Geheimnisvolle Zirbeldrüse - Brigitte Hamann - E-Book

Geheimnisvolle Zirbeldrüse E-Book

Brigitte Hamann

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Beschreibung

Ein Mysterium wird gelüftet

Die Zirbeldrüse als

  • oberstes Steuerungsorgan
  • Ursprungsort wichtiger Botenstoffe
  • und Quelle mächtiger Selbstheilungskräfte

Die Zirbeldrüse ist ein winzig kleines, kiefernzapfenförmiges Organ in der Mitte unseres Gehirns. Sie wurde lange Zeit einfach übersehen. Inzwischen weiß man jedoch, wie wichtig diese unscheinbare, nur wenige Millimeter große Drüse für unsere körperliche und geistige Gesundheit ist. Denn die Zirbeldrüse produziert wichtige Botenstoffe wie das Schlafhormon Melatonin, das Glückshormon Serotonin und das spirituelle Molekül DMT.

Mittlerweile ist klar, dass unser moderner Lebensstil wesentlich zur Beeinträchtigung der Zirbeldrüse beiträgt. Künstliche Lichtquellen statt Sonnenlicht, mangelnde Nachtruhe und die hohe Belastung unseres Körpers mit Toxinen, all das hat erhebliche Auswirkungen, denn die Zirbeldrüse beginnt zu verkalken - mit gravierenden Folgen. Eine gesunde Zirbeldrüse:

  • steuert unseren Schlaf-Wach-Rhythmus und trägt zu einem erholsamen Schlaf bei;
  • hilft bei der Regeneration von Zellschäden und fördert unsere Herz-Kreislauf-Gesundheit;
  • hat Einfluss auf unseren Alterungsprozess;
  • hebt unsere Stimmung;
  • erhöht unsere Intuition und ermöglicht außersinnliche Wahrnehmungen.

Weit über das Medizinische hinaus ist die Zirbeldrüse unser Tor zu anderen Welten und höheren Bewusstseinszuständen. Die »Öffnung des Dritten Auges« ist nicht einfach eine esoterische Fantasie. Ein geöffnetes Drittes Auge bedeutet eine aktive Zirbeldrüse, die frei schwingen und ihre Botenstoffe herstellen und verteilen kann.

Wie Sie Ihre Zirbeldrüse entkalken, entgiften und aktivieren

Auf der Grundlage neuester wissenschaftlicher Studien und Erkenntnisse erläutert die renommierte Wissenschaftsautorin Brigitte Hamann die vielfältigen Themen rund um die Zirbeldrüse. Verständlich und mit vielen praktischen Tipps erfahren Sie, wie Sie Ihre Zirbeldrüse schützen, entgiften und aktivieren können. Denn diese ist ein wesentlicher Schlüssel auf dem Weg zu einer besseren Lebensqualität, zu wahrer Gesundheit und zu spiritueller Entwicklung.

Wir brauchen eine gesunde Zirbeldrüse, um ein gesundes, lebendiges und bewusstes Leben führen und uns für die Geheimnisse des Lebens öffnen zu können.

Erlangen Sie wahre Gesundheit und setzen Sie Ihre spirituellen Kräfte frei!

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1. Auflage August 2021 2. Auflage September 2021 3. Auflage Februar 2022 4. Auflage Dezember 2023 Copyright © 2021 2022, 2023 bei Kopp Verlag, Bertha-Benz-Straße 10, D-72108 Rottenburg Alle Rechte vorbehalten Lektorat: Barbara Allgeier Covergestaltung, Satz und Layout: Gabriele Karas, kh Grafik Design, Wien ISBN E-Book 978-3-86445-841-5 eBook-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck

Gerne senden wir Ihnen unser Verlagsverzeichnis Kopp Verlag Bertha-Benz-Straße 10 D-72108 Rottenburg E-Mail: [email protected] Tel.: (07472) 98 06-10 Fax: (07472) 98 06-11Unser Buchprogramm finden Sie auch im Internet unter:www.kopp-verlag.de

Widmung

Für meinen Vater, der die Liebe zu den Geheimnissen des Lebens in mir weckte, und für die Menschen, die diese Quelle nährten.

Zitat

Der erste Trunk aus dem Becher der Naturwissenschaft macht atheistisch; aber auf dem Grund des Bechers wartet Gott.

Werner Heisenberg

Vorwort

Vieles hat die Wissenschaft über die Zirbeldrüse erforscht und auf den ersten Blick scheint es, als würde man ihre Geheimnisse kennen. Doch je tiefer wir uns mit dieser eigentümlichen Drüse befassen, desto größere Rätsel gibt sie auf. Wir können ihren Sitz im Gehirn beschreiben, ihre Verbindungen zu anderen Organen und ihre Funktionen, um schließlich zu der Erkenntnis zu kommen: Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile. Der Versuch, die Zirbeldrüse zu verstehen, führt zu großen und bisher nur teilweise verstandenen wissenschaftlichen Bereichen wie der Licht- und Chronobiologie, zu Magnetfeldern, den elektrischen Vorgängen auf Zellebene und zur Piezoelektrizität. Schließlich, wenn alles zusammengefasst ist, was man heute weiß, sind wir auf dem Grund des Bechers angelangt, auf dem die Wunder der Existenz ihr letztes Geheimnis für sich bewahren.

In diesem Buch möchte ich die vielgestaltigen Themen der Zirbeldrüse so aufbereiten, dass sie so verständlich und praxistauglich wie möglich sind. Ich wünsche Ihnen hilfreiche Einsichten, wie Sie ihr Leben durch das Verständnis der Zirbeldrüse in allen Bereichen verbessern und bereichern können.

Brigitte Hamann, Mai 2021

Die Zirbeldrüse – erforscht und doch ein Rätsel

© Adobe Stock: Detelina Petkova

Die wichtigste Drüse des Hormonsystems

Ein winzig kleines Organ im Zentrum Ihres Gehirns hat einen immensen Einfluss auf Ihre intuitiv-kreativen Fähigkeiten, Ihre Gesundheit und Ihr Wohlbefinden. Die Zirbeldrüse ist ein erstaunliches Organ, das heute noch, trotz aller Forschung, von etwas Rätselhaftem umgeben ist. Sie ist nur ein paar Millimeter groß und kaum etwas könnte man mit dem Spruch »kleine Ursache, große Wirkung« treffender beschreiben. Die Zirbeldrüse reguliert die innere Uhr und den Wechsel zwischen Wachen und Schlafen und sorgt für tiefe körperliche, geistige und seelische Regeneration. Zusammen mit der Hypophyse steuert die Zirbeldrüse das Hormonsystem, und Spezialisten wie der Raumfahrtmediziner Prof. Dr. Enrico Edinger halten sie sogar für noch mächtiger als die Hypophyse.

Mysterienkulte, Sitz der Seele und Drittes Auge

Seit der Antike hat die Zirbeldrüse die Vorstellungskraft der Menschen beflügelt. Ihre längliche Form, die einem Kiefern- oder Pinienzapfen ähnelt, rief sexuelle Assoziationen wach – doch es stellte sich schnell heraus, dass sie nicht einfach nur die sexuelle Lust oder Potenz steigert. Vielmehr kann sie andere Formen der Ekstase schenken. Vor allem aber hat sie ganz konkrete Aufgaben im menschlichen Körper, zu denen vor allem die Produktion von Melatonin zählt.

© Adobe Stock: Jose Ignacio Soto

Die Beschreibungen der Zirbeldrüse waren meist mystischer Art. Je nach Kulturkreis galt sie als Sitz der Seele, als Drittes Auge und als Tor zu höheren Bewusstseinszuständen. In der altindischen Chakrenlehre und im Hinduismus ist die Zirbeldrüse dem 6. Chakra (Ajna) zugeordnet, das etwas erhöht in der Mitte zwischen den Augenbrauen liegt. Im alten Ägypten war sie mit dem »Auge des Horus« verbunden und hatte eine zentrale spirituelle Bedeutung. Als »Horusauge« wurde das linke Auge des Himmelsgottes bezeichnet, das dem Mond zugeordnet war, während das rechte Auge der Sonne entsprach. In einem Kampf wurde das linke Auge des Horus verletzt und daraufhin von Thot, dem Gott des Mondes, wieder geheilt. Aufgrund seiner Geschichte stellte das Horusauge nicht nur den Zugang zu spirituellen Dimensionen dar, es hatte auch eine wichtige Funktion in der altägyptischen Heilkunde und galt als magisches Symbol für Heilung, Kraft und Schutz.

© Adobe Stock: Olena

Die Zirbeldrüse in der Antike

Die Griechen und Römer waren so fasziniert von der Form des Pinienzapfens, dass sie die Zapfenform zu einem wichtigen Teil ihrer Mythologien machten. Dionysos, der griechische Gott des Weins, der Freude, Fruchtbarkeit und Ekstase, hatte als Wahrzeichen den Thyrsos bei sich, einen mit Weinlaub umwundenen Stab mit einem Pinienzapfen an der Spitze. Bei den Römern waren es Bacchus und der Bacchusstab, um die sich ein ekstatischer Mysterienkult rankte. Im Hof des Vatikans steht noch heute ein Brunnen mit einer Skulptur in Form eines Pinienzapfens, der Fontana della Pigna genannt wird. Die Skulptur ist weltweit die größte ihrer Art.

Eine ähnliche Faszination übte die besondere Form der Zirbeldrüse auf die Ärzte der Antike aus, die bereits über beachtliche anatomische Kenntnisse verfügten. Die Zirbeldrüse wurde als »erstes Instrument der Seele«, betrachtet, das den Fluss des Pneumas reguliert. Unter Pneuma verstand man die Lebenskraft, die für die Abläufe und Funktionen des menschlichen Körpers verantwortlich war.

Galenos, Descartes und der »Hauptsitz der Seele«

Die früheste konkrete medizinische Beschreibung der Zirbeldrüse findet sich im 8. Buch von Galenos, einem der bedeutendsten Ärzte der griechischen Antike. Galenos beschrieb den Ort der Zirbeldrüse im Gehirn sowie ihre zapfenförmige Form und äußerte sich zu dem Problem ihrer Verkalkung. Das Aussehen der Zirbeldrüse erinnerte Galenos an die männlichen Genitalien. Die üblichen mystischen Zuordnungen lehnte er ab. Für ihn war die Zirbeldrüse eine Drüse, die den Blutfluss reguliert, und zugleich die Eintrittspforte der Gedanken.

Berühmt wurde die Beschreibung der Zirbeldrüse des Philosophen und Physikers René Descartes aus dem 17. Jahrhundert. Descartes betrachtete die Zirbeldrüse als den Punkt, an dem Seele und Körper zusammenkommen, und als den Ort, an dem die Gedanken entstehen, und bezeichnete sie als den Hauptsitz der Seele. In Die Passionen der Seele (Les Passions de l’âme) schrieb er: »Es gibt eine kleine Drüse im Gehirn, in der die Seele ihre Funktion spezieller ausübt als in jedem anderen Teil des Körpers.« Descartes vertrat ebenfalls die Ansicht, dass das psychische Pneuma in der Zirbeldrüse fließt, und betonte, dass sie einzigartig sei, weil sie im Gegensatz zu anderen Sinnesorganen nur einmal, also ohne Gegenstück, vorkommt. Nicht lange nach seinem Tod kamen Zweifel an dieser Hypothese auf. »Wir können kaum glauben, dass die Zirbeldrüse der Sitz der Seele ist, oder dass ihre Haupteigenschaften aus ihr kommen; denn Tiere, die wie es scheint, keinerlei Vorstellungskraft, Erinnerungsvermögen und andere höhere Seeleneigenschaften besitzen, haben ebenfalls diese Zirbeldrüse«, schrieb Thomas Willis, ein englischer Arzt, der als Begründer der Anatomie des Nervensystems gilt.

© Adobe Stock: acrogame

Schon früh war klar: Die Zirbeldrüse verkalkt

Interessant ist, dass man schon früh von der Verkalkung der Zirbeldrüse wusste, die heute ein großes Anliegen sowohl in der Medizin als auch bei spirituellen Suchern darstellt. So erklärte der berühmte Anatom Giovanni Battista Morgagni 1769, dass die Verkalkung der Zirbeldrüse bei Geisteskranken häufiger anzutreffen sei. Erst viel später, als der Physiker Wilhelm Conrad Röntgen 1895 zufällig die Röntgenstrahlen entdeckte und Geräte gebaut wurden, die den Körper durchleuchteten, konnte man die Verkalkung auch bildlich sichtbar machen.

Die wichtigste Drüse im menschlichen Hormonsystem

Die Geschichte der Zirbeldrüse ist ein Spiegel der jeweiligen Epoche und erlaubt interessante Einblicke in die jeweilige Weltanschauung. Neue Erkenntnisse kamen erst im ausgehenden 19. Jahrhundert auf. Die Zirbeldrüse wurde nun als Überbleibsel eines auf der Rückseite des Kopfes liegenden dritten Auges betrachtet und man diskutierte über die Theorie, dass es sich bei ihr um eine Hormondrüse handelt. 1958 stand schließlich fest, was die Hauptaufgaben der Zirbeldrüse sind: Sie reguliert alle wichtigen Hormondrüsen, produziert Melatonin, bestimmt den Schlaf-Wach-Rhythmus und die innere Uhr, und sie besitzt lichtempfindliche Zellen.

Tor zu höheren Bewusstseinszuständen

Bis heute gilt die Zirbeldrüse als Tor zu höheren Bewusstseinszuständen. Die Erkenntnis, dass dieses ungewöhnliche Organ mehr ist als ein Teil unseres Körpers mit konkreten medizinischen Aufgaben, verdanken wir der modernen Neurowissenschaft. Sie erbrachte den Beweis, dass die Zirbeldrüse nicht nur ein großartiger Koordinator des molekularen, hormonellen, physiologischen und chemischen Zusammenspiels im Körper ist, sondern auch spirituelle und mystische Aspekte aufweist. Die Zirbeldrüse mit dem lateinischen Namen Epiphyse hat der Hypophyse (Hirnanhangdrüse) den Rang abgelaufen. Inzwischen weiß man, dass sie das wichtigste hormonelle Regulationsorgan im Körper ist.

DMT – das »Spirit Molecule«

Die Entdeckung, dass das »Spirit Molecule« DMT (Dimethyltryptamin) in der Zirbeldrüse produziert wird, bestätigt heute aus wissenschaftlicher Sicht, dass sie in Verbindung mit mystischen Erfahrungen und Halluzinationen steht, und dass sie wie ein drittes Auge ist, mit dem wir in eine ganz andere Welt sehen können. Die Zirbeldrüse ist aber auch ganz real wie ein drittes Auge, denn sie besitzt lichtempfindliche Zellen. Mit diesen Zellen nimmt sie Licht auf völlig andere Weise wahr als der Hypothalamus, der seine Messung des Lichteinfalls über die Augen weiterleitet. Die Zirbeldrüse nutzt diese Information, um die Produktion von Melatonin zu beginnen oder einzustellen, und reguliert so den zirkadianen Rhythmus.

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Feiner Sensor Zirbeldrüse

Viel Neues hat die Wissenschaft inzwischen entdeckt, aber auch frühere Erkenntnisse bestätigt. Und doch bleibt die Zirbeldrüse ein Rätsel – beispielsweise ihre energetische Verbindung zum Erdmagnetfeld und zu den Schwingungen um uns herum und zu denen im Weltraum. Ebenso was das Überschreiten des Normalbewusstseins und die besonderen Erfahrungen betrifft, die sie in uns auslösen kann, und nicht zuletzt die Aufgaben und Wirkweisen der von ihr produzierten Hormone, Neurotransmitter und weiterer Stoffe, über die es noch viel mehr zu entdecken gibt.

Die Zirbeldrüse anatomisch verstehen

© Adobe Stock: taniasv

Wie sieht die Zirbeldrüse aus und wo befindet sie sich?

Die grau-rötliche Zirbeldrüse ist ein wirkliches Leichtgewicht. Mit einem durchschnittlichen Gewicht von 80–500 Milligramm, einer Länge von 5–8 Millimetern und einem Durchmesser von 3–5 Millimetern ist sie nur so groß wie ein Reiskorn. Sie wächst nur bis zum 2. Lebensjahr und behält ihre Größe dann bis zum 20. Lebensjahr bei – zu diesem Ergebnis kam eine japanische Studie mit 249 Teilnehmern (Masayki Sumida et al., 1996). Ihren Namen erhielt sie, weil sie dem Zapfen der Zirbelkiefer ähnelt (lat. Pinus cembra). Der Begriff Glandula pinealis ist von dem lateinischen Wort pinea, »Pinien-« oder auch »Kiefernzapfen«, abgeleitet. Glandula ist das lateinische Wort für »Drüse«.

Der medizinische Fachbegriff Epiphyse für die Zirbeldrüse erklärt, wo sie zu finden ist. Sie ist eine kleine, mittig im Hirn gelegene Ausstülpung des Zwischenhirns, dem Epithalamus, der zwischen den beiden Hirnhälften liegt. Die Zirbeldrüse zählt zu den zirkumventrikulären Organen, die an der Wand des dritten und vierten Hirnventrikels liegen – das sind Hohlräume im Gehirn, in denen Liquor (Hirnwasser) produziert wird, eine Nährlösung für die Nervenzellen. Diese Position innerhalb des Gehirns ist besonders interessant, weil die Blut-Hirn-Schranke, die ansonsten zahlreiche Substanzen davon abhält, in das Gehirn zu gelangen, an dieser Stelle unterbrochen ist. Die Zirbeldrüse ist also vom Körper nicht durch diese Schranke getrennt und damit offen zugänglich für diverse günstige, aber auch ungünstige Substanzen wie Schwermetalle und Giftstoffe. Andererseits können die in ihr produzierten Stoffe auch ungehindert jeden Bereich des Körpers erreichen.

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Woraus besteht die Zirbeldrüse?

Die Zirbeldrüse enthält sensorische, neuronale und endokrine Zellen sowie fotorezeptive Zellen, die sie zu einem Lichtsinnesorgan machen. Als Lichtsinnesorgane werden sehr komplexe Organe bezeichnet, die die Fähigkeit haben, auf Licht zu reagieren. Die Lichtstrahlen werden hier von speziellen Sehfarbstoffen in den lichtempfindlichen Zellen aufgenommen und in elektrische Impulse umgewandelt. Fast alle Lebewesen haben die Fähigkeit, auf Licht zu reagieren, doch nur bei Menschen und Tieren sind spezielle Sehorgane in Form von Augen ausgebildet. Die menschliche Zirbeldrüse ist kein Auge im eigentlichen Sinn, sie ist jedoch in der Lage, hell, dunkel und die Dämmerung zu sehen. Ihre lichtempfindlichen Zellen regulieren die Anpassung an die Dunkelheit und das Farbsehen, bei dem es nicht um Farben sehen im eigentlichen Sinn geht, sondern darum, die zyklischen Veränderungen in der Farbzusammensetzung des Lichts wahrzunehmen, die vor allem morgens und abends besonders ausgeprägt sind.

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Pinealozyten – die speziellen Zellen der Zirbeldrüse

Die gewebstypischen Zellen der Zirbeldrüse werden als Pinealozyten bezeichnet. Sie machen 90 Prozent des Gewebes aus und fungieren sowohl als hormonfreisetzende Zellen wie auch als Neuronen (Nervenzellen). Ihre Hauptaufgabe besteht darin, Melatonin freizusetzen. Über die Pinealozyten kann die Zirbeldrüse auf zwei Wegen im gesamten Körper wirken: über die Hormone, die als Botenstoffe Vorgänge im Körper auslösen, hemmen oder Informationen weitergeben, und über ihre Eigenschaft als Neurone, die in der Lage sind, elektrische Signale zu empfangen und zu senden.

Die Zirbeldrüse ist die einzige Drüse, die ihre Hormone nicht nur ins Blut entlässt, sondern auch in den Liquor. Als weitere Besonderheit kann sie nicht nur Hormone ausschütten, sondern auch Hormone anderer Drüsen aufnehmen. Wissenschaftler wie W. B. Quay, Richard Wurtman, Julius Axelrod und Russel J. Reiter haben schon vor 50 Jahren aufschlussreiche Forschungen zur Zirbeldrüse durchgeführt, die unter anderem bei PubMed zu finden sind.

Pinealozyten, Melatonin und Homöostase

Die Pinealozyten geben in der Nacht Melatonin ab und leiten dadurch Schlaf, Regeneration und zahlreiche weitere Körperfunktionen ein. Außerdem schüttet die Zirbeldrüse Neuropeptide aus – Aminosäureverbindungen, die im Gehirn hergestellt werden und als Signal- und Botenstoffe (Neurotransmitter) wirken. Neuropeptide erfüllen viele, unterschiedliche Aufgaben, die bisher nur zum Teil bekannt sind. Als Neurotransmitter, zu denen sie zählen, beeinflussen sie die lebenswichtige Homöostase in vielfacher Weise. Die Homöostase ist das grundlegende Prinzip, mit dem das Gleichgewicht in unserem Körper innerhalb enger Grenzen aufrechterhalten wird. Nur durch sie werden unser Energiehaushalt, das Gleichgewicht innerhalb aller Zellen, Organe und unserer Seele in Balance gehalten – und so bleiben wir gesund.

Im Nervensystem sorgen Neurotransmitter für eine optimale Kommunikation zwischen den Nervenzellen und sind an der Regulierung des Immunsystems beteiligt. Die Verbindung zwischen Nerven- und Immunsystem ist so wichtig für unser Wohlbefinden, dass sich ein eigener medizinischer Zweig, die Neuroimmunologie, mit den komplexen Wechselwirkungen zwischen beiden Systemen befasst.

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Reich durchblutet und von Nerven durchzogen

Eine weitere Besonderheit der Zirbeldrüse ist ihre starke Durchblutung, die nur von den Nieren übertroffen wird. Sie ist von Nervenfasern des sympathischen und parasympathischen Nervensystems durchzogen und reagiert deshalb ebenso auf anregende wie beruhigende Reize. Das ist wichtig für die Regulierung des Tag-Nacht-Rhythmus. Weitere Nervenfasern stellen eine Verbindung zum Hypothalamus her, der Drüse, die das autonome Nervensystem steuert und damit die Vorgänge, die autonom, also ohne unser Zutun, stattfinden, wie beispielsweise die Atmung, Kreislauf und Körpertemperatur.

Die Verkalkung der Zirbeldrüse

Die Verkalkung der Zirbeldrüse hat einen so großen Einfluss auf ihre Funktion und damit auf unser Leben, dass Sie in diesem Buch immer wieder darüber lesen werden. Verkalkung ist Verhärtung und Verhärtung bedeutet altern. Kinder und Jugendliche sind weich, biegsam und beweglich. Je älter wir werden, desto mehr nehmen die Verhärtungs- und Versteifungsprozesse zu und selbst im Grunde bewegliche Menschen erreichen nicht mehr die Biegsamkeit von früher. Ein wichtiger Grund für die Alterung ist der sinkende Magnesiumspiegel im Körper, während im Verhältnis dazu zu viel Calcium vorhanden ist. Es kommt zu Ablagerungen in den Arterien und den Gelenken, woraus sich mit der Zeit Funktionsstörungen entwickeln.

Im Alter von etwa 20 Jahren zeigt auch die Zirbeldrüse erste Spuren von Verkalkung. Es werden mehr Gliazellen gebildet, die eigentlich als Stützgewebe des Nervensystems gedacht sind. Gliazellen und Neuronen sollten sich in etwa die Waage halten. Nehmen die Gliazellen zu, kommt es zu einer Verhärtung des Gewebes und die hormonproduzierenden Zellen nehmen ab. Es bilden sich kleine Hohlräume im Gewebe (Zysten), in die Calcium- und Magnesiumsalze eingelagert werden und Ablagerungen bilden. Diese Form der Verkalkung macht die Zirbeldrüse härter und schränkt ihre Funktion ein.

Für Erwachsene ist der Zustand der Verkalkung typisch. Sie wurde aber auch bereits bei 2-jährigen Kindern festgestellt. Eine Verkalkung kann in jedem Alter eintreten, der Grad der Verkalkung ist relativ unabhängig vom Alter. Einige Studien haben gezeigt, dass die Zirbeldrüse bei Alzheimerpatienten deutlich stärker verkalkt ist. Wissenschaftlich belegt ist auch, dass die Zahl der Pinealozyten abnimmt, wenn die Ablagerungen zunehmen. Die Veränderung wirkt sich negativ auf die Melatoninproduktion aus, die Schlafqualität nimmt ab und der natürliche Tag-Nacht-Rhythmus ist gestört. Forscher gehen davon aus, dass wir schneller altern, wenn weniger Melatonin produziert wird.

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»Hirnsand« – die andere Seite der Verkalkung

Als Hirnsand (Acervulus bzw. Corporaarenacea) werden die Ablagerungen von Calcium, Magnesium, Phosphor, Ammonium, Aluminium, Fluorid und weiteren Stoffen bezeichnet, die sich in Form von Kalkdepots in der Zirbeldrüse ablagern. Hirnsand ist im Röntgenbild des Schädels erkennbar. Bis zu einem gewissen Grad scheint seine Entstehung ein natürlicher Vorgang zu sein, der bestimmte Aufgaben erfüllt, wobei Giftstoffe wie Fluorid und Aluminium nur als problematisch anzusehen sind, wenn sie sich ablagern.

2002 kam eine Studiengruppe um Simon Baconnier zu dem Ergebnis, dass Hirnsand nicht einfach nur ein Zeichen des Alterns ist, sondern wichtige Funktionen hat. Baconnier und seine Kollegen sezierten zwanzig menschliche Zirbeldrüsen und fanden eine große Zahl an Mikrokristallen aus Calcit, die sich klar von den anderen, sehr festen Verkalkungen in Form von Hydroxylapatit unterschieden. 1 Calcitkristalle dehnen sich aus und ziehen sich wieder zusammen, wenn elektromagnetische Felder auf sie einwirken. Dadurch entsteht eine messbare elektrische Spannung. 1996, 6 Jahre zuvor, hatte sich bereits ein Wissenschaftlerteam mit der Frage befasst, ob Verkalkungen, die in der Zirbeldrüse gefunden werden, auf EMF (elektrische, magnetische und elektromagnetische Felder) reagieren. Außerdem wollten sie untersuchen, ob Zirbeldrüsengewebe piezoelektrisch ist. Messungen zeigten, dass Zirbeldrüsengewebe nicht zentrosymmetrische Kristalle enthielt, was das Vorhandensein von Piezoelektrizität bewies. Die Forscher fanden zwei unterschiedliche kristalline Verkalkungen, von denen die eine Hydroxylapatit ähnelte und die andere eine hohe Konzentration von schädlichem Aluminium enthielt 2  – eine frühe Bestätigung, dass die »Verkalkung« der Zirbeldrüse differenziert betrachtet werden muss.

Baconnier fand auch Schwefel in der Zirbeldrüse, was darauf hinweist, dass wertvolle Aminosäuren vorhanden sein müssen. Weitere Studien an der European Synchrotron Radiation Facility (ESRF) zeigten, dass die Ablagerungen eine komplexe Struktur aufweisen, wie sie im menschlichen Körper ansonsten nur im Innenohr vorkommt. Heute ist allgemein bekannt, dass diese Kristallformationen piezoelektrische Eigenschaften haben. Das bedeutet, dass unter Druck Elektrizität durch sie fließen kann und sie zu schwingen beginnen, wie es bei der weiter oben genannten Einwirkung von elektromagnetischen Feldern (EMF) der Fall ist. Vereinfacht ausgedrückt wird aus der kristallinen Form eine Art Batterie, die auf der einen Seite positiv und auf der anderen Seite negativ geladen ist, sodass Strom fließt. 3 Die daraus entstehenden Schwingungen haben eine zentrale Bedeutung für unsere Gesundheit. »Kein anderes Organ im menschlichen Körper ist mit einer so großen Menge an kristallinen Magnetfeldstrukturen ausgestattet, die durch die Fluoridierung von Zahnpasten, Trinkwasser, Essen, Impfungen usw. nicht mehr ausreichend in der Lage sind, die Hormondrüsen, das Immunsystem, das Darm-Mikrobiom und die Biorhythmik unseres Körpers zu steuern« 4 , schreibt Prof. Edinger in Zirbeldrüse in Gefahr. Damit ist klar: Nicht nur die genannten Einflüsse, auch elektromagnetische Felder schaden den kristallinen Strukturen der Zirbeldrüse, je nachdem, um welche Frequenz es sich handelt.

Schaltstelle des neuroendokrinen Systems