DIE TERRANAUTEN, Band 84: DIE GEN-PARASITEN - Andreas Weiler - E-Book

DIE TERRANAUTEN, Band 84: DIE GEN-PARASITEN E-Book

Andreas Weiler

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Beschreibung

Der Schock ist noch immer in mir, aber er ist jetzt nicht mehr so stark. Nicht mehr so drängend und schmerzend und intensiv. Der Schock, der von der Zone der entropiebeschleunigenden Kraft verursacht wurde, mit der ich Kontakt erhielt. Jetzt aber schlafe ich nicht mehr. Jetzt schwimme ich wieder in meinem wahren Element. Zwischen den Sternen, umarmt vom Strahlenstaub und dem Gewisper Tausender Sonnen. Ich habe die Auren bereits weit hinter mir gelassen. Und ich schwinge mich weiter hinaus, in die Bereiche der Sterneninsel hinein, die der alte Sammler, meine Vatermutter, während seiner langen Reise nicht besuchte und nicht analysierte. Ich habe ein Ziel. Aber ich weiß nicht, wo es zu finden ist. Ich habe eine Aufgabe...   DIE TERRANAUTEN – konzipiert von Thomas R. P. Mielke und Rolf W. Liersch und verfasst von einem Team aus Spitzen-Autoren – erschien in den Jahren von 1979 bis 81 mit 99 Heften und von 1981 bis 87 mit 18 Taschenbüchern im Bastei Verlag. Der Apex-Verlag veröffentlicht die legendäre Science-Fiction-Serie erstmals und exklusiv als E-Books.

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ANDREAS WEILER

 

 

DIE TERRANAUTEN, Band 84:

DIE GEN-PARASITEN

 

 

 

Science-Fiction-Roman

 

 

 

 

 

 

Apex-Verlag

Inhaltsverzeichnis

Das Buch 

 

DIE GEN-PARASITEN von Andreas Weiler 

ERSTER TEIL 

ZWEITER TEIL 

DRITTER TEIL 

 

Das Buch

 

Der Schock ist noch immer in mir, aber er ist jetzt nicht mehr so stark. Nicht mehr so drängend und schmerzend und intensiv. Der Schock, der von der Zone der entropiebeschleunigenden Kraft verursacht wurde, mit der ich Kontakt erhielt.

Jetzt aber schlafe ich nicht mehr.

Jetzt schwimme ich wieder in meinem wahren Element. Zwischen den Sternen, umarmt vom Strahlenstaub und dem Gewisper Tausender Sonnen. Ich habe die Auren bereits weit hinter mir gelassen. Und ich schwinge mich weiter hinaus, in die Bereiche der Sterneninsel hinein, die der alte Sammler, meine Vatermutter, während seiner langen Reise nicht besuchte und nicht analysierte.

Ich habe ein Ziel. Aber ich weiß nicht, wo es zu finden ist.

Ich habe eine Aufgabe...

 

DIE TERRANAUTEN – konzipiert von Thomas R. P. Mielke und Rolf W. Liersch und verfasst von einem Team aus Spitzen-Autoren – erschien in den Jahren von 1979 bis 81 mit 99 Heften und von 1981 bis 87 mit 18 Taschenbüchern im Bastei Verlag. 

Der Apex-Verlag veröffentlicht die legendäre Science-Fiction-Serie erstmals und exklusiv als E-Books.

  DIE GEN-PARASITEN

von Andreas Weiler

 

 

 

 

 

 

 

  ERSTER TEIL

 

 

 

Der Sammler:

 

Der Schock ist noch immer in mir, aber er ist jetzt nicht mehr so stark. Nicht mehr so drängend und schmerzend und intensiv. Der Schock, der von der Zone der entropiebeschleunigenden Kraft verursacht wurde, mit der ich Kontakt erhielt.

Jetzt aber schlafe ich nicht mehr.

Jetzt schwimme ich wieder in meinem wahren Element. Zwischen den Sternen, umarmt vom Strahlenstaub und dem Gewisper Tausender Sonnen. Ich habe die Auren bereits weit hinter mir gelassen. Und ich schwinge mich weiter hinaus, in die Bereiche der Sterneninsel hinein, die der alte Sammler, meine Vatermutter, während seiner langen Reise nicht besuchte und nicht analysierte.

Ich habe ein Ziel. Aber ich weiß nicht, wo es zu finden ist.

Ich habe eine Aufgabe.

Sucht die Knospen des Baumes. Bittet sie, ihr freiwilliges Exil aufzugeben und heimzukehren. Teilt ihnen mit, dass erneut in diesem Teil der Galaxis ein sternenfahrendes Volk, das auch bis in unser System vorgestoßen ist, jene lebensfeindliche Energie freisetzt, die damals das Verderben über die Knospen und ihre treuen Diener, die Auren, brachte.

Sechs andere Sammler – alle hervorgegangen aus dem alten Sammler – sind vor mir aufgebrochen. Auch sie haben diese Aufgabe, aber auch sie sind bisher noch nicht erfolgreich gewesen. Ihre Signale sind längst im Meer aus Strahlen untergegangen. Doch wenn sie die Knospen finden, dann werde ich es wissen.

Ich freue mich auf eine Begegnung mit den Knospen. Es wird mir eine Freude sein, ihnen zu dienen, denn das ist meine wirkliche Aufgabe. Sie sind die Schöpfer. Und auch wenn ich ihnen noch nie begegnet bin, so weiß ich doch, dass darin meine Bestimmung liegt. Das Wissen aller Sammler vor mir, das Wissen um die Knospen des Baumes, wohnt in mir.

Eine andere Erinnerung. Dunkel und düster und vage …

Hat mich der Schockschlaf geschädigt?, frage ich mich.

Gleichgewicht. Das Große Experiment zur PSI-Beseelung eines ganzen Sonnensystems.

Und die entropiebeschleunigende Kraft, in die ich hineinraste …

Diese Energie hat etwas ausgelöst.

Die Bilder werden deutlicher.

Pflanzenschwärme, die durch die Nacht und Kälte treiben. Schoten, aufgehängt an gewaltigen, segelähnlichen Gebilden, vom Strahlengesang der Sterne aufgebläht.

Kosmische Sporen …

Ich begreife. Das Ausmaß der Gefahr ist größer, als ich bisher annahm. Es ist bereits so groß, dass die Sporen eingreifen. O ja, die Legende über die Uralten und die Lange Reihe. Habe ich überhaupt genügend Zeit, die Knospen zu finden? Oder ist es bereits zu spät für ein Eingreifen meiner Herren?

Ich verändere die PSI-Stabilisierung meiner Außenschale. Ich höre das ferne Wispern des Zweiten Weltraums, dessen wabernde Energie mich wie mit einem zweiten Panzer umgibt. Ich werde schneller.

Und ich spüre die Anwesenheit von drei fremden Denksphären in meinem Innern. Freude. Ich bin nicht allein auf meiner langen Reise. Ich habe Begleiter.

Ich sondiere.

Und ich bin verwirrt.

Einer der drei Denksphären ist den Ausstrahlungen der Auren ähnlich. Ich registriere Versuche, mit mir Kontakt aufzunehmen. Aber offenbar bin ich durch den Schock noch zu geschwächt, als dass ich auf die diffusen Signale reagieren könnte. Die Egosphäre hat vagen Kontakt mit meinen peripheren Bewusstbereichen. Vielleicht … Ja, es ist der alte Befehl, der Befehl, die Knospen zu suchen. Ich muss versuchen, weitere Bewusstbereiche zu aktivieren, um Kontakt mit dieser Denksphäre aufzunehmen.

Ich sondiere.

Und ich erschrecke.

Denn außer diesen drei Denksphären befinden sich noch andere Fremd-Körper in meinem Innern. Und von diesen Körpern geht Gefahr aus.

Wieso bemerke ich es erst jetzt …?, frage ich mich unruhig. Dann aber verdränge ich diese Frage. Denn in einigen Gewebebereichen meines Körpers setzt die befürchtete Veränderung ein.

Ich erzittere.

Und ich begreife, dass ich in großer Gefahr schwebe. Ich brauche viel Zeit, um meine Aufgabe zu erfüllen. Mehr Zeit, als mir noch zur Verfügung steht. Ich beginne mich zu wehren. Doch ich ahne den nahen Tod …

 

*

 

In der Betrachtungskugel war noch immer das graue Wallen des Zweiten Weltraums sichtbar. Die zwölf rostbraunen, aus der Decke wachsenden Gewebkuben des quasiintelligenten Steuerzentrums schienen einen flüsternden Gesang angestimmt zu haben. David und Narda hörten undeutliche Stimmen. Zu fremdartig, um die Worte verstehen zu können. Aber von einer inneren, rätselhaften Harmonie erfüllt.

»Er wird aktiver«, sagte Aura Damona Mar leise. Die Augen des Orakels glänzten silbern. Ihre Hände berührten das poröse, organische Material der Kuben und der Pflanzenstränge, die sie untereinander verbanden.

»Wohin?«, fragte David leise. »Kannst du den Kurs bestimmen?«

»Zu den Knospen des Baumes«, entgegnete Narda und legte ihm die Hand auf die Schulter. »Du hast gehört, was Aura gesagt hat. Zum Exil der Knospen.« 

»Dort will ich ja selbst hin. Aber wo befindet sich das?«

»Das«, ließ sich Aura vernehmen, »weiß niemand. Auch der Sammler nicht.«

»Kannst du ihn nicht kontrollieren?« David sah in die Betrachtungskugel hinein. Ein Projektionsfeld, das vom quasiintelligenten Steuerzentrum erzeugt wurde. Eine bestimmte Vorstellung formte sich in ihm. Erinnerungen tauchten auf. Er erinnerte sich an das Navigationsgespinst, das er im Steuerzentrum des Himmelsstürmers gesehen hatte. Das Bild, das nur in seinem Geist existiert hatte. Die unzähligen feinen Linien, die alle Sterne der Milchstraße untereinander verbanden. Reiserouten der Sammler, gewissermaßen vorprogrammiert. Und viele der Linien führten auch zu anderen Galaxien, zu weit, unvorstellbar weit entfernten Sterneninseln. Möglicherweise flog der Sammler an einer solchen Navigationslinie entlang. Aura konnte darüber nichts sagen. Der Kontakt zum quasiintelligenten Steuerzentrum war immer noch kaum mehr als oberflächlich.

Narda sah ihn aus großen Augen an. Aura antwortete: »Nein, ich kann es nicht. Noch nicht.« Sie schloss für einen Augenblick die Augen. Die Augen eines scheinbar sieben- oder achtjährigen Mädchens. Doch Auras Körper war nicht der Körper eines Menschen, auch wenn er so aussah. Es war der Körper eines Orakels. Denn in Wirklichkeit war Aura nur rund ein Standardjahr alt. Eine skurrile Vorstellung. »Er wird immer aktiver«, fuhr sie leise fort. »Doch der alte Befehl, die Knospen zu suchen, ist so stark, das er noch den größten Teil des Steuerzentrums beschäftigt. Er …«

Sie hielt inne. Und es war, als dringe der Glanz der silbernen Augen selbst durch die geschlossenen Lider hindurch. »Er hat uns bemerkt. Er ignoriert uns aber zur Zeit, und … Da ist noch etwas anderes.«

David öffnete seine PSI-Sinne. Etwas Fremdes legte sich wie ein seidenes Tuch über seine Gedanken. Etwas, das Gefahr und Bedrohung und Angst beinhaltete.

»Wir müssen den Flug unterbrechen«, sagte Narda nach einer Weile. »Vielleicht steuert der Sammler eine andere Galaxis an. Wir wissen es nicht. Wir wissen nicht, ob sich die Zivilisation der Knospen des Baumes nur auf die Milchstraße oder Teile davon beschränkte. Vielleicht befindet sich der geheimnisvolle Exilplanet in Andromeda. Oder noch weiter entfernt. Und wir wissen nicht, was inzwischen auf Sarym vorgeht.«

Aura Damona antwortete nicht. Sie hatte die Hände erhoben und berührte mit den Handflächen die Gewebekuben des quasiintelligenten Steuerzentrums. Eine schimmernde Statue aus Licht, das einen Körper vorgaukelte. Ein Gesicht mit zarten Zügen. Aber auch ein Gesicht, in dem sich altes Wissen zeigte. Das Wissen und die Macht und die Weisheit der Auren. Für einen Sekundenbruchteil hatte David den Eindruck, als schwanke Aura Damona. Sie sagte noch immer kein Wort. Es knisterte um sie herum.

»Aura meinte, die Umschaltung des PSI-Netzes sei rückgängig gemacht, die Abschottung des Norvo-Systems verhindert worden«, versuchte David Narda zu beruhigen.

Narda nickte. »Und die Kosmischen Sporen? Wir wissen, was sie verursachen können. Vielleicht sind einige der Sporen auf Sarym niedergegangen. Vielleicht herrscht dort jetzt das Chaos. Vielleicht hat die erneute Umschaltung des PSI-Netzes ihre Aktivität nicht beeinflusst. Sie können organisches Leben verändern, erinnere dich. Erinnere dich an Maranyn im Tordrigsystem. An Perculion. An die Vorgänge an Bord der Tamerlan.« Sie atmete heftig durch. »Wir werden gebraucht, David. Nicht hier an Bord des Sammlers, sondern auf Sarym.«

Aura Damona Mar wurde von einem seltsamen Lichterglanz eingehüllt.

Narda schmiegte sich an David und sah zusammen mit ihm in die Betrachtungskugel. »Wir sind auf der Suche nach den Knospen des Baumes«, sagte David leise. »Denk an die Legenden der Knospen, die wir in der PSI-Aura der maritimen Korallenstadt vernommen haben. Danach geht der Ursprung der Knospen auf den Urbaum zurück, von dem auch alle anderen Weltenbäume – und auch Yggdrasil – abstammen. Doch die Knospen stellen vielleicht eine neue Entwicklungsstufe der pflanzlichen Intelligenz dar. Die Weltenbäume sind stationär und dogmatisch. Die Knospen aber sind mobil und zu eigenen Entscheidungen fähig. Erinnerst du dich an Lyda Mars Theorie? Du weißt, was mir Bolters Hausfreund gesagt hat.«

Narda nickte.

»Dann kennst du auch die mögliche Bedeutung eines Kontakts zu den Knospen des Baumes. Nicht nur, dass es ihnen schon einmal gelungen ist, eine Kaiserkraft-Katastrophe zu bannen, sie sind gewissermaßen hoch entwickelte Ableger des Urbaums, Narda. Von ihnen muss ich erfahren können, wer ich bin. Oder was ich bin. Vielleicht können die Knospen mir sagen, worin mein Erbe der Macht besteht …«

»Vielleicht …«, sagte Narda leise und nachdenklich. »Ich wünsche es dir, David.«

Die Leuchterscheinungen, die Aura Damonas Körper wie einen Kokon einhüllten, verstärkten sich weiter.

Dann öffnete sie die Augen. Ihr strahlender Glanz war nun beinahe blendend.

»Ich kann den Sammler noch immer nicht beeinflussen, David«, sagte Aura. Spiegelte sich in ihrem Gesicht tatsächlich Verwirrung, oder war das nur eine Täuschung? »Es ist merkwürdig«, fuhr sie leise fort. »Der Sammler hat … Angst. Er fürchtet sich vor irgendetwas, das sich in seinem Körperinnern befindet. Nein, nicht vor uns. Es ist etwas anderes.« Sie verstummte für einen Augenblick. »Und da ist noch etwas: Einige Körperbereiche des Sammlers senden verzerrte Signale an das quasiintelligente Steuerzentrum.«

»Wir müssen den Flug irgendwie unterbrechen«, überlegte Narda. »Und zwar schnell. Sonst ist die Entfernung zu Sarym bereits zu groß. Ich verstehe dich, David. Doch solange wir keinerlei Kontrolle über den Sammler haben, ist eine Reise mit ihm Selbstmord.«

»Es gibt eine Möglichkeit.« Aura Damona löste die Hände von den Gewebekuben. Die verbindenden Pflanzenstränge, die bis dahin einen phosphoreszierenden Lichtschein emittiert hatten, verblassten. »Die Energieaufnahme des Sammlers muss unterbrochen werden. Nur dann wird er den Zweiten Weltraum verlassen.«

»Wie?«, fragte Narda.

Aura Damona horchte erneut in sich hinein. Als sie wieder die Augen öffnete, war ihre Besorgnis deutlich wahrzunehmen.

»Wir müssen uns beeilen«, sagte sie. »Ich bleibe hier. Vielleicht gelingt es mir doch noch, das quasiintelligente Steuerzentrum zu kontrollieren. Das Energieaufnahme- und Metamorphosezentrum befindet sich tief im Leib des Sammlers. Ich weise euch den Weg. Ich halte Verbindung zu euch.«

David hatte den Eindruck, als hätten seine PSI-Sinne einen dunklen Schatten wahrgenommen. Düsternis und Gefahr. In einer Wand des fast kreisrunden Raums entstand ein Spalt.

»Schnell!«, drängte Aura. »Der Sammler entwickelt Todesahnungen. Und ich weiß noch immer nicht, was die Ursache ist.«

David und Narda kletterten durch den Spalt und krochen dann in einem engen Gang entlang.

Was mochte geschehen, wenn ein Sammler starb? Inmitten des Zweiten Weltraums …

Vielleicht, dachte David, fliegt er dann für alle Zeiten weiter, eingehüllt von den Energien der anderen Dimension. Und mit ihm seine Insassen … Ein würdiges Ende für den Erben der Macht.

 

*

 

Der Gang – vielleicht ein nun leeres Kapillargefäß des gewaltigen Pflanzengeschöpfes – war in ein eigenartiges Licht gehüllt. Die Pflanzenstränge, die Wände, Decke und Boden durchzogen, glühten in einem kalten Feuer. Manchmal knisterte es in den Wänden, und kurz darauf erzitterte der Boden.

Der Gang führte schräg nach unten, dem rückwärtigen Teil des Sammlers entgegen. Dorthin, wo sich die Ausfahrschächte für die Sensorstengel befanden. In die Region, wo sie hinabgestiegen waren, in das Innere eines organischen Wesens hinein, wie Bakterien in die Blutbahn eines Menschen. Die Luft schmeckte würzig und war sauerstoffreich. Die Klimaanlage des Sammlers bestand aus Tausenden von winzigen Poren in den Fasersträngen. Diese Faserstränge wurden von den Knospen Alllebenswurzeln genannt. Sie übermittelten Informationen aus den umliegenden Geweben an das quasiintelligente Steuerzentrum, und sie hatten den Knospen auch zu Meditationszwecken und anderen Dingen gedient.

David und Narda waren etwa zehn Minuten unterwegs, als der Venengang von einem lappenähnlichen Gebilde begrenzt wurde. Links von ihnen öffnete sich mit einem leisen Knistern ein weiterer Spalt. Das von den Pflanzensträngen ausgestrahlte goldgelbe Licht glühte heller auf. Der Boden erzitterte in kürzeren Intervallen.