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Meine beste Freundin kannte Gemüse höchstens als Beilage zu diversen Fleischgerichten. Dass man damit auch noch ganz andere Sachen machen kann, fand sie allerdings genauso geil wie ich.
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Seitenzahl: 20
Veröffentlichungsjahr: 2020
„Krass, wie ich mich auf heute Abend freue! Kannst du dich erinnern wann wir das zum letzten Mal gemacht haben?“, fragte ich meine beste Freundin, die genauso happy war wie ich. Wir beide standen gerade in einem Gemüsegeschäft und kauften ein. Ein gemeinsamer Grillabend mit unserem kompletten Freundeskreis stand an. Genau das war der Grund für unsere extrem gute Laune. Viele sah ich seit Monaten nicht mehr und so herrschte in mir doch eine gewisse Aufregung.
„Weißt du eigentlich ob Claudia jetzt mit ihrem Neuen zusammengezogen ist?“, fragte ich und schaute nebenbei auf meinen Einkaufszettel.
„Soviel ich weiß nicht! Kannst sie aber heute Abend ja danach fragen! Aber mal was anderes, was machen wir hier eigentlich?“
„Ja was wohl? Einkaufen natürlich!“
„Du weißt aber schon, dass das heute Abend ein Grillabend ist, oder?“
„Klar weiß ich das aber du weißt auch, dass ich Vegetarier bin!“
Sie verdrehte ein wenig die Augen und konnte mit meiner Einstellung nicht allzu viel anfangen. Für sie war Obst und Gemüse höchstens eine Beilage. Schon oft krachten wir deshalb zusammen, was auch in diesem Fall beinahe wieder so war.
„Es ehrt dich ja, dass du keine Tiere isst, aber gegen ein kleines Steak ist ja wohl nichts einzuwenden, oder?“
Jetzt verdrehte ich die Augen und versuchte diesen hirnlosen Kommentar zu übergehen. Wieder glotzte ich auf meinen Einkaufszettel und ging zielstrebig zu dem, was ich am Abend essen wollte.
„Was ist denn das? Schmeckt das überhaupt?“, runzelte sie die Stirn und sah anscheinend zum ersten Mal in ihrem Leben eine Zucchini. Ich klärte sie auf und meinte, dass diese mit Knoblauch einfach atemberaubend gut schmecken würde.
„Ein kleines Puten-Steak schmeckt mit Knoblauch aber auch nicht schlecht!“
Schlagartig schossen mir Bilder von diversen Geflügelfarmen durch den Kopf, in denen die Tiere bis aufs Schärfste gequält wurden. Ich berichtete von den neuesten Studien und sah sie nur abwinken.
„Wink nicht ab! Du weißt, dass ich das hasse!“
„Mag schon sein, aber von irgendetwas muss sich der Mensch schließlich auch ernähren, oder?“
„Klar, von Gemüse zum Beispiel!“, grinste ich und legte absolut provokant einen Zucchini in meinen Einkaufskorb. Sie sah das und wusste gleich, dass es keinen Sinn hatte mit mir darüber zu diskutieren.
„Ernähre dich wie du willst, aber ich kann mit dem nichts anfangen, zumindest nicht fürs Essen!“
„Für was denn dann?“