Heisse Nächte an Kalten Tagen - Sam Hart - E-Book

Heisse Nächte an Kalten Tagen E-Book

Sam Hart

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Beschreibung

Bestseller Autorin Sam Hart entführt Dich an Orte, wo keine Tabus gelten. Dieses Mal drehen sich die prickelnden erotischen Kurzgeschichten mit über 22'000 Worten purer Lust um das Thema Weihnachten. Erlebe, wie die weihnachtliche Stimmung zu glühender Haut und klopfenden Herzen führt. Enthaltene Kurzgeschichten: + Quickie bei der Familienfeier + Wenn’s draussen schneit, ist es drinnen heiss + Ein Weihnachtsbaum und zwei Traummänner + Knusprig-knackige Kekse + Bescherung im Warenhaus + Heisse Runden auf der Eisbahn + Weihnachtliches Abenteuer in Finnland + Weihnachtsmagie und alte Flammen Für Fans von D.C. Odesza, Evelyn Wren und den weiteren Büchern von Sam Hart.

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EPUB

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Inhaltsverzeichnis

Heiße Nächte an Kalten Tagen

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Weitere Kurzgeschichten von Sam Hart

Ashley & William | Quickie Bei der Familienfeier

Lydia & Michael | Wenn’s draussen schneit, ist es drinnen heiss

Lea, Nick & Thomas | Ein Weihnachtsbaum und zwei Traummänner

Olivia & Ethan | Knusprig-knackige Kekse

Alice & Jackson | Bescherung im Warenhaus

Emily & Noah | Heisse Runden auf der Eisbahn

Harper & Jake | Weihnachtliches Abenteuer in Finnland

Nina & Lionel | Weihnachtsmagie und alte Flammen

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Copyright

Heiße Nächte an Kalten Tagen

––––––––

Unzensierte Version.

Sexgeschichten ab 18. Erotische Kurzgeschichten.

von

Sam Hart

„Liebe ist der Austausch zweier Fantasien und die Berührung zweier Hautschichten.“

-  Nicolas Chamfort

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In der Geschichte erwartet Dich ein heißes Aufeinandertreffen am Strand. Lies, was passiert, wenn zwei Fremde vom ersten Moment an so voneinander angezogen werden, dass es unmöglich ist, die Finger voneinander zu lassen.

––––––––

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Ashley & William

Quickie Bei der Familienfeier

Hübsch zurechtgemacht in einem engen, überlangen, dunkelblauen Baumwollpulli, den sie mit einem Gürtel um ihre Taille geschnürt hat, schwarzen Strumpfhosen und glitzernden Creolen Ohrringen, klingelt Ashley an der Haustür ihrer Tante. In den Händen trägt sie eine Tüte mit verpackten Geschenken. Ihre braunen Locken quellen unter ihrer Mütze hervor.

Mia, ihre Tante, öffnet strahlend die Tür und es strömt Ashley ein leckerer Bratenduft entgegen. Sie umarmen sich herzlich und Ashley folgt ihr ins Wohnzimmer, wo sie die Geschenke unter dem üppig dekorierten Weihnachtsbaum verteilt. Ashleys jüngere Cousins rennen schon aufgeregt im Haus herum. Es folgen weitere Begrüßungen mit ihren Eltern, ihrem Bruder und seiner Frau sowie dem Ehemann ihrer Tante.

„Willst du was zu trinken? O-Saft, Cola,...?“, fragt ihre Tante.

„Ein Glas Wein gerne“, Ashley lächelt süßlich. Diesen ganzen Familientrubel erträgt sie nicht ohne Alkohol. Sie ist die einzige erwachsene Single hier und weiß genau, wie der Tag ablaufen wird: Während der Nachmittag beginnt, indem die Kinder beim Spielen irgendetwas kaputt machen, zieht sich nachher der Abend hin und es bricht bei irgendeinem Paar ein Streit aus, den man dann beim Essen zu überspielen versucht. Ashley nimmt das Glas dankend entgegen.

Es klingelt erneut an der Tür.

„Erwartest du noch jemanden?“, fragt Ashleys Mutter von der Couch.

„Ich hoffe es macht euch nichts aus, aber ich habe William eingeladen. Er ist nebenan neu eingezogen und seine Familie lebt an der Westküste. Ich dachte, er sollte Weihnachten nicht alleine verbringen müssen.“ Sie geht zur Tür.

„Klar, gute Idee“, ruft ihr ihre Schwester nach.

Ashley seufzt und erwartet einen mittelalten Glatzkopf, der wohl frisch geschieden ist und deshalb ein neues Haus brauchte. Sie verschluckt sich fast an ihrem Wein als ein hübscher Mann in ihrem Alter durch die Tür tritt. Er trägt Jeans, die seinen Hintern perfekt in Szene setzen, ein weißes Hemd mit schwarzer Fliege und hat seine dunkelblonden Haare zurückgegelt, mit einem frechen Scheitel in der Mitte. Ashley stellt ihr Glas auf den Tisch, um William begrüßen zu gehen.

„Hi, ich bin Ashley“, sie streckt ihre Hand aus.

„William. Danke für die Einladung.“ Sein Händedruck ist bestimmt, aber nicht zu fest. Er mustert Ashley. Ihre strahlenden Augen passen gut zu den funkelnden Ohrringen. Als er von Mia gehört hat, dass auch eine Singlefrau in seinem Alter dabei sein wird, hat er schon einmal ein Stoßgebet zum Himmel geschickt, dass sie auch schön zum Anschauen ist. Sein Gebet wurde mehr als erhört.

Sie gesellen sich alle aufs Sofa und bald sind Ashley und William in eine Unterhaltung über Politik vertieft. Es stellt sich heraus, dass sie ähnliche Meinungen haben, was ihre Vorstellung einer lebenswerten Zukunft anbelangt und beide sind auf ihre eigene Art politisch aktiv.

William kann seinen Blick nicht abwenden, wann immer Ashley ihre Position auf dem Sofa ändert und ihre langen Beine überkreuzt, dann wieder entwirrt und schließlich eins hochzieht und auf ihrer Ferse sitzt.

Ashley hört Williams weicher, tiefer Stimme gerne zu. Sie fühlt sich sofort geborgen. Wann immer er sich zurücklehnt, spannt sein Hemd an der Brust, was sie ein durchtrainiertes Exemplar darunter vermuten lässt. Ihn auszupacken wäre bestimmt viel spannender als irgendein Geschenk unter dem Baum. Bei diesem Gedanken nimmt Ashley einen Schluck aus ihrem Weinglas und versucht, ihre Gedanken auf etwas anderes zu fokussieren. Sein Hintern hat doch auch so knackig ausgesehen. Ashley schließt einen Moment die Augen. Was war los mit ihr? Vielleicht hätte sie doch bei O-Saft bleiben sollen. Gerade eben schlägt sich William mit der flachen Hand auf den Oberschenkel und zeigt dann mit dem Finger auf sie.

„Genau das meine ich. Hätte der Senat solche Ideen, würde unser Land viel besser dastehen.“ In seinen Mundwinkeln erscheinen Grübchen, die Ashley dahinschmelzen lassen.

„Jeder, der über einen normalen IQ verfügt, sollte darauf kommen“, murmelt Ashley, während ihre Wangen rot werden. Es ist schön, einmal so bestätigt zu werden.

William muss schmunzeln als Ashley nervös auf dem Sofa herumrutscht und ihre Wangen plötzlich stark überschminkt wirken. Sie brauchte sich absolut nicht zu schämen für ihre Meinung. Er wünschte sich schon lange, so eine ebenbürtige Diskussionspartnerin zu finden. Mit Ashley und ihren verführerischen Lippen würde er allerdings gerne mehr als nur diskutieren.

Die Gesellschaft begibt sich an den Tisch, als der Backofen ankündigt, dass der Braten nun bereit ist. Ashley verschwindet ins Bad, wo sie hofft, dass sie ihr Gesicht mit ein bisschen Wasser kühlen kann, bevor die Zimmertemperatur beim Essen dann noch mehr steigt. Als sie aus dem Bad kommt, stößt sie mit William zusammen. Er riecht nach einem leckeren Zitrusparfüm.

„Oh, pardon“, entschuldigt sich William und hält seine Hände hoch, als ob er etwas Verbotenes angefasst hätte.

„Kein Problem. Ich würde eher sagen, gutes Timing.“ Ashley zwinkert ihm zu.

William lehnt sich in den Türrahmen und versperrt ihr mit seinem Körper den Weg. „Wenn das so ist, können wir auch gerne noch ein bisschen hier oben bleiben. Ich weiß nicht, wie das hier abläuft, aber bei meiner Familie dauert es immer ewig, bis dann alle am Tisch sitzen.“

Ashley kaut einen Moment auf ihren Lippen und zieht eine Augenbraue nach oben. Dann denkt sie, ach was soll‘s, Weihnachten ist schließlich das Fest der Liebe und so kann es nur besser werden. Mit einem breiten Grinsen auf dem Gesicht fasst sie sein Hemd unter dem Kragen und zieht ihn ins Bad.

William schließt die Tür hinter sich. Für einen unangenehmen Augenblick schweigen sie sich an. Ashley hat ihre Hände auf seiner Brust und er ist gegen die Tür gelehnt. Dann zwirbelt er eine ihrer Locken in seinen Fingern und nähert sich langsam ihren Lippen, die er schon lange gerne geküsst hätte. Auch jetzt glänzt ihn ihr Lipgloss verführerisch an. Er legt seinen Mund auf ihrem und als ob dies ein Startschuss gewesen wäre, befummeln sich die beiden plötzlich wie wild, während ihre Münder aneinandergeheftet bleiben und sich ihre Arme beinahe ineinander verheddern.

Ashley könnte ewig so weitermachen, aber allzu viel Zeit haben sie dann doch nicht. Sie bewegt ihren Kopf zurück, was nur bewirkt, dass William ihr rückwärts folgt, bis sie gegen das Waschbecken gelehnt ist. Endlich kann sie ihr Gesicht von seinem trennen. „Wenn wir so weitermachen, wird es schon auffallen, dass wir fehlen.“ Gleichzeitig macht sie sich an seiner Hose zu schaffen.

„Du hast wohl recht.“ Er schmunzelt und hilft ihr, seine Hose und Unterhose nach unten zu ziehen. Sein Schwanz ragt schon in ihre Richtung, denn spontaner Sex im wirklichen Leben hat eine aufregendere Wirkung auf William als jeder anzügliche Film.

Ashley umgreift das gute Stück mit beiden Händen und streichelt den Penis, als ob sie einen Schatz gefunden hätte.

William wird bei dieser angenehmen Berührung noch härter und die Lust entfaltet sich in seiner ganzen Bauchgegend.

Ashley lässt ihn los und greift sich unters Kleid, um auch ihre Strumpfhose und ihr Höschen bis auf die Knie nach unten zu ziehen.

William fasst ihr an die nackten, seidig-weichen Oberschenkel und schiebt ihr Kleid nach oben. Dann dreht er Ashley an ihren Hüften um, sodass sie mit dem Bauch gegen das Waschbecken gelehnt ist und drückt mit seinem Penis gegen ihren Hintern.

Ashley spürt ein vorfreudiges Kribbeln in ihrem Unterleib. Sie stößt sich ein wenig vom Waschbecken weg und beugt sich nach vorne, sodass William es einfacher hat, in sie einzudringen.

Der braucht keine weitere Aufforderung und streicht seinen Penis zweimal genüsslich über ihre Schamlippen, bis er in ihre Öffnung gleitet. William kneift seinen Hintern zusammen, um nicht sofort zu kommen, denn Ashley ist feuchter als erwartet. Es ist himmlisch, in sie einzudringen und Zentimeter für Zentimeter die Beschaffenheit ihrer Vagina zu spüren. Als er ganz in ihrem Körper verschwunden ist, legt er seine Hände an ihren Bauch und presst ihren Körper gegen seinen. So tief in ihr bewegt er dann seine Hüfte in kleinen Kreisen.

Ashley atmet scharf aus, denn William reibt so genau am richtigen Punkt. Ihre Knie werden weich und sie sinkt gegen seinen Körper, sodass Williams Hände auf ihrer Haut plötzlich als Stütze wirken.

William klappt sie an der Hüfte wieder nach vorne zum Waschbecken und zieht seinen Penis ein wenig aus ihr heraus, nur um dann sofort wieder tiefer vorzudringen. Diese Bewegung beschleunigt er und wiederholt sie, bis das Kribbeln in seinem Geschlecht immer stärker wird. Er sieht Ashleys Grimasse der Lust im Spiegel, was ihn noch weiter anturnt.

„Soll ich in dir kommen“, flüstert er.

„Ja“, keucht sie und umklammert seine Hand auf ihrer Hüfte. Ihr ganzer Unterleib ist belebt mit befriedigten Nerven und jeder seiner Stöße erweckt eine neue Stelle zum Leben. Sie presst ihn enger an sich und beobachtet dabei auch sein Gesicht im Spiegel. Sie erkennt, dass er kommt, an der Art, wie sich seine Stirn in Falten legt und sich sein Mund weit öffnet, als ob er gerne schreien würde. Allerdings kommt nur ein unterdrücktes Keuchen raus. Ashley schließt einen Moment ihre Augen und konzentriert sich voll und ganz auf das Zucken seines Penis in ihr. Als sie ihre Augen wieder öffnet, blickt William sie mit einem entspannten und gleichzeitig etwas erschöpften Ausdruck an.

William gibt ihr einen heißen Kuss auf ihre Wange. Es fühlt sich immer noch so gut an in ihr, dass er keine Lust hat, sich schon aus ihr zurückzuziehen.

Ashley betrachtete sich im Spiegel und lacht. „Super, jetzt ist mein Gesicht noch roter als vorher. Dieses Auffrischen hat ja überhaupt nichts gebracht.“

„Dafür können wir uns jetzt bestimmt eine extra Portion Kalorien gönnen.“ William massiert ihren Nacken. Dann reicht er ihr ein Kleenex und beide sind damit beschäftigt, sich wieder für das Essen präsentabel zu machen.

Ashley fasst sich an die Stirn. „Oh Mann, als ob die nicht merken, was los war.“

William zuckt mit den Schultern. „Du hast einen Ohrring verloren und ich habe dir suchen geholfen?“

„Hm, wir können es ja versuchen.“ Sie schenkt ihm ein schiefes Lächeln. Als sie vor ihm aus dem Bad geht, gibt er ihr noch einen letzten Klaps auf den Hintern.

Lydia & Michael

Wenn’s draussen schneit, ist es drinnen heiss

Lydia blickt den Hüttenwart erwartungsvoll an, um den Schlüssel für ihre Hütte entgegenzunehmen. Den Hüttenwart hatte sie sich eher wie einen Weihnachtsmann mit Bart und Pfeife vorgestellt und nicht als den jungen, gutgebauten Mann mit seinem verschmitzten Lächeln. Seelenruhig will er ihr erklären, wie man ein Feuer macht, um das stromlose Häuschen einzuheizen und wie der Wasserboiler funktioniert. Lydia ist jedoch nicht das erste Mal in der Natur und würde sich auch gut alleine zurechtfinden. Ihr Ziel ist es, so schnell wie möglich wegzukommen von allem und jedem, sodass sie durch nichts und niemanden mehr mit Wünschen zu frohen Weihnachten und glücklich klingendem Glockenklang konfrontiert werden muss. Dies verschlimmert ihren Schmerz nur. Und jetzt strahlt der Hüttenwart sie auch noch an, als ob er gerade ein ganzes Glas Nutella ausgelöffelt hat und nur sie beide davon wissen. Hatte er keine familiären Verpflichtungen, denen er nachkommen musste?

„Hier ist nochmal meine Nummer, falls es irgendein Problem gibt.“ Er überreicht ihr einen handgeschriebenen Zettel, mit kreuz und quer aussehenden Zahlen und seinem Namen, Michael.

„Danke.“ Lydia unterdrückt ein Augenrollen und steckt den Zettel in ihre Hosentasche.

„Wahrscheinlich hast du allerdings keinen Empfang dort oben und müsstest zuerst zurückgehen bis zur Waldlichtung mit den drei Häusern“, warnt Michael sie noch.

Lydia nickt. „Kein Problem, es wird schon alles klappen.“ Sie würde ja nur zwei Nächte bleiben und hatte Essen und Getränke dabei für mindestens doppelt so lange.

Michael zieht langsam seinen Mund in eine schräge Linie und wirft ihr einen prüfenden Blick zu, als ob er mental eine Liste abhakt, was er ihr noch alles mitzuteilen hat.

Lydia hält ihren Atem an und versucht ihn mit dem Maß an Selbstbewusstheit anzuschauen, dass ihm klar werden würde, dass er sie gehen lassen kann.

Endlich scheint ihm nichts mehr einzufallen und er reicht ihr den Schlüssel und einen Plan mit einer Wanderroute. „Für den Weg braucht man etwa 45 Minuten und ich würde nicht mehr zu stark herumtrödeln, es wird bald dunkel.“

„Mach ich“, gibt Lydia zur Antwort und unterdrückt ein Schnauben. Wenn es nach ihr gegangen wäre, wäre sie schon seit zehn Minuten unterwegs. Sie schnallt sich den Rucksack um und schenkt Michael zum Abschied ein Lächeln, dankbar, dass sie der wohlverdienten Ruhe nun ein Stück näher ist.

Die tanzenden Schneeflocken in der Luft verdichten sich beim Gehen immer mehr und bald bleiben sie sogar an Lydias Wimpern hängen. Spuren von vorherigen Spaziergängern sind bereits wieder mit einer zwei Zentimeter dicken Schneeschicht bedeckt und das ständige Einsinken macht die Wanderung etwas beschwerlicher als sie sich das vorgestellt hat. Lydias Atem strömt in puffigen Wolken aus dem Mund und der Schweiß rollt zwischen ihren Brüsten herab. Die Jacke öffnen will sie jedoch nicht, denn dann würde sie sich bestimmt sofort erkälten.

Erleichtert wandert sie an den drei Häusern vorbei, die Michael erwähnt hat. Das konnte nur bedeuten, dass sie nicht mehr allzu weit von ihrer Hütte entfernt war. Sie muss zugeben, dass der Wald wunderschön aussieht, wie die Äste der Bäume vom Schnee tief nach unten gezogen werden und das Einzige, was sie hört, sind ihre knirschenden Schritte.

Lydia stöhnt, als der Weg so steil wird, dass sie im Zickzack den Hügel hochgehen muss. Endlich jedoch kommt ihr Zuhause für die nächsten zwei Nächte ins Blickfeld. Oben angekommen, holt sie den Schlüssel aus der Tasche und öffnet die Tür.

Sie lässt ihren Blick einmal durch den Raum schweifen. Eine Eckbank mit Tisch neben einem Ofen, ein robustes Bett aus Holz und eine Kochnische mit einem Waschbecken und zwei Herdplatten. Lydia wischt sich den Schnee von den Schultern und zieht den Rucksack aus. Die Jacke zu öffnen, damit die Hitze entweichen kann, fühlt sich richtig erlösend an. Sie spürt, wie ihr Puls langsamer wird und auch ihr Kopf endlich einen Gang runterschaltet. Hier würde sie entspannen können, ein bisschen Pilates machen und in einem belanglosen Buch versinken. Zuerst möchte sie allerdings ihren Proviant und die Kleidung verstauen. Da es bereits ein wenig schummerig wird in der Kabine, sollte sie sich besser beeilen, denn Lampen waren tatsächlich keine vorhanden.

Die Trockennahrung verstaut sie in den Schränken. Was gekühlt werden muss, verfrachtet sie in die vorhandene Kühltruhe, in die sie zur Not ein paar Eiszapfen von draußen legen könnte.

Neugierig öffnet sie die Schubladen und findet Besteck, ein Gasfeuerzeug und ein Teelicht. Wenn das die einzige Kerze ist, hat sie allerdings ein Problem, denn daran hat sie beim hastigen Packen nicht gedacht. Sie wirft einen Blick aus dem Fenster. Es schneit noch stärker als vorhin und alles, was sie sieht, ist ein weißer Wirbelwind. Bald würde es stockdunkel sein in der Kabine und auch wenn sie den Ofen einen Spalt offen lässt, würde dies nur einen spärlichen Lichtschimmer bedeuten. Das Bad ist in einem anderen Raum und dort würde sie gar kein Licht haben.

Ihr Herz beginnt zu pochen als sie einen Blick auf ihr Handy-Display wirft. Wie Michael gesagt hat, hat sie hier oben kein Netz.

„Mist“, flucht sie. Die Batterie vom Handy würde höchstens noch drei Stunden reichen, wenn sie es als Taschenlampe benutzen musste. Jetzt nochmal diesen steilen Abhang herunterzugehen, um dann herauszufinden, dass ihr Handy wegen des Schneesturms auch dort nicht funktioniert, hat sie allerdings auch keine Lust zu. Sie fährt sich mit den Händen durchs braune Haar. Ganz so einsam und vor allem dunkel, hat sie sich ihren Aufenthalt dann doch nicht vorgestellt. Am besten macht sie zuerst einmal Feuer im Ofen, bevor sie gar nichts mehr sieht und dann kann sie sich weiter Gedanken machen.

Das Holz ist an der Wand gestapelt, aber wo ist die Zeitung? Das durfte doch nicht wahr sein. Papier war auch keins da. Lydia brummt vor sich hin. Sie sieht sich schon ihre mitgebrachte Lektüre zerreißen, als es energisch an der Tür klopft.

Ruckartig bewegt sie ihren Kopf nach oben, wie ein erstarrtes Reh im Licht der Autoscheinwerfer. Wer kann das sein? Hier oben wohnt weit und breit niemand anderes und jetzt sollten auch keine Wanderer mehr unterwegs sein. Sollte sie einfach vorgeben, nicht hier zu sein?

„Ich bin’s, Michael“, hört sie seine Stimme.

Lydia atmet auf. Weder ein wildes Tier noch ein psychopathischer Vergewaltiger. Sie öffnet die Tür und eine Stirnlampe blendet ihr entgegen.

„Ich habe mir Sorgen gemacht, ob du in diesem Schneegestöber den Weg findest“, erklärt er sein Dasein.

„Den Weg schon, aber leider keine Kerzen und kein Papier.“ Sie verschränkt die Arme vor ihrer Brust. Einerseits, weil nun die Kälte von draußen nach drinnen zog und andererseits, weil sie merkt, wie Michael sie in ihrem dünnen Thermoshirt mustert, das ihre Rundungen noch extra betont.

„Es steht auf der Webseite, dass man das mitnehmen soll, aber da ich mir das gedacht habe, habe ich hier einige Kerzen, Zeitungen und Notfallravioli mitgebracht.

---ENDE DER LESEPROBE---