augen. Nacht, die die Gedanken erstickte. Er wollte schreien, aber seine Kehle gehörte schon jemand anderem, einer Elektronik, die mittels der Psychohaube die Reizstimulierung langsam steigerte, auf Widerstand stieß, den Widerstand umging, eine Bresche schlug, zerbrach. Muskeln bebten, Nerven zitterten.

Eine weitere Intensitätserhöhung.

Der Computer wertete aus.

Queen Yazmin und ihre Grauen wachten mitleidslos.

Der Widerstand zerbrach. Die absterbenden Zellen des Gehirns lieferten Informationen, die zusammen mit anderen ein einheitliches Bild ergaben.

Exitus.

Die Tür öffnete sich. Ein weiterer Verhörtechniker trat ein, verwirrt, verblüfft. Und ehe er noch begriff, was geschah, war auch die letzte Liege besetzt.

Glaucen lächelte sein stilles Lächeln.

 

*

 

Lordoberst Max von Valdec wandte sich von der Holografieprojektion der Milchstraße ab und betrachtete sinnend die Darstellung der Erde, die in einem anderen Projektionsfeld flimmerte.

»Es ist alles erledigt«, sagte Glaucen leicht nervös. Der Sicherheitsmanag hatte Schwierigkeiten, den Schock zu überwinden, den der gestrige Psi-Angriff verursacht hatte. Er gehörte zu den wenigen Menschen, die um die furchtbare Realität des Erlebnisses wussten. »Sämtliche Wissenschaftler und Verhörspezialisten, die direkt oder indirekt mit der … Befragung Kormolan Jiliths zu tun hatten, sind überprüft worden.«

»Und?«

»Es gibt keinen Anhaltspunkt dafür, dass jemand etwas ausgeplaudert hat. Und jetzt kann niemand mehr etwas ausplaudern.«

»Hat es Probleme gegeben?«

»Nur geringfügige Komplikationen. Bei manchen Spezialisten war die Psi-Blockierung ein wenig zu stark ausgeprägt. Die teilweise Gedächtnislöschung versagte, so mussten wir sie leider …

»… eliminieren.« Valdec nickte nachdenklich. Auf dem immateriellen Globus pulsierten rote Punkte. Demonstrationen, illegale Arbeitsniederlegungen, Anschläge, Überfälle auf Basen der regionalen Sicherheitstruppen, ja, sogar der Grauen. Umschlagdepots, die in Brand gesteckt worden waren; Einkaufszentren, die trotz aller Sicherheitseinrichtungen von dem Mob geplündert worden waren. Auf seinem Schreibtisch sammelten sich unzählige Anfragen und Anforderungen von Truppenkontigenten, düstere Prophezeiungen von angeblichen Fachleuten.

Aber das alles war nicht so schlimm. Er hatte bereits Anweisung gegeben, in den Zentren des Aufruhrs Sedative in die Trinkwasserversorgung einzuspeisen. Es konnte nicht mehr lange dauern, dann würden die Tumulte ganz von selbst ein Ende finden. Blieben nur die organisierten Gruppen. Das Kommando Brak Shakram. Diese Gewerkschaftsbewegung. Die verschiedenen Menschenrechtsgruppen. Dagegen musste dringend etwas unternommen werden.

Aber es gab noch bedeutendere Probleme. Der Konzilsbeschluss zum Beispiel, der die Wiederaufnahme der Treiberraumfahrt befürwortete, einen stufenweisen Abbau der Kaiserkraft vorsah, die endgültige Aufhebung aller Restriktionen gegen Psi-Begabte in Aussicht stellte. Die konzilsinterne Opposition, die offenbar immer mehr erstarkte und über deren Pläne er nur unzureichend informiert war. Und nicht zuletzt auch Chan de Nouille, die sich mit einigen Garden-Legionen im Genfer Raum befand. Valdec spürte, dass alles einem Höhepunkt entgegenstrebte. Er durfte sich auf keinen Fall in die Defensive drängen lassen, sonst hatte er schon so gut wie verloren.

»Gut. Wir können also davon ausgehen, dass alle unmittelbaren Zeugen des Geschehens ausgeschaltet sind.«

Glaucen nickte. »Die Graugardisten unter Yazmin und Fay Gray sind loyal.«

Ich habe einen schrecklichen Fehler gemacht, dachte Valdec nüchtern. Einen Fehler, der mich, sollte er den entsprechenden Leuten bekannt werden, den Kopf kosten kann. Auf so etwas wartet die konzilsinterne Opposition gerade.

Er hatte nicht erkannt, dass der angebliche Servis Kormolan Jilith in Wirklichkeit ein Extraterrestrier war und der angebliche Transmitter eine einzige gigantische Falle. Er hatte Jilith sogar aufgefordert, sein ohne Nebenwirkungen arbeitendes Triadisches Monochord praktisch vorzuführen.

Und damit hatte er die Erde an den Rand des Untergangs gebracht.

Sollten Anlyka terCrupp vom Allwelten-Stahl-Konsortium oder jemand anderes von der Opposition diese Informationen in die Hände fallen, möglicherweise noch mit eindeutigem Beweismaterial, dann war er die längste Zeit Konzilsvorsitzender gewesen, soviel stand fest. Noch glaubte man selbst in Konzilskreisen den beruhigenden Propagandameldungen, weil alles andere zu phantastisch war.

Valdec wandte sich von der Projektion ab und ließ sich in seinem Sessel am Konferenztisch nieder. Konzilsmanag Frost und Queen Fay Gray sahen ihn an.

»Ein Unsicherheitsfaktor wäre also ausgeschaltet«, verkündete Valdec ruhig. »Bleibt der Außerirdische selbst. Wir wissen, dass er in dem allgemeinen Durcheinander nach der Rückverwandlung der Erde untergetaucht ist. Er ist abgeschnitten, auf sich allein gestellt. Der Ringo ist zerstört.« Er sah Fay Gray an. »Wie viele Graue Treiber stehen Ihnen zur Verfügung?«

Sie überlegte nur kurz. »Drei Logen. Und wenn wir die des primären Verteidigungsgürtels noch hinzuziehen, dann kommen wir auf acht Logen.«

»Ziehen Sie alle entsprechenden Kräfte zusammen.« Er wandte sich an Frost. »Haben die Terranauten die Suche bereits aufgenommen?«

Er nickte. »Sie arbeiten mit den Grauen Treibern Chan de Nouilles zusammen.«

Die Terranauten. Erinnerungsbilder huschten am inneren Auge Valdecs vorbei. David terGorden hatte die Erde zusammen mit Cantos verlassen, um Yggdrasils Samen von Rorqual zu holen. Sein größter Widersacher war ihm entwischt – durch aktive Mitwirkung der Großen Grauen. Unwillkürlich ballte Valdec die Hände zu Fäusten. Llewellyn 709, Narda, Asen-Ger und die Renegatin Mandorla waren durch das Konzil ebenfalls für unantastbar erklärt worden und suchten seit einigen Stunden nach dem entkommenen Fremden. Und genau da entstand eine neue Gefahr.

»Wir müssen unter allen Umständen verhindern«, sagte er leise, »dass die zurückgebliebenen Terranauten den Extraterrestrier wirklich finden. Vor allen Dingen, dass sie ihn lebend finden. Ein einziges telepathisches Verhör, und die konzilsinterne Opposition weiß um die Rolle Kaisers, was den Überfall auf die Erde anbelangt. Genau das richtige Werkzeug, um meinem Stuhl den entscheidenden Stoß zu versetzen. Queen, Sie werden Ihre Grauen Treiber dazu einsetzen, einerseits den Fremden ausfindig zu machen und andererseits die genannten Terranauten zu überwachen. Wenn sich die Gelegenheit ergibt, dann sind sie umgehend zu eliminieren. Chan de Nouille wird zum gegenwärtigen Zeitpunkt keine offene Konfrontation wagen. Außerdem verliert eine langjährige Propaganda nicht sofort an Wirkung, wenn ihr ein zwangsweises Ende gesetzt wird. Vielleicht ergibt sich eine Möglichkeit, einen Zusammenhang zwischen dem Außerirdischen und den Terranauten zu konstruieren.«

»Der psychologische Stab unserer Abteilung für Öffentlichkeitsarbeit beschäftigt sich bereits damit«, warf Frost ein.