finde-mich-sofort.de - Tatjana Meissner - E-Book

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Tatjana Meissner

4,8

Beschreibung

Gehören Sie auch zu den gutaussehenden und beruflich erfolgreichen Frauen, die optimistisch durchs Leben gehen? Allein - der richtige Mann ist Ihnen dabei nicht über den Weg gelaufen ... Um dies zu ändern, probieren TV-Moderatorin Tatjana Meissner und ihre Schwester, die Schauspielerin Alexandra Winkler, die unterschiedlichsten Partner- und Flirtbörsen im Internet aus. Ob und wie sie dabei fündig geworden sind, teilen sie in unterhaltsamen und erotischen, manchmal tragischen und immer ehrlichen Episoden mit.

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Impressum

ISBN eBook 978-3-359-50006-3

ISBN Print 978-3-359-02296-1

© 2008 Eulenspiegel Verlag, Berlin

Umschlaggestaltung: Buchgut, Berlin

unter Verwendung einer Illustration von Lesja Chernish

Eulenspiegel · Das Neue Berlin Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG

Neue Grünstr. 18, 10179 Berlin

Die Bücher des Eulenspiegel Verlags

erscheinen in der Eulenspiegel Verlagsgruppe.

www.eulenspiegel-verlag.de

Tatjana Meissner

Eulenspiegel Verlag

Liebe Freunde, Bekannte, Leidensgefährten und Interessierte, liebe Betroffene,

vieles, was hier in dem Buch aufgeschrieben wurde, ist so oder fast so passiert. Einige Details sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden Personen sind trotzdem zufällig.Mit diesem Buch geht der Dank an all jene, die in den optimistisch-depressiven Single-Zeiten zuhörten, Trost spendeten und gute Ratschläge gaben. Mein ganz besonderer Dank gilt meiner Schwester, Alexandra Winkler, die mir bei der Männersuche Freundin und beim Aufschreiben der Ereignisse Partnerin war.

Blind Dates

Das Thermometer zeigt dreiundzwanzig Grad minus. Potsdam ist kalt. Das Lenkrad ist kalt. Mir ist kalt. Ich habe die Ärmel des Pullovers über die Hände gezogen, so steuere ich meinen Wagen durch die Nacht. Der Luftstrom des Gebläses rauscht auf Hochtouren, warme Luft hüllt mich ein. Die Sitzheizung wärmt meinen Po. Trotzdem friere ich.

Das liegt sicher an dieser verflixten Erkältung, die ich mir aus dem Urlaub mitgebracht habe. Seit gestern fühle ich mich schlapp und müde, meine Lunge brennt und meine Nase läuft. Das alles geht zweifelsohne aufs Konto irgendwelcher karibischer Viren, die sich, der Karibik anscheinend überdrüssig, heimtückisch an mich geheftet haben und so nach Europa ausgewandert sind.

Ich kann nur hoffen, dass meine Immunabwehr inzwischen das Notfallprogramm gestartet hat und alle verfügbaren T-Killerzellen damit beschäftigt sind, den ungebetenen Gästen klar zu machen, dass sie die Rechnung ohne den Wirt gemacht haben.

Missmutig schaue ich durch die immer noch nicht ganz aufgetaute Frontscheibe. Mein Weg nach Berlin führt mich über die AVUS. Keine Laterne wirft ihr Licht auf die stockdunkle Stadtautobahn.

Armes Berlin, denke ich, arm aber sexy!

Ich dagegen fühle mich unsexy, einsam und irgendwie falsch. Dabei hätte ich jeden Grund, mit der mir angeborenen optimistischen Grundstimmung ein bisschen aufgeregt und freudig-zuversichtlich durch die eisige Januarnacht zu fahren. Heute treffe ich zum ersten Mal meine neueste Internetbekanntschaft. Carsten. Ich wollte ihn sehen. Unbedingt.

Schon während meiner Urlaubswoche auf dem Clubschiff Aida fühlte ich mich verlassen, trotz des Trubels, der Partys und der vielen Leute um mich herum. Bei strahlend blauem Himmel unter südlicher Sonne sehnte ich mich nach Geborgenheit. Wieder zu Hause in meiner kleinen kuscheligen Zwei-Zimmer-Wohnung angekommen, besserte sich mein Zustand nicht. Das Gefühl der Einsamkeit wurde nur immer unerträglicher.

Mit glasigen Augen starrte ich auf meinen Küchenfernseher, in dem sich die Pärchen reihenweise in die Arme fielen, zerfloss in Selbstmitleid und haderte mit meinem Schicksal als Dauersingle. Also nahm ich all meinen Mut zusammen und rief Carsten an.

Er nahm nicht ab und rief auch nicht zurück. Wie war das möglich? Ich verstand nichts mehr. Wir hatten uns doch versprochen, uns gleich nach meinem Urlaub richtig zu treffen, nicht nur im Chat oder am Telefon, wie in den vergangenen zehn Wochen.

Warum meldete er sich nicht? Die Frage nagte seit gestern an meinem Selbstbewusstsein.

Heute Nachmittag wählte ich dann zum dritten Mal seine Nummer, und diesmal unterdrückte ich vorsichtshalber meine eigene.

Tuuuut, tuuut! Bitte geh diesmal ran. Bitte!

»Ja, Carsten hier.«

»Hallo? Ich bin’s!«, rief ich erleichtert und setzte ziemlich cool nach: »Du, Carsten, heute Abend ist es soweit. Lass uns essen gehen!«

Eine peinliche Pause entstand. Mist, er hat mich vergessen. Tatsächlich – »Wer ist da?«, fragte er.

»Tatjana!«

»Ach, Tatjana.« Die Erinnerung kam also zurück. Aber klang das jetzt erfreut oder eher neutral? »Na, wie war dein Urlaub?«

»Schön, aber das würde ich dir gern persönlich erzählen. Und ich habe Hunger!«, antwortete ich und ärgerte mich im selben Moment, diese forsche Art nicht lassen zu können.

»Gerne, wann kannst du?«

»Ab 19.00 Uhr.«

»Kennst du das ›12 Apostel‹ am Savignyplatz?«

»Ja«, sagte ich und war zu befangen, einen Gegenvorschlag zu machen. Dabei hatte ich mir doch vorgenommen, mich beim ersten Treffen immer dort zu verabreden, wo ich jemanden kenne, der im Zweifel auf mich aufpasst. Man weiß ja nie …

»Dann warte ich da auf dich. Ich freu mich.«

»Bis gleich!«

Ach ja, Carsten … In knapp vierzig Minuten werde ich beim Italiener sitzen und – wie immer bei solchen Verabredungen – jeden Mann, der allein das Lokal betritt, genau anschauen und hoffen, er möge dem Foto im Internet wenigstens entfernt ähnlich sehen. Nur noch vierzig Minuten! Ein düsterer Gedanke blitzt kurz auf: Ob er da sein wird?

Ich hätte eigentlich auch gemütlich vor dem Fernseher sitzen bleiben und heiße Zitrone trinken können, anstatt mich jetzt mit der Frage rumzuschlagen, ob er vielleicht nur aus Höflichkeit zugesagt hat. Um mich auf andere Gedanken zu bringen, schalte ich alle gespeicherten Programme meines Autoradios durch, bis ich einen Musiktitel finde, den ich mitsingen kann. »Mambo No. Five«, krächze ich und dichte, »A little bit of Steffen in my live, a little bit of Tino on my side, a little bit of Carsten lalalala, a little bit, tralalalalala!«

»Hatschi!«, ich suche nach einem Taschentuch in meiner Handtasche auf dem Beifahrersitz. Nichts! Meine Nase läuft. Super Voraussetzung fürs erste Date, denke ich und wühle angestrengt mit einer Hand in den engen Hosentaschen meiner Jeans. Heute bin ich anders als sonst bei meinen »first Dates« gekleidet. Berlin ist einfach zu arktisch in diesem Winter. Darum hatte ich keine Lust auf den körperbetonenden roten Pulli und meine Lieblingslackpumps. Ich entschied mich für Jeans, Rollkragenpulli, beige-braun kariertes Jackett mit Kapuze und die braunen Fellstiefel.

Vielleicht ist diese ungewohnte Verhüllung der Grund für die seltsame Stimmung, die gar nicht zu mir passt. Vielleicht habe ich aber auch schon zu viele Männer getroffen und will mir nun bloß nicht eingestehen, dass ich die Hoffnung auf den »einzig Richtigen«, den »Mann fürs Leben«, aufgegeben habe. Mag sein, ich habe so wenig Aufwand betrieben, unbewusst, weil ich nach viel Mühe und Aufhübscherei eine Ablehnung schlechter verkraften würde.

Und doch! Meine Stimmung schwankt zwar in letzter Zeit bedenklich zwischen »Null-Bock« und frivolem Selbstansporn à la »bis der Richtige auftaucht, kann man sich die Zeit auch gut mit vielen Falschen vertreiben«. Trotzdem ist sie immer noch da, auch wenn sie sich inzwischen mehr und mehr zu verflüchtigen droht – die Hoffnung auf den »Traumprinzen«, einen Mann, der kämpfen und lieben, der kochen und Regale aufbauen kann. Der verständnisvoll ist und weiß, was er will. Der mir Aufmerksamkeit schenken und mir ein Leben lang Partner und Geliebter sein möchte.

*schmacht*

Ich vermute, das ist zu viel verlangt.

Und wenn schon, das Singleleben ist auch nicht schlecht! In den vergangenen Monaten begab ich mich im Internet auf die Suche und habe diverse Erfahrungen mit unterschiedlichsten, nicht selten von Midlifecrisis geplagten Männern gemacht. Ich hatte viel Spaß dabei. Zum ersten Mal im Leben habe ich mich so richtig ausgetobt. Besser spät als nie, kann ich nur sagen!

Beziehungsweise

Die erste erwähnenswerte partnerlose Zeit meines Lebens begann vor drei Jahren. Bis dahin versetzte mich die Vorstellung vom Alleinsein immer in Angst und Schrecken. Seit meinem neunzehnten Lebensjahr hatte ich ununterbrochen zwar nicht mit demselben Mann, aber immer in Zweisamkeit gelebt. Jedes andere Lebenskonzept kam mir fremd und unnatürlich vor.

Nach jeder Trennung suchte und fand ich sehr schnell, manchmal sofort oder parallel, einen neuen Willigen, mit dem ich für durchschnittlich vier Jahre das Projekt »Vertrauen und Verständnis« in Angriff nahm. Immer wieder.

Jede Trennung war ein emotionales Desaster, nicht zuletzt für meine Eltern. Sie schämten sich für mein »mangelndes Durchhaltevermögen«.

Ein wenig konnte ich sie verstehen. Noch vor fünfundzwanzig Jahren wurde über alleinerziehende, geschiedene oder bekennende Single-Frauen argwöhnisch und abfällig getuschelt. Daran änderten auch die sozialen Bedingungen in der DDR nichts: die staatliche Unterstützung alleinstehender Mütter, die in ausreichender Menge vorhandenen Krippen- und Arbeitsplätze und die Vielzahl der geschiedenen Paare.

Als ich mich Mitte der achtziger Jahre vom Vater meiner Tochter trennte, stieß ich sogar bei Freunden, Bekannten und bei der Kindergartenerzieherin auf moralisches Unverständnis. Meine Eltern waren entrüstet.

Sie alle unterstellten mir Selbstsucht, weil ich als Tänzerin arbeiten und mein Kind allein großziehen wollte. Sie fanden eine Scheidung moralisch verwerflich und – peinlich!

Ich wurde mit dem Grundsatz erzogen: »Wenn man mit einem Mann ins Bett geht, dann heiratet man und bleibt mit ihm zusammen.«

Schon als ich schwanger war, sagte meine Mutter zu mir: »Das Kind braucht seinen Vater!« Ich wollte meinen Eltern eine gute Tochter, meinem Kind eine gute Mutter sein. Also heiratete ich und zog nach Potsdam zu meinem Mann, ohne auch nur einen Gedanken daran zu verschwenden, was ich selber wollte. Ich war gut darin, alle aufkeimenden Zweifel einfach zu ignorieren. Ich hinterfragte die Dogmen meines Unterbewusstseins nicht. Ich versuchte, sie zu leben, und wollte es allen recht machen.

Nach der Scheidung war mein eigenes schlechtes Gewissen mein größter Feind. Durch meine Arbeit als Tänzerin im Show-Tanz-Trio »Cora« war ich zwar tagsüber immer zu Hause, abends aber trat ich in Varietés, Bars und bei Betriebsfesten auf. Was musste ich mir für Vorwürfe anhören, dass eine Mutter so etwas ihrem Kind nicht zumuten könne! Heute weiß ich, dass ich es richtig gemacht habe. Damals war ich verzweifelt.

So sehr ich mich auch bemühte, bei mir funktionierte das von meinen Eltern vorgelebte Beziehungsethos »in guten wie in schlechten Zeiten« nicht. Meine Partnerschaften scheiterten alle über kurz oder lang. »Scheitern« ist übrigens auch so ein Wort meiner Eltern. Ich scheiterte, und dabei wollte ich so gern einen Mann an meiner Seite. Ich träumte von lebenslanger Liebe und einer Schar goldiger Kinder.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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