Mein Name ist John Doe - Sabine Benda - E-Book

Mein Name ist John Doe E-Book

Sabine Benda

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Beschreibung

Das Fehlende in mir ist schrecklich. Und wissen Sie, was es so schrecklich macht? Nein, natürlich wissen Sie es nicht, denn Sie sind nicht ich. Sie sind nicht … dieser John Doe. Ich erzähle Ihnen, was so schrecklich ist. Ich verliebe mich voll und ganz in diese wunderbare und wunderbar schöne Dahlia Flower … in meine Retterin. Oh nein, nicht aus Dankbarkeit, sondern aus echter … aufkeimender Liebe. Aufkeimende Liebe? Fast schon Prosa, nicht wahr? Ob ich früher Gedichte geschrieben habe? Oder habe ich gar jemanden getötet?

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 89

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Sabine und Thomas Benda

Mein Name ist John Doe

Ein kurzweiliger und spannender Thriller – so humorvoll wie dramatisch.

 

 

 

Dieses ebook wurde erstellt bei

Inhaltsverzeichnis

Titel

Mein Name ist John Doe

1. Was, wo, wer?

2. Fuck … da vorne ist einer!

3. Detective Henry Bear

4. John Doe

5. Pique-7

6. Zu allem fähig

7. John passt zu dir

8. Detectives unter sich

9. Carpe diem … carpe noctem

10. Glauben Sie, dass Sie ein Krimineller sind?

11. Könnte ich jemanden töten?

12. Ganz Ohr

13. Feuerwerk

14. Die »Behördentränke«

15. Warum Pique-7 so heißt

16. Bist du zu italienisch-dominant?

17. Der Kontakt

18. Lümmel, Schlange und Schwanz

19. Viel Glück

20. Planänderung

21. Ich bin Tony Marcello Russo

22. Die Entscheidung einer liebenden Frau

23. Eine zu gute Frau

Über die Autoren:

Impressum neobooks

Mein Name ist John Doe

Thriller

Sabine & Thomas Benda

IMPRESSUM

© 2025 Sabine Benda, Thomas Benda

Korrektorat und Lektorat: Sabine Benda

Coverdesign: Sabine Benda

Sabine und Thomas Benda

Josef-Schemmerl-Gasse 16

A-2353 Guntramsdorf

E-Mail: [email protected]

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt.

Hinweis der Autoren: Unsere Bücher sind nur für Erwachsene geeignet!

27.06.2025

1. Was, wo, wer?

Schwärze.

Absolute Dunkelheit.

Nichts.

Nichts, was Sinn ergibt.

Zeitlos.

Eine Zeitlosigkeit.

Ohne den geringsten Laut.

Kein Geräusch.

Kein Geruch.

Kein Geschmack.

Kein Gefühl.

Nichts.

Doch schließlich wurde es anders.

Die Schwärze verschwand.

Die absolute Dunkelheit verwandelte sich.

Es wurde grau.

Grau … und immer heller.

Eine Veränderung, die Hoffnung innehatte.

Hoffnung und Schmerzen.

Der Mann riss die Augen weit auf und starrte zum Himmel hinauf.

Blau, kleine Schäfchenwolken darin.

Watte im Meer hat meine Mutter immer dazu gesagt!

Daran erinnerte er sich. Doch er konnte sich weder an den Namen seiner Mutter erinnern … noch an seinen eigenen.

Die Überraschung darüber war mehr ein Entsetzen.

Ein pures Entsetzen, das die körperlichen Schmerzen kurzzeitig vergessen machte.

Was ist geschehen?

Wo bin ich?

Und … wer bin ich?

Drei Fragen.

Drei Fragen, die ihn motivierten, den Kopf zu drehen.

Erst nach links.

Ich liege im hohen Gras!

Feucht war es. Es duftete nach Frische.

Doch da war noch etwas anderes.

Bitter.

Rauchig.

Ein bitter-rauchiger Geruch.

Feuer! Etwas brennt!

Furcht hämmerte hart in sein Herz hinein.

Der Mann drehte seinen Kopf jetzt nach rechts und erkannte das Feuer und den Qualm.

Ein Auto. Es lag auf dem Dach und brannte und rauchte. Kantige Scherben, überall verstreut, glitzerten wie Edelsteine in der Sonne.

Ein Unfall! Ist das mein Wagen?

Ein stechender Schmerz beantwortete seine Frage.

Er bemerkte die warme Feuchtigkeit an seinem rechten Arm. Der Ärmel seines weißen Hemdes war blutdurchtränkt und zerfetzt. Glasscherben steckten tief im Fleisch.

Er biss die Zähne zusammen.

Ja, es ist mein Wagen! Ich hatte wohl einen schweren Unfall!

Wie geführt, fernab des Verstandes, automatisch und routiniert begann er, die Scherben aus seinem blutenden Fleisch zu pulen, und warf sie stöhnend ins feuchte Gras. Dort vermischte sich Dunkelrotes mit dem Tau.

Schließlich richtete er sich zum Sitzen auf.

Ich habe mir nichts gebrochen! Und sonst scheine ich nicht schwer verletzt zu sein!

Er atmete erleichtert durch.

Glück gehabt!

Der Mann stand auf, torkelte kurz, konnte sich jedoch auf den Füßen halten. Dann schaute er zu dem brennenden Autowrack hinüber.

Kann ein brennendes Auto explodieren?

Er erinnerte sich, dass er mal eine Dokumentation über Autounfälle im Fernsehen gesehen hatte.

Wo habe ich diese Sendung gesehen?

Zu Hause?

Habe ich ein Zuhause?

Bin ich verheiratet?

Habe ich Familie?

Instinktiv schaute er seine linke Hand an.

Kein Ring! Aber … was heißt das schon?

Wieder blickte er zum Feuer.

Nein, brennende Autos explodieren nur in Actionfilmen!

Darin war er sich ziemlich sicher.

Er spürte die Hitze des Feuers auf seinem verdreckten Gesicht. Der Qualm kratzte in seiner Kehle. Trotzdem ging er näher an das brennende Auto heran.

Ein Pickup! Ist das meiner?

Er konnte sich nicht erinnern.

Führerschein? Da stehen mein Name und meine Anschrift drauf!

Er fasste sich an beide Gesäßtaschen seiner Jeans.

Nichts! Nicht mal ein Portemonnaie! Wohl im Wagen, im Feuer!

Scheiße, wer bin ich?

Der braunhaarige Mann blickte sich wieder um. Dichte Laubwälder zeigten sich in der Nähe.

Und wo bin ich?

Er erinnerte sich nicht.

Zwecklos.

Wohl durch den Unfall! Wahrscheinlich habe ich einen vorübergehenden Blackout!

Er stutzte, verharrte innerlich.

Und wenn er nicht nur vorübergehend ist?

Er wischte den schlimmen Gedanken beiseite und trat noch näher ans Feuer heran.

Durch die flackernden Flammen schaute er in den Innenraum des Wagens.

Leer! Glücklicherweise war ich alleine!

Er sah die Böschung hinauf.

Zirka 50 Meter! Oben muss eine Fahrstraße sein … und ich bin die Böschung hinabgebrettert! So wie der Wagen aussieht, habe ich mich wohl ein paarmal überschlagen!

Er entdeckte die verbeulte und herausgerissene Fahrertür, die wenige Meter neben dem brennenden Pickup lag.

Ich wurde hinausgeschleudert! Ich war wohl nicht angegurtet! War ich so verdammt leichtsinnig?

Der Mann ging um den Wagen herum, suchte das Kennzeichen. Trotz des Feuers konnte er etwas erkennen.

Maine … Vacationland!Ich bin in den Vereinigten Staaten!

Er schmunzelte kurz.

Wenigstens weiß ich nun, wo ich ungefähr bin!

Laut sprach er einen Satz aus: »Ich weiß nur nicht, wer ich bin und was geschehen ist.«

Super! Ich spreche fließend Englisch – ich muss wohl ein Amerikaner sein!

Er blickte auf die angrenzenden Bäume.

Ich bezweifle nur, dass ich wirklich aus Maine stamme – ich mag definitiv keine Wälder!

Der Mann betrachtete seine Schnittwunden am Arm.

Nicht so schlimm – ich werde es überleben! Ich hatte früher schon ähnliche Verletzungen!

Daran erinnerte er sich, dann verblasste es wieder.

Kurz kam ihm ein weiterer drängender Gedanke:

Mir ist nach einer Kippe! Okay … ich scheine ein Raucher zu sein! Das ist schon mal ein Anfang!

Dann beschloss er, die Böschung hinaufzugehen, um auf die Fahrstraße zu gelangen.

2. Fuck … da vorne ist einer!

Gut, dass ich die gottverdammte Kacke hinter mir gelassen habe!

Damit meinte die blondhaarige Mittdreißigerin drei Dinge.

Drei Dinge, mit denen sie in Bangor, der drittgrößten Stadt in Maine, abgeschlossen hatte.

Ihr überteuertes Apartment.

Ihren unterbezahlten Job als Krankenpflegerin im St. Michael Hospital.

Und ihre dauerhaft kriselnde Beziehung zu dem stets angetrunkenen Lester Hannister, einem Sanitätsassistenten, mit dem sie sechs Monate ihres Lebens verschwendet hatte.

Ja, Dahlia Flower, mittelgroß, blaue Augen, niedliche Grübchen beim Lächeln in den Wangen, hatte die gottverdammte Kacke hinter sich gelassen.

Die Frau schaltete in den vierten Gang. Sie liebte das Schalten und das Kuppeln. Den gebrauchten europäischen Kombi hatte sie vor drei Jahren im Internet ersteigert.

Blond, Amerikanerin, Kupplung und H-Schaltung!

Sie schmunzelte in sich hinein.

Wahrscheinlich bin ich eine echte Ausnahme!

Dahlia schaltete das Autoradio ein und tippte über das Display eine Playlist an. Heavy Metal brachte die Frau und das Wageninnere zum Erbeben.

Das richtige Kontrastprogramm zu diesen endlos langweiligen Wäldern!

Auf einer schnurgeraden Strecke ohne Verkehr wagte sie eine Geschwindigkeitsübertretung und trat das Gaspedal voll durch.

Ich gehe nicht davon aus, dass hinter irgendeinem Baum ein Cop lauert!

Sekundenlang raste sie über den Asphalt, während ein Drummer aus den Lautsprechern wie ein Besessener seinen musikalischen Gefühlen freien Lauf ließ.

Fuck Apartment!

Fuck Hospital!

Fuck Lester, du Bastard!

»Fuck … da vorne ist einer!«, brüllte sie laut, als sie den Mann entdeckte, der am unbefestigten Straßenrand stand und winkte.

Instinktiv latschte sie aufs Kupplungspedal und die Bremse.

Das wird knapp!

Der Gummi fraß sich kreischend in den rauen Asphalt der Straße. Dahlia weitete die Augen, als sie bemerkte, dass ihr Kombi ausriss und quer die Fahrbahn entlangrutschte.

Sie erwartete einen Aufprall, doch der kam nicht.

Endlich hörte das Kreischen der Reifen auf. Der Wagen stand, der Motor war aus. Der Sicherheitsgurt nahm ihr die Luft. Ihr Herz raste wie das eines flatternden Kolibris vor einer leckeren Blüte. Mit einem Klicken gurtete sich Dahlia ab und drückte die Fahrertür auf.

»Sie gottverdammtes Arschloch!«, kreischte sie dem Mann entgegen, der geschockt aussehend am Straßenrand stand. »Wo kommen Sie denn so plötzlich her?«

Der Mann deutete die Böschung hinab. Schließlich erkannte Dahlia den aufsteigenden Rauch und das brennende Autowrack.

Warum ist mir das vorhin nicht aufgefallen?

Scheiß Heavy Metal, scheiß Tempo!

»Bei Gott! Sie sind verletzt!«

Die Samaritergefühle der Krankenpflegerin flammten voll auf, als sie das Blut an seinem Arm sah.

»Nicht so schlimm«, entgegnete er und lächelte zögerlich.

Eine schöne Stimme hat er!

»Zeigen Sie mal her!«, forderte sie und ging forsch auf ihn zu. »Ich kenne mich aus.«

»Ihr Wagen«, sagte er.

Sie verstand, was er befürchtete.

»Sie haben recht. Mir ist zwar seit einer Stunde kein anderer entgegengekommen, doch …« Sie schnaufte kurz aus. »Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste!«

Er runzelte die Stirn, was sie als niedlich empfand.

»Ein deutsches Sprichwort«, klärte sie ihn auf und stieg wieder in ihren Kombi ein, um den Wagen ordentlich am rechten Straßenrand zu sichern.

Warnblinker nicht vergessen!

Sie drückte einen Knopf am Armaturenbrett, holte den Verbandskasten aus dem Kofferraum.

Nachdem sie die Gummihandschuhe übergezogen hatte, schaute sie nach seiner Wunde.

»Okay, Sie hatten Glück«, beurteilte sie die Verletzung und wollte einen Verband anlegen. »Das kann nun wehtun«, warnte sie ihn.

Er verzog kaum das Gesicht, während sie ihn versorgte.

»Sie sind ja hart im Nehmen. Ich bin Krankenpflegerin. Meine Erfahrung zeigt, dass gerade Männer normalerweise die größeren Jammerlappen sind.«

Ja, ich scheine wirklich hart im Nehmen zu sein, dachte er. Warum ist das so?

»Ich bin Dahlia«, hörte er sie sagen. »Dahlia Flower.«

Wieder lächelte er zögerlich, als wäre es ihm peinlich. »Ich weiß nicht, wer ich bin«, gestand er ihr.

Sofort tastete sie seinen Kopf ab. »Haben Sie was abgekriegt? Am Kopf, meine ich?«

»Nein. Bis auf die Armwunde, nichts.«

»Ich kann auch nichts entdecken. So ein kurzzeitiger Blackout ist aber nicht ungewöhnlich. Immerhin hatten Sie einen Unfall.« Sie sah hinunter zum brennenden Pickup. »Ich schätze mal, Sie haben sich zwei-, dreimal überschlagen. Ein Glück, dass Sie rausgeschleudert wurden. Das Feuer hätte Sie sonst durchgebraten.«

»Sie heißen wirklich Dahlia … Flower? Ist eine Dahlie nicht eine Blume?«

Der Themenwechsel erheiterte sie.

»Ja, passt zu Flower!«, strahlte sie. »Aber es kommt noch besser. Mein Urgroßvater Alois ist nach dem Zweiten Weltkrieg in die Staaten ausgewandert. Ursprünglich war mein Familienname … Blume. Blume ist das deutsche Wort für Flower. Alois hat damals eine Namensänderung ins Englische beantragen lassen.«

»Es gab zwei Weltkriege?«, fragte er verdutzt.

»Okay. Es hat Sie doch härter erwischt, glaube ich.« Sie schaute zu ihrem Kombi, da im Handschuhfach ihr Smartphone verstaut war. »Ich rufe mal lieber die Polizei und einen Rettungswagen. Sie müssen in einem Krankenhaus untersucht werden.«

»Ich denke, das ist ein guter Einfall, Miss«, bestätigte er.

»Grundgütiger!«, sagte sie und lachte laut. »Lassen Sie die Miss