Notärztin Andrea Bergen 1298 - Isabelle Winter - E-Book

Notärztin Andrea Bergen 1298 E-Book

Isabelle Winter

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Beschreibung

Mit zitternden Fingern greift die hübsche Mareike nach dem Teststäbchen, das nun schon eine ganze Weile auf dem Rand der Badewanne liegt. Noch immer wagt sie nicht, genauer hinzusehen. Viel zu sehr hat sie sich schon in die Hoffnung hineingesteigert, dass sich ihr sehnlichster Wunsch erfüllen und sie bald ein Baby in den Armen halten wird - das Baby, das ihre und Gerds Liebe krönen und ihrem Leben einen ganz neuen Sinn geben wird! Als Mareikes Blick nun doch auf das Testfeld fällt, jagt eine wilde, überschäumende Freude durch ihr Herz. Es ist wahr! Sie bekommt ein Kind! Ihre Gebete sind erhört worden!

In diesem Augenblick klingelt ihr Handy. Gerd ruft an, verkündet das Display, und die wunderbaren Neuigkeiten sprudeln nur so aus Mareike hervor. Doch es ist nicht Gerd, der sich am anderen Ende der Leitung mit stockender Stimme meldet, sondern einer seiner Kollegen aus dem Polizeipräsidium. Und er hat eine schreckliche, unfassbare Nachricht für Mareike ...

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Seitenzahl: 120

Veröffentlichungsjahr: 2016

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Inhalt

Cover

Impressum

Eine Zukunft nur für dich und mich

Vorschau

BASTEI ENTERTAINMENT

Vollständige E-Book-Ausgabe der beim Bastei Verlag erschienenen Romanheftausgabe

Bastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG

© 2016 by Bastei Lübbe AG, Köln

Verlagsleiter Romanhefte: Dr. Florian Marzin

Verantwortlich für den Inhalt

Titelbild: shutterstock / S.Borisov

Datenkonvertierung E-Book: Blickpunkt Werbe- und Verlagsgesellschaft mbH, Satzstudio Potsdam

ISBN 978-3-7325-2797-7

www.bastei-entertainment.de

www.lesejury.de

Schmerzensschreie zerreißen die angespannte Stille, und um mich herum sehe ich nur entsetzte Gesichter. Die Situation könnte nicht auswegloser sein: Ausgerechnet auf der Hochzeitsfeier meiner Kollegin Anette haben bei der hochschwangeren Mareike die Wehen eingesetzt – und das Herrenhaus im tiefen Westerwald ist nach dem gewaltigen Wintergewitter vom Nachmittag von der Außenwelt abgeschnitten! Sämtliche Telefone sind tot, und die steilen, vereisten Bergstraßen sind unpassierbar. Obwohl außer mir weitere Ärzte anwesend sind, können wir der werdenden Mutter nicht helfen. Ihr Baby liegt verkehrt herum im Geburtskanal, und nur ein Notkaiserschnitt könnte es retten! Vor über einer Stunde schon hat sich mein junger Kollege Martin Schiller allen Warnungen zum Trotz mit dem Motorrad auf den Weg gemacht, um irgendwo in dieser eisigen Hölle Hilfe zu suchen. Doch draußen versinkt die Welt immer mehr in Schnee und Eis, und selbst ich wage nicht länger, auf Rettung zu hoffen …

Mareike Kremer rührte langsam in ihrem Milchkaffee und betrachtete ihren Mann besorgt. Auf Gerds Teller stapelten sich Spiegeleier, gebratener Speck und kleine Würstchen, die er im letzten Englandurlaub kennen- und lieben gelernt hatte.

Er blickte auf und runzelte unwillig die Stirn. »Warum schaust du mich denn so an? Sag bloß, du willst wieder an meinen Essgewohnheiten herummeckern?«

Sie atmete tief durch. Eigentlich hatte sie vorgehabt, sich die Bemerkung zu verkneifen, die ihr schon die ganze Zeit auf der Zunge gelegen hatte. Sie wusste schließlich, wie empfindlich Gerd auf Kritik reagierte. Doch dass er immer so üppig und fettig aß, bereitete ihr wirklich Sorgen.

»Ich will nicht meckern, Gerd«, sagte sie leise. »Aber der Arzt hat neulich klar und deutlich gesagt, dass du gesünder leben solltest. Das ungesunde Essen, die vielen Zigaretten und der Stress … Das ist alles nicht gut für dein Herz.«

Genervt verdrehte er die Augen. »Ich bin kerngesund. Wenn dem nicht so wäre, würde ich das doch wohl merken. Okay, ich habe einen kleinen Bauch bekommen, aber das ist auch schon alles. Stört dich das etwa? Dann wird es dich wohl beruhigen, dass ich ohnehin vorhatte, demnächst wieder häufiger joggen zu gehen. Außerdem bin ich keine achtzehn mehr, da muss ich wohl keinen Waschbrettbauch mehr haben.«

Mareike presste die Lippen aufeinander. Natürlich ging es ihr nicht darum, ob Gerds Bauch etwas runder oder etwas flacher war, sondern nur um seine Gesundheit. Er provozierte sie mit Absicht, weil er von ihr genervt war. Doch sie wollte nicht streiten – nicht schon wieder. Also blieb sie ruhig.

»Dein Vater und dein Großvater, beide haben einen Herzinfarkt erlitten und sind daran gestorben«, gab sie zu bedenken. »Ich will einfach nicht, dass dir das auch passiert. Darum wäre es mir eben lieber, wenn du ein wenig mehr auf dich achtest und nicht …«

Er sah sie so finster an, dass sie mitten im Satz verstummte. Wenn er die dunklen Augenbrauen so zusammenzog und sich die Zornesfalten auf seiner Stirn vertieften, wirkte er beinahe bedrohlich. Mareike stellte sich gerne vor, dass ihm das bei seiner Arbeit als Polizist zugutekam – Tatverdächtige ließen sich von diesem grimmigen Blick gewiss häufig einschüchtern. Nun aber war sie selbst eingeschüchtert.

»Ich will mein Leben genießen und mich nicht von meiner Frau bevormunden lassen«, schnappte er.

Diesmal widersprach Mareike nicht. Das restliche Frühstück verlief in Schweigen. Mareike nippte an ihrem Kaffee und aß ihr Käsebrötchen, dann räumte sie wortlos den Tisch ab. Gerd verabschiedete sich nicht einmal, als er das Haus verließ und sich auf den Weg zur Arbeit machte.

Mareike seufzte tief, als die Tür hinter ihm ins Schloss fiel. Er war eigentlich alles andere als ein schlechter Kerl – natürlich, sonst hätte sie ihn gar nicht geheiratet. Wenn er nur nicht so jähzornig wäre! Meist meinte er seine ruppigen Bemerkungen gar nicht böse, doch er war sofort auf hundertachtzig, wenn ihm etwas gegen den Strich ging. Ihre besorgte Kritik an seinem Lebensstil fasste er gleich als persönlichen Angriff auf und fühlte sich provoziert.

Früher ist das nicht so gewesen, dachte sie traurig. Sie hatte zwar immer schon gemerkt, dass er reizbar war, doch zu Beginn ihrer Ehe hatte sich sein Zorn nie gegen sie gerichtet. Er hatte sich mit Kollegen, Freunden und Verwandten gezankt, jedoch niemals mit ihr. Nun aber blieb auch sie nicht mehr verschont. Wann immer er sich kritisiert fühlte oder ihm etwas nicht passte, regte er sich furchtbar auf. Oft wurde er dabei sogar ganz rot im Gesicht.

Seinen Jähzorn fand sie nicht nur furchtbar anstrengend und belastend – er gehörte auch zu den Dingen, die ihr Sorgen bereiteten, wenn sie daran dachte, wie sein Vater und Großvater gestorben waren …

Erneut seufzte sie. Vielleicht hatte er ja recht und sie übertrieb. Sie wollte nur sein Bestes, aber er war ein erwachsener Mann und selbst für sich verantwortlich. Wenn er massenhaft Speck verzehren und wie ein Schlot rauchen wollte, war das seine eigene Entscheidung, die sie wohl akzeptieren musste. Die Alternative waren ständige zermürbende Streitgespräche und Wutausbrüche.

Sie musste ihn wohl einfach so nehmen, wie er war, und um des lieben Friedens willen versuchen, ihn nicht zu sehr zu provozieren. Aber war eine Ehe wirklich sinnvoll, bei der man aus Angst vor Streit jedes Wort zehnmal überdenken musste?

***

Den Vormittag verbrachte Mareike mit Recherchen für einen Text. Sie arbeitete freiberuflich für mehrere Zeitschriften, für die sie Artikel und Kolumnen schrieb. Gegen Mittag legte sie eine Pause ein, löffelte einen Erdbeerjoghurt und blätterte in ihrem Terminkalender, um ihre Abgabetermine zu kontrollieren.

Plötzlich krauste sich ihre Stirn. Hektisch blätterte sie vor und wieder zurück. Sie hatte in letzter Zeit so viel um die Ohren gehabt, dass sie eines bisher gar nicht bemerkt hatte: Sie hatte ihre Periode gar nicht bekommen!

Sie ließ den Kalender fallen, stand auf und lief rastlos hin und her. Sie wagte kaum, daran zu denken, aber – war sie womöglich schwanger? Die überfällige Periode war nicht das Einzige, was darauf hinwies. In letzter Zeit war ihr morgens manchmal übel gewesen, aber das hatte sie nicht weiter beachtet.

Ihr Herz schlug auf einmal schneller. Sie und Gerd hatten sich immer schon Kinder gewünscht, doch bisher hatte es nicht geklappt. Konnte es tatsächlich wahr sein, dass ihr Wunsch nun erfüllt wurde? Ein glückliches Lächeln breitete sich auf ihrem Gesicht aus. Die Vorstellung, vielleicht ein Baby zu bekommen, war überwältigend. Und ihrer Ehe würde ein Kind auch guttun, davon war sie fest überzeugt!

Aufgeregt lief sie zum Telefon. Doch ihre erste Reaktion war es nicht, Gerd anzurufen. Stattdessen wählte sie die Handynummer ihres besten Freundes Martin. Wann immer sie aus dem Häuschen war und dringend mit jemandem sprechen musste, war er ihr erster Ansprechpartner. Sie kannten einander schon lange, bereits als Jugendliche waren sie enge Freunde gewesen.

Martin Schiller arbeitete als Assistenzarzt am Elisabeth-Krankenhaus, doch sie hoffte, dass er gerade Mittagspause hatte und ihren Anruf entgegennehmen konnte. Sie musste nun einfach mit ihm reden!

Sie hielt den Atem an, bis er abhob. »Martin! Ich bin so froh, dich zu erreichen«, rief sie, sobald er sich gemeldet hatte.

»Mareike? Ist etwas passiert?« Seine wohlklingende, dunkle Stimme klang besorgt.

»Nichts Schlimmes«, beruhigte sie ihn gleich. »Ich … also … Martin! Ich weiß gar nicht, wie ich es sagen soll. Ich bin so aufgeregt. Ich habe meine Tage nicht bekommen. Martin, vielleicht bin ich schwanger!«

Sie erwartete eine begeisterte Reaktion. Stattdessen schwieg er kurz. Sie hörte seine Atemzüge durchs Telefon.

»Martin? Stimmt etwas nicht?«, fragte sie irritiert.

Er räusperte sich kurz. »Doch, doch!«, versicherte er dann mit fester Stimme. »Entschuldige bitte, ich war kurz abgelenkt. Mareike, das ist ja großartig! Ich freue mich so für dich. Bist du denn sicher?«

»Nein«, gestand sie. »Mir ist der Gedanke gerade erst gekommen, als mir das mit meiner Periode aufgefallen ist.«

»Mädchen, du besorgst dir jetzt schnellstmöglich einen Schwangerschaftstest«, sagte er energisch. Jetzt klang er wieder mehr wie er selbst; fröhlich und zielstrebig. »Dann hast du Gewissheit. Die Schwangerschaftstests, die du in der Apotheke oder in der Drogerie kaufen kannst, sind ziemlich zuverlässig. Und hast du Gerd schon von deiner Vermutung erzählt?«

Sie zögerte. »Ich bin nicht sicher, ob ich es ihm jetzt schon sagen soll. Es ist ja erst eine vage Vermutung. Vielleicht warte ich besser, bis ich Gewissheit habe.«

Er seufzte. Sie kannte ihn gut genug, um zu wissen, dass er gerade den Kopf schüttelte. »Lass mich raten: Du hast Angst vor seiner Reaktion. Du denkst und hoffst, dass er sich freuen wird, befürchtest aber gleichzeitig, dass er das nicht tut. Und noch dazu hältst du für möglich, dass er wütend reagiert, wenn das Ganze sich als Fehlalarm herausstellt.«

Mareike verzog den Mund. »Ach, Martin. Warum kennst du mich bloß so gut?«

Er lachte. »Na, weil ich dein bester Freund bin. Aber weißt du was? In einer Ehe muss man offen zueinander sein. Wenn du deinem Mann so etwas nicht erzählen kannst – worüber kannst du dann überhaupt mit ihm sprechen? Über das Wetter?«

Sie schmunzelte. »Ausgerechnet der eingefleischte Junggeselle gibt mir Beziehungstipps? Aber ich glaube, du hast recht. Wie so oft. Ich rede mit Gerd, sobald er nach Hause kommt.«

***

Martin betrachtete ein Foto von Mareike, das er auf seinem Handy gespeichert hatte. Ihr Gesicht anzusehen wurde ihm einfach nie langweilig. Für ihn war sie die schönste Frau der Welt. Auf dem Bild lachte sie ausgelassen. Der Wind zerzauste ihre dunkelbraunen langen Haare. Die himmelblauen Augen blitzten vergnügt.

Normalerweise machte es ihn immer glücklich, Mareike oder zumindest ihr Foto anzusehen. Nun aber hatte er gemischte Gefühle. Natürlich hoffte er für sie, dass sie tatsächlich schwanger war. Er wusste, wie glücklich sie darüber wäre, und er würde sich natürlich für sie freuen. Doch gleichzeitig flammte ein Schmerz in seiner Brust auf und flüsterte ihm zu, dass er der Mann an ihrer Seite sein sollte, der Mann, mit dem sie verheiratet war, und der Vater ihres ungeborenen Kindes.

Zwei junge Krankenschwestern gingen auf dem Flur vorbei. Martin schaute kaum von seinem Handy hoch, doch ihm entging nicht, dass sie kicherten und tuschelten. Schließlich kam eine der beiden auf ihn zu. Rasch klappte er das Handy zu, um das Foto zu verbergen.

Die hübsche Schwester versuchte sich an einem verführerischen Lächeln, das jedoch eher nervös wirkte. »Dr. Schiller, wir wollten Sie fragen, ob Sie vielleicht im Casino einen Kaffee mit uns trinken wollen«, sagte sie und untermalte die Frage mit einem reizenden Augenaufschlag.

Der junge Internist unterdrückte ein Seufzen. Es geschah ihm häufig, dass Frauen Annäherungsversuche unternahmen. Er wollte nicht grob sein, und wenn er gut gelaunt war, hatte er auch nichts gegen einen kleinen, unverbindlichen Flirt einzuwenden. Das – in Kombination mit seinem guten Aussehen – hatte ihm einen Ruf als Frauenheld eingebracht. Doch im Grunde gab es nur eine Frau, die ihn ernsthaft interessierte: Mareike.

»Tut mir leid, auf mich wartet gerade jede Menge Arbeit«, sagte er freundlich, aber bestimmt. Die Schwester errötete, nickte und lief zurück zu ihrer Kollegin. Enttäuscht machten die beiden sich aus dem Staub.

»Na, brichst du wieder Herzen?«, fragte Andrea Bergen scherzhaft. Die Notärztin hatte gerade den Raum betreten.

Martin zog eine Grimasse. »So würde ich das nicht nennen.«

Andreas Blick wurde besorgt. »Du siehst übrigens so aus, als läge dir selbst etwas auf dem Herzen. Was ist denn los?«

Er zögerte kurz. Doch er und die Notärztin verstanden sich gut miteinander, also vertraute er sich ihr an: »Eine gute Freundin von mir ist vermutlich schwanger. Das ist natürlich toll für sie und ihren Mann, und ich freue mich auch für sie. Aber …« Er brach ab.

»Aber du bist auch eifersüchtig?«, riet Andrea. Ihre klugen graugrünen Augen musterten ihn nachdenklich.

Er nickte. »Ich fürchte, ich bin über beide Ohren in sie verschossen, und das schon seit Langem.«

»Es handelt sich dabei nicht zufällig um die hübsche junge Frau, deren Foto du auf dem Handy immer so sehnsüchtig anschmachtest?«, vermutete die Notärztin.

Martin zuckte zusammen. »War das denn so auffällig? Dir entgeht wirklich nichts.«

Sanft drückte Andrea seine Schulter. »Ich finde es schön, dass du dich für deine Freundin freust, auch wenn es schwer für dich ist«, sagte sie mitfühlend. »Ich kann mir vorstellen, dass das hart ist. Sie hat Glück, einen so guten Freund wie dich zu haben.«

»Ich wünschte nur, ich wäre mehr als bloß ein Freund für sie«, murmelte er fast unhörbar.

***

Martin hatte recht, das war Mareike bewusst. Es war feige von ihr, Gerd nichts von ihrer Vermutung zu erzählen. Wenn sie tatsächlich schwanger war, war er immerhin der Vater des Kindes! Er hatte ein Recht darauf, es schnellstmöglich zu erfahren. Doch telefonisch war er heute nicht erreichbar, das hatte er angekündigt. Also musste sie bis zu seinem Feierabend warten.

Eigentlich wollte sie sofort in die Apotheke, um Martins Rat zu befolgen und einen Schwangerschaftstest zu kaufen. Doch dann klingelte ihr Telefon, und der Manager eines Models, über das sie für ein Magazin berichten sollte, meldete sich. Er sagte, dass das Model spontan Zeit für ein Telefoninterview hätte. Diese Chance konnte sie sich nicht entgehen lassen.

Augenblicklich setzte sie sich an ihren Schreibtisch und führte hochkonzentriert das Interview. Sie stellte all die Fragen, von denen sie wusste, dass sie die Leserinnen der Zeitschrift interessierten, und unterhielt sich lange mit dem Model.

Nachdem sie das Interview beendet hatte, war sie so in Schwung, dass sie die Aufnahme des Gesprächs gleich abtippte. Sie wollte alles zu Papier bringen, solange die Eindrücke noch frisch waren. Als sie endlich fertig war, war es zu spät, um noch einkaufen zu gehen. Sie hatte gar nicht gemerkt, wie die Zeit verflogen war – nun war es draußen bereits dunkel.

»Ob ich zur Notfallapotheke flitzen und nach einem Schwangerschaftstest fragen sollte?«, murmelte sie unschlüssig vor sich hin. Doch dann sagte sie sich, dass sie ebenso gut noch bis morgen warten konnte. Diese eine Nacht der Ungewissheit würde sie wohl aushalten. Außerdem kam Gerd gleich nach Hause, und aus Erfahrung wusste sie, dass er milder und umgänglicher war, wenn er nach einem langen Arbeitstag eine warme Mahlzeit auf dem Tisch vorfand. Also stellte sie sich rasch in die Küche und nutzte die Zeit, um ihm ein leckeres Pasta-Gericht zu zaubern.