Konrad Adenauer - Ralf Hagedorn - E-Book

Konrad Adenauer E-Book

Ralf Hagedorn

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Beschreibung

Konrad Adenauer: Der erste Bundeskanzler Dieses Buch bietet einen kompakten und informativen Einblick in das Leben und Wirken Konrad Adenauers, einer der prägendsten Figuren der deutschen Nachkriegsgeschichte. Von seinen Anfängen als Oberbürgermeister von Köln in der Kaiserzeit und der Weimarer Republik, über die dunkle Zeit der nationalsozialistischen Verfolgung und Inhaftierung, bis hin zu seiner entscheidenden Rolle beim Wiederaufbau Deutschlands nach dem Zweiten Weltkrieg – dieses Buch zeichnet Adenauers außergewöhnliche politische Karriere nach. Erfahren Sie mehr über seine zentrale Rolle als Mitbegründer und langjähriger Vorsitzender der CDU sowie seine wegweisende Amtszeit als erster Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland, in der er maßgeblich die Westintegration und die soziale Marktwirtschaft vorantrieb. Auch seine zusätzliche Funktion als Bundesminister des Auswärtigen wird beleuchtet. Neben den politischen Meilensteinen werden auch interessante Aspekte aus seinem Leben aufgegriffen, wie der ikonische "Adenauer-Mercedes" als Dienstfahrzeug.

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Seitenzahl: 58

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Konrad Adenauer

Der erste Bundeskanzler

IMPRESSUM:

Ralf Hagedorn

c/o IP-Management #4887

Ludwig-Erhard-Str. 18

20459 Hamburg

Konrad Adenauer (1952)

Von Bundesarchiv, B 145 Bild-F078072-0004 / Katherine Young / CC BY-SA 3.0 DE, CC BY-SA 3.0 de, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=5356485

Konrad Hermann Joseph Adenauer (* 5. Januar 1876 in Köln; † 19. April 1967 in Rhöndorf; eigentlich Conrad Hermann Joseph Adenauer) war ein deutscher christdemokratischer Politiker und Staatsmann. Von 1949 bis 1963 war er der erste Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland und von 1951 bis 1955 zugleich erster Bundesminister des Auswärtigen.

Bereits im Kaiserreich und in der Weimarer Republik absolvierte der Jurist und Angehörige der katholischen Zentrumspartei eine politische Karriere: Er war von 1917 bis 1933 Oberbürgermeister von Köln, gehörte dem preußischen Herrenhaus an und war Präsident des preußischen Staatsrats. In der Zeit des Nationalsozialismus wurde er seiner Ämter enthoben und war zeitweise inhaftiert.

Adenauer war Katholik und gehörte zu den Begründern der CDU, deren Parteivorsitzender er von 1950 bis 1966 war. Als Präsident des Parlamentarischen Rates sowie als erster Bundeskanzler und Außenminister der Bundesrepublik Deutschland prägte er eine ganze Ära. Der zum Amtsantritt bereits 73-Jährige setzte sich für Bonn als Bundeshauptstadt ein, stand für eine Politik der Westbindung und der Europäischen Einigung und eine aktive Rolle der Bundesrepublik in der NATO. Adenauer stand wirtschaftspolitisch für das System der Sozialen Marktwirtschaft. Er verfolgte einen antikommunistischen Kurs sowohl im Inland als auch gegenüber der Sowjetunion und deren Satellitenstaaten.

Herkunft und Kindheit

Konrad Adenauer (1896)

Konrad Adenauer wurde 1876 in Köln als Conrad Hermann Joseph Adenauer und drittes von fünf Kindern des Justizsekretärs am damaligen Appellationsgericht und späteren Kanzleirats Johann Konrad Adenauer (1833–1906) und dessen Ehefrau Helena Scharfenberg (1849–1919) geboren. Adenauers Familie war römisch-katholisch geprägt. Seine Geschwister waren August (1872–1952), Johannes (1873–1937), Lilli (1879–1950) und die 1883 geborene Elisabeth, die dreieinhalb Monate nach der Geburt starb.

Die Familie lebte in bescheidenen Verhältnissen. Der Vater verdiente monatlich etwa 300 Goldmark (heute etwa 5.300 €), lebte aber sehr beschränkt; Adenauer berichtete später, er habe sich mit einem seiner Brüder das Bett teilen müssen. Die Mutter verdiente durch Näharbeiten hinzu, bei denen auch die Kinder halfen, und überall musste gespart werden. Als Kind war Adenauer oft krank: Mit sieben Jahren litt er an einer Knochenkrankheit, und als Jugendlicher bekam er Tuberkulose eine Krankheit, an der damals viele starben.

Kaiserreich, Weimarer Republik und Zeit des Nationalsozialismus

Studium und Beginn der Karriere

Studium

Der Vater hatte den Ehrgeiz, seine Söhne auf der Universität zu sehen. Aufgrund der beschränkten Mittel war es schon schwierig, das Gymnasium zu finanzieren. Adenauer legte am 5. März 1894 das Abitur am Apostelgymnasium in Köln ab. Danach begann er eine Banklehre beim Kölner Bankhaus Seligmann, die er nach 14 Tagen beendete: Dem Vater war es gelungen, bei der Kölner Krämer-Stiftung ein Stipendium für seinen Sohn zu erhalten. Im April 1894 immatrikulierte er sich noch im selben Monat an der Universität Freiburg im Breisgau, danach in München und Bonn für die Fächer Rechts- und Staatswissenschaft, die er 1897 mit dem Ersten Staatsexamen abschloss. Als Student entging er mit einem Attest dem Militärdienst in damaligen Zeiten alles andere als förderlich für eine Karriere.

Studentenverbindungen

In Freiburg trat er in die katholische Studentenverbindung K.St.V. Brisgovia Freiburg im Kartellverband katholischer deutscher Studentenvereine (KV) ein, danach in den K.St.V. Saxonia im KV zu München, den KStV Askania-Burgundia Berlin und in den KStV Arminia im KV zu Bonn, denen er zeitlebens eng verbunden blieb.

Konrad Adenauer (rechts) als Consenior des KStV Arminia Bonn im Wintersemester 1896/1897

Referendariat

Zwischen 1897 und 1901 absolvierte Adenauer sein Referendariat in Köln. Sein erstes juristisches Staatsexamen legte er 1897 mit dem Prädikat „gut“ ab. Adenauer trat in den einjährigen Vorbereitungsdienst beim Landgericht in Köln ein. Die ersten sechs Wochen war er beim Untersuchungsamt als Protokollführer tätig, dann folgten ein Monat in der I. Strafkammer, fünf Monate in der II. Civilkammer, zwei Monate in der IV. Civilkammer und zwei Monate in der I. Kammer für Handelssachen. Daran schlossen sich vier Monate bei der Staatsanwaltschaft an und sechs Monate in der Kanzlei von Justizrat Schniewind und beim Notar Justizrat Schäfer. Am 3. Januar 1900 setzte er den Vorbereitungsdienst beim Amtsgericht Köln fort, arbeitete im Oktober/November des Jahres bei Rechtsanwalt Schniewind und wurde ab 1. Dezember 1900 wieder beim Oberlandesgericht tätig. Am 30. Mai 1901 beantragte er die Zulassung zur großen Staatsprüfung. Nach vierjähriger Referendarausbildung legte Adenauer im Oktober 1901 in Berlin sein zweites juristisches Staatsexamen (Assessorexamen) mit dem Prädikat „Ausreichend“ ab.

Der Tennisclub „Pudelnaß“ verschaffte ihm während seiner Referendarszeit erstmals Zugang zur höheren Gesellschaft Kölns: Er lernte hier verschiedene politische Freunde kennen sowie seine spätere Ehefrau Emma Weyer, Nichte seines Vorgängers als Oberbürgermeister Max Wallraf.

Assessor

Nach bestandenem Examen wurde Assessor Adenauer dem Oberlandesgerichtspräsidenten in Köln zugewiesen, wo er Mitte Januar 1902 eine befristete Vertretung bei der Staatsanwaltschaft des Amtsgerichts Köln erhielt, die er für eindreiviertel Jahre wahrnahm. Von 1903 bis 1905 trat er als junger Rechtsanwalt in die Kanzlei von Justizrat Hermann Kausen ein, Rechtsanwalt beim Oberlandesgericht Köln, der nicht nur ein anerkannter Anwalt, sondern auch Vorsitzender der Zentrumsfraktion im Kölner Stadtparlament war. Adenauer wurde am 1. Dezember 1905 zur Vertretung des Landgerichtsrats Dr. Christian Johnen beim Landgericht Köln angewiesen und übte bis zum Ende März 1906 die Tätigkeit als Hilfsrichter aus in der Hoffnung, von dort eine Stelle als Notar auf dem Lande zu bekommen.

Beigeordneter der Stadtverwaltung

In seiner kommunalen Funktion hatte Hermann Kausen 1906 über die freigewordene Stelle einer Beamtenposition bei der Stadt Köln (Beigeordneter in der Kölner Stadtverwaltung) zu entscheiden und förderte Adenauers Bewerbung. Adenauer war Kandidat der Zentrumspartei, erhielt aber auch Stimmen der Liberalen; am 7. März 1906 wurde er mit 35 von 37 Stimmen gewählt. Sein Jahresgehalt betrug nun 6000 Goldmark (heute etwa 51.600 €). Als Jurist war Konrad Adenauer nicht sehr erfolgreich. Mit dem Wechsel ins Kölner Rathaus schien er seine Fähigkeiten richtig entfalten zu können. So begann seine kommunalpolitische Karriere.

Am 22. Juli 1909 wurde er als Erster Beigeordneter erster Stellvertreter des Oberbürgermeisters Max Wallraf, der der Onkel seiner ersten Frau war. Der Aufgeschlossenheit und Initiative Adenauers war es zu verdanken, dass in Köln-Deutz 1914 die Kölner Werkbundausstellung eröffnet wurde.

Erster Weltkrieg

Während des Ersten Weltkriegs war Adenauer für die Versorgung der Stadtbevölkerung mit Lebensmitteln zuständig, die aufgrund der britischen Seeblockade zunehmend schwieriger wurde. Er begann, Nahrungsmittel zu horten und führte erfolgreich verschiedene Ersatzprodukte ein, so ein von ihm selbst erfundenes „Kölner Brot“ aus Reis- und Maismehl, Topinambur statt der Kartoffeln, die nach einer Kartoffelfäule-Missernte 1916 Mangelware waren, und nicht zuletzt Graupen. Für dieses „Rheinische Schwarzbrot“ erhielt er am 2. Mai 1915 ein Patent. Er erfand auch die sogenannte Kölner Wurst unter Verwendung von Sojamehl, die 1918 im Vereinigten Königreich patentiert wurde.

Zwar konnte er so die bedrohlichsten Folgen des Steckrübenwinters 1916/17 mildern, doch wegen des unbefriedigenden Geschmacks der von ihm eingeführten Produkte bedachte ihn die Kölner Bevölkerung mit dem despektierlichen Spitznamen „Graupenauer“.