0,99 €
Jahrelang haben sie ihr Leben eingesetzt, um die Freiheit zu verteidigen und waren dafür angesehen. Nun, Jahre später, fristen sie ihr Dasein in Zeltsiedlungen oder unter freiem Himmel und leben von der Hand im Mund, oder wohl gemeinten Spenden. Dann bietet ein Sender ihnen die Möglichkeit, aus diesem Armenhaus auszubrechen und wieder wen darstellen zu können. Dafür müssen sie lediglich an einem Spiel teilnehmen und dafür das einzige einsetzen, was ihnen noch geblieben ist: Ihr Leben!
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Veröffentlichungsjahr: 2025
Inhaltsverzeichnis
Kapitel 1 – Prolog
Kapitel 2 - Eine Woche vorher.
Kapitel 3 – Das Spiel
Kapitel 4 – Die Teilnahme
Kapitel 5 – Im Spiel
Kapitel 6 – Landminen
Kapitel 7 – Süß und ehrenvoll…
Kapitel 8 – Zum Sterben schön…
Kapitel 9 – Rückblick
Kapitel 10 – Auf der Zielgraden
Kapitel 11 – Showdown
Der Autor
Weitere Romane und Kurzgeschichten:
Impressum
Schach… Matt… Tot!
eine SF-Kurzgeschichte
von
Klaus Hartung
Diese Geschichte ist fiktiv.
Jede Ähnlichkeit mit lebenden oder toten Personen
ist unbeabsichtigt und rein zufällig.
Warnung:
Diese Geschichte enthält explizite
Gewaltdarstellung,
die den unreifen Leser irritieren können.
„Dies ist dein Feld!“ wies mich die hohe Stimme aus dem off an. „Wenn du dich vom Fleck bewegst, während dein Gegner auf dich schießt, wird dich der Scharfschütze erledigen! Ducken oder zur Seite drehen, ist in geringem Maß erlaubt!“
Ich sah mich um. Mein Feld, wie die Stimme es nannte, hatte eine Seitenlänge von etwa fünfzig Metern und war mit Büschen und Bäumen bestückt. Am Boden gab es einen leuchtenden Pfeil, der von mir weg deutete und mir wohl zeigen sollte, woher der Angriff erfolgen würde.
„Wenn der Befehl Frozen ertönt, heißt es für dich, an Ort und Stelle stehen zu bleiben. Der leuchtende Pfeil auf dem Boden zeigt die Richtung an, aus der du mit dem Angriff zu rechnen hast! Es ist nicht sichergestellt, dass du deinen Gegner siehst, oder er dich. Ohne Sichtkontakt erfolgt der Angriff nach dem Zufallsprinzip! Trotzdem darfst du dich nicht bewegen, sonst…“
„Ja, ja,“ maulte ich. „…sonst legt mich der Scharfschütze um! Ich weiß!“
„Der Scharfschütze ist der einzige auf dem Spielfeld, der ein Gewehr verwendet. Deine Gegner sind, wie du, auf die Waffen angewiesen, die mit auf das Spielfeld genommen wurden! Erbeutete Waffen dürfen ebenfalls verwendet werden!“
Ich nickte gelangweilt, während die Einweisung durch meine Ohren plätscherte und ich die mir zur Verfügung stehenden Waffen begutachtete. Einen Bogen aus einer Kombination von Carbon und Fiberglas. Dazu ein Dutzend Pfeile aus Aluminium mit vierfach gespaltener Carbonspitze. Erfahrungsgemäß wusste ich, dass ich damit eine Reichweite von hundertfünfzig bis zweihundert Metern erreichen konnte.
Der Speer, der aus einem ähnlichen Material beschaffen war, würde nicht so weit reichen. Aber wenn ich meinen Gegner damit traf, war es für den vorbei.
Mittlerweile war ich schon in meinem zweiten Feld, ohne das jemand auf mich hatte schießen wollen.
Langsam und vorsichtig bewegte ich mich in die Richtung, in die der Pfeil wies. Ich hoffte, irgendwo einen Platz zu finden, von dem aus ich vielleicht meinen Gegner sehen konnte. Bevorzugt ohne dass er mich sehen konnte.
Etwa zehn Meter vor mir sah einen vielleicht acht Meter hohen Baum, was mir ein Grinsen entlockte. Von da oben hatte ich bestimmt ein tolles Schussfeld. Dann schüttelte ich den Kopf. Mein Gegner würde mich dort zuerst vermuten, als musste ich mich davon wegbewegen.
Ich wandte mich zur Seite und hielt auf ein paar Büsche zu, die mir auch guten Sichtschutz bieten könnten. Doch kaum war ich dort angekommen und hätte mich dahinter hinhocken können, hielt mich etwas davon ab.
Schnell ging ich fünf Schritte zurück, bevor ich mich wieder den Büschen zuwandte.
„FROZEN!“ schallte es über das Spielfeld.
Ich verharrte an Ort und Stelle und sah in die Richtung, aus der ich den Angriff erwartete. Für Minuten würde ich meine volle Konzentration aufwenden müssen, da ansonsten eine große Chance bestand, dass ich tot sein würde.
Und das war zugegebenermaßen ein Aggregatzustand, den ich mir für meinen Körper nicht wünschte.
„Miller? Raustreten! Essen fassen!“
Ich packte mein Essgeschirr und schlängelte mich durch die anderen wartenden, hungrigen Männer. Natürlich murrte der eine oder andere und stieß mir zufällig den Ellenbogen in die Seite, während ich mich an ihm vorbeidrängelte, aber das war normal. Wir hatten alle Hunger und beneideten jeden, der etwas zu essen bekam.
Etliche blaue Flecke später war ich dann endlich an der Essenausgabe und hielt erwartungsvoll mein Essgeschirr dem Koch hin. Der grinste mich gehässig an, tauchte eine große Schöpfkeller in einen riesigen Topf und klatschte mir eine gute Portion Eintopf in mein Essgeschirr. Die Küchenhilfe daneben hielt mir einen Kanten Weißbrot entgegen, das wohl schon etwas älter war, aber immerhin noch keinen Schimmel aufwies. Also nahm ich auch das.
Ich nickte beiden zu und murmelte ein „Danke!